Kapitel 10

Hello 🧁
Ich wollte euch kurz darüber informieren, dass ich nach langem überlegen jetzt doch beschlossen hab, das Tigger/Content-Warning "ein verstorbener Elternteil" vorne an diese Story dran zu setzen.

Tut mir sehr leid, dass das jetzt nachträglich erst kommt...
Das ist leider ein bisschen das Problem, wenn man Geschichten hochlädt, während man sie noch schreibt.
Ich hatte von Anfang an geplant, dass diese Geschichte dieses Thema beinhaltet.
Aber ich hatte nicht vor, es dolle zu behandeln bzw. ich hab auch überlegt, ob es nicht vielleicht einfach eine Sache ist, die so oft in Medien vorkommt, dass man sie vielleicht nicht warnen muss.
..nur tbh, jetzt wo ich die Story immer detaillierter plane, wird mir klar, dass es ziemlich stupid war, anzunehmen, dass man einem Chara so einen Background geben könnte, ohne dass man es tiefgehend behandeln muss.
Einfach weil es den Charakter ofc sehr prägt, wenn er einen Elternteil verloren hat.
Und ich weiß nicht...
Nur weil Sachen in den meisten Medien nicht gewarnt werden, heißt das ja eigentlich nicht, dass sie nicht trotzdem eine negative Wirkung haben können.

An der Stelle aber auch ganz deutlich die "Entwarnung", dass ich hier keine Trauma-Ausbrüche schreibe.
Besagter Charakter hat den Verlust schon ziemlich gut verarbeitet.
Trotzdem ist es in meinen Augen logisch, dass sowas niemals verschwindet und dass der Charakter bestimmte Situationen dadurch vielleicht anders erlebt bzw. auch dass er in der Vergangenheit Entscheidungen getroffen hat, die durch dieses Erlebnis geprägt waren.

Ich kann nicht einschätzen, ob die Inhalte in dieser Geschichte triggernd sind, wenn man selbst ähnliches erlebt hat.
Sicherlich ist das auch von Person zu Person unterschiedlich.
Aber ich dachte, eh ich noch länger überlege, schreibe ich es einfach vorne dran.
Just to be safe ^^

Ich hoffe, dass die von euch, die die Story zu diesem Zeitpunkt schon lesen, nicht von dem Trigger betroffen sind.
Falls doch, tut es mir wirklich leid, dass es nicht früher dran stand.
Gleichzeitig bin ich dann umso froher, noch Bescheid gesagt zu haben, bevor es Thema wird. (also actually genau in diesem Kapitel ^^")

Vielen Dank für euer Verständnis.
Passt auf euch auf <3

Und denen, die weiterlesen, wünsche ich viel Spaß 🧁

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"Pure White Story" - S.E.N.S Project

https://youtu.be/aTRX9Uc_a7g

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"Ist das so okay?", fragte Tae, nachdem er versucht hatte, den Rettich in dünne Streifen zu schneiden.


Ich schmunzelte ein bisschen über seine wirklich nicht vorhandenen Kochkünste, nickte aber trotzdem.

"Danke, dass das hier in Ordnung für dich ist...", lächelte ich.

Nachdem Tae und ich den Film zu Ende geschaut und uns noch ein bisschen darüber unterhalten hatten, war mir aufgefallen, dass Ji-Hyun sicher bald nach Hause kommen würde und es nicht mehr so lange bis zum Abendessen war.

Es war mir etwas unangenehm gewesen, dass ich so kurz nach dem Beginn von Taes und meinem ersten Treffen bereits wieder in den Familien-Modus hatte wechseln müssen.

Allerdings schien es den Dunkelhaarigen überhaupt nicht gestört zu haben.

Vollkommen selbstverständlich hatte er mich gefragt, ob ich wieder Hilfe gebrauchen konnte.


"Alles gut.", lieb schaute Tae mich an.

"Ich find es toll, wie du dich um deinen kleinen Bruder kümmerst.", schob er hinterher.

Dabei konnte ich es ihm förmlich ansehen, dass sie ihm auf der Zunge lag.

Die Frage, was es mit der Situation bei uns zu Hause auf sich hatte.


"Dad hat einen Job in einer anderen Stadt.", sprudelte die Spitze des Eisbergs aus mir heraus.

"Er kann immer nur am Wochenende hier sein, deshalb...", fügte ich etwas leiser hinzu.

Alles weitere war irgendwie schwierig.

Irgendwie hart.

Auch nach sechs Jahren ging es mir nicht leicht über die Lippen.

Nicht, weil ich nicht gelernt hatte, damit klar zu kommen.

Sondern wegen dem Ausdruck, den die anderen dann immer bekamen...

Dem bodenlosen Mitleid, weil Mom so früh von uns gegangen war.

Ich wollte diesen Blick bei Tae nicht sehen.

Nicht, nachdem wir uns gerade erst kennengelernt hatten.

Nicht, wenn sich alles gerade so schön anfühlte...


Mit etwas großen Augen schaute Tae mir beim denken zu.

Anschließend nickte er verständnisvoll.

"Du musst mir das nicht erklären...", sagte er.

Seine Stimme klang ruhig.

Ehrlich...


Dankbar über den nicht vorhandenen Funken Neugier in seinen Augen, lächelte ich.

"Danke...", murmelte ich.


Einen Moment lang blieb es ruhig, bevor sich jeder das nächste Gemüse griff.


"Was kochen wir eigentlich?", fragte Tae, nachdem ich ihm bestätigt hatte, dass er die Möhren auch in Streifen schneiden sollte.


"Reis mit Beilagen...", antwortete ich etwas beiläufig.

Da es zum Mittag schon Reisomelette gegeben hatte, versuchte ich den Fett-Gehalt etwas zu lindern.

Zu viel reinhaltiges Essen war nicht gut für Ji-Hyuns Magen.


Verstehend bewegte mein Gegenüber seinen Kopf auf und ab.

"Wird bestimmt lecker.", meinte er.


Erst jetzt bemerkend, dass ich ihn noch gar nicht gefragt hatte, stockte ich.

"...du isst doch mit, oder?", versicherte ich mich.

Bei der Masse an Gemüse, die wir gerade schnitten, hatte ich es ganz selbstverständlich angenommen.


Tae stutzte ein wenig.

Sanft legte sich ein Rotschleier über seine Wangen.

"Wenn ich darf...", er nickte.

"Gerne."


Ich lächelte.

Dabei überlegte ich, ob ich es mir einbildete...

Aber obwohl Tae so ein angenehmer Mensch war, schien er nie wirklich zu erwarten, dass man ihn um sich haben wollte.

Als ich ihn gestern nach einem weiteren Treffen gefragt hatte...

Auch vorhin bei dem Film...

Er sagte nie einfach "ja", wenn man ihm etwas anbot.

Stattdessen versicherte er einem kontinuierlich, dass man sich keine Umstände machen sollte oder setzte einen "Wenn es okay ist"-ähnlichen Satz vor seine Zustimmung.


"Gut.", ich grinste.

"Sonst hätten wir jetzt schon viel zu viel gemacht.", kicherte ich.


Meinem Gegenüber fielen fast die Augen aus dem Kopf.

Die Rottöne in seinem Gesicht wurden noch etwas dunkler, bevor auch ihm ein kleines Lachen entwich.

"N-na dann...", stammelte er.

Süß lächelte er in sich hinein, während er sich wieder der Möhre zuwand.


Ich schaute ihn einen Moment lang an.

Fragte mich, was diesen unfassbar liebenswerten Menschen dazu brachte, sich so zu benehmen.

Auch ich bemerkte sie...

All die Fragen, die mir immer noch auf der Zunge brannten.

All die Fragen, die ich mir nach wie vor aufheben wollte.

Hoffend, dass vielleicht ein Tag kommen würde, an dem sie sich von selbst beantworten würden.


Etwas peinlich beführt stellte ich fest, wie unbeschreiblich gern ich mich mit Tae anfreunden wollte.

Wie leicht mein Herz sich anfühlte, wenn er da war.

Es war fast zu schön...

Ein bisschen zu angenehm, als dass es einfach so passieren würde.

Und doch war Tae hier...



Gerade überlegte ich, ob ich ein neues Gesprächsthema suchen oder die entspannte Stille genießen sollte, als es an der Tür klingelte.


Wissend, um wen es sich handelte, zuckten meine Mundwinkel ein bisschen nach oben.

"Könntest du bitte aufmachen gehen?", wand ich mich an meinen Besuch.

So aufgeregt, wie er heute Mittag gewesen war, würde Ji-Hyun vor Freude ausrasten, wenn er sah, dass Tae hier war.


Komplett nichtsahnend, nickte mein Gegenüber.

Er trocknete sich kurz die Hände ab, bevor er zur Haustür lief.


Vorfreudig wurde mein Grinsen breiter, als ich hörte, wie er diese öffnete.


Und siehe da...


"TaeTae!!!", erklang die überglückliche Stimme meines kleinen Bruders.

"Du bist noch hier!"

Die Tür fiel ins Schloss.

Gefolgt von einem kurzen Moment Ruhe.

Ich wusste, dass Ji-Hyun Tae gerade angesprungen hatte.

Und ich sah förmlich vor mir, wie überfordert der Dunkelhaarige deshalb wahrscheinlich war.

Die bloße Vorstellung machte, dass mir warm wurde...


"J-ja...", hörbar aus der Bahn geworfen, erklang auch Taes Stimme.

"H-hatte ich ja gesagt...", fügte er noch hinzu.


Anschließend ein paar Geräusche, die darauf schließen ließen, dass Ji-Hyun sich die Schuhe auszog.

Und schon...


"Komm mit, komm mit!", Hand in Hand tauchten die beiden im Wohnzimmer auf.

"Bin wieder da, Jiminie.", informierte Ji-Hyun mich noch, während er bereits damit beschäftigt war, Tae hinter sich her zum Wohnzimmertisch zu ziehen.


Wissend, was mein kleiner Bruder vorhatte, nahm ich es ihm ausnahmsweise nicht übel, dass ich gänzlich uninteressant zu sein schien, weil Tae hier war.

Stattdessen guckte ich den beiden zu.

Es hatte etwas sonderbar beruhigendes an sich, dass Ji-Hyun jemanden ins Herz schloss, den ich selbst gern mochte.

Etwas vertrautes.

Es war eine kleine Ewigkeit lang nicht mehr vorgekommen...


"Hier, das habe ich gestern vergessen, dir mitzugeben.", verkündete Ji-Hyun, nachdem er das Partnerbild hervorgekramt hatte.

Stolz hielt er Tae das Blatt hin.


Dieser schien einen Moment lang zu Stein erstarrt.

"D-du...", setzte er stammelnd an.

Etwas zittrig streckte er seine Arme nach dem Bild aus.

"Du schenkst es mir?", fragte er nach.

Seine Stimme triefte vor Ungläubigkeit.


Breit grinste mein kleiner Bruder.

"Klar.", voller Selbstverständlichkeit lächelte er Tae an.

"Als Erinnerung an deinen ersten Besuch hier.", erklärte er.


Obwohl ich überhaupt nicht an dem Gespräch beteiligt war, spürte ich, dass selbst ich irgendwie gerührt war.

Ji-Hyun konnte manchmal, ohne es zu bemerken, unfassbar niedlich sein.

Ich verstand, dass Tae einen Moment lang kein Wort herausbekam.

Abwechselnd schaute er erst Ji-Hyun und das Bild an.


Das Lächeln, das sich irgendwann schließlich auf Taes Lippen legte, glich flüssigem Honig.

Unendlich weich...

"Danke, Ji-Hyun...", sagte er.

Sanft streichelte er über den Kopf meines kleinen Bruders.

"Ich verspreche, es bekommt einen Ehrenplatz in meinem Zimmer.", sagte er.


Auch von der Küche aus konnte ich die Glitzersterne in Ji-Hyuns Augen sehen.

Aufgeregt begann er rumzuhibbeln.

"Jiminie, hast du das gehört?", sich plötzlich doch wieder an meine Anwesenheit erinnernd, kam er zu mir in die Küche gerannt.

"Das Bild bekommt einen Ehrenplatz!", freute er sich.


Ich schaffte es gerade noch, das Messer beiseite zu legen, mit dem ich bis eben weitergearbeitet hatte, da fiel Ji-Hyun mir bereits um den Hals.

"Einen Ehrenplatz...", glücklich wiederholte er die Formulierung.


Etwas überfordert von all der kindlichen Freude, die gerade in der Luft hing, schaute ich zu Tae.

Sein Blick war mindestens so ratlos wie meiner.

Trotzdem mussten wir beide grinsen, als unsere Blicke sich trafen.

Als würden wir beide spüren, wie deutlich die Stimmung gekippt war, seit Ji-hyun nach Hause gekommen war.


Ich freute mich, dass es so okay war...

Dass die Zeit mit Tae alleine schön gewesen war, es aber auch nicht weniger schön wurde, sobald mein kleiner Bruder dazu kam.

Es schien so einfach...

Durch und durch leicht.



Einen Moment lang erwiderte ich Ji-Hyuns Umarmung, bevor ich ihn darauf hinwies, dass er mich irgendwann wieder loslassen musste, wenn er etwas zu Essen haben wollte.

Mein kleiner Bruder kicherte.

Als er anschließend von mir abließ, hatte er schon wieder diesen Blick...

Die Hundeaugen.


"Mich musst du nicht so angucken.", grinste ich, weil ich genau wusste, was er fragen wollte.

Ji-Hyun hatte schon lange aufgehört, mich mit anderen Dingen zu belagern, wenn ich gerade Essen machte.

Entsprechend war es sicher nicht ich, dessen Zeit er beanspruchen wollte.


Tae schien etwas überrascht, begann allerdings gleich zu lächeln, als Ji-Hyun zu ihm kam.

Ich musste versichern, dass ich das Essen auch ohne ihn fertig bekommen würde.

Keine Sekund später war Tae nicht mehr mein Besuch.


"Ich möchte auch ein Partnerbild für mein Zimmer.", bestimmte Ji-Hyun, während er Tae wieder einen seiner zwei Lieblingsstifte in die Hand drückte.

"Das bekommt dann auch einen Ehrenplatz.", beschloss er.



Ich versuchte zu ignorieren, wie sehr die beiden mein Herz zum klopfen brachte.

Wie glücklich diese Situation mich machte.


Ich war unfassbar dankbar...

Immer wieder schaute ich zu ihnen.

...dass Tae gestern...

Die ganze Zeit.

...vor unserer Tür gestanden hatte.

Also ich lade dieses Kapitel literally gerade in meiner Mittagspause hoch.
Einfach weil ich es nicht mehr ausgehalten hab, so lange nicht zu updaten.
Man mag es kaum glauben, aber im selben Monat einen neuen Job anzufangen und eine Hausarbeit zu schreiben, hält einen von soziemlich allem ab ^^"
(Entzugserscheinungen, weil ich auch kaum zum schreiben komme? Nur ein bisschen.)

Anyways. ^^
Hier jetzt immerhin ein Update.
Das macht mich schonmal happy x3

Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Empfindet ihr Ji-Hyun auch als so problematisch, wie ich es tue, weil er so süß ist, dass ich Angst um meine Gesundheit hab? (Ohne Witz, ich bin schon beim Schreiben wegen diesem "Ehrenplatz"-Ding abgecrackt. Und jetzt beim Lesen nochmal. Help.)
Und gibt sonst irgendwelche Gedanken? ^^
Ich arbeite gleich noch eine ganze Weile, als falls ihr Lust verspürt, mit ein paar Kommis dafür zu sorgen, dass ich was zum freuen hab, wenn ich auf mein Handy schaue... feel free 🤭 (und auch danach ofc - ihr kennt mich.)

Und yeah~
Ich hoffe das Kapitel konnte euren Tag ein bisschen erhellen <3

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag ^-^

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