10. Der Schlüssel
"Jack? Ich freu mich richtig doll dich zusehen..", erklang Will seine Stimme, der noch immer an diesem Ast hing, den die Einheimischen trugen. Man hörte das Will von diesem Betäubungsmittel noch recht benommen war, schließlich hatte er gerade erst sein Bewusstsein wiedererlangt.
Jack redete mit den Leuten und stellte sich etwas dichter an Will, ehe er ihm ein "Rette mich", zu flüsterte. "Was hast du ihnen gesagt Jack? Ich brauch deinen Kompass, Elizabeth ist in Gefahr, auf uns drei wartet der Galgen, weil wir dir geholfen haben zu entkommen!", rief Will, der dennoch von den Leuten wegtransportiert wurde. Ich hingegen wurde von den Seilen an meinen Händen befreit und zu Jack geschoben, bis ich neben ihm stand und die Leute vor uns in die Knie gingen. "Was ist hier los?", fragte ich Jack leise, denn das ganze hier war nicht nur unheimlich, sondern auch sehr merkwürdig. Wieso gingen diese Menschen vor uns auf die Knie? " Sie denken ich wäre ein Gott, zumindest so lange wie ich mich wie einer benehme und von dir denken sie vermutlich das gleiche liebes", klärte Jack mich auf, ehe er eine handbewegung machte und die Leute sich wieder erhoben und ihren Aktivitäten nachgingen, was bedeutete, dass Jack und ich gerade ungestört reden konnten. "Wir brauchen dein Kompass.. jemand verlangt das Will und ich diesen Kompass besorgen und ihm bringen. Elizabeth sitzt in einer Zelle, wo Will und ich auch sitzen würden, wenn er uns nicht geschickt hätte um dich zu suchen, auf uns wartet der Galgen wenn wir ihm nicht dem Kompass bringen", sagte ich leise. "Du sagst immer ihm... wen genau meinst du?", ich sah Jack einen Moment lang bei seiner Frage an, ehe ich ihm antwortete. "Lord Beckett", Jack sah mich mit einem Blick an, der mir gleich verriet das er diesen Mann kannte. "Hör zu Ruby.. wir müssen hier erst einmal weg, denn sonst brauchst du gar nicht erst darauf warten das du hingerichtet werden sollst, denn wir sind sonst die Mahlzeit dieser Neandertaler hier!" "Und was ist mit Will? Was ist mit deiner Crew? Ich mein.." "Wir werden sie holen okay!? Aber erstmal müssen wir hier verschwinden und das jetzt!", mit diesen Worten nahm Jack meine Hand und rannte schließlich mit mir los, während ich mit meiner rechten Hand mein Kleid anhob, um nicht zu stolpern. "Kennst du dich hier überhaupt aus? Hast du einen Plan wie wir hier weg kommen?" "Natürlich hab ich einen Plan, aber manchmal improvisiere ich auch gerne", das war nicht die erhoffte Antwort die ich erwartet hatte, aber eigentlich kam Jack immer aus jeder Situation raus, schließlich war er vor der gesamten Royal Navy entkommen. Ich war nur in der Hoffnung dass Jack auch wirklich wusste, was er da tat.
Jack und ich liefen immer weiter, bis wir an einer Brücke ankamen, die sehr wackelig gebaut war, was der Grund dafür war, das ich zögernd und langsam über diese drüber ging. Als mein Blick jedoch hinunter glitt, sah ich zwei kugelförmige Käfige und die Leute versuchten so die steinige Wand hinauf zu klettern. "Das sind Will, Gibbs und die anderen", stellte ich fest, die es schafften diesen steilen Felsen hinauf zu klettern bis sie oben angekommen waren. "LAUFT ZUM SCHIFF! ", rief Jack ihnen zu, ehe hinter uns die Brücke etwas wackeliger wurde. Sofort drehte ich mich um und sah wie zwei Leute hinter Jack und mir waren, doch Jack gab mir keine Gelegenheit mich von selbst umzudrehen, denn er tat dies schon, in dem er mich erneut mit sich zog. Auch wenn die Brücke nicht gerade sehr sicher zu sein schien und ich mit Jack jeden Moment hätte in den Tod stürzen können, liefen wir weiter, bis wir auf der anderen Seite ankamen und immer weiter rannten. Wir liefen durch den Wald an dem Will und ich mit dem Beiboot gerudert waren und liefen auf die Black Pearl zu, während die Einwohner in einer großen Anzahl hinter uns her rannten.
An der Black Pearl angekommen, kletterte ich an Bord und ließ mir von Will hoch helfen, während Jack nach mir hinauf kam. Wenn ich ehrlich war hatten wir Glück, denn wäre die Pearl nicht schon im Wasser gewesen, hätten die Einwohner uns gewiss erwischt. Etwas außer Atem setzte ich mich auf ein Fass, welches an Deck stand und atmete einem durch. Zumindest so lange, bis Will sich zu Jack ans Steuer stellte. "Gibst du mir nun deinen Kompass oder nicht?! Ich muss Elizabeth retten, ebenso wie Ruby. Ich werde nicht zulassen das die beiden den weg zum Galgen antreten müssen, nur weil wir dich gerettet haben", meinte Will. "Hast du eigentlich schonmal versucht besser acht auf die beiden zugeben, vielleicht solltest du mal sie einsperren!?" "Elizabeth ist eingesperrt und wir wären es auch, wenn wir nicht dazu beauftragt worden wären, den Kompass zu holen", sagte Will, doch dann mischte sich Gibbs ein. "Bevor ihr weiter redet... Jack, hast du gefunden wonach du gesucht hast?" Jack sah zu Gibbs und holte etwas aus seiner Jacke hervor, während die ganze Crew hinter Gibbs stand und gespannt den Stofffetzten in Jack seiner Hand betrachteten. "Ein Schlüssel?" "Besser! Eine Zeichnung von einem Schlüssel... Gentleman... was pflegen Schlüssel zutun?" "Schlüssel schließen.. Dinge auf!?", meldete sich einer aus der Crew, ehe Gibbs sich wieder zu Wort meldete. "Und was immer dieser Schlüssel aufschließt, dort drin befindet sich etwas wertvolles, also brechen wir auf und suchen, was auch immer dieser Schlüssel aufschließt!" "Nein!... denn ohne diesen Schlüssel können wir nicht aufschließen, was wir nicht haben, das er aufschließt! Also was für einen Sinn würde es ergeben, das zu finden, was er aufschließt - was wir nicht haben! -ohne zuerst den Schlüssel gefunden zu haben der es aufschließt?!" fragte Jack, worauf Gibbs ihm eine Antwort gab. "Also suchen wir erst nach dem Schlüssel!?" "Was für ein wirres gerede!",meinte Jack, während seine Unterhaltung mit Gibbs mich völlig durcheinander gebracht und verwirrt hatte. Doch Jack wendete sich direkt mit dem fetzen Stoff an Will. "Ich gebe dir meinen Kompass, wenn du mir dabei hilfst, das hier zu finden", kam Jack Will entgegen. "Ich soll das hier finden?" "Nein, DU willst, dass du das hier findest, denn das finden hier von gipfelt in dem unbeabsichtigten finden, oder entdecken eines Weges zur Befreiung deines Schnuckelschneuzchäns, der guten wie-hieß-sie-noch-gleich? Klar soweit?", Will und ich sahen Jack verwirrt bei seinen Worten an und ich fragte mich gerade, ob er womöglich schon wieder betrunken war, da er so wirres Zeug redete. " Okay, ich helf dir dieses Schlüssel zu finden", willigte mein Bruder schließlich ein. "Wir brauchen einen Kurs Jack", sagte Gibbs, während dieser seinen Kompass hervor holte und mit seinem Finger etwas in der Gegend herum fuchtelte und anschließend etwas unsicher in diese Richtung zeigte. "Setzt die Segel in....diesen Weg.. eh... Richtung!", stammelte Jack leicht vor sich her und ich fragte mich wirklich was mit ihm los war, denn so hatte ich ihn damals gewiss nicht kennengelernt.
Jack hatte am Abend Gibbs das Steuer überlassen und war unter Deck gegangen, während ich mir den aufgehenden Mond angesehen hatte, bis dieser vollkommen über uns stand und neben den Kerzen das einzige war, was der Black Pearl Licht spendete. Ich ließ meinen Blick über das Schiff gleiten, ehe ich mich dazu entschloss mal nach Jack zu sehen und somit unter Deck ging, wo Jack an einem großen Tisch saß und auf irgendeinem Zettel irgendwas herum kritzelte, doch er schien mich noch nicht bemerkt zu haben. "Wieso ist der Rum dauernd alle?", murrte er leise vor sich her, ehe er Aufstand und etwas vor sich her taumelte. "Oh deswegen", er setzte seinen Hut auf und kam in meine Richtung getaumelt, während man sah das er Schwierigkeiten hatte gerade zugehen.
"Ruby.. ist irgendwas passiert, sinken wir?", fragte er leicht lallend nach. "Sinken?! Jack denkst du nicht das wenn wir sinken würden, die meisten Leute hier nicht in diesem moment schlafen würden? Ich denke dich hätte schon jemand informiert, wenn wir sinken würden." "Oh gut..", mit diesen Worten wollte Jack an mir vorbei gehen doch ich stellte mich ihm in den Weg. "Denkst du dass es eine gute Idee ist dich zu betrinken, während du eigentlich auf der suche nach diesem Schlüssel bist?", fragte ich nach und dann sah ich es wieder, dieses leichte grinsen auf seinen Lippen. "Liebes, ich bin Captain Jack Sparrow.. Ich kann beides", meinte er, während er ziemlich dicht vor mir stand, was mir meinen Atem leicht erschwerte, da es mich nervös machte. "Nervös? Oder warum trittst du nicht beiseite?", fragte er mich schmunzelnd und sah mir dabei genau in die Augen. "Nein.. Ich.. lass dich nur nicht alleine hier herumirren, bevor du noch fällst, oder über Bord gehst", sagte ich leise und hatte mich bereits völlig in seinen dunkelbraunen Augen verloren, so etwas war mir nun wirklich noch nie passiert. Hatte Will vielleicht recht und ich war doch in Jack vernarrt gewesen? "Über Bord? Was würdest du tun wenn ich über Bord gehen würde? Du kannst schließlich nicht schwimmen", hauchte Jack mir entgegen, während ich in seinem Atem den Rum deutlich riechen konnte. Alkohol hatte einen sehr intensiven Geruch, den man sofort wahrnehmen konnte, zumindest war dies bei mir der Fall. "Und trotzdem würde ich versuchen dich zu retten", gestand ich ihm ehrlich, was ihn wieder etwas grinsen ließ. "Gut zu wissen", mit diesen Worten ging Jack an mir vorbei, jedoch folgte ich ihm bis nach ganz unten, wo sich die Kerker befanden. Jack hatte einen Kerzenständer mit, da es hier unten sehr dunkel war, doch der Kerzenständer reichte aus um hier unten genügend sehen zu können.
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