008

Oh mein- Was- Ich-

AAAAH efjweadjgecsds 

WAS PASSIERT HIER GERADE?!

Komplett überfordert versteife ich mich in seinem Griff und versuche das Chaos in meinem Kopf innerhalb von Sekunden zu sortieren.

Warum tut er das? Steht er etwa auf mich? Will er das wirklich, oder macht er das nur, weil er besoffen ist und einen Kurzschluss hat? Nur um mich zum Schweigen bringen? Soll ich es erwidern oder besser nicht? Er ist komplett betrunken, er weiß doch gar nicht was er tut. Was, wenn er das hinterher bereut? Sollte ich ihn besser wegstoßen?

Aber was, wenn er es doch Ernst meint und dann denkt, ich will ihn nicht? Dabei will ich ihn doch, mehr als alles andere. Sollte ich einfach dem Impuls nachgeben und es erwidern? Eigentlich will ich nichts mehr, aber... ich... AAAAAH HILFE, ICH DREH DURCH.

Verzweifelt seufze ich gegen seine Lippen, woraufhin er seine Hand an meine Taille legt, meine Beine mit seinem Fuß auseinander kickt und sich mit seinem ganzen Körper an mich drückt.

Okay, das ist zu viel, ich kann mich so nicht weiter kontrollieren...

Mit einer Hand greife ich in seinen Nacken und ziehe ihn näher an mich, drücke mich seinen weichen, vollen Lippen entgegen und erwidere sehnsüchtig den Kuss. Wieder drückt er sein Becken gegen meins, schiebt mir die Hand an den Hals und wandert damit in meine Haare, zieht verlangend daran. Willig schiebt er mir seine Zunge in den Mund und es stört mich nicht im Ansatz, dass er nach Alkohol schmeckt, obwohl ich das normalerweise extrem unerotisch finde, vorallem, wenn ich selbst nüchtern bin. Mein Kopf ist komplett ausgeschaltet, was hier gerade passiert wird rein durch meine übersprudelnden Hormone gesteuert und ich kann nichts dagegen tun.

Es sind nur wenige Sekunden, die das ganze dauert, bis er sich von mir wegstößt, mich schweratmend ansieht und mit dem Arm vorm Mund her wischt. Sein Blick ist unmöglich für mich zu deuten, seine Augen zucken wild über mein Gesicht. Auch ich bin komplett außer Atem, finde allerdings schneller meine Stimme wieder, als ich vermutet habe. "W-Was war das?!" stoße ich aus, blicke ihn schockiert an. "Anders kriecht man dich ja nich' zum schwe-schweigen." säuselt er und hebt mit schelmischem Blick seinen linken Mundwinkel an, sodass das Grübchen zum Vorschein kommt, das ich so liebe. "Ich- also... w-was?!" Ich versuche mich zu sammeln, verstehe aber noch immer die Welt nicht.

Also hat er das doch nur getan, damit ich still bin? Aber er war so... stürmisch. Er wirkte so willig, so heiß auf mich... Ich... das macht doch garkeinen Sinn?! Er hat mir die Zunge in den Hals gesteckt, das wäre doch nicht notwendig gewesen, wenn er nur wollte, dass ich aufhöre zu reden? Und überhaupt, was ist das für eine Methode? Er hätte mir doch einfach den Mund zuhalten können, anstatt dafür seine Lippen zu nehmen? 

Gott, ich versteh überhaupt nichts mehr, was ist denn hier los, zur Hölle?!

Komplett perplex halte ich mir die Hand an die Stirn, schließe kurz die Augen, bevor ich ihn wieder ansehe. Sein leichtes Schmunzeln hat sich zu einem breiten Grinsen entwickelt, er sieht mich geradezu belustigt an. "Irgendwie ech'süß, wie über-überfordert du bis'..." lacht er, geht sich durch die Haare und wirft sie schwungvoll auf eine Seite. "Ich geh jetzt tanz'n... au'm Tisch!" verkündet er dann freudig, stolpert kurz über seine eigenen Füße, hält sich an der Türklinke zum Flur fest, um sie kurz darauf zu öffnen und kichernd hinein zu straucheln.

Wie erstarrt bleibe ich mit offenem Mund zurück und fühle mich kurz unfähig, mich zu bewegen. Ich bin so unfassbar verwirrt. Erst weicht er mir wochenlang aus, lässt mich nicht an sich heran und dann küsst er mich plötzlich, als wollte er mich kurz darauf in die Kiste schleifen?! Ich wusste, dass es schwer ist, aus Harry schlau zu werden, aber das? Wie kann man sich innerhalb von Sekunden so wandeln? Und immer noch: Warum hat er mich überhaupt geküsst?

Ich kneife erneut die Augen zusammen und lasse mich gegen die Wand fallen, als mir plötzlich bewusst wird, was er da gerade gesagt hat. Er will auf dem Tisch tanzen?! Fuck, er wird sich zum Gespött des Campus machen, er hat doch schon genug Stress mit diesen ganzen Idioten, er rennt ins offene Messer, so besoffen wie er ist... und im schlimmsten Fall fällt er auch noch vom Tisch und verletzt sich. "Harry! Harry, warte..." rufe ich ihm hinterher und stoße mich von der Wand ab, um ihm zu folgen.

Breit grinsend taumelt er in den Raum, aus dem ich gekommen bin. Ich laufe hinter ihm her und halte ihn an Arm fest. "Harry, stopp! Du gibst ihnen nur neue Munition, sie werden dich auslachen." sage ich eindringlich und sehe ihm tief in die Augen. "Ich sags dir noch ei'ma, Loueeh: hör auf 'n Heldn zu spieln... Ich will jetz' tanzn. Da ob'n." gibt er grinsend von sich, reißt sich los und stolpert auf den großen Esstisch in der Mitte des Raumes zu. "Du wills' doch immer, dass'ch mehr Spass am Leb'n hab!" ruft er mir zu. 

Verdammt, ich muss irgendwas tun... Aber was?!

Mein Blick wandert rüber zu Liam, der sich, den Arm um Danielle's Hüfte, mittlerweile mit Jamie unterhält. Dieser erblickt mich und winkt mir zwinkernd zu. Moment... er könnte die Rettung sein! Und Liam und Danielle brauche ich auch. Ich schiebe mich an den Leuten vorbei in ihre Richtung, lasse dabei Harry nicht aus den Augen, der gerade jemanden angerempelt hat. "Heeey, da bist du ja wie-" setzt Jamie an, der mich an der Hüfte an sich ziehen will, doch ich unterbreche ihn. "Ja, hi. Es tut mir wirklich Leid, das ich Eurer Gespräch unterbrechen müsst, aber Ihr müsst alle mitkommen... auf den Tisch. Und Tanzen."

Alle drei sehen mich überrascht an, Liam beginnt zu lachen und fragt "Bist du besoffen, Lou?" Ich lehne mich zu ihm rüber und zische "Nein, aber Harry ist es und er wird sich gleich bis auf die Knochen blamieren." Er dreht sich in die Richtung in die ich zeige und verzieht schockiert das Gesicht. "Fuck, warum hältst du ihn dann nicht auf?" fragt er. "Weil er sich von mir nichts sagen lässt und wenn ich ihn mit Gewalt hier rauszerre wie ein strenger Dad, dann wird er mir das nie verzeihen..." sage ich hektisch, denn ich sehe, dass er versucht auf den Tisch zu klettern. Flehend sehe ich Liam an, der sich einen Kommentar verkneift. Ich kann ihm sowieso nichts vormachen, was Harry angeht, warum es also jetzt verstecken? Stattdessen fragt er "Aber was hast du dann vor?" - "Ich weiß es klingt bescheuert, aber ich habe die Hoffnung, dass wenn wir alle da hoch gehen und mitmachen, finden die Leute das einfach... cool und spaßig?" Liam sieht wenig begeistert aus. Auch wenn er die Aufmerksam der Menschen genießt, ist ihm so viel 'Mittelpunkt' doch eher unangenehm und das weiß ich genau. "Bitte, Liam. Ich würde dich nicht darum bitten, wenn es mir nicht wirklich wichtig wäre, das weißt du." sage ich und greife verzweifelt nach seinen Händen.

Danielle, die unser Gespräch verfolgt zu haben scheint, entreißt mir eine davon. "Na komm, Baby. Das wird witzig!" Sie scheint zu wissen, dass er alles macht, worum sie ihn bittet und ich werfe ihr einen dankbaren Blick zu. Ich sehe an ihr vorbei auf den Esstisch, auf dem Harry sich gerade wackelig aufrichtet. Danielle zieht Liam mit zum Tisch, der das ohne Protest über sich ergehen lässt. 

Ach Li, du bist dieser Frau so verfallen...

Ich greife nach Jamies Hand, der ebenfalls keine Anstalten macht, uns zu folgen. Er steht offensichtlich deutlich lieber im Mittelpunkt, als wir alle und gibt ein lautes, freudiges "Woooooho!" von sich, packt mich am Tisch angekommen an der Hüfte, um mich ohne große Anstrengung hinauf zu heben. Mit einem Arm stützt er sich auf der Tischkante ab und springt leichtfüßig hoch, hilft dann Danielle ebenfalls auf den Tisch und reicht Liam die Hand, um auch ihn ohne Mühe hochzuziehen.

Wow, er ist echt noch kräftiger, als ich dachte, dass er sogar Liam so locker hier hoch bekommt. Irgendwie verdammt heiß... eigentlich fast schade, dass ich ihm erst jetzt über den Weg laufe - nach Harry.

Letzterer hat nun mitbekommen, dass er nicht der Einzige hier oben ist und zieht irritiert die Augenbraue in die Höhe. "WOOOHOOO!" brüllt Jamie neben mir in Richtung der Menge, die sich daraufhin umdreht und meinen Plan aufgehen lässt. Sie jubeln uns zu, einige folgen uns sogar und klettern ebenfalls auf den Tisch, um laut grölend im Rhythmus der Musik ihre Körper aneinander zu reiben.

Jamie, der anders als Danielle den Grund für meinen Plan offenbar nicht mitbekommen hat, zieht mich dicht an sich, lässt seine Hände an meinen Hintern wandern und packt so fest zu, dass ich kurz aufquieke. Ich bringe ihn damit zum Lachen, bevor er mir sein Bein ein Stück zwischen meine schiebt und ziemlich offensiv mit mir zu tanzen beginnt. Ich kann mir deutlich schlimmeres vorstellen, deshalb wehre ich mich nicht dagegen und genieße die Aufmerksamkeit einen Moment, bis ich plötzlich rückwärts gegen eine andere Person stoße. Ich löse mich erschrocken etwas von Jamie, der damit aber kein Problem zu haben scheint, denn er wird gerade von einem weiteren, großen Typen von hinten angetanzt und drückt diesem grinsend den Hintern in den Schritt. Er scheint wirklich ein sehr aufgeschlossener Mensch zu sein...

"Du änders' deine Meinun' aber schnell..." säuselt der Körper, der wahnsinnig dicht hinter mir steht, in mein Ohr. Diese Stimme würde ich überall heraushören, egal wie voll es hier drin - und er - ist. Ohne es verhindern zu können, bekomme ich eine Gänsehaut am ganzen Körper, als ich realisiere, wie nah er mir ist. "Irgendwie musste ich dich ja vor der Blamage bewahren." entgegne ich und versuche mich nicht zu sehr von seinem Becken an meinem Hintern ablenken zu lassen. "Bl-Blööödsinn, ist doch witz-witzig..." Er scheint Schluckauf zu haben, was in der Regel kein guten Zeichen ist, wenn man Alkohol getrunken hat. Ich will mich zu ihm umdrehen, werde dabei allerdings von jemandem versehentlich geschupst, sodass ich gegen ihn stolpere. Er hat mit seinem Pegel dem nichts entgegenzusetzen und droht, vom Tisch zu fallen.

Sofort greife ich nach seinem Arm und ziehe ihn ruckartig nach oben, sodass er gegen meine Brust stolpert, sich mit beiden Händen daran abstützt und leise "...huuuch" murmelt, bevor sein Kopf gegen meine Schulter fällt. Was bin ich froh, dass meine Rippe mittlerweile ziemlich gut abgeheilt ist, sodass ich außer einem leichten Ziehen dadurch keine Schmerzen habe. "Fängs' du mich jetz' im-immer auf, wenn'ich falle?" murmelt Harry glucksend gegen meine Schulter und ich muss etwas grinsen. Es ist das erste Mal, dass er darüber redet, was passiert ist - und er kichert dabei. Geht es ihm vielleicht doch besser, seitdem er weiß, dass ich ihn nicht aufgebe? Oder ist er einfach so betrunken, dass er schlichtweg nicht ernst bleiben kann? Ich werde es wohl nie erfahren.

"'ch'bin müüüde..." brummt er dann und da er so nah an meinem Ohr ist, kann ich trotz der lauten Musik hören, dass er gähnt. Er hebt seinen Kopf und sieht mich an, seine Augen sind so glasig, dass er eins schließen muss, um mich zu erkennen. "Brings'u mi-mich ins'Bett?" Etwas überrascht über diese Bitte, nicke ich schnell und versuche mich mit Harry, der sich an mir festklammert, um nicht umzufallen, etwas zu Liam umzudrehen, der engumschlungen mit Danielle tanzt. "Li!" Er hebt erschrocken den Kopf von ihrer Schulter. "Kommst du irgendwie ohne mich nach Hause? Ich muss ihn hier weg bringen..." sage ich und deute auf das hicksende Bündel in meinem Arm. Liam nickt direkt. "Ich weiß noch gar nicht, ob ich überhaupt zuhause schlafe heute..." grinst er und zwinkert mir zu. Ich verdrehe kurz grinsend die Augen, dann richte ich Harry etwas auf.

"Kannst du laufen?" frage ich. "We-Weiß nich'..." brabbelt er und versucht einen Fuß auf den Stuhl zu setzen, um von Tisch zu steigen, tritt daneben und segelt fast vom Tisch, würde ich ihn nicht auffangen. "Vergiss das." sage ich und setze ihn auf die Tischkante. Dann springe ich selbst vom Tisch, stelle mich vor ihn und greife nach seinen Beinen, fordere ihn zeitgleich dazu auf, sich an mir festzuhalten. Er folgt dieser Aufforderung direkt und schlingt seine Arme von hinten um meinen Hals, lässt seinen Kopf auf meiner Schulter nieder. "Mein edler Ri-Ritter..." kichert er hicksend in mein Ohr und ich kann mir das Grinsen erneut nicht verkneifen. 

Vor ein paar Tagen hat er noch mit bösem Blick dementiert, dass ich das bin und jetzt nennt er mich selbst so...

Gottseidank gehört das Verbindungshaus zum Unigelände, weshalb wir es nicht weit bis zum Wohnheim haben. Die ganze Zeit über murmelt Harry irgendwas unverständliches vor sich hin, ich habe allerdings nach kurzer Zeit aufgegeben, ihn verstehen zu wollen. Die Tatsache, dass er immer schwerer und sein Griff immer schwacher wird, spricht dafür, dass er kurz davor ist einzuschlafen. Dann verkrampft er sich allerdings schlagartig und sagt leise "Lou la-lass mich ma' run-run'er bitte..." Ich bleibe stehen und drehe meinen Kopf etwas zu ihm. "Alles ok?" frage ich besorgt. "Ich gla-glaub ich muss ko-kotzen..."

Fuck, ich wusste, der Schluckauf bedeutet nichts Gutes. 

So vorsichtig wie möglich lasse ich ihn runter, woraufhin er direkt aufs Beet neben uns zustolpert, auf die Knie fällt und sich seines Mageninhalts entledigt. Schnell knie' ich mich neben ihn und halte ihm die Locken aus dem Gesicht, streichle ihm beruhigend über den Rücken. "Tschuligun'..." murmelt er, als ich ihm anschließend ein Taschentuch reiche. "Schon okay, Harry. Besser, wenn der ganze Scheiß draußen ist." Er lässt sich erschöpft auf den Hintern fallen und senkt den Kopf. Einen Moment lasse ich ihn sich von den Strapazen erholen, dann helfe ich ihm hoch und lasse ihn auf seinen Wunsch hin den Rest des Weges selbst laufen. Ich bin froh, dass der Aufzug heute ausnahmsweise mal zu funktionieren scheint, sodass ich ihn nicht die 5 Stockwerke hochzerren muss. Vor Nialls und seiner Zimmertür angekommen sieht er schnell ein, dass er mit dem Schlüssel in seiner Hand wenig Erfolg hat, weshalb er ihn mir genervt in die Hand drückt.

Er tapst direkt mit hängendem Kopf auf das kleine Waschbecken in der Ecke zu und spült sich mehrere Male den Mund aus. Anschließend füllt er sich ein großes Glas mit eiskaltem Wasser und kippt es in einem Zug herunter. "Nicht so hastig, sonst kommt es dir gleich wieder hoch." sage ich vorsichtig, während ich mich noch immer nicht traue, ins Zimmer zu kommen. Ich weiß nicht, ob er mich noch hier haben will, oder ob er nun lieber alleine wäre. Er hebt den Kopf und sieht mich an. "Was stehs' du da so komisch rum, komm rein un' mach die Tür'zu, mir's kalt..." sagt er und ich tue, was er sagt. Scheinbar will er mich noch nicht wieder loswerden.

Kurz überlege ich, was ich tun soll, entscheide mich dann aber, mich auf Nialls Bett zu setzen. Ich weiß, dass er damit kein Problem hat und ich will es nicht als selbstverständlich ansehen, mich auf Harrys nieder zu lassen. Er geht sich durch die Haare und atmet einmal tief durch, bevor er sich auf sein Bett fallen lässt. Ohne Vorwarnung zieht er sich dann das schwarze Langarmshirt aus und sitzt plötzlich oben ohne vor mir. Schwer schluckend versuche ich, ihn nicht anzustarren, aber es fällt mir schwerer als mir lieb ist.

Verdammt, er sieht so unfassbar gut aus. Die silberne Kreuzkette, die er immer trägt, baumelt glitzernd vor seiner definierten, tattoowierten Brust hin und her, als er sich nun auch die Boots von den Füßen strampelt und seine Hose öffnet.

Calm Down, Louis. Er ist immer noch extrem besoffen und du weißt noch immer nicht, warum er dich vorhin geküsst hat. Kontrollier dich, dass hier ist nicht, was du dir wünscht, was es ist.

Frustriert stöhnt er auf, als er seine unkoordinierten Beine nicht aus der engen Skinnyjeans bekommt. Er hebt den Kopf und murmelt "Kanns'u mir hier ma' helfn, bitte?" Schnell stehe ich auf und helfe ihm aus der Hose. Ich purzle hintenüber, als ich sie mit einem festen Ruck endlich von seinen Beinen geschält bekomme und lande unsanft auf meinem Hintern. Kurz muss er deswegen schmunzeln, dann stützt er sich mit den Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab und bettet seine Stirn auf seinen Händen. Er schweigt einen Moment nachdenklich, dann atmet er schwer aus.

"Loueh?" flüstert er. "Ja?" Ich rutsche etwas näher zu ihm, um ihn besser verstehen zu können. "Meins' du das wirklich ernst, dass'u mich nich' aufgibs'?" Er klingt traurig und das Zittern in seiner Stimme bricht mir fast das Herz. "Zu 100 Prozent." versichere ich ihm und lege meinen Kopf etwas schief, um in sein Gesicht sehen zu können. Er hebt den Kopf und blickt mir tief in die Augen. "Bitte enttäusch' mich nicht." wispert er fast geräuschlos. Sein Blick ist so gebrochen, so herzzerreißend tieftraurig, das sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildet. Ich greife nach seinen Händen und schließe sie in meine. "Ich verspreche es dir." flüstere ich.

"Dann bleib hier. Bitte."

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2849 Words

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