7. die verschollene Schwerter

Während Jack und ich nebeneinander saßen und das Meer betrachteten, dachte ich darüber nach wie ich mich bei ihm bedanken könnte, doch gab es überhaupt die richtigen Worte dafür, wenn jemand einem schon so oft das Leben gerettet hatte? Ich wollte einfach nicht weiter darüber nachdenken und brachte es einfach so heraus, wie ich es für angemessen hielt. "Ihr habt mir erneut das Leben gerettet Jack, ich weiß gar nicht wie ich mich jemals dafür erkenntlich zeigen kann", gestand ich ehrlich, denn es war nicht selbstverständlich das man jedesmal aufs neue jemanden rettet und für Piraten war es gewiss nicht üblich, solch eine heldenhaft tat mehrfach zu begehen. "Irgendwann wird der Tag kommen an dem ihr euch erkenntlich zeigen könnt, vielleicht ist dieser Tag auch schon näher als man denkt", sagte Jack, während er mich anlächelte. Ich erwiderte dieses lächeln, nicht weil ich es wollte, sondern weil es einfach geschah, ohne das ich darüber nachdenken musste. 

Als die Sonne am Abend bereits untergegangen war, wollte Jack ein Feuer machen, während ich die Gelegenheit nutzte und mich zu Elizabeth setzte. "Möchtest du dich nicht mit uns gleich ans Feuer setzen?", fragte ich ruhig, doch Elizabeth schüttelte nur leicht den Kopf und sah in den Sand. "Nein! Du gibst dich mit einem Piraten ab, Segelst mit ihm über das Meer, wobei er dich bedroht hat und dieses Piraten Medaillon hat mich in diese Situation gebracht, nur weil du es damals aus dem Wasser an Bord ziehen musstest!" Beschuldigte sie mich nun und in gewisser Weise hatte sie auch recht, dennoch war es nicht nur mein Verschulden! "Ja ich habe dieses Piraten Medaillon damals bei der überfahrt an mich genommen, aber du hast es einfach genommen in dieser Nacht, als all das passierte. Wenn du es bei mir gelassen hättest, dann wäre ich diejenige gewesen, die entführt worden wäre, also gib dich nicht der falschen Annahme hin, dass all das nur meine schuld war Elizabeth! Will und ich haben Jack um Hilfe gebeten, um dich finden und retten zu können und..", setzte ich an, doch wieder einmal  wie so oft auch schon unterbrach sie mich. "Erzähl mir nicht du hättest das für mich getan um mich zu retten, du hast das doch nur für dich selbst getan, damit du endlich ein Abenteuer erleben kannst, wonach du dich anscheind schon dein ganzes Leben gesehnt hast, also erzähl mir nicht, du hättest das für mich getan!", sagte Elizabeth, die dieses mal etwas erbost klang und mich auch genauso erbost ansah, während mein Blick verletzt und fassungslos zugleich war. " Wenn du so von mir denkst, wäre es vielleicht das beste, wenn ich nicht wieder mit dir nach hause zurückkehre", mit diesen Worten stand ich auf und ging wieder zurück zu Jack, der bereits das Feuer entfacht hatte, damit es in der Nacht nicht zu kühl wurde und das Feuer schließlich das einzige war, was uns bei Nacht Licht spendete. 

"Mein enormes Gespür für das weibliche Geschlecht verrät mir, das ihr kummer habt", sagte Jack, als ich mich neben ihm in dem weichen Sand nieder ließ. "Nur eine unschöne Auseinandersetzung", sagte ich und es wunderte mich wirklich, das Jack jemand war, der sofort an einem Blick erkannte, ob es jemandem gut ging, oder nicht und das obwohl er mich nicht einmal lange kannte. 

Als Elizabeth eingeschlafen war, saßen Jack und ich noch immer am Feuer und wer hätte jemals gedacht, das ich mit einem Piraten Rum trinken würde? "Mit euch kann man wirklich viel Spaß haben Ruby, ich glaube ihr seit für solche Abenteuer wie geschaffen", nuschelte Jack etwas vor sich her, da er leicht angetrunken war. "Ja.. nur wird dieses Abenteuer zu Ende gehen, sobald wir nach Port Royal zurückgekehrt sind. "Das wisst ihr nicht liebes, euch stehen alle wege und Türen offen, ihr müsst nur den richtigen Weg für euch wählen", sagte Jacke, nahm den Rest Rum aus seiner Flasche, ehe er sich nach hinten fallen ließ und einschlief. Ich musste zugeben das ich ebenfalls völlig erschöpft und müde war, ich war in der Hoffnung das ich nun diese Nacht auch meinen Schlaf finden würde und nicht wieder wach lag, Elizabeth war nun in Sicherheit, doch Gedanken machte ich mir nun um Will. 

Als ich am nächsten Morgen von einem unangenehmen Geruch geweckt wurde, richtete ich mich auf und sah mich etwas um, als auch Jack sich direkt bei diesem Geruch aufrichtete. Es roch so, als würde man etwas verbrennen und so war es auch. Denn als ich in Elizabeth Richtung sah, hatte sie das Feuer noch erweitert, eine Palme stand in Flammen, alles was sie finden konnte, warf sie in das Feuer. "Nein.. nicht gut… was macht ihr da? Ihr verbrennt ja alles, das Essen, den Schatten, den Rum!...", brachte Jacke hervor, so als sei es eine Katastrophe das der Rum nicht mehr da war. "Ja der Rum ist weg!" "Wieso auch der Rum?", fragte Jack erneut nach, ehe Elizabeth sich zu ihm drehte und ihm ihre Sicht erklärte. "Erstens weil es ein abscheuliches Getränk ist, das selbst den respektabelsten Mann in einen Halunken verwandelt und zweitens… dieses signal ist über 1000 fuß hoch, die ganze Royal Navy ist auf der suche nach uns, denkt ihr wirklich es besteht die geringste Chance dass das nicht gesehen wird?", meinte Elizabeth, die sich ziemlich zornig anhört. "Aber wieso der Rum?", fragte Jacke erneut nach, der nun ebenfalls frustriert war, während ich einmal durchatmete und meine Augen leicht verdrehte. 


Diese beiden durfte ich gewiss nicht alleine lassen, vermutlich würden sie sich gegenseitig an die Gurgel springen. Jack wollte gerade an mir vorbeigehen in seinem Zorn, doch ich hielt ihn leicht an der Hand fest, als ich die Segel der Royal Navy erkannte. " Wir kommen von dieser Insel runter Jack", sagte ich lächelnd, auch wenn Jack nicht gerade sehr begeistert wirkte, schließlich wollten diese Leute ihn erhängen. 

Als das Schiff näher kam und den Anker richtete, wurde Elizabeth und mir auf das Schiff geholfen, während Commodore Dawson die Waffen auf Jack richten ließ, der ebenfalls mit an Bord kam. "Geht es euch gut? Um Himmels Willen, wisst ihr was für sorgen ich mir um euch gemacht habe?", fragte unser Vater, es war natürlich klar, das auch er hier war und mein Abenteuer somit vorbei sein würde. Ich hätte mich zum ersten mal komplett und wohl gefühlt, so als wäre ich vollkommen, doch dies würde Vater mir sicherlich wieder nehmen. "Wir werden jetzt zurück nach Port Royal kehren", sagte Charlie zu mir, doch Elizabeth protestierte gleich. "Wir müssen erst Will finden!" "Nein, wir werden die Heimreise antreten Elizabeth, wir haben keine Zeit um den Waffenschmied zu Retten", erklärte Commodore Norrington meiner Schwester, doch diese würde alles tun, um Will in Sicherheit zu bringen, genauso wie er alles dafür getan hatte. "Ich bitte euch Commodore, macht es für meine Schwester und mich, als unser Hochzeitsgeschenk", bat Elizabeth, als sie andeutete dass auch ich den Antrag von Commodore Dawson annehmen würde. " Ist das wahr? Ihr nehmt beide den Antrag an?", fragte unser Vater lächelnd, während mein Blick zu Jack glitt, ich aber dennoch zu meinem Vater sprach, auch wenn ich tief im Inneren unglücklich sein würde, mich mit einem Mann vermählen zu lassen, dem mein Herz nicht einmal gehörte. "Ja.. Ich werde den Antrag auch annehmen, sobald Will in Sicherheit ist", sagte ich zu meinem Vater, während ich Jack ansah und dieser mich, doch ich konnte sehen das auch Jack es nicht gefiel das ich jemanden heiraten würde, dem ich nicht einmal mein Herz geschenkt hatte und ich diesen auch nicht für den richtigen hielt, doch um das ganze irgendwie zu überspiel, konnte Jack mal wieder nicht anders, als einen Spruch hervorzubringen. " Hochzeit!? Ich liebe Hochzeiten… Drinks für alle", meinte Jack gespielt euphorisch. Ich zog Elizabeth zur seite, wo wir ungestört waren und sah diese genau an. "Was bitte sollte das? Wieso soll ich Charlie heiraten? Es hätte gereicht, wenn du deine vermählung mit James zugestimmt hättest!" "Du schuldest mir etwas Ruby und Vater genauso, du bereitest ihm kummer und sorgen, siehst du das denn nicht!? Er wird dir ein gutes Leben bieten können." "Ja vielleicht kann er mir ein gutes Leben bieten, aber ich kann keinen Mann heiraten, für den ich nichts empfinde. Wenn du das kannst, obwohl du etwas für Will empfindest, dann tu es und heirate James, aber ich kann das nicht!", sagte ich, ehe ich Elizabeth stehen ließ und wir Jeweils in eine Kabine gebracht wurden, wo wir etwas frisches zum anziehen bekamen, es war Kleidung der Royal Navy, die ich bekommen hatte, nun würde ich das erste mal in meinem Leben eine Hose tragen, die dazu eigentlich auch nur für Männer gedacht war, schließlich war es die Uniform der Royal Navy, aber es war besser, als weiterhin nur meinen Unterkleid zu tragen. 

Nachdem ich mich umgezogen hatte, verließ ich die Kabine des Schiffs und ging zurück an Deck, wo ich sah, wie Commodore Dawson, mit Jack und der restlichen Royal Navy zu einem Beiboot ging. "Wo wollt ihr mit ihm hin?", fragte ich gleich. "Wir werden das Beiboot fertig machen und mit Sparrow sobald wir angekommen sind und den Anker gerichtet haben, mit ihm das Stück zur Isla de Muerta rudern." Erklärte Commodore Dawson, doch ich würde Jack sicher nicht alleine gehen lassen, so viel stand fest. 

Nach einer Weile steuerten wir bei der Dämmerung direkt auf die Isla de Muerta zu, als der Anker mit einem Abstand von dieser Insel gelegt wurde, ließen die Leute der Royal Navy die Beiboote ins Wasser. Es stiegen mehrere Soldaten ein und das Elizabeth und ich nicht von Bord durften war uns klar und aus genau diesem Grund, warfen wir uns einen Blick zu, den wir beide sofort verstanden. Wir schlichen uns in eine der Kabinen in der wir uns gerade umgezogen hatten, während Elizabeth das Fenster öffnete. " Wir haben keine Beiboote mehr, das bedeutet wir müssen…" "Schwimmen!", stellte ich fest und beendete somit den Satz meiner Schwester. Ja wir hatten uns gestern und auch heute zerstritten, aber wenn es darum ging zusammen zuhalten wenn etwas auf dem Spiel stand, schoben wir einfach alles andere beiseite. "Ich kann auch alleine gehen wenn.." "Nein! Ich werde definitiv mitkommen!", stellte ich direkt klar, ich hatten nämlich so ein komisches Gefühl, welches ich nicht deuten konnte. "Na dann los", flüsterte Elizabeth nun leise und kletterte zuerst aus dem Fenster, ehe sie sich ins Wasser fallen ließ. Ich zögerte zwar einen Moment, sprang jedoch auch ins Wasser und wurde sofort von Elizabeth wieder an die Wasseroberfläche gezogen. Genauso wie bei Jack hielt ich mich an ihrem Rücken fest, ehe sie los schwamm. Hin und wieder wartete wir bis, die Royal Navy ein Stück voraus war, doch das Schiff gab plötzlich Alarm und in wenigen Minuten ruderten die Beiboote  zurück zum Schiff, das jedoch ohne Jack. "Halt die Luft an, wir müssen tauchen, sonst entdecken sie uns", diese idee gefiel mir gerade wirklich gar nicht, aber eine andere Wahl hatte ich schließlich nicht. Ich holte einmal tief Luft, ebenso wie Elizabeth, ehe diese etwas weiter runter tauchte, damit uns niemand von der Royal Navy sehen konnte. Es war zum Glück nicht weit, als wir wieder am Eingang der Isla de Muerta ankamen und uns leise hinein schlichen und auch recht schnell Stimmen wahrnehmen konnten. Elizabeth und ich versteckten uns so gut es ging, als Jack sich zwischen den Piraten durchquetschen und Barbossa Will genauso wie Elizabeth gestern gefesselt hatte. Die Blicke der Piraten hingen unglaubwürdig auf Jack, der sich nach Barbossa durchschlängelte. "Das ist nicht möglich", erklang Barbossas ungläubige Stimme, als dieser Jack erblickte. "Sagen wir-nicht üblich", doch als auch Will Jack sah, gab es nur eine Frage die er direkt stellte. "Wo sind Elizabeth und Ruby?" "In Sicherheit, wie ich es versprochen habe, die beiden werden Norrington und Dawson heiraten wie sie es versprochen haben und du wirst für sie sterben wie du es versprochen hast, also sind wir alle Männer die zu ihrem Wort stehen, außer Elizabeth und Ruby, denn sie sind in der Tat Frauen", bei diesen Worten verdrehte ich leicht die Augen, konnte aber nicht anders, als auch etwas zu lächeln, auch wenn diese Reaktion gerade sehr unangebracht war, schließlich steckten wir in großen Schwierigkeiten. 

Jack und Barbossa redeten eine Weile, bis Will sich zu Wort meldete. "Ihr habt das die ganze zeit geplant, seit dem ihr das erste mal meinen Namen gehört habt! Ihr wusstet von Anfang an, das sie mein Blut brauchen um den Fluch zu brechen.." "Ja..", antwortete Jack direkt ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Auf wessen Seite stand Jack jetzt bitte?! Es enttäuschte mich das Jack anscheind gelogen hatte und das erste mal spürte ich richtige Enttäuschung. "Lass uns zu ihnen..", flüsterte ich Elizabeth zu, doch als ich Barbossa reden hörte, hielt ich Elizabeth kurz an der Hand fest, damit wir das auch noch mitbekommen. "Aber woher willst du wissen das sein Blut reicht? Stiefelriemen hatte zwei Kinder, eins von ihnen ist seit 20 Jahren verschollen!", meinte Barbossa und sah Jack dabei genau an. "Das ist schwer zu sagen Hector, anscheind wirst du dein Glück wohl versuchen müssen", Jack schien vielleicht etwas mehr zu wissen als wir, auch wenn Will mal etwas von einer Schwester erwähnt hatte, die er als Baby nur ein einziges mal gesehen hatte und danach verschwunden war. Gefunden und kennengelernt hatte er sie leider nie. 

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