5. Das verfluchte Aztekengold

Nachdem wir die Bar betreten hatten, sah man nur Männer die betrunken waren und ebenso wie manche eine Frau. Man hörte wie sich Leute stritten, oder sie einfach nur sehr laut redeten und lachten. Man roch direkt die intensivität des Alkohol Geruchs. Wieso kamen Leute hierher um sich zu betrinken und dann um sich zu prügeln? Solch ein Verhalten und handeln würde ich vermutlich nie verstehen, was vielleicht aber auch daran lag, dass ich anders aufgewachsen und anders erzogen wurde.

Jack führte uns zu einem hinteren Hof, wo eine große Matschpfütze war in der Schweine lagen, aber man sah nicht nur Schweine, sondern ein Mann lag zwischen dem ganzen Dreck und den Schweine. Jack nahm einen Eimer mit Wasser und kippte dies auf den Mann, der sofort die Augen aufriss. "Verflucht seist du elender Mistkerl der mich geweckt hat und...", erklang die stimme eines Mannes, doch als dieser Jack sah und anscheind auch erkannt, lächelte er. "Jack!", doch als auch ich den Mann erkannt, sah ich diesen überrascht an. "Gibbs?!", fragte ich sichtlich überrascht, denn das dieser nun ein Pirat war, war mir nicht bekannt. "Ms. Swann", begrüßte Gibbs mich freundlich und stand schließlich auf, doch Will und ich schnappten uns jeweils einen weiteren Eimer, den wir ebenfalls in Gibbs seine Richtung schütteten. "Verflucht ich bin doch schon wach!", murrte Gibbs. "Das war gegen den Gestank!", sagten Will und ich gleichzeitig, doch Gibbs stimmte uns dazu, genauso wie Jack, denn Gibbs roch wirklich nicht gerade sehr angenehm. Jack drehte sich zu Will und mir und musterte uns ganz genau. "Ihr habt wirklich sehr viel Ähnlichkeit", sagte Jack, ehe dieser mit Gibbs wieder in die Bar ging, doch Will und ich uns kurz gegenseitig angesehen hatten, bevor wir den beiden folgten. Welche ähnlichkeiten sollten Will und ich denn bitte haben? Elizabeth und ich waren Schwestern und sagten auch oftmals das selbe im selben Moment, dabei waren wir als Schwestern wirklich sehr unterschiedlich.

Jack setzte sich mit Gibbs an einem Tisch, während Will und ich aufpassen sollten, das niemand die beiden belauschte. Es war nicht sehr schön zu sehen wie die Leute sich immer und immer mehr Alkohol beschafften und betrunken durch die Bar Torkelten. Als mich dann jedoch ein Mann anstieß, drehte dieser sich zu mir um und musterte mich von oben bis unten. "Hast wohl dein Kleid verloren Schätzchen..", alleine dieser Blick und wie er diese Worte aussprach, waren widerwärtig und ich fühlt mich sehr unwohl hier zwischen diesen ganzen betrunkenen Leuten. Der Mann kam näher auf mich zu, was der Grund dafür war, das Will mich hinter sich schob. " Das solltet ihr schnell wieder vergessen", Will's Ton klang ernst und scharf, doch der Mann zückte sein Degen und näherte sich Will. "Komm Will, er ist es nicht wert ihr müsst das nicht wegen mir tun", sagte ich und zog ihn ein wenig zu mir nach hinten, doch kaum hatte auch Will seinen Degen hervorgeholt, stand auch schon Jack zwischen dem Unbekannten und Will. "Du willst doch keinen Kampf anzetteln von dem du weißt das du ihn verlierst Aii?", erklang Jacks ernste Stimme, aber wenn ich ehrlich war klang er manchmal auch ziemlich provokant, aber irgendwie mochte ich diese Art an ihm, mit Jack würde es sicher nicht langweilig, in jeglicher hinsicht. Der Mann sah Jack einen Moment an, nahm sein Degen herunter und steckte es sich wieder in den Gürtel, bevor er wieder verschwand. "Das hätte ich auch ohne euch geschafft Jack", meinte Will, während Jack ihn nur belustigt anlächelte. "Gern geschehen!",

Diese Nacht ging noch recht lange, doch geschlafen hatten wir auf der Interceptor, zumindest schien ich die einzige gewesen zu sein die keinerlei Schlaf gefunden hatte, denn meine Gedanken glitten immer wieder zu Elizabeth. Lebte sie noch, oder ging es ihr vielleicht doch nicht gut?

Als die Sonne vollständig aufgegangen war, verließen Will, Jack und ich das Schiff welches am Hafen lag und konnten schon die angeheuerte Crew sehen, die in einer Reihe auf dem Steg des Hafens standen. Jack sah sich die Leute genau an und redete, bis man eine Stimme hören konnte und Jack diese Stimme zu kennen schien. "Und was springt für uns dabei raus?", er näherte sich dieser Stimme und nahm den Hut dieser Person ab unter der lange schwarze Haare versteckt waren. "Anamaria!", sagte er, doch wie gestern auch schon, bekam er erst einmal eine ordentliche Ohrfeige von der jungen Frau. "Lasst mich raten, die habt ihr nicht verdient?", fragte Will nach. "Doch die hab ich verdient", gab Jack ehrlich zu. "Jack! Du hast mein Boot gestohlen!" "Ausgeliehen mit der Absicht Es dir wieder zurückzubringen." "Aber das hast du nicht!." "Ganz ruhig du bekommst ein neues", sagte Jack, als sich nun Will wieder einmischte. "Das da!", sagte er. "Was da?", fragte Jack direkt nach, während Jack zu der Interceptor sah, auf welche Will deutete. "Das da?", fragte Jack nochmal nach, stimmte Will dann aber schließlich zu. "Aii.. das da", versicherte der Capitain, ehe alle wieder an Bord gingen und Jack die Segel setzen ließ. Da Jack nicht gerade am Steuer war, sondern seinen Blick auf das Wasser gerichtet hatte, stellte ich mich zu ihm. " Ihr wirkt nachdenklich", sagte ich ruhig und sah Jack dabei genau an. "Ihr auch", antwortete er mir direkt. "Es ist nur.. Ich denke viel darüber nach, was mein Leben angeht. Ich möchte einiges erleben, ich brauche Aufregung in meinem Leben, doch mein Vater hält alles was sich außerhalb von Port Royal befindet für gefährlich. Ich soll einen Mann heiraten, den ich zwar mag und sehr schätze, doch mein Herz gehört ihm nicht", sagte ich ehrlich. "Stellt ihr euch nicht häufig die Frage, wie es wäre ein anderes Leben zu führen", fragte ich nach und Jack zögerte nicht eine Sekunde lang, um mir zu Antworten. "Nein, aber ihr scheint sehr oft darüber nachzudenken", meinte Jack. "Ja und das hier, auf diesem Schiff zu sein und meine Schwester zu suchen, ist ein Abenteuer für mich, es ist aufregend und anders als das Leben welches ich derzeit führe", versuchte ich zu erklären. "Also seid ihr eine abenteuerlustige junge Frau, die anscheind gerne die sieben Meere überqueren will", ich nickte bei seiner Aussage und sah Jack einen Moment lang an. "Wo Segeln wir nun eigentlich hin?", fragte ich schließlich nach, da all das hier meine Neugierde geweckt hatte. Zur Isla de Muerta, ich bin mir sicher das die Piraten dort sind und eure Schwester mitgenommen haben, deswegen sollte ich auch wieder ans Steuer liebes", mit diesen Worten ließ Jack mich einfach an Deck stehen und ging einen kleine Holztreppe hinauf um ans Steuer zu gelangen. Hoffentlich hatte er recht und wir würden Elizabeth lebend dort auffinden.

Es dämmerte bereits als wir die Isla de Muerta bereits sehen konnten und Gibbs den Anker richtete. "Ihr bleibt hier und ich geh mit dem jungen Mr. Turner an Land", sagte Jack. "Wartet! Was ist mit mir?", fragte ich etwas aufgebracht nach. "Was soll mit euch sein?! Ihr seit eine Frau liebes, ihr müsst nicht unnötig in Gefahr geraten", klärte Jack mich auf. "Es geht um meine Schwester und ich kann sehr gut auf mich acht geben Jack", mit diesen Worten ging ich zum Beiboot und wartete auf Jack und Will, die nur kurz darauf zu mir in das kleine Boot stiegen. Die beiden Männer runderten schließlich los, während man an eine kleine Höhle entlang kam, wo das Wasser nicht sehr tief war und man ein wenig Gold auf dem Grund sehen konnte. "Dafür das ihr kein Pirat sein wollt, seit ihr auf dem besten Weg einer zu werden Will", meinte Jack. "Ich mein ihr befreit einen Mann aus dem Gefängnis, kapert ein Schiff und seid völlig besseren von einem Schatz." "Das ist nicht wahr, Ich bin nicht besessen von einem Schatz!" "Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold", erklärte Jack und ich wusste direkt dass er auf Elizabeth andeutete, denn jeder konnte deutlich sehen, dass die beiden Gefühle füreinander hegten, selbst Jack sah das, nach so einer kurzen Zeit in der er uns kannte.

Als wir in der Bucht ankamen, band Jack das Boot fest und stieg aus, ehe er mir ebenfalls dabei half auszusteigen und an Land zu kommen. Wir gingen einen schmalen weg entlang, der aus Steinen bestand. Wir schlichen uns leise voran und konnten die Piraten sehen, die meine Schwester entführt hatten. Elizabeth war an den Händen gefesselt und stand vor einer Truhe, in dem sich etwas von dem Aztekengold befand. Doch als der Pirat mit dem großen Hut ein Messer zückte, wurden Will und ich unruhig und befürchteten das er Elizabeth töten könnte. Jack sah sich das ganze einen moment lang an, ehe er mit uns zu einem anderen Gang ging, ehe er sich umdrehte und uns genau ansah. "Ich weiß das wird euch jetzt schwer fallen, aber bitte bleibt genau hier stehen und stellt ja nichts blödes an!", sagte Jack zu uns, als er kurz darauf auch schon verschwand und Will und mich einfach hier stehen ließ. "Ich geh ihm nach!", flüsterte ich Will leise zu, jedoch hielt Will mich vorsichtig und leicht an meinem Oberarm fest. "Ruby, das alles sind Piraten, ihr könntet in genau so eine große gefahr geraten wie eure Schwester." "Das mag sein, aber es ist allein meine schuld dass Elizabeth das hier zugestoßen ist, ich werde vorsichtig sein", versicherte ich dem Waffenschmied, der nicht begeistert aussah. "Ich werde sofort nachkommen, doch bitte haltet euch versteckt", ich nickte ihm zu, als Zeichen dass ich acht geben würde, ehe ich Jack leise nach schlich. Jack jedoch brauchte nicht wirklich lange um mich zu bemerken und drehte sich zu mir um, doch sagen tat er nichts, sondern sah stattdessen hinter mich. Ich drehte mich ebenfalls um und sah wie Will mit einem Ruder ausholte und Jack damit schlug, da ich jedoch ausweichen musste, um nicht auch noch getroffen zu werden, da Will den Abstand zu mir wohl falsch eingeschätzte hatte, stolperte ich gegen Jack und fiel auf ihn drauf und als ich zu Will sah, war dieser bereits weg. Was sollte das? Er konnte doch nicht einfach Jack niederschlagen, schließlich hatte er und geholfen. Ich richtete mich etwas auf und kniete mich neben Jack, in der Hoffnung das ich es schaffen würde, ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen. "Jack?", flüsterte ich leise und rüttelte leicht an ihm, ehe ich ihm leicht und abwechselnd gegen die Wangen klopfte. "Jack.. wacht auf", sagte ich leise. Es dauerte zwar einen Moment, doch es schien zu helfen, denn er machte die Augen auf und richtete sich auf, war aber durch den Schlag, noch etwas benommen, weswegen ich ihm hoch half. "Ist alles in ordnung?" Doch anstatt einer Antwort, nahm er mein Handgelenk und zog mich vorsichtig eine Treppe hinunter, doch weit kamen wir nicht, denn vor uns stand die Crew, des Mannes der meine Schwester hatte. Die Piraten sahen Jack etwas erschrocken an, so als würde ein Geist vor ihnen stehen. "Normalerweise solltest du mausetot sein!" "Mausetot?", fragte Jack, der sich noch ziemlich benommen anhörte und sich schließlich abtastet. "Hmm..", sagte er nur und wollte die Treppe wieder mit mir hinauf gehen, doch dort standen bereits auch schon einige Piraten, somit waren wir vollkommen umzingelt, von irgendwelchen verfluchten Piraten, die nicht sterben konnten, durch den Fluch des Aztekengolds.

Als Jack merkte das wir aus dieser Situation so nicht mehr heraus kommen würden, redete er benommen irgendwas unverständliches vor sich her. "Par... pale.... Paleo.." "Parley?", fragte einer der Piraten, der versucht hatte Jack seine Worte zu verstehen. "Ja.. Parley! ", stimmte Jack zu, als sich ein anderer Pirat zu Wort meldete und es genau der war, zudem Elizabeth dieses Wort gesagt hatte, als er sie entführt hatte und er schien nicht gerade sehr erfreut zu sein, dies nun wieder zu hören. "Welcher Idiot hat sich diesen Parley Mist ausgedacht?", knurrte er etwas zornig vor sich her, doch Jack konnte sich ein Kommentar, wieder einmal nicht verkneifen. "Das waren die Franzosen!", es fiel mir schwer mir ein Grinsen zu verkneifen, weswegen ich meine Hand etwas vor den Mund hielt, ehe wir schließlich zum Captain gebracht wurden, denn das war es was sie tun mussten sobald das wort Parley fiel. Ich war nur in der Hoffnung, dass Jack wusste was er dort tat, doch so wie ich ihn kennengelernt hatte, hatte er nicht die geringste Ahnung wie wir aus diesem Schlamassel wieder herauskommen würden. Vermutlich versuchte er es wieder und hoffte selbst darauf, das wir irgendwie aus dieser Situation heraus kommen würden.

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