Jeder Mensch, der die Kunst infrage stellt - vorausgesetzt es handelt sich um einen Intellektuellen - scheint über die erste Instanz Freuds nicht hinausgekommen zu sein; provokant ausgedrückt: er scheint den wesentlichen Gegensatz von Tier und Mensch nicht verstanden zu haben. 

In uns - insbesondere hier auf Wattpad, wo es um reine Unterhaltung geht - umgebender Literatur, wird mit Worten Gefühle in uns ausgelöst. Angst, Wut, Freude, Liebe - alles haben wir schon am eigenen Leibe erfahren. 

Doch was wäre, wenn jene Art, bekannte Gefühle beim Leser hervorzurufen, durch Literatur ersetzt würde, die beispielsweise durch geschickte Verwendung der Sprache fähig ist, den Leser sich so fühlen zu lassen, wie er sich noch nie zuvor gefühlt hat; wenn es durch völlige Hingabe ermöglicht wird, sich das Spiegelbild des eigenen Unterbewusstseins vor Augen zu rücken. Literatur, die die unerforschte, komplexe Struktur eines Gefühls beinhaltet und von jedem, der sie liest, exakt gleich wahrgenommen wird. 

Gute Literatur erzeugt Gefühle, perfekte - und das ist eine rein hypothetische Auffassung(!) - Literatur beinhaltet Gefühle. So spanne ich den durchaus diskutierbaren Begriff der Perfektion über ein Werk, das in seiner Struktur, seiner Wahl an Worten und Ausführung, bei jedem Menschen das selbe Gefühl hervorruft. Ein Ding der Unmöglichkeit, so bleibt es bei der Polymorphie der menschlichen Psyche -