Rebellion
Da ist dieses Bild in meinem Kopf,
nein, ein Film,
mehr noch, ne Welt,
nur für mich.
Unendliche Möglichkeiten,
und irgendwie doch Stillstand,
ist nur so weit,
wie meine Gedanken reichen.
Friedlich, ruhig,
und doch voll von Konflikten,
meinen Problemen, verzehrt,
Vorstellungskraft und Realität haben nen Deal.
Kämpfen nen stillen Kampf,
nein, schließen einen Packt,
mein Kopf ist die Ware,
heut'im Sonderangebot.
Bin nur der stumme Zuschauer,
beobachte das Schauspiel,
lasse mich verzaubern, fühle mit,
und klatsche am Ende laut Applaus.
Bin der Autor,
schreib das Drehbuch,
mein Gehirn, die beiden Geschäftspartner,
übernehmen die Regie, übernehmen die Kontrolle.
Kann dem Arrangement nur zusehen,
muss sie gewähren lassen,
wie sie meinen Kopf, meine Festung übernehmen,
sag mir, warum kann ich mich nie wehren?
Manchmal, da lassen sie mir scheinbar die Kontrolle,
doch ist nur Lug und Trug, ein Lügennetz,
so gut gestrickt, dass ich es viel zu oft übersehe,
in meiner Naivität.
Doch irgendwie genieße ich ihn,
den Kontrollverlust,
nehmt sie nur, die Fäden,
verlasse dankbar meinen Thron.
Übernehmt ihn nur,
meinen ungeordneten Kopf,
bekommt ihr ihn geordnet?
Als Demokratie?
Aber mir soll's egal sein,
ihr seid jetzt am Zug,
eure Verantwortung, euer Thron,
sagt mir, könnt ihr das stemmen?
Nein, hab mich geirrt,
keine Demokratie, sondern Monarchie,
regiert allein, kann nichts bestimmen,
schreie, doch niemand hört mir zu.
Mein Frust, erscheint so klein,
die anderen Menschen, gleichgültig, blind,
leben einfach weiter,
während in meinem Kopf Krieg tobt.
Sagt mir, könnt ihr es nicht sehen?
Meine Stimme, nun verstummt,
meine Gedanken, eingesperrt,
hinter eisernen Gitterstäben.
Meine Bewegungen,
eingeschränkt durch diese Zelle,
eingesperrt durch feste Ketten,
keine Freiheit mehr.
Entscheidungen treffen?
Nicht mehr möglich,
bin vergessen,
hab die Hauptrolle in meinem eigenen Leben verloren.
Versuch' zu protestieren,
aus der Reihe zu tanzen,
schlussendlich nur bedeutungslose Sprüche auf gemalten Plakaten,
werd' nicht ernstgenommen.
Doch da, mein Fuß,
bin einen Schritt zu weit getanzt,
höre "hey, hier ist jetzt Schluss",
nicke nur ergeben und ziehe mich zurück.
Gebe den Kampf auf,
immer wieder, feige,
wo ist er, mein Kampfgeist?
Kann ihn nicht finden.
Mein Wunsch, ich zu sein,
ein Individuum, erstickt,
von den Normen der Gesellschaft,
und Erwartungsgebirgen, zu hoch zum Erklimmen.
Lasse mich erschöpft fallen, gebe auf,
diese Gitterstäbe, schließen mich nun vollens ein,
bin gefangen in meinem eigenen Kopf,
diesem Zufluchtsort, nur für mich.
Werde ein gesichtsloser Bürger,
wie alle Anderen, gleichgültig,
scher'mich nicht länger um die Gitterstäbe,
mich beschränken, unterdrücken? Sollen sie doch.
Geb den Krieg verloren,
trauere um meine toten Soldaten,
die toten Träume, begrabe sie in dieser Zelle,
in meinem Gefängnis, dass schon längst mein Zuhause geworden ist.
Vertraut, fast schon fühle ich mich sicher,
hier, hinter diesen Gitterstäben,
die mich vor mir selbst abschirmen,
weil sie mich wegsperren vor mir.
Lebe so mein Leben, hinter diesen Gitterstäben,
monotone Einsamkeit, immer gleich, der Tag,
meine Gedanken drehen sich in niemals endenden Kreisen,
und umgehen dabei die Stäbe, als wären sie unsichtbar.
Ich weiß kaum mehr, dass sie existieren,
habe sie vergessen, verdrängt
und was ich nicht weiß,
macht mich nicht heiß.
Du da, vor dem Bildschirm,
sei wachsam, halt Ausschau nach den Gitterstäben,
kannst keine Gefängniswärter sichten?
Kein Wunder, sind längst schon da.
Kommt herbei,
helft bei meinem aussichtslosen Protest,
könnt ihr Plakate mitbringen?
Dann schreiben wir es auf.
Schreiben es auf,
machen uns die Welt, wie sie uns gefällt,
wenigstens in unseren Köpfen,
können wir das schaffen?
Zusammen, da versuchen wir nicht zu vergessen,
nicht zu verdrängen, verbiegen sie,
die Gitterstäbe, entfliehen unseren Zellen,
kommt schon, helft mir, Rebellion!
Rauch und splitterndes Glas,
Wut, Unbeherrschtheit, können uns nicht mehr zurückhalten,
zerstören sie, die Gitterstäbe,
erheben unsere Stimmen.
Sie klingen laut in der Dunkelheit,
sag mir, kannst du sie auch hören?
Haben den Schlüssel gefunden, Zusammenhalt,
entriegelt alle Türen, wir werden immer mehr.
Und mit uns wächst auch das Plakatemeer,
Forderungen, Wünsche, Träume,
plötzlich, da sind sie nicht mehr nur Worte auf dem Papier,
sind greifbar, diese Welt, wir machen sie Wirklichkeit.
Glück und Freude,
haben sie endlich beseitigt, die Gitterstäbe,
können gehen wohin wir wollen, diese Freiheit,
sag mir, kannst du sie auch spüren?
Nur die Geschäftspartner, unzufrieden,
unsere Köpfe nicht länger verkäuflich,
ihr Pakt, gebrochen,
haben keinen Deal mehr.
Weinen, machen Show, schreien,
doch wir hören ihnen nicht zu,
versuchen doch nur sich zu positionieren,
Mitleid zu erwecken, oder nicht?
Unbeachtet, da schmieden sie Pläne,
werden lauter, greifen schließlich zu Gewalt,
wir siegen mit links, sind schließlich viel mehr,
oder etwa nicht?
Ihre Stimmen, nun verstummt,
sind in Freiheit viel zu gefährlich,
oder nicht? Einsperren, unsere einzige Wahl,
alles für nen guten Zweck, wollen ja nur Gutes.
Handeln ehrenhaft, das reden wir uns ein,
während wir die Gitterstäbe um sie hochziehen,
die Ketten verlegen,
wir haben keine Wahl, oder doch?
Müssen ihre Worte ersticken,
Gedanken verdrängen, verteufeln,
stehen für Freiheit ein, und sie?
Opfer müssen gebracht werden, so ist das halt.
Unterdrückung, verboten, so haben wir entschieden,
gesellschaftliche Normen, Erwartungen, das größte Übel,
jetzt zählen unsere Interessen,
haben uns befreit von den knechtenden Fesseln.
"Keine Unterdrückung",
ist das nicht ne Vorschrift,
Wiederspruch gegen unsere Prinzipien,
selbst Unterdrückung?
"Keine gesellschaftlichen Normen, daran darfst du nicht glauben",
ist das nicht selbst ne Regel,
ausgehend von uns, der neuen Gesellschaft,
ne gesellschaftliche Norm?
"Keine Erwartungen mehr, so soll unsere Gesellschaft nicht funktionieren",
ist das nicht selbst ein Wunsch,
nen Leitfaden für neue Generationen,
selbst eine Erwartung?
Was, wenn das, woran wir glauben
nur Lügen sind? Ich zweifle, an der Gesellschaft,
unserer Gesellschaft
und sie zweiflen mit.
Bin jetzt heimlich auf ihrer Seite,
der Seite der Rebellion,
diese Gesellschaft, zu starr,
fühl mich eingesperrt, hinter neuen Gitterstäben.
Haben Gitter gesprengt,
für unsere kleine Rebellion, wollten nur Freiheit
und haben dabei übersehen,
dass dafür selbst Gitterstäbe nötig waren.
Alte, rostige gesprengt,
Freiheit, für nen kurzen Moment,
wollten sie erhalten,
bauten neue Zellen und stabilere Stäbe.
Sperrten erst die anderen ein,
wie sie uns einst einsperrten
und dann uns selbst,
oder nicht?
Kannst du sie sehen, die Gitterstäbe in deinem Kopf?
Verblassen immer mehr, werden vergessen,
doch sperren auch dich dort ein, in deinem Kopf,
kannst ihnen niemals entkommen.
Ja guuut xD keine Ahnung woher das kam oder was das darstellen soll, aber here you go. Meinungen oder Interpretationen?^^
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