1| how it all started
| ANCIENT GREECE
TWO THOUSAND YEARS AGO |
Chapter 1 - how it all started
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song: Billie Eilish - i love you
Es war der Mond, der mich hinaus in die Wälder zog. Das Sonnenlicht machte die Welt so offensichtlich, so einfach – doch die Dunkelheit barg Geheimnisse, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden. Mit einem leichten Lächeln schritt ich durch die Nacht, umgeben von Stille, versunken in Gedanken. Plötzlich hielt ich inne, als eine leise Stimme die Ruhe durchbrach.
Verwirrt und auf der Hut spähte ich in die Dunkelheit – und entdeckte einen Mann, der regungslos auf einem umgestürzten Baumstamm saß. Sein Kopf war leicht gesenkt, doch seine Augen ... seine Augen bohrten sich in meine.
Seine langsamen, absichtlichen Bewegungen – wie das Klopfen seiner Finger auf sein Knie – schienen eine seltsame Anziehungskraft auszustrahlen. Das bleiche Mondlicht hob die markanten Züge seines Gesichts hervor. Unsicher, aber fasziniert, näherte ich mich. Der Mann wirkte wie eine lebendige Verkörperung jener Geheimnisse, die ich so sehr suchte. Doch sein durchdringender Blick ließ mein Herz schneller schlagen.
„Wer bist du?" Seine Stimme war tief und samtig, gleichzeitig warm und fremdartig. Zögernd machte ich einen Schritt zurück, aber meine Neugier ließ mich nicht fliehen.
„Ich bin Esther ... und Sie?"
Er erhob sich mit einer eleganten, fast übernatürlichen Leichtigkeit und trat näher. Als er meine Hand nahm und einen sanften Kuss auf meinen Handrücken hauchte, durchströmte mich eine unerwartete Wärme.
„Elias. Elias Lazaros."
Sein Name traf mich wie ein Blitz. Elias Lazaros – der Name, den meine Herrin oft erwähnt hatte. Er war der Sohn des berühmten Konstantin III., ein Adliger, der in den höchsten Kreisen bekannt war. Doch ich hatte mir nie vorgestellt, ihn jemals zu treffen, geschweige denn in einer Nacht wie dieser.
„Ihr seid ... er?" flüsterte ich und verbeugte mich hastig vor ihm, als ich begriff, wer vor mir stand.
„Bitte, Esther." Seine Stimme war sanft, fast traurig. Er hob meine Hand und richtete mich auf, wobei seine Berührung eine seltsame Verbindung zwischen uns zu schaffen schien. „Keine Förmlichkeiten. Setzt Euch doch zu mir."
Er breitete seinen Umhang auf dem Boden aus und wartete, bis ich mich zögernd darauf niederließ. Dann setzte er sich neben mich, so nah, dass ich seine Wärme spüren konnte.
„Was führt eine so junge und bezaubernde Frau wie Euch mitten in der Nacht hierher?" fragte er mit einem Lächeln, das eine Mischung aus Neugier und Melancholie verriet.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und erwiderte leise:„Ich liebe die Nacht. Sie erinnert uns daran, den Tag zu schätzen, und zeigt uns die Schönheit der Sterne. Ohne Dunkelheit gäbe es kein Licht." Elias schien von meinen Worten fasziniert zu sein. Sein Blick ruhte auf mir, so intensiv, dass ich das Gefühl hatte, er könnte in meine Seele blicken.
„Warum sehen Sie mich so an, Elias?" flüsterte ich schließlich. „Weil Ihr wunderschön seid."
Unter dem Schleier der Nacht, als die Welt in stiller Dunkelheit ruhte, fanden sich zwei Herzen, die zueinandergehörten, endlich. Der Mond stand wie ein stiller Wächter am Himmel, sein silbriges Licht schien auf uns beide. Die Sterne flüsterten leise Lieder von Ewigkeit und Sehnsucht, während wir uns ansahen – kein Wort war nötig, denn unsere Seelen hatten längst gesprochen. Es war die Nacht, die uns verband und in deren geheimnisvoller Tiefe unsere Liebe geboren wurde.
Die Stunden vergingen wie im Flug, während wir sprachen und einander immer vertrauter wurden. Elias erzählte mir von seiner Verlobten Tulia, einer Frau, die er nicht liebte, die jedoch aus politischem Kalkül an seiner Seite sein sollte. Seine Ehrlichkeit berührte mich tief. Er war nicht der kalte Aristokrat, als den meine Herrin ihn beschrieben hatte. Vielmehr war er ein Mann, gefangen in einem goldenen Käfig, der nichts mehr ersehnte als Freiheit.
Schließlich schlief ich an seiner Seite ein, eingehüllt in die Wärme seiner Gegenwart. Als ich erwachte, war die Welt in goldenes Sonnenlicht getaucht. Elias lächelte mich an, und für einen Moment schien alles perfekt. Doch der Zauber hielt nicht lange.
„Ich muss gehen", sagte ich hastig, als mir einfiel, dass meine Herrin mich längst vermissen musste. „Sonst wird meine Herrin mich umbringen!"
Elias nahm meine Hand, als wollte er mich zurückhalten. „Werden wir uns je wiedersehen?" fragte er leise, seine Stimme voller Hoffnung.
Ich zögerte, dann flüsterte ich: „Ich weiß es nicht."
Ein Moment, so flüchtig wie ein Atemzug, doch stark genug, um für immer zu bleiben.
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„Liebster"
Meine Stimme klang leise fast schon flüsternd, als Ich mich Elias nährte. Ein weiterer Tag verging, in dem wir beide dieses Versteckspiel führten, ein weiterer Tag voller Geheimnisse.
„Ich hatte schon fast nicht mehr mit dir gerechnet", sagte Elias schmunzelnd zu mir, als er mich nach Tagen wieder sah. Seine Arme spreizten sich und winkten mich zu sich. Mit einem breiten Lächeln schüttelte ich den Kopf und trat auf Elias zu, um in der nächsten Sekunde ihn in die Arme zu fallen.
„Nun ich wollte sehen, wie du darauf reagieren würdest, wenn ich nicht kommen würde. Schließlich hast du ja auch eine Verlobte, die auf dich wartet".
Elias seufzte als er dies von mir hörte und lehnte seine Stirn an meine. Er liebte mich, da war ich mir sicher. Doch Elias hatte bei seiner Verlobung mit Tulia nicht viel Mitspracherecht gehabt. Die Dunkelhaarig namens Tulia war die Tochter eines mächtigen Hexers gewesen, was der Adligen Familie von Elias gerecht war. Seine Eltern würden nie eine Zofe, wie mich akzeptieren. Eine Dienerin und ein Adliger waren unvorstellbar gewesen.
„Liebste, du weißt das ich nur dich liebe. Warte etwas noch ab. Bald werde ich die Verlobung auflösen mit Tulia, dass wir zwei von hier verschwinden können. Und das alles hinter uns lassen. Du. Ich. Unsere zukünftigen Kinder."
Seine vollen Lippen presste er, ohne mich aussprechen zu lassen auf meine, als würde er meinen Kuss in sich und mir behalten und diesen Moment festhalten. Der so zerbrechlich war wie ein Schmetterling. Ich erinnerte mich an jeden Kuss, den wir jemals hatten, und ich erinnerte mich an jedes Mal, wenn ich mich in seinen Armen zusammengerollt hatte. Ich erinnerte mich an die sanfte Wärme seines Atems in meinem Nacken.
„Schließ deine Augen", sagte er. Ohne auf mich zu warten, drückte er seine Hand über meine Augenlider und schloss sie schon für mich. Sein Atem kitzelte etwas mein Hals, seine Hände wanderten zu meiner Taille und packten mich dort etwas fester an. „Elias..."
Er war die Dunkelheit und ich das Sonnenlicht.
Wir beide brauchten uns, mehr als alles zuvor.
Plötzlich hatte ich einen wilden Nervenkitzel, wie ich es nie zuvor gespürt hatte;
Freude, Angst, Lust, Aufregung, Hingabe. „Bis der Tod uns scheidet werde ich dich lieben", nuschelte er keuchend leise zwischen den Küssen, bevor er mich an eines der Bäume hinter mir drückte.
„Bis der Tod uns scheidet", erwiderte ich es und ließ meine Hände in seine weichen Haare wandern, um mit den Fingernägeln mich dort festzukrallen.
Bis der Tod uns scheidet.... Die Worte durch drangen sich in meinem Geist. Die Ewigkeit konnte nur mit diesem Mann sein - es würde nie einen geben, der mich so gut kennen und lieben würde wie Elias.
Die Atmosphäre und Stimmung konnte nicht besser werden, doch als wäre plötzlich eine dunkele regnerische Wolke auf uns, zog sich mein Hals, wie mein Herz zusammen, was anfing schneller zuschlagen.
„Sieh an, sieh an. Mir kommen gleich die Tränen wegen euch beiden."
Die fremde, schneidend spöttische Stimme ließ uns zusammenzucken. Elias fuhr abrupt herum und stellte sich schützend vor mich. In der Dämmerung erkannte ich die Gestalt, die langsam auf uns zukam. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als die Frau in den Lichtschein des Mondes trat: Tulia.
„Tulia?" Elias' Stimme war angespannt, sein Körper versteifte sich. „Was machst du hier? Wie hast du uns gefunden?"
Ich klammerte mich an Elias' Arm, meine Nägel in sein Hemd gekrallt. Angst schnürte mir die Kehle zu. Das hier war nicht gut. Tulia durfte uns nicht so sehen. Nicht jetzt. Nicht so.
Sie blieb vor Elias stehen, ein kaltes Lächeln spielte auf ihren Lippen. Ihre Finger strichen beiläufig über seine Wange, ein sanfter, aber zugleich bedrohlicher Gestus. Ihre Augen schienen in seiner Seele zu lesen.
„Elias, Elias, Elias," sagte sie leise, beinahe wie ein süßes Flüstern. „Dachtest du wirklich, ich würde nicht merken, dass du nachts immer wieder verschwindest? Glaubst du, ich wüsste nicht, wohin du gehst? Oder mit wem?"
Ihre Stimme wurde schärfer, und das kalte Lächeln verschwand. „Eine Zofe, Elias? Für ein wenig Vergnügen?"
Elias packte ihre Hand und drückte sie entschlossen von sich. Seine Augen funkelten vor Zorn.
„Tulia, du solltest gehen. Wenn du es bereits weißt, dann versteh auch das: Unsere Verlobung hat keinen Sinn. Ich liebe Esther. Du verdienst jemanden, der dich wirklich glücklich machen kann. Es tut mir leid."
Für einen Moment war Tulia still. Ihr Gesicht zeigte keine Regung, doch ihre Augen flammten vor Schmerz und ... Hass. Eine solche Wut, die von einem gebrochenen Herzen nur allzu bekannt war.
„Du hast recht."
Die plötzliche Ruhe in ihrer Stimme ließ mich erschaudern. Elias schien einen Augenblick überrascht, doch er zögerte nicht. Er griff nach meiner Hand und zog mich mit sich, seine Schritte schnell und entschlossen.
Für einen Moment keimte Hoffnung in mir. Vielleicht könnten wir wirklich entkommen. Vielleicht gab es eine Zukunft für uns. Eine Familie. Ein Leben jenseits aller Verpflichtungen und Titel.
Doch wie jedes schöne Gefühl, war auch dieses von kurzer Dauer.
„Ich habe gesagt, du hast recht," rief Tulia uns hinterher, und ihre Stimme war nun gefährlich ruhig, fast sanft. „Aber ich habe nie gesagt, dass du mit ihr glücklich sein wirst."
Ihre Worte waren wie eine unsichtbare Klinge, die durch die Nacht schnitt. Plötzlich hörte ich sie murmeln, leise und fremdartig.
Ich verstand die Worte nicht, doch ihre Bedeutung war unmissverständlich. Mein Herz begann zu rasen, mein Körper fühlte sich schwer und unkontrollierbar an. Die Welt um mich schien sich zu drehen.
„Liebster ..." flüsterte ich, bevor meine Knie nachgaben und ich fiel.
Elias fing mich auf, sein Gesicht voller Entsetzen. Er kniete sich hin und hielt meinen zitternden Körper fest.
„Was hast du getan? Verdammt, Tulia!" Seine Stimme bebte vor Wut und Verzweiflung.
Tulia lachte leise, ein bitterer, kalter Klang. „Die größte Angst wird immer zur Waffe, Elias. Für sie habe ich etwas ganz Besonderes gelernt. Genieß die letzten Sekunden mit ihr. Das ist alles, was dir bleibt."
Ich versuchte zu sprechen, doch ein Husten riss durch meinen Körper. Es fühlte sich an, als ob meine Lunge von innen heraus geflutet würde. Mein Atem wurde flach, mein Körper schwer.
„Elias ..." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Panik spiegelte sich in seinen Augen, als er mich fester an sich drückte. „Esther, nein! Nein, das kann nicht sein. Bitte... bleib bei mir!"
Seine Stimme brach, als er mein Gesicht an sich zog. Seine Wärme konnte die Kälte in meinem Inneren nicht vertreiben. Alles um mich herum wurde blass, verzerrt.
„Esther, bitte ... du kannst mich nicht verlassen. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Esther!"
Seine Schreie hallten in meinem Kopf wider, doch ich fühlte, wie die Welt um mich verblasste. Die Wellen von Schmerz ließen nach, als ob ich langsam in einen endlosen Ozean gezogen würde.
Ich fühlte, wie er schauderte, als er sein Gesicht in meine Haare vergrub. Die Umgebung um mich herum fing an zu flattern, der schmerz wie die Erstickung wurden immer leichter für mich. Um mich herum nahm ich nur die schmerzhaften schreie von Elias wahr. Dem Mann. Den ich nicht nur lieben würde, bis uns der Tod scheidet, sondern weit hinaus. Die Dunkelheit umschloss mich, doch Elias' Stimme war das Letzte, was ich hören konnte. Sie war mein Licht, mein letzter Halt, bevor alles verstummte.
Es gab keine Sonne; Es gab kein Licht. Ich war am Sterben. Ich konnte mich nicht erinnern, wie der Himmel aussah. Aber ich bin nicht gestorben. Ich war verloren in einem Meer von Kälte und wurde dann in eine Welt der Wärme wiedergeboren.
• Fortsetzung folgt •
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