Kapitel 8 - Zu viel Adrenalin
-Immer noch Zac's POV-
„Nimm dir doch noch ein bisschen Brot.“, sagte meine Mom kaum verständlich mit vollem Mund, während sie Erdbeer Marmelade auf ihr Pumpernickel schmierte. Es ist ihr Lieblingsgebäck. „Ach was, nein, danke, ich bin schon satt.“, murmelte ich und fragte mich, wo Jessi war. Natürlich gedanklich.
„Mrs. Walkers, wo ist Jessi eigentlich? Ich habe sie heute Morgen noch gar nicht gesehen.“, ich gab Jessis Mom ein schiefes Lächeln.
„Jessi hat mir in der Früh einen Zettel hinterlassen, dass sie spazieren geht und dass sie zum Frühstück auftauchen würde. Aber jetzt ist sie immer noch nicht da. Vielleicht rufe ich einfach mal an.“ Ich machte mir Sorgen. Was, wenn sie von einem übergewichtigen Mann mit Vollbart und Brille entführt wurde? Nichts gegen übergewichtige Menschen oder Menschen mit Vollbart und Brille, aber es könnte alles passiert sein! Chill mal, alter. Ihr wird schon nichts passiert sein, werd' nicht immer so hysterisch ... Mrs. Walker tippte auf ihrem Smartphone herum, um Jessis Nummer ausfündig zu machen. Ich klopfte mit meinen Füßen ein Metrum auf den Boden. So gehe ich immer mit Nervosität um.
„Prinzessin, wo steckst du? Wir haben ausgemacht, dass du zum Frühstück kommst und du bist immer noch nicht hier. Übrigens - Wir sind schon fast fertig.“, sie klang nicht wütend, nein, im Gegenteil - In ihrer Stimme konnte man einen kleinen Hauch von Besorgnis erkennen. Naja, trotzdem war ich derjenige, der sich komische Gedanken macht, was Jessi passiert sein könnte, sodass sie nicht auftaucht. Du schaust zu viele Filme und das ist alles. Alles, was ich hörte, war shhhsowpei sdiujoi poosjhaj sjkcnhaow. Denn Mrs. Walkers hatte ihr Telefonat nicht auf Lautsprecher. Too bad. Ich starrte sie erwartungsvoll an. „Ja, ist gut, Schatz. Hab einen schönen Tag, Bussi.“, Jessis Mom legte auf. Wieso sagte sie „Hab einen schönen Tag“?! Kommt Jessi heute nicht?! Oh mann. Aber ich sehe es einmal positiv - Sie lebt noch und wurde von keinem übergewichtigem Mann mit Vollbart und Brille entführt. Ist schon mal gut.
„Jessi hat beim Spaziergang am Strand einen Schulkameraden getroffen und der will heute mit ihr Etwas essen gehen. Sie kommt heute nicht mit uns.“, erzählte Mrs. Walkers.
Verdammt, welcher Schulkamerade?! Er lädt sie zum Essen ein?! Moment - IST DAS ETWA EIN D-A-T-E?!?!?!?! Ne, ne, neeeee, das lasse ich nicht zu, dass ein anderer Typ Jessi einfach zu nahe kommt. „Was, wenn er sie herumkriegt und ich wieder bei Null bin?“, diese Frage stellte ich mir den Laufe des Tages. Aber sie musste irgendwie kommen, denn Jessi hatte mir versprochen, dass wir gemeinsam zu der Beach Party hingehen ... Ich hoffte.
Als wir mit dem Frühstück fertig waren, beschlossen unsere Eltern im Shopping Center, der nicht all zu weit entfernt ist, einkaufen zu gehen. Mit dem Auto sind es ungefähr 14 Minuten bis dahin. Das Einkaufszentrum war riesen groß und ganz ehrlich - Auch wenn ich so viel Ortientierungssinn besitze, hätte ich mich verlaufen. So groß war er. Direkt beim Eingang war ein Smoothie-Stand. Es standen schon recht viele Schlange. Genau genommen, 16. Man konnte sich die eigenen Fruchtsorten mischen oder so, ich bin mir nicht mehr so sicher.
„Oh, David, mach ein Foto von mir, schnell!!!“, schrie meine Mom durch den ganzen Shopping Center, während sie ihre Zeigefinger auf die etwa 2,80 Meter Bär-Skulptur richtete. Ich spürte Blicke auf uns. Starla liebte es, Momente zu verewigen. Vor allem, wo sie ganz allein drauf ist.
„Ich kann nicht jede einzelne Minute ein Foto von dir knipsen, Starla!“, seufzte mein Dad. So liefen alle Ausflüge bis jetzt ab. Jedes Mal.
-Jessis POV-
Ich schaute ihn an. DER SKYLER BENSON GAB MIR EINEN SMOOTHIE AUS. Träume ich?! Er bemerkte meinen Blick und mich lächelte himmlisch an. Naja, auf mich wirkte es himmlisch.
„D-danke, aber war nicht nötig.“, presste ich meine Lippen zusammen und sah weg.
„Natürlich war es das. Du bist ein schönes Mädchen.“, ich spürte seinen Blick auf mir. Schönes Mädchen. S-c-h-ö-n. Skyler meinte, ich sei SCHÖN. Meine Augen weiterten sich und mein Gesicht errötete.
„Achso, so ist das. Gibst du nur schönen Mädchen einen Drink aus oder wie? Machst du das bei jedem?“, ich schaute ihn mit hochgezogenen, zusammengekniffenen Augenbrauen an. Ich wurde skeptisch. Immerhin wussten wir -damit meine ich meine beste Freundin, Maggie und mich-, dass Skyler jedes Mädchen, mit das er je zusammen war, nur ausgenutzt hatte. Sie waren sowas wie Spielzeuge für ihn, das kaputt ging und er sich ein Neues besorgt. So lief es bis jetzt ab. Ich wollte nicht so enden wie die ganzen Ex-Freundinnen von ihm. Nein, ich möchte nicht verheult und verletzt enden.
Er lachte auf: „Natürlich nicht, aber du bist speziell.“ Okay, es ist nun eindeutig. Ich war am ersticken. Mein Gesicht, das schon rot genug war, erröteten umso mehr. Falls das überhaupt möglich ist. Was sollte ich auf so eine Aussage antworten? Es war nicht einfach irgendein Typ, sondern der Typ, den ich seit zwei Jahren vergöttere. Ich durfte einfach nichts Falsches sagen oder schon gar nicht, mich bloßstellen vor ihm. Jedes einzelne Wort, das ich aussprach, jeder Blick, den ich wurf und jede Geste, die ich machte - Alles war lebenswichtig. Ich fühlte mich wie in einer Gerichtsverhandlung, wo ich der Angeklagte bin.
„Cool. Find ich cool.“, zischte ich und bemerkte, dass mein Handy am Vibrieren war. Es war meine Mom. „Oh, einen kurzen Moment. Tut mir leid, es ist meine Mom ...“, ich setzte es an mein Ohr an.
„Ja, Mom?“
„Prinzessin, wo steckst du? Wir haben ausgemacht, dass du zum Frühstück kommst und du bist immer noch nicht hier. Übrigens - Wir sind schon fast fertig.“
„Äh, also, es tut mir leid, deswegen, aber ich habe einen Schulkameraden getroffen und er fragte mich, ob wir heute gemeinsam Essen gehen. Ich sagte zu. Ich hoffe, es ist okay für dich.“
„Ja, ist gut, Schatz. Hab einen schönen Tag, Bussi.“, sie legte auf.
Skyler blickte zu mir hinunter und fragte: „Und? Ist es okay für sie?“ Er ist 16 Centimeter größer als ich. Danach erklärte ich ihm das, was Mom mir sagte. Skyler und ich machten uns einen Zeitpunkt und Treffpunkt gemeinsam aus.
„Ist 17Uhr okay? Wieder hier, an dieser Theke?“, fragte er mich mit hoffnungsvollen Augen. Ich weiß nicht, ob das alles nur gespielt ist oder Skyler wirklich Interesse an mir hat. Nickend sagte ich zu.
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„Ach, Gott! Was sollte ich nur anziehen?!“, ich wühlte in meinem Koffer herum. Ich wusste nicht einmal ansatzweise, in welchen Stil ich mich kleiden sollte. Casual? Lässig? Oder einfach normal? Ich war überfordert. Für einen kurzen Moment habe ich mir wirklich gedacht, dass ich einfach in Bikini auftauchen sollte. So verzweifelt war mein Bewusstsein. Wie Maggie immer sagen würde: „Zieh einfach ein Kleid an.“ Oh, apropo Maggie! Ich sollte sie über die Neuigkeiten informieren. Ich nahm mein Handy, das auf dem Tisch links von der Terassentür lag und begann zu tippen.
Bae!! Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe Skyler getroffen und er lud mich auf ein Essen ein! Keine Zeit für Erklärungen, muss ein passendes Outfit finden. xoxo
Am Ende entschied ich mich für ein dunkelblaues, seidiges Kleid mit Spaghettiträgern, das fast zu den Knien reicht. Außerdem war es an meiner Taille eng. Mein Make-Up war dezent, dennoch etwas „Besonderes“ und nicht zu alltagsmäßig. Ich nahm meine Tasche, steckte mein Smartphone hinein, zog meine schwarzen Ballerinas an und lief aus dem Hotelzimmer.
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Meine Beine schlotterten und ich konnte kaum gehen. Ich explodierte vor Aufregung, als ich Skyler in meinem Blickfeld hatte. Er stand tatsächlich dort! Skyler trug einen schwarzen Blazer, darunter ein weißes T-Shirt und eine enge, blau Jeans. Warum musste er so abgöttisch gut aussehen?! Ist das überhaupt möglich, dass ein menschliches Wesen SO UNGLAUBLICH HEISS sein kann? Vielleicht ist Skyler ja von einer anderen Dimension. Zu viel Adrenalin tut dir echt nicht gut, Jessi. Jaja, schon gut, aber verboten sind Vermutungen ja nicht.
„Hi.“, entgegnete ich und spürte, wie meine Hände nicht aufhören wollten zu zittern.
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