⇝Kapitel Fünf

Luke POV


"Jim wird morgen bestimmt Rot vor Neid werden", lachte Wyatt, als er sich etwas im Bett aufsetzte und somit lediglich sein Intimbereich von meiner weißen Bettwäsche bedeckt war. Ein paar Zentimeter von ihm entfernt, noch mit klopfendem Herzen, aufgrund der Aktivität von eben, lag ich genauso da und sah nun den hübschen Assistenzarzt an, welcher Jim morgen bestimmt damit aufziehen würde.

"Sei nicht so gemein", lachte ich deswegen nur und schlug kurz gegen seinen Bizeps, weswegen der die Augen verdrehte.

"Ich bin nicht gemein, aber er hat es mal verdient. Ich habe momentan das Gefühl, er nimmt das ganze ein bisschen sehr locker und wenn er nun sieht, was man schaffen kann wenn man sich anstrengt.. vielleicht ändert das ja etwas bei ihm."

Ich zuckte nur mit den Schulter und sah nun raus aus dem Fenster, zu den vielen Sternen am Himmel. Natürlich, war Jim einer meiner größten Konkurrenten, aber ich wollte mit meiner Art niemanden ausstechen oder schlecht aussehen lassen. Alles was ich wollte, war dieser Familie zu helfen. Das wollte ich mir zu meiner höchsten Priorität machen.

"Ich habe mit Ashton geschlafen", platzte es dann aus mir heraus und ich spürte sofort Wyatt's entsetzten Blick auf mir, weswegen ich mich zu ihm umdrehte und mir ein leichtes schmunzeln gar nicht verkneifen konnte. Ich hatte mit so einer Reaktion bereits gerechnet, aber sie nun zu sehen, war noch einmal viel lustiger.

"Wie? Wann?" Seine großen Augen sahen mich an und vor allem, schien Interesse aus ihnen zu sprechen.

"Nicht heute und nicht gestern, vor ungefähr einen Monat. Er war der Junge, von dem ich dir erzählt habe. Welcher in der Kneipe saß und der mich-"

"Der dich einfach komplett umgehauen hat und mit welchem du mich drei Tage lang vollgelabert hast, bis wir dir weiß machen konnten, dass du ihn eh nie wieder sehen wirst?", unterbrach er mich und ich nickte, während ich das immer größer werdende lächeln auf meinem Gesicht spüren konnte. "War er denn gut? Jetzt, wo ich ihn kenne, brauche ich ein paar mehr Details."

"Ich werde dir ganz bestimmt nicht von meinem One-Night-Stand mit Ashton erzählen, wenn ich ihn morgen wieder sehe."

"Aber dann muss es doch jetzt vielleicht nicht mal mehr bei einem One-Night-Stand bleiben? Wenn du ihn doch jetzt täglich siehst? Also, er schien auch nicht so ganz abgeneigt von dir zu sein, wenn das deine Angst ist." Ich verdrehte auf diese Aussage lediglich die Augen und seufzte, während ich den Kopf schüttelte.

"Muss ich dir wirklich die Liste vortragen, mit all den Gründen, wieso es bei diesem einen One-Night-Stand bleiben muss? Zuallererst, hat er einen Freund. Und das hat er mir mehr als deutlich klar gemacht", sagte ich und hielt einen Finger hoch. "Dann, würde mir der Fall abgezogen werden, wenn ich in zu engem Kontakt mit dieser Familie bin." Mein Zeigefinger ging nach oben. "Und außerdem, wohnt er in Melbourne und ich in Sidney. Brauchst du noch mehr Gründe?"

Er schüttelte den Kopf und legte dann ein warmes lächeln auf, ehe wir uns beide hin legten und uns ansahen.

"Aber dann flirte doch wenigstens ein wenig mit ihm. Das hat noch niemandem geschadet", murmelte er vor sich hin und schien diese Idee tatsächlich gut zu finden, weswegen ich nur belustigt den Kopf schüttelte.

"Ja , stimmt. Außer den ganzen Ex-Freundinnen, die sich deswegen aus dem Staub gemacht haben."

"Was der nicht weiß, macht ihn nicht heiß, oder?"

xx

Der Beruf des Arztes ist nicht wirklich immer leicht. Ich konnte in Lauren's Gesicht sofort den Schmerz erkennen, der sich breit machte und natürlich, war dies kein leichter. Die bösen Blicke von Ashton im Rücken, halfen mir nicht unbedingt und als ich dann an das andere Bein gelassen wurde, spürte ich bereits, wie nahe mir das ganze ging und wie sehr meine Beine am zittern waren. Zum Glück nur die Beine und nicht die Hände, denn das wäre zusätzlich noch peinlich geworden und ich hätte die Befreiung der Oberschenkel nicht durchführen dürfen, weswegen ich mich zusammen riss und mich auf meine Arbeit konzentrierte, während ich nach dem perfekten Thema suchte, um Lauren davon abzulenken, an das Messer an ihrem Bein zu denken.

"Wie kamst du eigentlich auf Shawn Mendes? Er ist doch ein ziemlicher Newcomer, oder?", fragte ich also, da man sich wirklich lange über so ein Thema unterhalten konnte. Und obwohl ich sie nicht sehen konnte, merkte ich, wie sich die Anspannung in ihrem Körper etwas legte, da sie sich auf etwas anderes als die Schmerzen konzentrierte, obwohl diese eben trotzdem noch da waren.

"Eigentlich durch Ashton. Er hat ihn auf", sie musste eine kurze Pause machen und ich sah auf in ihr Gesicht, wo sie gerade ihre Augen zusammenkniff und tief Luft holte, ehe sie mir zunickte und ich weiter machte, während sie ihren Satz zu Ende sprach. "Er hat ihn auf YouTube gefunden und sehr gefeiert. Und wie kleine Schwestern nun einmal sind, wurde ich zum Fangirl."

"Ist dein Bruder denn auch ein kleines Fangirl?", fragte ich frech und irgendwie war es komisch, über Ashton zu reden, wenn dieser im gleichen Raum war. Trotzdem konnte ich Lauren kurz kichern hören und das machte alles wieder gut, weswegen ich stolz in mich hinein lächelte und weiterhin konzentriert arbeitete.

"Naja, ein wenig vielleicht. Aber der größte Anteil, liegt dann doch an mir."

Nachdem sie diesen Satz geäußert hatte, war auch ich mit meiner Seite fertig und atmete, ebenso wie alle anderen Leute im Raum, einmal erleichtert auf.
Ich sah zu Dr. Wilson, welcher mir ein stolzes, anerkennendes Nicken gab, weswegen ich meine Schultern kurz hob und glücklich lächelte. Dann wanderte mein Blick zu Ashton, welcher noch etwas Rot im Gesicht war, was wahrscheinlich an meiner letzten Frage gelegen hatte. Doch trotzdem sah ich die Dankbarkeit in seinen Augen, weswegen ich auch ihn einmal beruhigt anlächelte und dann über Lauren's Haare strich.

"Danke", sagte ich ehrlich, denn sie hatte mir gerade die beste Möglichkeit gegeben, mich vor meinem Oberarzt zu beweisen und war dabei wirklich ruhig geblieben. Andere Patienten hätten wahrscheinlich gar nicht ruhig liegen bleiben können, was mir die Arbeit unheimlich erschwert hätte.

"Ich bedanke mich. Aber es wäre lieb, wenn ihr alle irgendwie gehen könntet, ich möchte jetzt einfach nur schlafen."

Verständlich war diese Aussage für alle im Raum, weswegen sowohl Ashton, als auch seine Mutter, Lauren noch einen kurzen Kuss auf die Stirn gaben und dann vor Dr. Wilson und mir, das Zimmer verließen.
Im Gegensatz zu seiner Mutter, blieb Ashton vor dem Zimmer auf einem der Stühle sitzen und schien jemandem zu schreiben, während mein Oberarzt und ich uns etwas entfernten, damit er mir eine richtige Rückmeldung geben konnte.

"Das hast du wirklich gut gemacht. Sauber und vorsichtig gearbeitet, das hätte man kaum besser machen können." Er übergab mir Lauren's Akte und sah mich mit einem Blick an, den ich irgendwie nicht richtig deuten konnte. "Sie ist jetzt auch deine Patientin. Studiere ihre Akte gut und schau, ob dir noch etwas auffällt. Jedes kleinste Detail könnte wichtig sein, um dieses Mädchen wieder zurück in den Normalen Alltag zu führen. Enttäuschen Sie mich nicht, ich vertraue Ihnen."

"Danke, Sir. Wirklich, danke." Ich sah ihn aufrichtig an und er nickte mir, und danach Ashton einmal zu, ehe er sich umdrehte und nun wahrscheinlich wo anders gebraucht wurde.

Und nun stand ich hier, mit der Akte meiner ersten Patientin in der Hand und könnte vor Freude auf und ab hüpfen, doch die vielen Menschen in diesem Gang, ließen mich dann doch zu beobachtet fühlen und ich wollte wirklich nicht, dass dieser Triumpf nun peinlich endete.

"Na, bist du jetzt offiziell ihr behandelnder Arzt?", hörte ich Ashton fragen und ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, ehe ich mich neben ihn setzte und auf die Akte seiner Schwester hinunter blickte.

"Ja, schätze schon."

"Da hat sie aber Glück gehabt", murmelte er und ich dachte erst, dass er diesen Satz sarkastisch meinte, doch sobald wir uns richtig ansahen, sah ich die Ehrlichkeit in seinem Blick. "Das hast du eben wirklich gut gemacht. Mit dem Ablenken, meine ich. Sie hat sich in diesem Moment wirklich etwas entspannt, auch wenn es die Schmerzen nicht gelindert hat.."

"Danke. Es freut mich wirklich, dass von einem so harten Kritiker zu hören", grinste ich und spielte damit auf unsere Kneipenkonversation an, als er sich über die verschiedenen Ärzte in den verschiedenen Kliniken aufgeregt hatte, weil sie alle seiner Schwester nicht helfen konnten und sie einfach immer in das nächste Krankenhaus weiter geschickt haben. Anscheinend schien er sich gerade ebenfalls daran zu erinnern, denn er stupste mit seine Schulter kurz gegen meine und äußerte ein leises 'Ey', was mich zum lachen brachte.
"Deine Schwester ist ein wundervoller Mensch und es ist mir eine große Ehre, sie als meinen ersten Patienten zu wissen."

"Ja, das ist sie", seufzte er und ließ die Schultern etwas hängen, weswegen ich meine Hand auf seinen Arm legte und ihn ansah, bis auch er seinen Blick hob und wir Blickkontakt halten konnten.

"Wir werden alles geben und ich werde nicht schlafen, bis ich etwas gefunden habe, was ihr hilft. Ich verspreche dir, und ihr, mein allermöglichstes zu tun, damit ihr als eine Familie wieder nach Hause kommt."

Tränen stiegen in seine Augen und er nickte, ehe er sich über die Augen wischte und ein kurzes Kichern entwich.

"Schlafen solltest du aber wirklich, sonst schläfst du morgen während der Operation ein." Da musste ich ihm zustimmen, weswegen ich nun lachend meine Hand von seinem Arm entfernte, ihn noch kurz ansah und mein Blick von seinem erwidert wurde, bis sein Handy anfing zu klingeln und er es aus seiner Hosentasche holte.
"Caleb", murmelte er vor sich hin, sah mich entschuldigend an und ich wank nur ab, als er bereits den Anruf annahm und ich langsam aufstand, um ihn bei dem Gespräch alleine zu lassen. Ich wusste ja nicht, wie privat das ganze sein würde und da wollte ich nicht stören.

Stattdessen ging ich einfach wieder in Lauren's Zimmer und bemerkte, wie sie immer noch, wach liegend, auf ihr Handy auf dem Nachtschrank starrte und es die ganze Zeit vibrierte, als würde sie jemand anrufen.

"Möchtest du nicht rangehen?", fragte ich sie und sie blickte erschrocken zu mir auf, ehe ihr Gesicht wieder weicher, aber damit auch trauriger wurde.

"Das ist kein Anruf, es sind Nachrichten", seufzte sie und ich nahm mir einen Stuhl, legte ihre Akte auf einen der kleinen Kommoden und stellte den Stuhl neben ihr Bett, um mich dann auf diesen drauf zu setzen.

"Wenn derjenige dir so viele Nachrichten schreibt, muss es aber wirklich wichtig sein. Möchtest du nicht antworten?", sie schüttelte auf diese Frage nur den Kopf und ich hörte, wie das Handy wieder vibrierte. "Wer ist es denn, dem du nicht antworten möchtest?"

"Erinnerst du dich an den Jungen, von dem ich dir erzählt habe? Mit dem ich mich schon getroffen habe und den ich irgendwie ganz schön gerne mag?", fragte sie und natürlich nickte ich, immerhin war das Gespräch noch nicht einmal eine Woche her. "Er ist es. Er möchte mich sehen, aber er weiß nichts von all dem." Sie deutete auf das Zimmer und auf ihre Beine, ehe sie traurig seufzte.

"Warum erzählst du es ihm nicht? Ich glaube nicht, dass er dich verurteilen würde", sagte ich sanft und nahm ihre Hand in meine, um ihr ein wenig Trost zu spenden. Tatsächlich erschien ein kleines lächeln auf ihrem Gesicht, jedoch wirklich nur ein kleines, was auch sehr schnell wieder verschwand.

"Nicht, wenn es so ist, wie es gerade ist. Ich habe Angst, dass er dann nur Mitleid mit mir hat. Oder, dass er mich hässlich findet, so wie ich gerade aussehe. Ich fühle mich einfach nicht in der Lage, mich mit ihm zu treffen."

"Was sagt denn dein Bruder dazu?"

"Der weiß es nicht", nun lächelte sie wieder ein wenig. "Er ist mein großer Bruder, ich kann mit ihm nicht über Jungs reden, das ist irgendwie komisch."

Nun lachten wir beide sogar kurz und ich ließ ihre Hand los, da in dieser Sekunde mein Pieper losging und ich sofort aufspringen musste.
Jedoch konnte ich sie nicht einfach so hier sitzen lassen, weswegen ich mich noch einmal zu ihr umdrehte und ihr noch einmal Mut machen und einen Rat geben wollte.

"Wenn du diesen Jungen wirklich magst und das Gefühl hast, dass er dich auch so mag, dann erzähl es ihm. Sag ihm, dass du dich deswegen noch nicht bereit fühlst und vielleicht, ändert seine Reaktion ja dann seine Meinung. Wir sehen uns in ein paar Stunden."

Sie verabschiedete sich ebenfalls mit einem dankbaren lächeln von mir, dann verschwand ich aus der Tür und rannte dorthin, wo man mich hingepiept hatte.

[...]

Let's start :3

So, wir müssen schauen aber ab jetzt werden wir nicht mehr jeden Tag updaten. Vielleicht alle zwei Tage, je nach dem, wie wir noch Kapitel vorgeschrieben kriegen.

Ich wünsche euch allen einen tollen Samstag, auch wenn das Wetter, zumindest bei uns, nicht sonderlich prickelnd ist ._.

Bis dann und wir hoffen, euch gefällt die Geschichte so far xx

-Michelle & Andra ❤️

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