#5

Sicht Emily

Ich wachte auf.
Wann war ich eingenschlafen?
Es ist feucht und kalt, von überall hallt ein plätscherndes Geräusch. Es roch nach Fäkalien und nach Chlor.
Mein Kopf schmerzt als würde er jeden Moment explodieren.
Es ist so kalt.
Es ist zu dunkel.
Ich fühle mich nicht stark genug um aufzustehen.
Bin ich überhaupt wach?
Bin ich am Leben?

Nach einigen Minuten hatten sich meine Augen einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnt. Ich befand mich anscheinend in einem der alten Rohrsysteme. Langsam, mir den Kopf haltend stand ich auf. Und plötzlich roch ich diesen Duft. Der beißende Gestank von Chlor und Fäkalien war verschwunden. Stattdessen lag ein fruchtiger, gleichzeitig jedoch süßer Geruch in der Luft. Ja! Es roch wie in einem Süßwarenladen! Ich meinte entfernt sogar eine leise Melodie zu hören. Die fröhlichen Klänge waren an einigen Tönen verzerrt oder brachen ganz ab. Als kämen sie von einer kaputten Spieluhr. Und dann hallte mein Name durch die Rohre. Die Musik setzt aus und der Duft verlor sich langsam wieder. Es wurde kälter und die Strömung des Wassers in welchem ich stand verstärkte sich. Der Wasserspiegel stieg rasant an, ich musste kämpfen um nicht zu fallen und mitgerissen zu werden. Meine Füße verloren an Halt und ich geriet in Panik, suchte nach etwas, das mir Sicherheit gab. Etwas woran ich mich festhalten könnte. Doch vergebens. Meine Füße hatten den Boden endgültig verloren. Doch ich trieb nicht ab, ich stieß gegen etwas. Etwas das der Strömung des Abwassers nicht unterlegen war. Etwas das mich nun festhielt, mir die Sicherheit zurück gab die ich so verzweifelt suchte. Etwas das mir die Wärme wieder gab die ich verlor. Es mag seltsam klingen, doch das wohlige Gefühl von Geborgenheit und Schutz lag über mir wie ein Schutzschild das mich vor allem Bösen das um mich herum geschah fern hielt. Ich drehte mich langsam um, ich wollte wissen was 'es' war. Was mich festhielt, was mich schützte. Und als ich hoch sah, meine Augen erneut auf funkelndes Gold trafen, erinnerte ich mich an meinen Traum. An die seltsame Begegnung davor und vorallem an die Angst die ich hatte, die immernoch gegenwärtig ist. Und dennoch fühlte ich mich sicher. In den Armen eines Monsters. Starrend in ein bedrohliches Meer aus reinem Gold.  
  Die ganze Zeit über dachte ich, 'Es' wäre gefährlich. Doch nun stand ich direkt vor IHM, hielt mich am Stoff seiner durchnässten, aber dennoch erstaunlich warmen Klamotten fest um nicht von den reißenden Fluten des Abwassersystems mitgezogen zu werden. Spürte seinen warmen Atem in meinem Gesicht. Er war mir so unglaublich nah. Das Gefühl vor etwas zu stehen, etwas dessen Stärke und Wildheit niemand hätte in einfache Worte fassen können benebelte meine Sinne. Ich dachte 'Es' wäre nur ein kaltes, erbarmungsloses Monster. Doch nun stand ich dort und konnte nicht anders als meinen Kopf auf seinen Brustkorb zu legen um einem gleichmäßigen Herzschlag zu lauschen. Die Faszination ihm gegenüber besiegte meine Angst, vielleicht sogar meinen gesunden Menschenverstand...

(Ahh tut mir leid ;-; das is so Mega Kitschig ._.
Ich hoffe ihr konntet das lesen ohne an Klischees zu ersticken xD)

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