1. Auf der Jagd
x/y POV
Die Sonne war noch kaum aufgegangen, als ich mein Haus (falls man das so nennen konnte) in Distrikt 12 verließ, um jagen zu gehen. Es war noch so früh, dass auf den Straßen noch niemand zu sehen war und die meisten Häuser waren dunkel.
Es waren nur noch wenige Tage bis zum Tag der Ernte und mir wurde jedes Mal schlecht, wenn ich daran dachte, dass dieses Jahr mein Name gezogen werden könnte.
Als ich den Zaun um Distrikt 12 erreichte, fand ich schnell die Stelle, an der er ein klein wenig kaputt war, sodass ich hindurchschlüpfen konnte, ungeachtet des Warnschildes, auf dem stand, dass er angeblich unter Strom stand.
Kaum hatte ich den Wald erreicht, spürte ich augenblicklich dieses Gefühl von...Freiheit. Niemand konnte mir hier etwas befehlen oder meinen Namen bei der Erntezeremonie ausrufen oder sonst irgendetwas tun. Hier war nur ich.
Schnell nahm ich meinen Bogen aus einem hohlen Baum, der mir schon lange als Versteck diente und schlich auf leisen Sohlen durch den Wald. Ich durfte die scheuen Tiere auf keinen Fall erschrecken.
Wenig später entdeckte ich ein kleines Kaninchen, das an irgendetwas knabberte. Es war gut getarnt, aber dennoch sichtbar. Mit angehaltenem Atem legte ich einen Pfeil an und spannte die Sehne.
Zwei Sekunden später war das Kaninchen tot und ich verstaute es in meiner Jagdtasche.
Als es langsam Tag wurde, beeilte ich mich, den Wald zu verlassen und wieder durch den Zaun zu schlüpfen, denn tagsüber patrouillierten Friedenswächter durch Distrikt 12 und sie durften auf keinen Fall erfahren, dass ich im Wald gewesen war, um zu jagen.
Doch meine Sorgen waren unbegründet. Es war immer noch ruhig und niemand war zu sehen, als ich durch das Loch im Zaun kletterte. Ich lief nicht nach Hause, sondern direkt weiter zum Hob, um einen Teil meiner Beute zu verkaufen.
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