Pov. Jungkook

Als er circa die Hälfte seiner Lasagne verspeist hat, geht sein Blick hoch und bleibt an meinem Teller hängen. "Ähm... Du kannst mein Stück auch noch haben, wenn du willst. Ich hab keinen Hunger." sage ich und halte ihm meinen Teller hin.

"Was? Nein! Du hast doch noch nichtmal gekostet! Das. Ist. Die beste Lasagne der Welt!" "Aber ich... ich will wirklich nichts essen. Hier." bestehe ich weiterhin darauf ihm mein Essen zu geben und halte sogar den Teller in seine Richtung.

"Oh nein, kommt nicht in Frage! Du isst das jetzt gefälligst!! Keiner verschwendet in meiner Anwesenheit leckere Lasagne!" sagt er und sieht mich dabei streng an. "A...aber es wird doch nichts verschwendet wenn du sie isst!" erwiedere ich leise und senke meinen Kopf. Ich kann das nicht essen!

"Du. Isst. Das. Jetzt!" "Aber mir wird schlecht wenn ich das esse. Ich werde hier alles vollkotzen!" versuche ich erneut Tae von der Idee anzubringen mich die Lasagne essen zu lassen.

"Was!? Oh nein, wag es ja nicht so etwas leckeres einfach wieder aus zu kotzen!!" schreit er mich an, weshalb ich stark zusammenzucke. Hätte nicht erwartet, dass er so ausrastet.

Aber was soll ich tun? Mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich an all die Schichten denke wie-

Plötzlich nimmt Tae den Teller an sich und gibt eine kleine Portion auf die Gabel.
Oh. Ich dachte er wollte mich dazu bringen das zu essen...
Das mit dem speien war wohl ein ganz gutes Argument.

Gut so.

"Mund auf." höre ich ihn auf einmal sagen. "Was?" Ich hebe meinen Kopf und sehe ihn mit großen Augen an.
"Ich sagte... Mund auf!" "A...aber ich kann das-" "Du machst jetzt sofort diesen Mund auf, oder ich steckst dir durch die Nase bis in den Magen runter!" schreit er mir mit aggressiven Unterton ins Gesicht.

"Ich... du verstehst es nicht..." Langsam steigen mir Tränen in die Augen. Ich mag es gar nicht wenn er mich an schreit. Das macht mir Angst...

"T...tae du ...ich kann nicht wenn du mir zusie-" versuche ich ihm klar zu machen, dass ich nichts essen werde, aber werde von ihm unterbrochen.
"Es ist mir egal ob du kannst oder nicht, du wirst jetzt diese verdammte- verdammt leckere, Lasagne essen oder ich zwing dich dazu!"

Mit diesem Satz hält er mir die Gabel direkt vor den Mund, so dass die Lasagne schon meine Lippen streift.
Langsam spüre ich, wie die Übelkeit in mir hochkommt und rutsche nach hinten um mehr Abstand zwischen uns zu bringen.

Taehyung gibt aber nicht nach und rutscht mir einfach hinterher. "Tae..." Versuche ich erneut ihn davon anzubringen mir die Lasagne anzudrehen, als ich an der Bettkante ankomme.

Warum tu ich mir das überhaupt an? Ich könnte doch einfach aus dem Zimmer verschwinden...
Für den Bruchteil einer Sekunde geht mein Blick zur Tür.
Ich schlucke einmal und lasse dann langsam einen Fuß von der Bettkante gleiten.

"Oh nein. Hier geblieben!" kommentiert Taehyung meinen Versuch von hier zu verschwinden, stellt das Teller beiseite und greift mit der nun freien Hand in meine Haare.

"Mund. Auf." sagt er dann bestimmt und mit einer so tiefen Stimme, dass sich leichte Gänsehaut auf meinem Rücken bildet. Ich schlucke erneut und sehe auf das kleine Stück Essen, dass mittlerweile bestimmt kalt geworden ist.

Dann sehe ich hoch und direkt in Taehyungs dunkle Augen, die böse zurück starren. "I...ich ka- aah!" Taehyung zieht plötzlich ruckartig an meinen Haaren, was mich aufschreien lässt und stopft mir anschließend das Lasagne Stückchen in den Mund.

"Und jetzt kauen und schlucken!" befiehlt er mir und lässt wieder von meinem Hinterkopf ab.
Mit zusammengekniffenen Augen und Tränen in den Augenwinkeln, tu ich was er sagt und fange langsam an zu kauen.

Als ich dann nach einigen Sekunden schlucken möchte, kommt jedoch ein Würgreitz hoch. Bevor ich aber das gekaute auf Taes Bett befördere, drückt er mir seine Hand auf den Mund und sieht mir warnend in die Augen.

Wenig später habe ich es endlich geschafft das Stück zu schlucken. Taehyung gibt seine Hand von meinem Mund und schenkt mir ein kleines Lächeln. "Geht doch... War das ganze Drama denn wirklich notwendig?" Langsam schüttel ich meinen Kopf und senke meinen Blick.

"Schön... Hier, das nächste Stück!" "Was, nein...Tae bitte-" "Das nächste Stück...!" wiederholt er seine Worte erneut, aber dieses Mal wieder mit tiefer Stimme.

Erneut bildet sich bei mir leichte Gänsehaut, aber ich denke gar nicht daran noch mehr zu essen. Kann er vergessen. Bestimmt kommt gleich Mr. Wang durch die Tür und holt mich hier raus.
Das darf Tae doch nicht machen. Das ist doch folter!

"Schön, dann machen wirs eben auf die harte Tour." Höre ich Tae sagen, ehe ich erneut seine Hand in meinen Haaren spüre. Bevor ich jedoch realisiere was er vor hat, zieht er meinen Kopf zurück und nutzt meinen schmerzerfüllten Aufschrei um mir Essen in den Mund zu stopfen.

Und genau wie auch beim letzten Mal drückt er seine Hand auf meinen Mund... "So...jetzt kauen und dann schlucken." wiederholt er auch seine Worte von vorhin.

Erneut tue ich was er sagt und erneut dauert es gefühlt ne halbe Stunde, bis ich alles geschluckt habe. Mittlerweile habe ich aufgegeben gegen meine Tränen anzukämpfen und lasse ihnen einfach freien Lauf. Soll Tae doch sehen wie scheiße es mir wegen ihm geht!

"Es kann doch nicht so schwer sein! Was ist los, wieso willst du denn die Lasagne nicht?!" fragt Taehyung, als er seine Hand von meinem Mund nimmt und mit dem Ärmel seines Hoodies ein paar der Tränen wegwischt.

"Hier." sagt er, bevor ich überhaupt die Möglichkeit bekomme zu antworten und hält mir die nächste Portion unter die Nase.

Ich sehe nocheinmal sehnsüchtig zur Tür und seufze laut. "Na los." sagt Tae und ich spüre wieder seine große Hand in meinen Haaren.

"Nein warte! Ich mach ja schon..." Mit diesen Worten öffne ich brav meinen Mund und lasse mich von Taehyung füttern. Es hat ja eh keinen Sinn gegen ihn anzukämpfen. Er ist erstens viel stärker und zweitens viel schneller als ich. Bis zur Tür schaffe ich es sicher nicht.

Und dass ich mich gegen das Essen wehre, hat auch keinen Sinn. Es bringt mir nur Schmerzen...

"So ists gut... und nicht weinen." sagt er leise, nimmt mein Gesicht in seine beiden Hände und streicht mir die Tränen aus den Augenwinkeln.