Glasscheibenmädchen
Glasscheibenmädchen und hinter den Bergen nur diese unendliche Leere, und jeden Tag wenn die Sonne im dunklen Blättermeer versank sehnte sie sich nach Nähe.
Es ging ihr weniger um körperliche Berührung und mehr um tatsächliche Nähe, darum endlich eine Person zu finden, dich sich auch nah anfühlte.
Nah und so real, dass es fast schon weh tat.
Nah und so leuchtend, dass es ihr die Haare zu berge stehen ließ.
Nah.
Vielleicht hieß das einfach weniger fern.
Vielleicht bedeutete das einfach weniger Distanz, pochende Herzen die sich berührten obwohl sie durch Haut und Stoff und ganz viel Leere voneinander getrennt waren.
Sie hatte dieses Ideal von Nähe, dass jeden Tag mehr weh tat, wenn sie daran dachte. Vermutlich lag es daran, dass ihre Ansprüche einfach zu groß waren. Zu groß und zu fern und zu unrealistisch.
Der Realität nicht nah genug.
Dabei war es doch nicht viel, was sie wollte. Scherben und Splitter und scharfe Sicht, unverzerrt ohne die dicke Glasscheibe davor, die sie sonst von der Welt trennte. Doch im Endeffekt war es aussichtslos.
Es brachte schließlich reichlich wenig, die Glascheibe von außen zu polieren und zu waschen bis sie fast durchsichtig, nahezu perfekt war.
Man musste sie zerbrechen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top