Kapitel 14
"Lost my way" - Vo.Nai Br.XX feat. Celeina Ann
https://youtu.be/N3-uYLG46p0
_____
Immer noch erstarrt, weil ich die letzten paar Sekunden weder verstanden, noch vollständig realisiert hatte, schaute ich Taes Mom an.
Sie lächelte entschuldigend.
"Ich denke, das war meine Schuld...", stellte sie fest, während sie die Küchentür ansah, hinter der ihr Sohn gerade verschwunden war.
Kurz zeigte sie Anzeichen, ihm hinterher zu gehen, bevor sie inne hielt.
"Aber ich denke...", sie schaute zu mir.
"Ich denke es ist besser, wenn du zu ihm gehst.", sagte sie.
Ich stutzte.
"Ich?", wiederholte ich ungläubig.
Mir hatte sich nicht erschlossen, wieso Tae überhaupt weggelaufen war.
Entsprechend verstand ich nicht, inwiefern es mit mir zu tun hatte.
Die Situation offensichtlich besser durchblickend, als ich, lächelte Taes Mom.
"Ja, das wäre gut.", lieb legte sie ihren Kopf zur Seite.
Anschließend wand sie sich meinem kleinen Bruder zu.
"Ji-Hyun kann ja währenddessen schon Kuchen und einen Platz für euch aussuchen, oder?", fragte sie.
Mein kleiner Bruder hatte natürlich gar nichts verstanden, außer dass es aus unerklärlichen Gründen eine angespannte Situation gab.
Etwas zögerlich schaute er zu mir nach oben, bevor er nickte.
"Kann ich machen.", sagte er.
Ich lächelte, weil er die selbe Stimmlage hatte, die er immer hatte, wenn er vernünftig sein wollte.
Anschließend schaute ich zu der Küche.
"Also ich...soll einfach...?", versicherte ich mich trotzdem noch einmal.
Bekanntermaßen war sowohl der Bereich hinter der Theke, als auch die Küche nur für Personal zugänglich.
Im Traum wäre mir nicht eingefallen, einfach hineinzugehen.
Allerdings schien Taes Mom nicht wirklich ein Problem damit zu haben.
Sie nickte lächelnd, bevor sie eine Handbewegung machte, die mir andeutete, dass ich ruhig gehen konnte.
Immer noch unschlüssig, weil verwirrt, folgte ich der Anweisung.
"Tae..?", fragte ich, als ich die Küche betrat.
Ich sah ihn nicht...
Stattdessen große Edelstahl-Arbeitsflächen, die in den Raum hereinreichten.
Haufenweise Equipment, vorbereitete und fertige Backwaren in Wägen und überall auf den freien Flächen verteilt.
Es war nicht zu übersehen, dass jeder Millimeter dieser Küche genutzt wurde.
"Tae?", wiederholte ich, als ich nach ein paar Sekunden immer noch keine Antwort bekommen hatte.
Zögerlich lief ich etwas weiter in die Küche hinein.
An den Arbeitsflächen vorbei.
Bis ich ihn schließlich sah...
"Tae!", entwich es mir alarmiert, als ich ihn in der hintersten Ecke auf dem Boden sitzend fand.
"Tae, was...", setzte ich an.
Er hatte seine Beine an seinen Körper gezogen und sein Gesicht in seinen Armen vergraben.
Als würde er am liebsten mit dem Schrank hinter sich verschmelzen wollen...
Binnen Sekunden erstarrte mein Herz.
Als wäre es eingefroren.
Gleichzeitig fühlte es sich an, als wäre ein kleiner Blitz durch meinen Körper gezuckt.
Tae so zu sehen rüttelte Erinnerungen wach.
Erinnerungen an mich selbst.
Erinnerungen an damals...
Vollkommen automatisch setzte ich mich in Bewegung.
"Tae?", versuchte ich es erneut, während ich mich zu ihm nach unten hockte.
"Was ist los?...", fragte ich zögerlich.
Ungefähr alles in mir wollte ihn berühren.
Seinen Arm...
Seine Schulter...
Irgendwas tun, damit er nicht mehr so aussah, wie ich mich früher gefühlt hatte.
So durch und durch einsam...
Doch nach gestern traute ich mich nicht...
Stattdessen schaute ich dabei zu, wie Tae schließlich doch seinen Blick hob.
Ich fühlte mein Herz erneut erfrieren...
"Tae...", verließ es kaum hörbar meine Lippen.
Meine Stimme triefend vor Mitgefühl.
Meine Augen starr auf die von Tae gerichtet.
Auf die kleinen Tropfen, die in seinen Augenwinkeln hingen...
Mein Gegenüber schniefte leise.
"Entschuldige, bitte...", nuschelte er in seine Arme.
"Ich wollte nicht...", setzte er an.
Unsicher suchten seine Augen nach meinen.
"E-es...", versuchte er es erneut.
Hilflos ließ er sein Gesicht schließlich wieder auf seine Arme sinken.
"Es ist mir so peinlich...", wisperte er.
Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was Tae von sich gegeben hatte.
Dass Scham das Gefühl gewesen war, das ihn dazu gebracht hatte, sich hier zu verstecken.
Erleichtert begann mein Herz aufzutauen.
Mit ihm die Erkenntnis, dass, so sehr diese Situation mich auch einen Moment lang an mich selbst erinnert hatte, ich immernoch keine Ahnung hatte, was überhaupt los war.
"Was...", setzte ich etwas zögerlich an.
"...Was ist dir denn peinlich?...", fragte ich vorsichtig.
Immer noch widerstand ich meinem Drang, Tae irgendwie zu berühren.
Sichtbar überrascht von meiner Frage schaute der Dunkelhaarige mich an.
"I-Im Ernst...?", seine Stimme triefte förmlich vor Ungläubigkeit.
Entschuldigend, weil ich wirklich nicht wusste, was an den letzten Minuten ihn zu verschreckt hatte, nickte ich.
Erneut schniefte Tae.
"Meine Reaktion gestern...", flüsterte er.
"U-und...", seine Stimme zitterte.
"Mom, sie...", erneut klappte sein Gesicht in seine Arme.
"Sie hat uns einfach als 'Freunde' bezeichnet...", brachte er fast lautlos hervor.
Ich konnte förmlich spüren, wie Taes Worte meine Mimik dazu brachten, mir zu entgleiten.
Dankbar, dass er mich gerade nicht anschaute und deshalb die Irritation in meinem Blick nicht sehen konnte, guckte ich Tae an.
"Es...", versuchte ich schließlich einzufangen, ob ich es richtig verstanden hatte.
"...es ist dir peinlich, dass sie uns als Freunde bezeichnet hat?", fragte ich nach.
Ohne mich anzusehen, nickte mein Gegenüber.
Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was an dieser Aussage Tae aufgestoßen haben könnte.
Dass es ganz offensichtlich nicht daran lag, dass er nicht mit mir befreundet sein wollte.
"Du fandest es unpassend...weil wir uns erst seit drei Tagen kennen?", vermutete ich.
Erneut erhielt ich ein Nicken als Antwort.
Ein weiterer Moment, in dem diese Information in mein Gehirn sinken musste, verstrich.
Vollkommen unwillkürlich entwich mir letztendlich ein kleines Kichern.
"Oh Taee...", verließ es meine Lippen.
Mein Gegenüber kam nicht dazu, mich verunsichert anzusehen, weil ich im nächsten Moment meinem Drang nachgegeben und ihn einfach umarmt hatte.
So wie gestern auch, erstarrte Tae, kaum dass er meine Nähe spürte.
Ich meinte sogar, sein Herzrasen zu fühlen.
Seine Überforderung...
"Alles gut...", flüsterte ich nahe seinem Ohr.
Beruhigend fuhr ich mit meiner Hand über seinen Rücken.
"Ich finde nicht, dass es etwas gibt, das dir peinlich sein müsste...", sagte ich.
Meine Worte brachten Tae zum stocken.
Trotzdem schien seine Haltung sich anschließend zu entspannen.
Zögerlich vergriff seine Hand sich auf Höhe meiner Hüfte in meinem Oberteil.
"...wirklich nicht?...", fragte er kleinlaut nach.
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Überhaupt nicht.", kurz drückte ich ihn fester an mich, bevor ich von ihm abließ, um ihn ansehen zu können.
"Ich benehme mich doch auch manchmal komisch...", verständnisvoll zuckte ich mit den Schultern.
"Und...", ich spürte die Hitze in meinen Wangen, als ich Tae in die Augen schaute.
"Auch wenn wir uns erst seit drei Tagen kennen...", etwas verlegen lächelte ich.
"Ich würde mich total freuen, wenn wir Freunde sein könnten.", sagte ich.
Mit riesigen Augen schaute Tae mich an.
Einen Moment lang so eingefroren, als hätte ich versucht ihm zu erzählen, dass Ostern und Weihnachten am selben Tag stattfanden.
"O-Oh...", entwich es ihm letztendlich.
Er schaute auf den Boden.
"Das...", er machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach.
"Das macht meine Reaktion noch peinlicher...", stellte er fest.
Er klang immer noch ziemlich verschnieft.
Unsicher.
Allerdings nicht mehr so traurig.
Mit dieser Entwicklung schon deutlich zufrieden, lächelte ich.
"Du meinst ungefähr so peinlich, wie wenn man bei Gesprächen über Kaffee und Filme ständig wegspaced?", erinnerte ich ihn an den gestrigen Tag.
Auch wenn ich natürlich nie gewollt hatte, dass Tae sich schlecht fühlte, tat dieses Gespräch sonderbar gut.
Diese ganzen kleinen, vermeidlich "peinlichen" Dinge, über die wir uns wahrscheinlich beide den Kopf zerbrochen hatten, wirkten viel weniger komisch, jetzt wo wir darüber sprachen.
Mein Kommentar entlockte Tae ein etwas kaputtes Kichern.
"Aber das ist doch gar nicht schlimm...", stellte er fest.
Offensichtlich in der Lage, mich wieder anzuschauen, hob er seinen Blick.
Ich nickte lächelnd.
"Vielleicht ein bisschen verwirrend...", meinte ich.
"Aber nicht schlimm."
Lieb schaute ich Tae an.
"Genauso wie bei dir.", sagte ich.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis mein Gegenüber verstanden hatte, dass ich ihm gerade seine eigene Antwort zurückgespielt hatte.
Letztendlich brachte es seine Mundwinkel dazu, nach oben zu zucken.
Diesmal zu einem richtigen Lächeln.
"Ich wäre auch gerne mit dir befreundet...", wisperte er.
Ich spürte mein Herz vor Freude klopfen.
Auch meine Mundwinkel konnten sich nur wenig beherrschen.
"Na dann...", grinsend stand ich auf.
"Kein Grund mehr, hier auf dem Boden zu sitzen, oder?", fragte ich.
Um ihm aufzuhelfen, hielt ich Tae meine Hand hin.
So wie gefühlt immer bisher nahm mein Gegenüber diese Geste nicht sofort an.
Als würde er einen Moment brauchen, um in der Realität anzukommen, guckte er sie erst nur an, bevor er schließlich danach griff.
"Na also.", aufmunternd lächelte ich, als wir uns schließlich gegenüber standen.
Tae fing meinen Gesichtsausdruck auf.
Anschließend blieb es kurz ruhig.
Wir schauten uns an.
So lange, bis diesmal er derjenige war, der den Schritt auf mich zutat...
Sanft schlangen seine Arme sich im meinen Körper.
"Danke, Jimin...", flüsterte er.
Ich zuckte überrascht zusammen, bevor meine Haltung sich entspannte.
Erneut klopfte mein Herz.
Es raste...
Hüpfte vor Glück.
Tae machte mich glücklich...
So glücklich, dass ich hoffte..
"Alles gut, Tae...", vorsichtig streichelte ich über seinen Rücken.
...dass wir irgendwann aufhören könnten...
"Kein Problem..."
...uns ständig beieinander zu bedanken.
Ich überlege sehr angestrengt, ob ich schon jemals zuvor ein Kapitel um 2 Uhr morgens hochgeladen hab.
I would agrue "no".
Aber ich bin seit 4 Jahren hier, also idk xD
Um welche Uhrzeit auch immer ihr das Kapitel dann lest:
Lasst mich gerne wissen, wie es euch gefallen hat <3
Ob es vielleicht ein bisschen ergreifend oder süß war und ob die Emotionen gut durchgekommen sind...
Das übliche ^^
Und falls ihr euch fragt, wieso ich 2 Uhr morgens update...
Das wird jetzt auch peinlich.
Und persönlich. ^^"
(Dürfte euch spezifisch bei dieser Story aber auch nichts neues sein xD)
Also actually hab ich bis vor ca. 20 Minuten noch ganz schön dolle geweint.
Don't ask me, okay?
Life is rough im Moment.
Streng genommen schon eine ganze Weile...
Und ich weiß, dass es noch ein Weilchen so bleiben wird.
Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass diese Phase vorbei gehen wird.
Auch wenn es etwas dauern wird (No worrys diesbezüglich).
Naja aber I guess wenn es sehr lange irgendwie sehr rough ist, dann gibt es wohl Abende, an denen es ein bisschen zu viel wird.
Abende, an denen es durch ziemlich seltsame Impulse zu viel wird...
Ich hab heute eine neue Story hochgeladen.
Eine Story, bei der ich mir noch nich so sicher bin und bei der ich extra vorher gefragt hatte, ob jemand Lust und Interesse hat, weil es mir wirklich sehr geholfen hätte, wenn die Story einen guten Start gehabt hätte.
Aber wie das so ist mit Wattpad...
Idk. ^^"
Die Geschichten, bei denen ich es nicht denke oder bei denen es mir egal ist, die laufen gut und die Stories, bei denen ich es mir ganz dolle wünsche, eben nicht.
Ist irgendwie immer so ^^"
Naja aber irgendwie hat es mich sehr getroffen, dass der Upload nicht gut lief.
Und dann hab ich angefangen zu weinen. (Wie gesagt, sicherlich auch aufgrund von anderen Belastungen. Ich bin dramatisch mit meinen Geschichten, aber eigentlich nicht so dramatisch)
Und dann war ich grumpy auf Wattpad.
Und immer wenn ich grumpy auf Wattpad bin, denke ich an diese Story hier, weil ungefähr nichts mich so grumpy macht, wie die Tatsache, dass Promise von Anfang an komplett unter den Radar gefallen ist, obwohl es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt und ich kaum eine Story so lieb habe, wie diese.
Und aber actually...
Als ich an diese Story gedacht hab, ist mir aufgefallen, dass mir genau das abhanden gekommen war.
Ich hab Promise am Anfang so sehr für mich selbst geschrieben...
Wahrscheinlich viel mehr als die meisten, wenn nicht sogar alle meine anderen Geschichten.
ich hab diese Story von Kapitel 1 an so sehr geliebt...
Sie hat mir so viel gegeben, das ich vorher nicht mehr hatte.
Und aber irgendwie...
Nach dem Hochladen und nachdem mir irgendwann bewusst geworden ist, dass sie eine der Geschichten werden wird, für die nicht besonders viel Nachfrage da ist...
Ich war lange sehr traurig deshalb, aber ich denke irgendwann hab ich es einfach so in meinem Kopf abgespeichert.
Ich hab die Geschichte unter "geringe Nachfrage" abgespeichert und sie einfach in meine anderen Geschichten eingereiht.
Das passiert manchmal, wenn man Geschichten veröffentlicht.
Es verändert die Geschichten.
Und plötzlich wird aus einer Story, bei der man anfangs 10 Kapitel am Stück geschrieben hat, eine, bei der man monatelang ein fertiges Kapitel rumliegen lässt, weil man irgendwo in seinem Hinterkopf denkt, dass es vielleicht eh nicht so wichtig ist und niemand besonders scharf darauf ist.
Und irgendwie...
Als mir das vorhin aufgefallen ist und ich an dieses Kapitel hier gedacht habe und daran, wie unfassbar schön ich diese Szene mit Vmin eigentlich finde...
Da hab ich noch mehr geweint ^^"
Ganz schlimm und ganz dolle und mein Herz hat so wehgetan, weil es sich angefühlt hat, als wäre ein Loch drin, das ich vorher irgendwie einfach nicht bemerkt hab.
Ich glaube, dass ich Promise ganz schön vermisst hab.
Einfach das Gefühl, das diese Geschichte mir gibt.
Diese Ruhe...
Diese helle, schöne, irgendwie unbeschwerte, wenn auch melancholische Mood...
Ich war so sehr mit meinem "Wo wäre ein Update gut?" beschäftigt, dass ich vergessen hab, dass mir eigentlich egal ist, wie viele Leute sich Promise wünschen oder wie viele diese Geschichte mögen.
Ganz einfach weil ich sie liebe.
Es gibt nicht viele Geschichten, die mich 2 Uhr morgens dazu bringen könnten, aus dem Bett aufzustehen, in mein Zimmer zu gehen und den PC anzumachen, weil ich das Gefühl hab, dass es mich emotional aufbauen würde, ein Kapitel Probe zu lesen.
Es gibt nicht viele Geschichten, bei denen ein Kapitel mich dazu bringen könnte, aufzuhören zu weinen und mich stattdessen zum Lächeln zu bringen.
Es gibt einfach nich so viele Geschichten wie Promise.
Und auch wenn ich es ursprünglich blöd fand, bin ich jetzt doch sehr froh, dass ich dieses Kapitel noch so lange hab rumliegen lassen.
Einfach weil ich dadurch an exakt diesem Abend exakt die Lektüre hatte, die ich gebraucht habe.
Und weil es mich daran erinnert hat, dass ich, nur weil ich Geschichten hochlade, nicht aufhören muss, sie mainly für mich zu schreiben.
So yeah...
Nach all diesen Erkenntnissen wundert es euch vielleicht nicht mehr, warum ich kein Problem damit hatte, 2 Uhr morgens auf "veröffentlichen" zu klicken.
Ich hoffe das Kapitel konnte euch vielleicht auch nur halb so happy machen, wie mich 💜
Ich hab sehr viel geredet, das war sehr unnötig, aber das ist mir wie immer sehr egal. ^^
Trotzdem bin ich jetzt fertig xD
Ich hoffe euch geht es gut 💜
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top