Kapitel 18
"One Step Closer" - INTERSECTION
https://youtu.be/YZg8DYDR_8g
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"Kommt TaeTae bald?", wollte Ji-Hyun wissen, während er aufgeregt im Wohnzimmer herumwuselte.
Vom bloßen Zusehen seiner kindlichen Energie erschöpft, entfuhr mir ein kleines Seufzen.
"Bestimmt.", meinte ich.
"Und du hast wirklich niemanden, mit dem du dich für den Spielplatz verabreden kannst?", fragte ich nach.
So gern ich meinen kleinen Bruder auch hatte...
Es war offensichtlich, dass er Bewegung brauchte, um sich etwas runterzufahren.
Vorzugsweise draußen.
Eine Option, die er, seit ich ihm eröffnet hatte, das Tae wieder vorbei kam, vehement abgelehnt hatte.
Als würde er meine Gedanken lesen, zog Ji-Hyun einen Schmollmund.
"Aber ich möchte Zeit mit dir und TaeTae verbringen...", maulte er.
"Vor allem, weil wir uns doch morgen kaum sehen.", schob er mit extra niedlichem Hundeblick hinterher.
Diesem nicht widerstehen könnend, kniff ich die Augen zusammen.
"Fein....", murmelte ich, während ich den Kopf in den Nacken legte.
Wenn Ji-Hyun nur wüsste, wie sehr er diese überschüssige Energie in ein paar Jahren vermissen würde...
Ich hörte das Kichern von meinem kleinen Bruder, weil er mich schon wieder um den kleinen Finger gewickelt hatte.
Anschließend schien das Universum ziemlich genau auf die eine Sekunde gewartet zu haben, in dem ich den Weg, über den man unser Haus erreichte, nicht im Blick hatte.
Ji-Hyun entwich ein viel zu lautes "TaeTae!", kaum dass es an der Tür klingelte.
Ich hatte noch gar nicht reagiert, da war er bereits losgerannt.
Ebenso freudig, aber deutlich weniger energetisch, folgte ich ihm.
"TaeTaeeee!", begrüßte mein kleiner Bruder den Dunkelhaarigen bereits, als ich den Flur erreichte.
Tae hatte unser Haus noch nicht betreten, da hatte Ji-Hyun sich bereits auf ihn geschmissen.
Zu meiner Erleichterung immer noch nicht genervt davon, dass ein Besuch bei uns immer mit Babysitten verbunden war, lachte Tae.
"Ich glaube, so aufgeregt wie du hat mich noch nie jemand begrüßt.", kicherte er, während er Ji-Hyuns Umarmung erwiderte.
Ich spürte mein Herz klopfen, als Tae anschließend zu mir sah.
Als unsere Blicke sich trafen.
"Hey...", entwich es mir, während meine Mundwinkel sich bereits verselbstständigten.
Langsam aber sicher gewöhnte ich mich an die Masse von Glückshormone, die unerklärlicherweise meinen Körper durchströmten, kaum dass Tae anwesend war.
Allerdings nur langsam...
Mein Grinsen wurde breiter, als Tae, kaum dass wir uns anguckten, etwas rot wurde.
"Hey...", verließ es etwas leiser, aber ebenfalls hörbar glücklich seine Lippen.
Nachdem Ji-Hyun damit fertig war, unseren Besuch durchzuknuddeln, ging ich auch kurz zu Tae, um ihn zu umarmen.
Diese gerade neu gefundene Angewohnheit wollte ich ungern abbrechen lassen.
Nicht zuletzt, weil es mich wahnsinnig freute, wie viel entspannter es von Mal zu Mal wurde.
Wie einfach Tae mich diesmal zurückumarmte...
"Also nicht, dass du denkst, wir wollen dich nicht reinlassen...", scherzte ich, weil Tae immer noch in der offenen Tür stand.
"Aber würde es dir vielleicht etwas ausmachen, wenn wir direkt etwas rausgehen?", fragte ich.
"Ji-Hyun explodiert sonst.", fügte ich hinzu.
Mein Gegenüber kicherte, weil mein kleiner Bruder sofort beleidigt seine Wangen aufblies.
Kaum dass Tae allerdings bestätigt hatte, dass wir alle zusammen rausgehen konnten und von meiner Seite das Wort "Spielplatz" gefallen war, begannen Ji-Hyuns Augen zu glitzern.
"Au ja!", freute er sich, bevor er auf der Stelle kehrt machte und in sein Zimmer flitzte, um das nötigste zusammenzupacken.
Gleichermaßen amüsiert schauten Tae und ich ihm hinterher.
"Dabei hat er die ganze Zeit 'nein' gesagt, als ich gefragt hab, ob er sich dort mit Freunden treffen will.", erzählte ich, während ich Tae doch erstmal herein ließ und anfing meine Schuhe anzuziehen.
Belustigt zuckten die Schultern meines Gegenübers.
"Vielleicht wollte er lieber mit dir gehen.", versuchte er das Verhalten meines kleinen Bruders zu ergründen.
Etwas sarkastischer, als beabsichtigt, lachte ich.
"Klar. Sicher meinetwegen...", scherze ich.
Fertig mit meinen Schuhen, richtete ich mich wieder auf.
"Du musst bitte sagen, wenn es dir zu viel mit ihm wird...", fügte ich etwas ernster hinzu.
Taes Umgang mit Ji-Hyun war mehr als liebenswert.
Allerdings konnte ich auch verstehen, dass es sicher schwer war, wenn man Kinder nicht gewöhnt war und dann plötzlich eines vor sich hatte, das komplett auf einen fixiert war.
Mich überraschte es selbst, wie schnell Ji-Hyun Tae ins Herz geschlossen hatte.
Umso weniger wollte ich natürlich, dass wir dem Dunkelhaarigen damit zu nahe traten...
Mir meine Besorgnis ansehend, lächelte Tae.
"Es ist nicht zu viel.", sagte er, während er seinen Kopf schüttelte.
"Überhaupt nicht...", fügte er etwas leiser hinzu.
Anschließend wanderte sein Blick kurz zur Seite.
Tae wirkte, als würde er noch etwas sagen wollen, wurde dann aber von meinem kleinen Bruder unterbrochen, der startklar aus seinem Zimmer geprescht kam.
"Wir können looos!~", freute er sich, während er sich direkt hinhockte, um seine Schuhe anzuziehen.
Ich setzte an, nachzufragen.
Allerdings schüttelte Tae einfach seinen Kopf.
Er machte eine abwinkende Handbewegung, um mir anzudeuten, dass es egal war, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Ji-Hyun richtete.
Kurz blieb mein Blick noch an Tae hängen, bevor ich es ihm gleichtat.
Gemeinsam verließen wir unser Haus.
Auf dem Weg zum Spielplatz brabbelte Ji-Hyun ununterbrochen.
Wie immer hörte Tae ihm sehr interessiert zu und stellte genug Nachfragen, dass sein kleines Gegenüber stetig weiter quasseln konnte.
Es ging von Serien über seine nächsten Bastelpläne, hin zu seiner Vorfreude aufs Wochenende, weil unser Vater nach Hause kommen würde.
Hinter den beiden her trottend, kam ich nicht umhin, einen Moment lang einfach die angenehme Sommerbrise zu genießen.
Die Sonne auf meiner Haut...
Den Geruch der blühenden Pflanzen um uns herum...
Ich stellte fest, dass ich mich schon lange nicht mehr so gefühlt hatte.
Dass ich mir selten Zeit nahm, Momente wie diesen zu genießen.
Dass ich selten die Kapazitäten dafür verspürte.
Mit der Schule, Ji-Hyun und den Hausarbeiten hatte ich in der Regel wenig Zeit, es einfach auf mich wirken zu lassen, wenn mir die Sonne ins Gesicht schien.
Doch gerade waren Sommerferien...
Es gab weniger zu tun.
Keine Schule.
Nur Ji-Hyun und alles, was im Haus anfiel.
Und selbst dabei...
Ich lächelte, während meine Augen an Tae hingen.
Selbst bei den Aufgaben, die eigentlich niemanden außer mich etwas angingen, hatte ich unverhofft Hilfe bekommen.
Eine Hilfe, mit der ich wahnsinnig gern Zeit verbrachte und deren bloße Anwesenheit mich zum Grinsen brachte.
Es war verrückt, was sich in ein paar Tagen Sommerferien alles ergeben konnte...
Auf dem Spielplatz angekommen verbrachten Tae und ich erstmal eine kleine Ewigkeit damit, Ji-Hyun zu bespaßen.
Von Schaukeln über Verstecken spielen war alles dabei.
Während letzterem sprachen uns ein paar fremde Kinder an, die gern mitspielen wollten.
Kinder, mit denen Ji-Hyun sich in den Sandkasten verzog, nachdem wir ein paar Runden gespielt hatten.
Erleichtert, dass meiner Kleidung diese ganz speziell dreckige Tätigkeit erspart blieb, entfuhr mir ein kleines Seufzen, als Tae und ich uns erstmal auf eine der umliegenden Bänke fallen ließen.
Amüsiert von meiner Erschöpfung hörte ich ein kleines Kichern neben mir.
"Du bist echt ein toller großer Bruder.", stellte Tae fest.
Ich hob eine Augenbraue, bevor ich ihn anguckte.
"Das will ich doch hoffen.", scherzte ich.
Anschließend lächelte ich.
"Und du der so ziemlich angenehmste Besuch, den man sich vorstellen kann.", fügte ich hinzu.
Obwohl er mir auch gerade ziemlich selbstverständlich ein Kompliment gemacht hatte, brachten meine Worte Tae dazu, etwas rot zu werden.
"Das ist lieb von dir...", sagte er leise.
Mich langsam an seine immer wieder einsetzenden Schüchternheits-Anfälle gewöhnend, schmunzelte ich.
"Nur die Wahrheit~", säuselte ich.
Anschließend stockte ich kurz, weil ich mich an Ji-Hyuns und mein Gespräch von gestern erinnerte.
"Und wenn wir gerade dabei sind...", fing ich an.
Etwas aufgeregt, weil ich mich freute, setzte ich mich im Schneidersitz auf die Bank und drehte mich so, dass ich Tae direkt ansehen konnte.
"Magst du morgen vielleicht mitkommen?", fragte ich.
Taes kurz entgleitender Mimik konnte ich ansehen, dass mein Vorschlag für ihn ziemlich unerwartet kam.
"M-mit zu...d-deinen Freunden?", entwich es ihm stammelnd.
Etwas überrascht, dass er sich deshalb fast an seinem eigenen Sauerstoff zu verschlucken schien, nickte ich.
"Wir gehen nur ein bisschen zusammen am Strand chillen.", erklärte ich.
"Und ich dachte, weil du ja nach den Ferien mit an unsere Schule kommst...", fügte ich hinzu.
"Dann kennst du schonmal ein paar mehr Leute.", grinste ich.
Ich war so überzeugt von meiner Idee, dass Taes Reaktion meine Augen dazu brachte, sich zu weiten.
Er wurde total blass.
Als würde er sich jede Sekunde übergeben müssen.
"A-also...", setzte er an.
"I-ich weiß nicht...", flüsterte er.
Vor lauter Unsicherheit wirkte er plötzlich komplett aufgelöst...
"Oh...", entwich es mir, als mir bewusst wurde, dass mein Vorschlag in seiner Welt offensichtlich komplett anders aussah, als in meiner.
"Natürlich musst du nicht, wenn du nicht möchtest...", sagte ich mit lieber Stimme.
"Entschuldige, falls das zu viel war...", fügte ich etwas leiser hinzu.
Dabei bekam ich das ernsthafte Bedürfnis, mir eine Ohrfeige zu verpassen.
So wie Tae sich mir gegenüber verhalten hatte, war es eigentlich offensichtlich gewesen, dass er nicht gerade extrovertiert war.
Ein Treffen mit so vielen fremden Leuten vorzuschlagen, war unsensibel gewesen...
Meine Entschuldigung ließ Taes Seelenspiegel größer werden.
"N-nein...", entwich es ihm leise.
Als wüsste er nicht, was er weiter sagen sollte, schaute er einen Moment lang auf seine Beine.
Seine Hände krallten sich förmlich an die Sitzfläche der Bank.
Als müsste er sich wahnsinnig überwinden...
Mir erschloss sich nicht, warum er so stark reagierte.
Deshalb sagte ich gar nichts.
Ich wartete.
"Ich würde gerne....", verließ es schließlich Taes Lippen.
"A-Aber ich...", seine Stimme war so erstickt, dass man sie kaum hören konnte.
"Ich bin nicht so gut in sowas...", sagte er leise.
"U-Und ich..."
Mein Herz zerbrach ein bisschen, als Tae mich schließlich wieder anschaute.
Als ich die Hilflosigkeit in seinem Ausdruck erkannte.
"Ich will nicht, dass...", versuchte er es erneut.
Kurz schloss er seine Augen, bevor er dazu durchringen konnte, es auszusprechen.
"Ich will nicht, dass es für dich blöd ist, wenn die anderen mich nicht mögen....", wisperte er.
Ich konnte förmlich fühlen, wie mein Inneres einen Moment lang still stand.
Wie ich zu verstehen versuchte, wie Tae auf solche Gedanken kam.
Wie einer der liebenswertesten Menschen, die mir jemals begegnet waren, glauben konnte, dass andere ihn nicht mögen könnten...
"Also ich...", setzte ich langsam an, nachdem ich mir meine Worte zusammengesucht hatte.
"Ich glaube nicht, dass das passieren würde...", fing ich an.
"Die drei sind eigentlich ziemlich offen und lieb.", fügte ich erklärend hinzu.
"Und aber..."
Kurz überlegte ich.
"Also falls es mit euch trotzdem nicht passt, dann..."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich denke, das wäre nicht blöd für mich oder so.", versuchte ich Tae zu beruhigen.
"Einfach weil...", etwas verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
"Ich mag dich echt gern...", gestand ich.
Ich spürte die Hitze in meinen Wangen.
"Deshalb wäre mir im Zweifelsfall ziemlich egal, was die anderen denken...", schloss ich meinen kleinen Monolog schließlich.
Mein Zuneigungsgeständnis brachte mein Herz so sehr aus dem Gleichgewicht, dass ich im ersten Moment gar nicht bemerkte, dass es noch viel mehr mit Tae zu machen schien.
Dass seine haselnussbraunen Seelenkristalle sich gerade fast auf ihre doppelte Größe geweiteten hatten.
Sekunden verstrichen, in denen Tae mich einfach nur anschaute.
In denen sein Gehirn zu arbeiten schien.
Seine Mimik, als er irgendwann wieder in der Realität ankam, war wahnsinnig süß zu beobachten.
Seine Mundwinkel zuckten erst nur ein ein bisschen, bevor sie sich irgendwann schließlich zu einem ziemlich glücklichen Lächeln formten.
Ein ganz leises "Ich dich auch...", verließ Taes Lippen.
Anschließend nickte er mehrfach.
"D-dann...", setzte er an.
Unsicher spielten seine Hände miteinander, bevor unsere Augen sich trafen.
Bevor ich ihn wieder spüren konnte.
Diesen kurzen Moment...
"Dann würde ich...", wunderschön lächelte Tae.
...in dem...
"Ich würde gerne mitkommen."
...die Welt still stand.
Ich uhm...
...Glaubt ihr mir, wenn ich euch sage, dass Jimin zu diesem Zeitpunkt der Story eigentlich noch nicht in Tae verliebt ist? xD
Ich hab das Gefühl, dass ich es sehr übertreibe, weil ich bei Promise immer diese fluffy-Glitzer-Mood à la Anime im Kopf hab und dadurch alles sehr extrem emotional wird.
Aber I swear, man kann auch rein freundschaftlich volle Kanne in jemanden verschossen sein.
I know that xD
Und sowas in der Art soll es eher sein ^^
Bzw. allgemein spielt diese Story sehr viel mit "freundschaftlicher Liebe" sowohl in dem Sinne, dass man jemanden freundschaftlich liebt, als auch in dem Sinne, dass aus sehr freundschaftlichen Gefühlen dann Romantik wird.
Oder maybe dass es so freundschaftliche Gefühle sind, bei denen aber immer irgendwo unterschwellig die Chance für Romantik bestand?
Something like this?
(Look at me, wie ich versuche die Gefühle in meiner eigenen Story zu benennen und kläglich scheitere xD)
Aber ich denke, ihr versteht schon ^^
Wir sind jedenfalls noch relativ freundschaftlich unterwegs.
Das ist alles, was ich sagen wollte xD
Lasst mich gern wissen, wie das Kapitel euch gefallen hat <3
Hat es ein bisschen gekribbelt? ^^
I hope so~
Wir springend dann btw nicht direkt zu dem Treffen mit Jimins Freunden.
Idk ob das Ende von dem Kapitel so wirkt. ^^"
Deshalb nur zur Info.
Der Tag geht noch ein bisschen weiter, bevor dann bald Kookie wieder ins Spiel kommt~
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende ❤
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