Finale

Sicht Emily

Pennywise hatte mich nach einiger Zeit die wir zusammen im Wald verbrachten nach Hause begleitet. Wir lagen zusammen auf meinem großen Bett und schwiegen uns an, kedoch war es keineswegs ein unangenehmes Schweigen, ganz im Gegenteil. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter und einer seiner Arme lag um meine Hüfte. Er hatte mich fest an sich gedrückt als wäre ich ein Schatz den er unbedingt beschützen wollte. Als ich zu ihm hoch blickte merkte ich, dass er mich nachdenklich ansah. Das machte mir Sorgen, so hatte ich ihn bisher noch nie gesehen. Plötzlich lächelte er wieder und drückte mir einen sanften Kuss auf meine Stirn. Er war so zärtlich obwohl er so gar nicht danach aussah. Mag sein, dass ich eine Ausnahme war, wundern tat es mich trotzdem. Nicht, dass ich was dagegen hätte! Seine goldenen Augen fixierten meine, sie schienen mich regelrecht zu scannen. Das Lächeln auf seinen Lippen wich wieder einer nachdenklichen Mimik. Ich ahnte Schlimmes.

Sicht Pennywise

Ich war satt und erschöpft. Ich wusste, dass ich mich wieder zurückziehen musste um zu ruhen. Weitere 27 Jahre Einsamkeit und Stille standen mir bevor. 27 Jahre ohne Emy. Ich hatte sie sehr gerne in meiner Nähe, sie war ein unglaubliches Mädchen. Ich wollte nicht gehen. Ich konnte sie nicht zurück lassen. Doch mir blieb keine Wahl. Würde sie überhaupt so lange warten? Sollte ich es ihr sagen? Wie sollte ich das denn erklären? Sollte ich einfach gehen und sie ohne Vorwarnung alleine zurück lassen? Zu viele Gedanken, zu viele Sorgen. Hatte ich tatsächlich Angst? Wovor nur? Vor der Wahrheit? Der Zukunft? Ich war lange allein. Viel zu lange. Ich wollte das nicht, doch ändern konnte ich es ebenfalls nicht. 27 Jahre...

Sicht Emily

Ich wachte langsam auf. War ich tatsächlich in den Armen des Clowns eingeschlafen? Ich konnte mich gar nicht daran erinnern. Dennoch ging es mir unglaublich gut. Ich spürte eine seltsame Leere neben mir die mir beinahe ungewohnt vorkam. Pennywise war nicht mehr da, alles was ich in meinem Bett fand war ein roter Brief. Ich griff schnell danach und entfaltete ihn. Geschwungene, goldene Lettern zogen sich über das weinrote Stück Papier. Die gleiche wunderschöne Handschrift wie auf dem ersten Brief, den ich von ihm erhielt. Ich lächelte leicht und begann die Buchstaben zu lesen.

Meine liebste Emily...

Dahinter befand sich ein übermaltes Herz. Ich schluckte. Hasste er mich?

Es tut mir so leid.

Meine Hände begannen zu zittern während ich die Wörter leise aussprach.

Dich zu verlassen war nicht meine Entscheidung.

Verlassen? Ich merkte erst als ein feuchter Fleck auf dem Papier erschien, dass ich angefangen hatte zu weinen.

Bitte versprich mir...

Mein ganzer Körper zitterte. Ich wollte nicht alleine sein! Ich wollte nicht verlassen werden!

...Mich niemals zu vergessen.

Weitere feuchte Stellen bildeten sich auf dem Papier. Ich konnte die Tränen nicht zurück halten und ich wollte es auch gar nicht

Wir werden uns wieder sehen
In Liebe, Pennywise

Sicht Pennywise

Als Emily aufwachte war ich längst weg. Zurück in der Dunkelheit. Zurück in meiner Welt. Nichts, dennoch alles was ich die nächsten 27 Jahre haben würde. Leere. Stille. Blut. Und in 27 Jahren würde ich erneut wandeln, Angst verbreiten und Tod bringen. Es war immer das gleiche. Jedes mal. Ausnahmslos. Es würde sich nicht ändern und das war gut so. Ich mochte die Dunkelheit, den Tod, das Blut und die allgegenwärtige Angst welche ich stets mit mir brachte. Doch die Einsamkeit hasste ich. Es war mir egal ob ich alleine war, die meiste Zeit gewesen. Bis ich auf etwas traf. Ein Emotion stärker als alles je dagewesene. Liebe.

Sicht Emily

Nein! Ich konnte ihn nicht verlieren! Ich wollte nicht! Ich schmiss den Zettel weg und rannte zur Tür. Ich musste ihn einfach finden. Er konnte nicht weg ein! Er durfte mich nicht allein lassen! Nicht jetzt! Meine Beine trugen mich immer weiter, schneller als jemals zuvor. Ich muss doch zu Penny! Ich rannte einfach, über die Felder, durch hohes Gras bis hin zum Waldrand. Vorbei an Bäume, drunter der Baum an dem ich noch vor Kurzem die wundervollsten Stunden meines Lebens zusammen mit der wundervollsten Person die ich jemals kannte hatte. Stunden die ich niemals vergessen werde. Ich rannte einfach immer weiter bis meine Beine nachgaben und ich hart auf dem Waldboden aufkam. Nun hatte ich niemanden mehr der mich aufging. Niemanden der mir wieder auffing. Ich blieb liegen, schrie meine Verzweiflung und meine Angst in den Wald hinein. Ich schloss die Augen und fuhr mit den Fingern über den Erdboden. Dort spürte ich einige Einkerbungen welchen ich kurz meine Aufmerksamkeit schenkte. Ich öffnete meine Augen. Diese Risse im Boden sahen fast aus wie... Krallenspuren. Der Kampf! Ich sah mich um, entdeckte mehr dieser Spuren und einige Federn. Ich sah mir alles an, den Unebenheit im Boden, jedes noch so kleine Detail. Plötzlich traf meine Hand auf etwas weiches. Ich nahm es hoch, ein Stück Stoff. Erneut verließen unkontrolliert kleine Tropfen meine Augen. Ein kleines beiges Stück Stoff. Mehr blieb mir nicht...

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