Kapitel 10

Sorry, aber das Kapitel wurde von Wattpad irgendwie gelöscht. Also musste ich es nochmal schreiben und dann wollte es auch nicht hochladen >. <...

Ich hasse dich. Ich hasse dich. Ich hasse dich. Sie wiederholte die Worte immer wieder, solange bis sie keinen anderen Gedanken mehr hatte. Ausversehen waren ihr die Worte auch schon rausgerutscht, sie murmelte vor sich her und bemerkte es nicht einmal.
Sie wollte ihn so gerne hassen, doch tief drinnen wusste sie, dass sie dies niemals könnte. Zu oft traf sie seinen Blick, der ganze Schmerz der in seinen grauen Augen lag, zerstörte sie. Doch trotzdem sah sie tatenlos zu, stand als stiller Zuschauer bei ihrer eigenen Hinrichtung.
Tagelang hatte sie kaum geschlafen, jeder konnte sehen, dass es ihr furchtbar ging und das schlimmste war, dass es ihr vollkommen egal war. Sollten sie doch... warum darf ich nicht auch Schwäche zeigen?

Sie ertappte sich immer wieder bei dem Gedanken, wie es wäre wenn sie mit ihm reden würde. Wie sie sich wünschte, dass alles besser werden würde. Doch das waren nur Hirngespinste. Niemand konnte ihr helfen, sie war ganz alleine auf dieser Welt. Niemand verstand sie. Niemand bemühte sich um sie. Niemand wollte sie. Genauso wie niemand ihn wollte. Sie überlebten beide in dieser grausamen Welt, weil sie vorgaben etwas zu sein was sie nicht waren. An ihnen war nichts falsch, diese Welt war falsch.

~

Ihr Herz raste, die Luft blieb ihr weg und ihre Gedanken rasten mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch ihren Kopf, sodass es ihr unmöglich war auch nur einen klaren zu fassen. Sie starrte sich selbst in die Augen, ihr Spiegelbild sah müde aus. Krank und Bemitleidenswert.
Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, es lief über ihr Kinn hinaus und an ihrem Hals hinunter. Sie erschauderte.

Das kalte Mondlicht warf unheimliche Schatten in das Bad der maulenden Myrte. Es war lange nach Ausgangssperre in Hogwarts, trotzdem befand sich eine der besten Schülerinnen noch außerhalb ihres Bettes. Hermine fühlte sie taub, sie spürte nichts mehr, Gefühle ausschalten hatte sie perfektioniert. Als sie klein war, sagten ihr ihre Eltern, dass sie immer alles was sie hatte geben sollte. Nur dann könnte sie Erfolg haben. Das hatte sie getan, sie hatte so viel gegeben, solange bis sie nichts mehr hatte. Jetzt fragte man sie, weshalb sie so leer war.

Ihre Schritte hatten sie automatisch zu ihrem kleinen Raum der Zuflucht geführt, doch als sie die schwere Tür vor sich sah, konnte sie sich nicht dazu bringen ihre Hand zu heben. Sie konnte nicht hinein gehen. Es war kein Ort der Zuflucht mehr, sie hatte regelrecht Angst den Raum zu betreten. Wollte nicht die Erinnerungen darin zerstören in dem sie neue schuf. Den die alten waren schön.

Sie wusste nicht weshalb sie plötzlich vor Myrtes Bad befand, doch dort hinein zu gehen war inordnung. Nichts hinderte sie daran die Tür auf zu drücken.

Das kalte Wasser weckte sie nicht auf, es tat nichts. Es lief einfach über ihre Haut, immer weiter und wurde schließlich von ihrer Bluse aufgefangen.
Sie blickte wieder auf. Ihr Spiegelbild starrte zurück, doch etwas stimmte nicht. Es lächelte, Hermine hob ihre Hand an ihren Mund und fuhr zitternd über ihre Lippen. Sie lächelte nicht. Das Spiegelbild grinste sie nun schief an.
"Ich werde verrückt..." flüsterte sie. Das Bild nickte und streckte die Hand nach ihr aus. Plötzlich spürte sie etwas kaltes auf der Schulter. Sie zuckte und sah nach hinten. Dort stand sie selbst, ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht und einen irren Ausdruck in den Augen. Der Spiegel war leer, kein Bild war zusehen, nur der leere Raum.
"Du bist nicht echt..." flüsterte sie und trotzdem hörte sie, wie die andere Hermine lachte. "Ich Halluziniere..." Sie stürzte nach vorne, kniff ihre Augen zusammen und spritzte sich erneut Wasser ins Gesicht. Sie hoffte, dass es bloß ein Traum war, eine Einbildung. Doch als sie die Augen wieder öffnete und sich umdrehte stand sie immernoch da. Das Lachen wurde lauter, dröhnte in Hermines Ohren und sie viel auf die Knie. Sie spürte die Hand der anderen Hermine auf ihrer Schulter, das taube Gefühl, welches sie seit Tagen verfolgte wich Panik. Die kalte Hand schien sie in die Tiefe zu ziehen, sie zog sie weiter und weiter ins Nichts.
Vor sich sah sie den Abrgrund, auf dessen Schwelle sie so lange balanciert war, doch nun drohte sie das Gleichgewicht zu verlieren. Das Monster in ihr kämpfte mit allen Mitteln um seine Freiheit. Mit zitternden Fingern versuchte sie irgendwo halt zu finden, doch sie war allein. Niemand war da um sie vor sich selbst zu retten.
Harry, Ron, Ginny... sie sah alle vor sich, doch keiner würde ihr helfen können. Sie hatte ihre Blicke gespürt, sie wusste, dass ihre Freunde sie für verrückt hielten, doch sie wussten nicht wie Hermine sich fühlte.

Dunkelheit begann sie zu umgeben und langsam aber sicher begann sie aufzugeben. Wozu sollte sie auch kämpfen? Sie hörte auf sich gegen das Monster zu wehren und lies sich in die Tiefe fallen.

Jemand packte ihre Hand, ihr Sturz stoppte abrupt und sie befand sich wieder in der Realität. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. In diesem Moment sah er für sie aus wie ein Engel, ein Engel in der Hölle. Sie fiel nach vorne und in seine geöffneten Arme. Bevor sie ein Wort sagen konnte, lagen seine Lippen auf ihren. Als wäre sie aus einem Alptraum aufgewacht war alles weg, verschwunden der Schmerz, die Zweifel und das Monster. Ein elektrisierendes Gefühl raste durch ihren Körper und sie fühlte sich leicht, als würde sie schweben. Er hatte sie gerettet. Hatte sie davor gerettet das Monster zu werden, welches in ihr schlummerte.

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