Kapitel 49

I fell in love the way you fall asleep: slowly, and then all at once. 

 ...

Ich schloss die Tür hinter mir zu und rannte direkt die Stiegen hinauf, in meinem Zimmer machte ich die Tür zu und sah in die Richtung meines Fensters, ich biss mir auf meine Lippe um nicht zu weinen. Doch zum millionsten Mal heute fing ich an zu weinen entlang der Tür rutschte ich hinab bis zu meinem Fußboden. Erst jetzt zog ich meine Schuhe aus den rechten Schuh warf ich in eine Ecke und den linken in eine andere Richtung. Meinen Kopf stützte ich auf meinen Knien ab, die Tränen flossen erneut über meine Wange hinab zu meinem Fußboden.

Was tat er mit mir? Wieso konnte er mir das nicht früher sagen? Wieso jetzt? Ich hatte jegliches Vertrauen zu ihm verloren. Nachdem was heute geschah wollte er wirklich dass ich wieder zu ihm ''zurückgehe''? Konnte ich ihm überhaupt diese Worte glauben? Er war betrunken. Und wie betrunken er war, wenn ich mich nicht irrte hatte er sogar mehr Alkohol im Blut als an dem Tag als er von der Hochzeit seines Vaters erfahren hatte. Ja, ich wollte schon immer diese Wörter aus seinem Mund hören, seitdem ersten Mal als er mich geküsst hatte, doch jetzt ... Jetzt war es unpassend nach alldem was zwischen uns geschah. In der Schule sah er mich so eiskalt an, er hatte so oft gesagt dass ich nicht sagen sollte dass ich ihm nichts bedeuten würde, dass ich ihm sehr wohl etwas bedeuten würde. Doch was tat er dann? Würde ich ihm wirklich etwas bedeuten, würde er zu mir stehen, er hätte etwas zu Chelsea gesagt ... zu Louis, er hätte etwas zu den ganzen verdammten Schülern etwas gesagt! Aber nein, stattdessen wollte er gehen. Harry du hattest Recht, du bist im wegrennen am besten.

''Bella?'' klopfte wer an der Tür - Mum. Sie öffnete nur einen kleinen Spalt, da ich mich an der Tür anlehnte. ''Bella was ist los?'' sie drückte fester gegen die Tür, doch ich drückte mit meinem Gewicht zurück, sodass die Tür ganz zu fiel. ''Bella Smith, lass mich in dein Zimmer.''

''Nein Mum, alles ok.'' log ich mit Tränen in meinen Augen, schnell wischte ich die mit meinem Ärmel weg, doch dies schien nach kurze Zeit für sinnlos - frische Tränen kamen. 

''Bella. Du lässt mich jetzt hinein, sonst gehst du auch nicht einfach auf dein Zimmer ohne hallo zu sagen.'' sie stoppte kurz, ich kannte Mum gut genug um zu wissen, dass sie gerade mit ihren Fingern spielte - so wie ich es immer mache. ''Süße, war irgendetwas in dieser Gruppe?''

''Die Gruppe war ganz ok.'' sagte ich ''Alles ist ok.''

''Wieso werde ich dann nicht das Gefühl los, dass du weinst?'' an der Stimme meiner Mutter konnte ich heraushören, dass sie besorgt ist. Ich könnte es ihr nicht sagen, sie würde mir nur sagen, dass sie Recht hatte mit Harry. ''Bitte Bella mach die Tür auf.''

''Du würdest mir nur vorwerfen, dass du Recht hattest.'' weinte ich. ''Ich will mit keinem reden Mum, lass mich einfach in Ruhe.''

''Ich werde dir nichts vorwerfen Süße.'' ich hörte meine Mutter seufzten ''Carl geh bitte hinunter.'' flüsterte sie, jedoch konnte ich sie durch die Holztür hören. ''Nein ihr geht es gut, geh wir kommen gleich.''  es herrschte kurz Stille, ich sah mich in meinem Zimmer um und fasste nicht wie sehr ich diese Stadt hasste. ''Weißt du.'' fing meine Mutter an ''Ich will dir nicht nur eine Mutter sein, sondern auch deine beste Freundin.'' beste Freundin - Rose, meine Tränen wurden mehr. ''Ich will dir zuhören ... dir helfen ... du lässt dir aber nicht helfen. Du erinnerst mich an mich. Bella ich war genauso wie du, ich habe mir nicht von deiner Nana helfen lassen, die Zeit mit deinem Vater war damals schwer ... Ich kann mein damaliges Leben nicht mit deinem vergleichen ... keines Weges, du musst das alles hier durchstehen, dein Tumor ... die gescheiterte Ehe deiner Eltern ... Meine damaligen Probleme kann man nicht mit deinen vergleichen Süße, und ich wäre schon längst am Boden gewesen wäre ich du ... Doch Bella, du bist so stark, du bist so stark für deinen Bruder ... sogar für mich. Du lässt dir nichts anmerken, aber innerlich bist du am Ende. Ich kann nicht sagen, dass ich weiß wie es dir geht ... nur weiß ich Bella, dass du eigentlich mit irgendwem darüber reden willst, tief in dir drinnen willst du dass dir wer hilft.'' sie stoppte ''Lass mir dir helfen.'' sagte sie nach einer kurzen Zeit. ''Ich habe es oft gesagt und sage es noch einmal, ich bin nicht die beste Mutter und werde es auch nie sein, doch ich will für mein kleines Mädchen da sein, denn ich weiß dass du gerade jetzt irgendwem brauchst. Ich habe keine Ahnung was los war ... Harry ... oder diese Gruppe, vielleicht hast du auch Stress mit Niall oder Rose? Lass mir dir helfen, ich verspreche hoch und heilig, dass ich dir nichts vorwerfen werde.''

Ich hielt mich an der Türschnalle fest und stellte mich wieder auf meine Füße, danach atmete ich tief ein und machte die Tür auf. Meine Mutter ist mit ihrem Rücken fast auf dem Fußboden geflogen, da sie auch auf dem Boden mit dem Rücken zur Tür saß, ich lächelte leicht als sie mich ansah, danach wischte ich meine Tränen weg und setzte mich auf mein Bett. Mum schloss die Tür hinter sich und ließ sich neben mir nieder. 

''Ist es wegen dieser Gruppe?'' fragte sie, ich schüttelte den Kopf ''Ist es wegen ... Niall?'' ich schüttelte wieder mit dem Kopf ''Ist etwas mit Rose?'' ich zuckte mit den Schulter ''Oh ... ok. Ist noch etwas passiert?'' fragte Mum, ich zuckte erneut mit den Schultern, dabei hielt ich meinen Kopf gesenkt. ''Harry? Meinst du deswegen ich würde dir vorwerfen, dass ich Recht hatte?'' ich zuckte wieder mit den Schultern und biss auf meine Unterlippe. ''Willst du darüber reden?'' meine Mum legte ihre Hand um meine Schulter, ich schüttelte den Kopf ''Ok.'' sie drückte mich nah an ihre Brust und strich mir sanft über den Rücken, dabei platzierte sie einen Kuss auf meinen Kopf. ''Weißt du Süße, im Leben geht es Berg auf und Berg ab ...'' fing meine Mum an 

''Bei mir geht es nur Berg ab.'' flüsterte ich leise und sah auf Mums Bauch, ich fragte mich wie es wohl wäre wenn Mum noch einmal schwanger wäre, wie in meinem Traum. Doch sie wird nicht noch einmal schwanger, denn sie hatte keinen Partner. Ein weiterer Bruder oder eine Schwester wäre so schön gewesen, denn ich wollte nicht, dass Carl alleine ist wenn ich gehe.

''Stimmt nicht.'' ich spürte wie sie ihren Kopf schüttelte ''Wenn du die Fortschritte die wir in unserer Mutter-Tochter-Beziehung nicht als einen Schritt nach oben siehst, dann weiß ich auch nicht.'' ich hörte sie leise lachen ''Ich weiß nicht was Rose getan hat, aber es muss sehr schlimm gewesen sein, denn du würdest nicht umsonst weinen.'' ich nickte, ''Habt ihr über dieses Problem geredet? Ich mein habt ihr euch ausgesprochen?'' ich schüttelte den Kopf. ''Oh.. also muss es wirklich schlimm sein. Sie war deine erste Freundin hier.'' war ... sie war. ''Ich weiß dass du sehr an ihr hängst, kann es nicht sein, dass du irgendetwas falsch verstanden hast?''

''Wenn sie vor mir einer Person erzählt dass sie mich ausgenutzt hat, kann ich nichts falsch verstehen Mum.'' antwortete ich leise.

Meine Mum spannte ihre Muskeln an ''Ausgenutzt sagst du?'' ich nickte. ''Ich hätte sie nie so eingestuft.'' murmelte Mum ''Aber sie ist nicht wert dass du so um sie weinst, verstehst du? Ich mein, sie war deine beste Freundin ja ... Aber glaub mir, sie wird dich vermissen.'' ich zuckte mit den Schultern ''Egal was kommt Bella, zum Schluss wird alles gut Süße. Alles kommt wieder auf seinen Platz.'' 

''Mh ...'' zuckte ich mit den Schultern. ''Die Gruppe war nicht so schlecht.'' wechselte ich das Thema und setzte mich gerade hin.

''Echt? Erzähl mir doch, was habt ihr getan und und und.'' meine Mum sah mich mit einem leichten Lächeln an.

''Anfangs musste ich mich vorstellen, dort sind einige Jugendlich sogar jüngere.'' antwortete ich ''Ich habe mich mit einem Jungen unterhalten - Dan.'' ich lächelte schwach als ich an Dan denken musste ''Er ist ganz nett.'' 

''Schön.'' lächelte meine Mum ''Wie alt ist er?''

''Er wird 20.'' antwortete ich ''Er studiert in London und kommt immer hier her.'' sofort kam mir Lizzy in den Sinn ''Du Mum ...'' fing ich an und runzelte die Stirn ''Wie lang dauert ein Päckchen von London hier her? Wäre es möglich wenn mir Dad morgen ein Päckchen schickt, dass es am Freitag ankommt?''

''Puh ...'' überlegte meine Mum ''Es müsste machbar sein, wieso?'' fragte sie mich und sah mich mit einer gerunzelten Stirn an.

''Da ist so ein kleines blondes Mädchen sie ist 12 oder 13, ich bin mir nicht sicher.'' ich lächelte als ich an Lizzy dachte, dieses Mädchen bewundere ich noch immer. ''Sie will unbedingt meine Zeichnungen sehen.''

''Deine Zeichnung?'' fragte meine Mutter etwas überrumpelt, doch danach lächelte sie breit - sie wusste wie viel mir das Zeichnen bedeutet hat. ''Fängst du wieder an?''

''Nein.'' schüttelte ich den Kopf ''Ich will ihr nur meine Zeichnungen zeigen.''

''Oh ok.'' nickte meine Mum, sie sah hinüber zu meiner Terrasse, ich folgte ihren Blick und sah das Licht in seinem Zimmer, ich spürte ein Stich in meiner linken Brusthälfte, ich wurde sofort wieder traurig, doch irgendwo in mir drinnen war ich erleichtert, dass er zu Hause ist und nicht mehr irgendwo betrunken. ''Ist etwas mit ihm passiert?'' fragte meine Mum ''Also als ich seinen Namen gesagt habe hast du mit den Schultern gezuckt?''

Sofort schüttelte ich den Kopf, ich wollte nicht mit ihr über Harry reden ... das tat ich eigentlich nur mit meiner Nana. Mir scheint es so als hätte Mum das Gespräch von Harry und mir vor der Tür nicht gehört. 

''Sicher?'' fragte Mum unglaubwürdig und sah zu mir. 

''Sicher.'' antwortete ich. ''Wenn du nichts dagegen hast ich würde gern duschen gehen ...'' ich lächelte sie schwach an. 

''Ok.'' nickte sie und gab mir einen Kuss auf die Stirn ''Wenn etwas ist, ich bin unten ja?'' ich nickte und schon verschwand sie aus meinem Zimmer.

Ich ging quer durch mein Zimmer, ich vermied einen Blick zu seiner Terrasse, aus meinem Schrank nahm ich meine Kleidung heraus und ging mit großen Schritten in mein Badezimmer. In der Badewanne, ließ ich das heiße Wasser über meinen Kopf fließen, anfangs tat es weh doch sobald man sich an die Wärme gewöhnt hat, spürt man sie nicht mehr. Meine Füße fühlten sich schwer an, schwerer als sonst, deswegen setzte ich mich in die Wanne und ließ den Duschkopf über mir fließen, ich seufzte und sah meine Füße an, mein Blick schweifte meinen Beinen hinauf. Unbewusst berührte ich mit meinen Fingern meine Lippen, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, dass meine Lippen seine berührt hatten, ich sehnte mich so sehr nach ihm, wieso musste alles so schief laufen? Wieso konnte er nicht von Anfang an zu mir stehen? Alles wäre so schön verlaufen, alles wäre perfekt. Trotz alldem was er mir angetan hat wurden meine Gefühle nicht weniger, sie waren nach wie vor so stark. Ich schloss meine Augen und sah ihn. 

''Versprich mir eines Bella.'' murmelte er leise mein Kopf ruhte auf seiner Brust. ''Egal was kommt verlasse mich bitte nicht.''

An dem Tag dachte ich; Wie könnte ich eine Person wie ihn verlassen? Das war noch vor einer Woche, eine Woche. Es schien mir so als wären es Wochen, Monate her. An dem Tag hatte er auch gesagt, dass ich das Beste bin was ihm je passiert ist, während er das schlechteste ist was mir je passiert ist. In einigen Hinsichten hatte er vollkommen Recht, hätte ich ihn nicht kennengelernt, hätte ich nie so viele Tränen verloren, nie hätte ich so gelitten. Ich hätte mir so viele Konflikte erspart und Nerven. Doch auf einer anderen Seite stimmte es nicht, denn ohne ihn hätte ich nie das Lieben gelernt, ohne ihn wäre ich noch immer diese eine Bella die ich eigentlich nicht bin, durch ihn hatte ich mich verändert zu dieser Person die ich immer sein wollte. So oft gab er mir ein Gefühl ... welches mir keine andere Person je zu spüren gab. Durch ihn hatte ich an so vielen Tagen vergessen dass ich eigentlich krank bin. Alles hätte so schön sein können. 

Tränen flossen über meine Wangen, sie vermischten sich mit dem Wasser, was nach wie vor aus dem Duschkopf über meinen Körper floss. Nun stand ich auf und shampoonierte mich ein, ich wusch mich und drehte den Wasserhahn ab, mit meinen Zehen stieg ich auf die kalten Fliesen, kurz bekam ich Gänsehaut von der kalten Luft, schnell nahm ich ein Handtuch und wickelte meinen Körper ein. Mein Spiegel war völlig beschlagen. Mein nasses Haar kämmte ich und legte es auf meine rechte Schulter. Ich sah meinen beschlagenen Spiegel an und zeichnete unbewusst ein Herz mit einem H und einem B. Kurz betrachtete ich mein ''Werk'', nach einigen Sekunden überkam mich die Wut, ich riss mein Handtuch von meinem Körper und wischte über dieses Herz bis es fort war. ''Arschloch'' flüsterte ich leise und warf mein Handtuch in die andere Ecke meines Badezimmers. 

Ich ging mit meinen nassen Haaren in mein Bett - Nana würde mich dafür hassen - meinen Kopf legte ich auf meinen Kissen und starrte die Decke an, neben mir lag ein Buch eigentlich wollte ich es lesen, doch ich schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Minutenlang sah ich einfach nur die Decke an und atmete ein und aus, ein und aus, in meinem Zimmer war es so still, dass man nur das Ticken meiner Wanduhr hörte. 

Nun hörte man im Flur Carl ''Gute Nacht Bella.'' rief er und schloss seine Tür. Ich hatte keine Lust zu antworten und blieb einfach still, er wird wahrscheinlich denken, dass ich schon schlief. 

Da ich nicht müde war nahm ich einfach mein Handy in die Hand und sah mir die Neuigkeiten an, Politik, Prominente und so weiter, eigentlich interessierte ich mich für so etwas gar nicht, doch ich tat alles um die Zeit totzuschlagen. 

Nach einer Weile wurde es langweilig, ich ließ mein Handy auf mein Bett fallen und dachte über Dan und sein Studium nach. Ich bewunderte ihn dafür, dass er studieren ging obwohl er krank ist. Langsam sollte ich mir auch Gedanken machen was ich nach meinem Abschluss machen will, zu Hause sitzen will ich nicht. Einmal hatte mir meine Mum angeboten in ihrer Firma nach einer Stelle zu fragen, doch ich interessierte mich nicht für Marketing-Zeug. Viel lieber würde ich studieren und wie gern ich studieren will - Englisch. Auf dieser Welt liebte ich nichts mehr als lesen und schreiben. Meine Englischlehrer mochten mich schon immer, ihnen gefiel wie ich schrieb, schon seit klein auf war ich gut in Englisch, dafür konnte ich Fremdsprachen nicht ausstehen. In Spanisch war ich eine Niete und dies gab ich offen zu. 

Ich zuckte zusammen als ich mein Handy klingelte, ich sah auf die Uhr 0.02 Uhr - ich blinzelte und sah noch einmal hin, ich hatte jetzt nicht wirklich zwei Stunden mit nachdenken verbracht? Mein Blick viel auf mein Display - unbekannte Nummer. Zuerst zögerte ich, doch ich hob ab. ''Uhm .. hallo?'' fragte ich leise.

''Jetzt ist morgen.'' hörte ich wen leise lachen. 

Dieses Lachen kam mir so bekannt vor. Ich dachte scharf nach, es war eine männliche Person. Den Satz sagte ich noch einige Male in meinem Kopf. Dan. ''Dan?'' fragte ich verwirrt. 

''Ja.'' hörte ich ihn wieder lachen. ''Ich habe gesagt ich melde mich morgen und heute ist morgen.''

''Du hast gesagt du schreibst mir morgen.'' verbesserte ich ihn und lächelte auch leicht. ''Bist du in London?'' fragte ich Dan.

''Seit ein und halb Stunden.'' antwortete er ''Ich lieg im Bett und konnte nicht einschlafen.''

''Geht mir genauso, ich bin gar nicht müde.'' meinte ich und legte mich auf meinen Bauch. ''Versuch es wenigstens du hast Kurse!'' befahl ich ihm mit einem kleinen Lächeln in meinem Gesicht. 

''Und du hast Schule.'' hörte ich ihn wieder lachen, gut konnte ich mir vorstellen wie genau in diesem Moment seine Grübchen herausstachen. ''Wir werden beide Morgen müde sein.'' 

''Ich bereue es jetzt schon.'' seufzte ich ''Aber Moment.'' ich runzelte die Stirn, ''Hast du nicht Zimmergenossen?''

''Ja.'' lachte er ''Die schlafen alle schon und deswegen habe ich dich angerufen.'' ich lächelte leicht vor mich hin, ich kannte ihn erst seit heute und schon war er so nett zu mir, ''Geht es dir besser?'' 

Sofort verschwand mein Lächeln, wieso musste er mich immer daran erinnern? Ich wusste, dass er es unbewusst tat, denn er weiß nicht was los war, deswegen nahm ich es ihm auch gar nicht übel, nur immer wieder wenn er es ansprach, kamen die ganzen Szenen von heute in meinen Kopf. ''Ja, viel besser. Danke wegen heute Dan, das ist nicht selbstverständlich, dass man eine Person einladet die man nicht einmal 24 Stunden kennt.'' bedankte ich mich.

''Keine Ursache.'' sagte er mit seiner tiefen Stimme ''Wie lange hast du morgen Schule?''

''Uhm bis halb zwei.'' antwortete ich und legte mein Kinn auf meinen Kissen ''Und du?'' 

''Du hast es gut.'' seufzte er lachend ''Bis drei Uhr dafür fange ich etwas später an - Gott segne Universitäten.'' lachte Dan, ich konnte nicht anders und fing auch an zu lachen ''Du lachst, sehr gutes Zeichen.''

''Dan halte mal deine Fresse und leg auf.'' rief einer in seinem Zimmer, ich fing leise an zu lachen als ich hörte wie Dan ''Arschloch'' schrie, ich vermutete das dieser Junge Dan mit einem Kissen abgeschossen hat, denn man hörte wie Dan sein Handy aus der Hand flog. ''Fresse Tom.'' lachte Dan. 

''Ich glaube du sollst auflegen.'' lachte ich noch immer leise, dabei zeichnete ich Kreise mit meinem Finger auf meinem Bettlaken.

''Nah.'' lachte Dan ''Er ist nur eifersüchtig, vor einigen Wochen hat er noch abends mit seiner Freundin - jetzt Ex-Freundin - telefoniert und hat uns genervt.'' lachte Dan. Ich hörte wie dieser Junge - Tom - ''Pisser'' rief worauf Dan und ich anfingen zu lachen. 

Ich war wohl die komischste Person auf dieser Welt, vor einigen Stunden hatte ich noch geweint und nun lachte ich wie eine verrückte. Doch es tat gut, es tat verdammt gut. ''Seid ihr immer so freundlich zueinander?'' fragte ich und grinste. 

''Das ist noch gar nichts.'' lachte Dan ''Du musst uns mal tagsüber sehen.''

“Muss ich.'' lachte ich leise. Mit meiner rechten Hand wedelte ich da mir heiß wurde. Mir fiel ein, dass ich Dad noch anrufen muss wegen den Zeichnungen, da kam mir dann eine Idee, Dan könnte meine Zeichnungen von Dad abholen? Dad könnte es ihm in die Universität bringen. ''Dan? Könntest du mir vielleicht ein Gefallen tun?''

''Wir kennen uns nicht einmal ein Tag und schon ein Gefallen?'' lachte Dan, sofort fühlte ich mich schlecht, er hatte recht wir kannten uns nicht einmal gut und ich bitte ihn schon um etwas ''Spaß Bella. Klar, was denn?''

''Ach egal.'' sagte ich und biss mir auf meine Unterlippe, jetzt würde ich ihn bestimmt nicht mehr darum bitten.

''Ich habe nur Spaß gemacht, was brauchst du denn?'' fragte Dan ''Sag es mir.'' 

''Ich habe nur daran gedacht ob du vielleicht meine Zeichnungen aus London mitbringen könntest, dass mein Dad sie nicht per Posten schicken muss, ich bin mir nicht einmal sicher ob sich rechtzeitig ankommen würden, aber es ist ok vielleicht würde mein Dad hier her fahren oder so ...'' murmelte ich. 

''Wo wohnt dein Dad? Ich könnte sie abholen, wenn du willst.'' sagte er nun ernster. 

''Mach dir keine Umstä-"

''Wo wohnt dein Dad?'' fragte er nun lachend ''Ich frage kein drittes Mal Bella.''

''Wenn dann würde ich meinem Dad sagen dass er sie dir bringen soll, damit du nicht hin und her fahren musst.'' sagte ich ''Ich muss noch mit meinem Dad reden, ich sage dir morgen Bescheid?'' 

''Würde mir keine Umstände bereiten, aber wenn du willst.'' sagte Dan ''Dann sag mir eben morgen Bescheid.'' 

Da ich es nicht mehr im Zimmer aushielt ging ich ungewollt auf meine Terrasse, ein oder zweimal sah ich auf seine Terrasse doch drehte mich schnell wieder um, ich hob meinen Kopf und sah hoch in den Himmel, die Wolken waren alle verschwunden, ich stand nun unter einem Sternenhimmel, es war wunderschön. Danach stach der Vollmond in mein Auge ''Es ist Vollmond.'' sagte ich leise zu Dan und sah hoch. 

''Ich sehe es.'' ich hörte ich leise lachen ''Ich schaue auch gerade aus dem Fenster.'' 

Ich wusste nicht wieso aber ich bekam Gänsehaut auf meinem ganzen Körper, ich liebe den Vollmond, andere Kinder hassten den Vollmond und hatten den halben Mond viel lieber, doch ich liebe den Vollmond, ich staunte jedes Mal darüber. Damals in London, saßen Tante Betti und ich öfters im Garten und sahen uns den Vollmond an. Immer wenn wir unter dem Vollmond saßen erzählte sie mir Geschichten aus Mum’s und ihrer Kindheit.

''Wissen deine Freunde von deinem Lungenkrebs?'' fragte ich leise und starrte noch immer den Vollmond an.

''Ja, ich habe es vor keinem Geheim gehalten.'' meinte Dan ''Sie behandeln mich ganz normal, als wäre ich nicht krank.'' flüsterte er leise, ich spürte sehr wie er aus dem Fenster sah und nachdachte, in mir kam die Neugier; Über was dachte er nach? ''Würdest du zurück nach London wollen?''

''Um ehrlich zu sein.'' sagte ich ''Ich vermisse London, meine alten Freunde ... meine Schule ... auch wenn ich das Stadtleben gehasst habe, vermisse ich es dort zu leben.''

''Du hast meine Frage nicht beantwortet.'' sagte Dan und lachte leise.

''Nein.'' sagte ich ehrlich ''So beschissen es hier ist, ich würde nicht zurück wollen.''

''Würdest du von Cheshire weg wollen? Ich mein du wolltest schon immer am Meer Leben oder nicht, es ist dein Traum?''

Ich dachte über diese Frage nach ''Träume sind zum träumen da.'' lachte ich leise und sah auf meine Zehen. ''Nicht jeder Traum geht in Erfüllung.'' Ich leckte mir über die Lippen und dachte über Dan nach. Ich kannte ihn erst einige Stunden und schon schien er mir so vertraut, als würde ich ihn schon viel länger kennen. 

''Wer weiß Bella.'' hörte ich ihn leise lachen ''Ich bin Optimist und sage dass dein Traum in Erfüllung geht.''

''Wenn es um deine Krankheit geht bist du kein Optimist Dan.'' lachte ich, noch nie habe ich wegen meiner Krankheit gelacht, ich konnte bis jetzt mit keinem so offen über meine Krankheit reden, weil sich keiner hinein versetzten konnte, Dan hatte dasselbe wie ich und es fiel mir um einiges leichter. 

''Nah.'' sagte er lachend. ''Noch nie habe ich mit wem so offen über meine Krankheit gesprochen.''

Ich lachte weil ich genau dasselbe dachte ''An das habe ich auch gerade gedacht.'' ich holte Luft und ging wieder in mein Zimmer, mein Blick fiel auf die Wanduhr - 1.14 Uhr. ''Gott Dan wir sollten schlafen gehen.'' lachte ich leise ''Schau auf die Uhr!'' 

''1.14 Uhr. Shit.'' lachte nun auch Dan ''Wir sollten wirklich schlafen gehen. Wir hören uns morgen?'' fragte Dan unsicher.

''Wir hören uns morgen.'' bestätigte ich ''Aber nicht um diese Uhrzeit.'' 

Dan lachte, ''Gute Nacht Bella.'' ich spürte wie er gerade lächelte. 

''Nacht Dan.'' lächelte ich leicht, sofort legte ich auf und speicherte seine Nummer ein, ich schloss meine Terrassentür und machte das Licht aus. Mit meinem Handy in der Hand ließ ich mich auf meinem Bett fallen. Wie konnte es sein dass ich mit einer Person wie Dan mehr lachen kann als mit einer Person die ich schon Ewigkeiten kenne? Uns verbindet unsere die Krankheit, das ist wahrscheinlich der Grund. 

...

''Nein Mrs. ich würde nur einfach gerne meinen Biologiepartner umtauschen.'' versuchte ich ihr ein viertes Mal zu erklären.

''Was stimmt denn an Mr. Styles nicht?'' fragte sie und sah auf ihrem Stundenplan, ich hatte sie im Schulflur durch Glück erwischt.

''Wir kommen nicht gut klar und ...'' ich überlegte nach einer Ausrede ''Wir kommen einfach nicht gut klar, könnte ich nicht einfach Niall als Partner kriegen? Harry Styles ...'' mein Herz schmerzte bei seinem Namen ''wir verstehen uns einfach nicht gut und wir beide wollen einfach eine gute Note bei Ihnen haben.''

''Gut, Sie kriegen Mr. Horan. Wann haben wir die nächste Stunde?'' fragte meine Biologieprofessorin. 

''Echt? Ich danke Ihnen!'' dankte ich ''Nach dieser Stunde Mrs." 

''Wir sehen uns dann in meiner Stunde Bella.'' verabschiedete sie sich. 

Ich drehte mich auf meinen Fersen um, gut das wäre geklärt. Alleine ging ich durch die Schulflure, Niall meinte er wird in der Cafeteria auf mich warten. Das erste Mal in diesem ganzen Schuljahr sah mich keiner schief an, manche sahen mich schuldig an - doch ich gebe einen scheiß darauf. Sie hatten mich alle das Jahr gemobbt oder ignoriert, nun konnten sie einfach mit dem ignorieren weitermachen. Ich suche keine neuen Freunde.

''Hat es geklappt?'' fragte mich Niall als ich mich neben ihm auf einen Stuhl niederließ. Wir hatten Freistunde, Mr. Landon fehlte. 

''Ja, Gott sei Dank.'' sagte ich sichtlich erleichtert, ''Anfangs wollte sie es nicht verstehen, aber dann hat sie nachgegeben.'' ich streckte ihm meine Hand aus ''Wir sind ab heute nicht nur beste Freunde sondern auch Biologiepartner'' lächelte ich ihn an.

''Das hast du nicht wirklich geschafft?'' fragte Niall lachend, als ich ihn triumphieren anlächelte streckte er seine Hand aus und schüttelte meine ''Nicht schlecht Frau Smith, Sie werden eine Freude haben meine Biologiepartnerin zu sein." 

''Dankeschön Mr Horan!" lachte ich, Niall hat uns Pommes geholt. Ich nahm ein Stück und führte es in mein Mund ''Ich habe gestern bei dieser Gruppe einen Dan kennengelernt. Er ist richtig nett.'' 

''Echt? Wohnt er hier nein oder?'' fragte Niall und nahm sich auch ein Pommes-Stück.

''Also seine Eltern schon, aber er studiert in London.'' ich kaute und schluckte es hinunter, ''Wir haben uns sofort verstanden.'' lächelte ich. 

''Wann musst du wieder hin?'' er trank aus meiner Wasserflasche weswegen ich ihn spielend sauer ansah, er wusste, dass ich es hasste wenn irgendjemand aus meiner Falsche trank, er zuckte lachend mit seinen Schultern und aß weiter. 

''Am Freitag.'' lachte ich ''Ach ja bevor ich es vergesse.'' ich wischte meine Finger mit einer Serviette ab und holte mein Handy aus der Tasche ''Ich habe ein Ballkleid gefunden.'' ich machte die Galerie auf und hielt ihm das Foto von meinem Kleid hin – ich hatte es heute Morgen fotografiert.

''Wow sieht gut aus." sagte Niall und lächelte mich an ''Ich habe auch schon einen Anzug. Wann soll ich dich abholen?'' 

''Mh ...'' überlegte ich ''Gegen acht?'' fragte ich worauf er nickte ''Hast du eigentlich schon die Karten? Mich hat heute ein Mädchen gefragt und ich habe nicht gewusst ob du sie schon hast oder nicht.''

Niall kramte in seiner Tasche herum und holte zwei Karten heraus ''Heute gekauft.'' er überreichte sie mir, ich sah sie an und nickte.

''Unser Abschlussball ..'' murmelte ich und sah noch immer auf die Karten ''Wird eine Katastrophe.'' lachte ich und sah hoch zu Niall, ich gab ihm die Karten zurück.

Niall lachte auch und sagte ''So schlimm wird es schon nicht sein, immerhin haben wir uns.'' 

''Hoffe ich.'' lachte ich und aß weiter ''Mr. Landon ist sicher zu Hause geblieben wegen unseren Arbeiten.'' 

Niall lachte nicht sondern sah hinter mir, seine Miene hat sich sofort geändert, ich sah ihn misstrauisch an und kaute noch immer auf einem Pommes herum, danach drehte ich mich um und folgte seinem Blick - Rose kam direkt auf uns zu. Ich rollte meine Augen und drehte mich um, gestern habe ich noch wegen ihr geweint, vor dem Schlafen gehen habe ich mir fest vorgenommen heute keine einzelne Träne zu weinen. Ich wollte heute ganz neu Anfang, nur mit Niall an meiner Seite. Bei Dan wusste ich nicht genau ob wir uns schon Freunde nennen konnten. 

''Bella'' hörte ich hinter mir, ich sah zu Niall und schüttelte den Kopf.

''Ich glaube Bella will nicht mit dir reden.'' sagte Niall und sah hinter mir zu Rose. 

''Ist es also so weit gekommen, dass du andere für dich sprechen lässt?'' frage Rose.

Ich sah Niall an wie wütend er wurde, er öffnete den Mund doch ich kam ihm zuvor indem ich eine Hand hob und ein Zeichen mit meiner Hand machte. Ich drehte mich um und sah sie an ''Ich glaube nicht dass wir noch irgendetwas bereden müssen oder sollen. Du hast mich ausgenutzt, Ende. Aber lass mich jetzt in Ruhe und geh zu deiner besten Freundin Chelsea.'' ich zwinkerte ihr zu und drehte mich wieder um ''Komm Niall.'' ich hängte meine Tasche um meine Schulter und nahm das Tablett in meine Hand wo vor einigen Minuten noch Pommes lagen. ''Die Stunde fängt gleich an.'' 

Nun ließ ich Rose auch einfach hinter mir, sie sollte selbst erleben wie es so ist alleine gelassen zu werden. 

Im Biologieraum war bereits unsere Professorin da ''Ich bin früher da weil ich eine Freistunde hatte genau wie ihr oder?'' wir nickten. ''Ok, also wir haben eine kleine Änderung.'' ich stand mit Niall bei seinem Tisch während ich Harrys Blicke auf mir spürte. ''Ich habe vor zwei Gruppen zu tauschen aus einigen Gründen.'' sie sah zu mir und lächelte mich an, unauffällig ging es nicht? Ich lächelte einfach zurück. ''Mr Styles sie sind jetzt mit Mr Payne.'' Liam sah zuerst zu mir dann zu Harry, er nickte entschlossen und packte seine Sachen ein ''So nehmen Sie platz.'' zeigte unsere Professorin zu mir und Niall, ich formte unauffällig ein 'danke' mit meinen Lippen worauf sie mir nur zunickte.

Es war schön neben Niall zu sitzen, wir schrieben mit und lachten einige Male leise. Als ich mit einem Lachen wieder mit dem Schreiben fortfuhr, spürte ich mein Handy in meiner Tasche vibrieren. Zuerst ignorierte ich die Nachricht, doch ich war eine neugierige Person, was wenn es Mum war und etwas braucht? Oder Maria? Deswegen sah ich unauffällig unter meinem Tisch. Mein Herz blieb stehen als ich Harry las. Anfangs wollte ich seine Nachricht ignorieren, doch ich öffnete sie. 

'So weit ist es also gekommen, dass du dich wegsetzt? Es tut mir Leid was passiert ist.'

Ich holte tief Luft und sah leicht über meinen Rücken zu Harry, er schrieb zuerst von der Tafel ab, doch dann bemerkt er meinen Blick und durchbohrte mich mit seinen wunderschönen grünen Augen.

(Ich hatte nicht vor dass es so lang wird haha! Hoffe es gefällt euch! Ich liebe euch für eure kommentare! die sind alle so süß und motivierend! Ich liebe euch leute!) 

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