Kapitel 38

His words, the scars on my arms and in my heart, everything is forgiven because I fell for him.

 ...

Bella's Pov

Ich legte mich zu Harry worauf er mich nah an seinen Körper zog, ich spürte seine Lippen auf meine Schulter. "Danke." flüsterte er leise in mein Ohr. Kurze Zeit später hörte ich ihn nur mehr Atmen, wahrscheinlich ist er eingeschlafen. Seinen Körper schmiegte er an meinen, wenn ich nur daran dachte, was für Sorgen ich mir noch vor einer Stunde gemacht habe, was für eine Angst ich in mir hatte, ich dachte wirklich er würde etwas tun oder sich etwas antun. Doch stattdessen fand ich ihn zum Glück nur betrunken am See. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich um eine Person Angst die nicht zu meiner Familie gehörte, ich kannte Harry erst seit einigen Wochen so gut, doch ich wusste, dass ich für keinen so viel empfinden werde wie für ihn. Harry tat etwas mit mir, was ich nicht erklären konnte, etwas was keiner verstehen wird. Wie sollte es auch jemand verstehen? Wenn ich es selber nicht wusste. Doch eines war mir klar, er füllte die Leere in mir, die Leere bei der ich dachte sie wäre nicht vorhanden. Endlich fühlte ich mich vollkommen. 

Ich konnte nicht schlafen, viel zu viel ging gerade in mir vor. Vorsichtig löste ich mich von seinem Griff, dabei versuchte ich ihn nicht zu wecken. Gott sei dank schlief er weiter und umklammerte das Kissen. Auf Zehenspitzen ging ich aus seinen Zimmer und die Stiegen hinunter, irgendwie müsste ich sein Auto hier her holen. "Anne?" rief ich leise durch den Flur. 

"Kü-Küche." antwortete sie. Da ich schön einige Male hier war wusste ich wo die Küche war. Leise ging ich in die Küche und sah Gemma sowie Anne am Esstisch sitzen vor Anne waren einige Taschentücher, sie weinte noch immer. 

Sofort ging ich zu ihr und strich ihr über den Rücken. "Ihm geht es gut, es ist nichts passiert. Harry musste nur Dampf ablassen, mach dir keine Sorgen Anne." 

"Wieso muss er trinken?" weinte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen "Er kann rauchen oder etwas anderes machen aber nicht trinken." Gemma nahm sie sofort in den Arm "Er soll nicht trinken." schüttelte sie den Kopf. 

"Schläft er?" fragte mich Gemma sanft, ihre Augen waren nicht mehr angeschwollen, sie schien wieder normal zu sein. 

Ich nickte "Ich wollte eigentlich wen von euch fragen, ob einer von euch mitkommt sein Auto zu holen, doch ich rufe eine Freundin an." ich konnte nichts Unpassenderes in diesen Moment sagen. 

"Gemma geh ruhig, ich komme klar." sagte Anne und setzte sich auf.  "Ich lege mich auch schlafen." Gemma sah besorgt zu Anne die ihr zu nickte, danach wendete sie ihren Blick zu mir.

"Du musst nicht ich kann auch eine Freundin fragen oder meine Mum, du musst wirklich ni-"

"Hör auf." unterbrach sie mit einem kleinen Lächeln in ihrem Gesicht. "Ich will dich so oder so besser kennenlernen." nun stand Gemma auf und umarmte Anne. Irgendwie wusste ich nicht wieso Anne nicht sauer auf Gemma war, immerhin ist sie nur wegen diesen Grund hierher gekommen oder? Sollte ich Gemma hassen? Weil Harry sie nicht mochte? Bin ich nun verpflichtet, diese Personen zu hassen die Harry hasst? Falls ja wäre dies ein Drittel der Bevölkerung.  

Es war etwas unangenehm mit Gemma in einem Auto zu sitzen, die ersten Minuten vergingen leise. Ich wusste nicht was ich sagen soll, ich kannte Gemma gar nicht und wusste nicht wie sie ist. Deswegen fuhr ich einfach leise und hoffte, dass die Fahrt schnell vergehen würde. 

"Du bist also Bella?" unterbrach sie die minutenlange Stille. "Seit wann seid ihr ein Paar?" 

"Ahm." ich überlegte, dachte sie wirklich wir wären ein Paar? "Wir sind ... uhm nicht zusammen." antwortete ich schließlich und fixierte meinen Blick auf die Straße, aus dem Augenwinkel sah ich wie sie mich ansah. 

"Nicht?" fragte sie etwas geschockt "Tut mir Leid ich habe das nicht gewusst." sie strich sich ihre Haare hinter ihr Ohr und fuhr fort "Ich kenne dich kaum aber ich sehe, dass du ihm gut tust." Was sagt man bei so einer Situation? Danke? Schüchtern lächelte ich und sagte kein Wort, Gott sei Dank sprach sie sofort weiter. "Er nimmt es mir ziemlich übel, dass ich weggegangen bin und jetzt wieder bei Dad wohne." aus dem Augenwinkel sah ich wie sich ihre Miene verändert hat, ich merkte dass sie nicht stolz darauf ist "Dad hat Fehler gemacht, ich weiß, doch jeder Mensch verdient eine zweite Chance oder?" 

Zuerst wollte ich nein sagen doch dann kam mir etwas in den Sinn. Ich wusste, dass Harry seinem Vater nie verzeihen könnte, in seinen Augen verdiente sein Dad keine zweite Chance und ich verstand ihn. Doch, hätte ich ihm keine zweite Chance gegeben, wären wir nicht hier, hätte ich ihm alles übel genommen, was er mir angetan hat, dann würden wir nicht hier sein wo wir gerade sind, dann hätte ich mich nie verliebt, dann hätte ich nicht ihn an meiner Seite. Schließlich antwortete ich mit einem "Ja, du hast Recht. Doch versetze dich in seiner Lage. Wie würdest du dich fühlen, wenn Harry gegangen wäre? Und nach einigen Jahren oder Monate - wie auch immer - zu eurem Vater gezogen wäre? Ich verstehe Harry."

"Ich weiß aber es ist immerhin mein Vater. Unser Vater, ich könnte ihn nicht für den Rest meines Lebens ignorieren, er spielt auch eine Rolle in meinem Leben." sagte Gemma leise. 

"Gemma, ich verstehe dich." nickte ich "Aber bei ihm ist es etwas anderes, du hattest deine Mum immer auf deiner Seite. Und er hatte nur eure Mum, verstehst du? Wäre dein Vater hier, würde er sich nicht betrinken, er würde nicht so viele Probleme haben. Harry hätte Grenzen bekommen, Grenzen die ihm nun fehlen. Ein Junge braucht seinen Vater genauso, wie die Tochter ihre Mutter. Bitte nimm es mir nicht übel, ich kenne euren Vater nicht somit kann ich auch nichts sagen. Aber versetzte dich in Harry's Lage, sieh es doch aus seiner Sicht. So gut kenne ich ihn noch nicht, aber eines was ich an ihm bemerkt habe ist dass er Angst hat alleine zu sein, auch wenn er es nicht zugeben wird."

Gemma nickte und dachte über meine Worte nach, ich glaube diese Worte haben sie getroffen. Ich hoffte so sehr, dass meine Worte sie nicht verletzt haben, immerhin wollte ich keinen verletzten. "Du magst ihn stimmt es?" 

Ich schluckte stark und nickte, ich verteidigte gerade den Jungen, der mir ein Jahr lang das Leben zur Hölle gemacht hat. Ein schwaches "Ja" kam aus meinem Mund.

"Ich sehe es." sie lächelte und sah zu mir, mein Blick jedoch war noch immer auf die Straße fixiert, von weiten sah ich schon den See, bald habe ich die Fahrt überstanden. "Ich kann dir auch eines sagen. Er mag dich auch, ich kenne meinen kleinen Bruder." doch ihre Miene veränderte sich sofort. "Kannst du mir etwas versprechen?" 

Ich parkte das Auto, schaltete den Motor ab und sah zu ihr "Ja klar, was denn?" 

"Sorge dafür, dass er mit dem Trinken aufhört, bitte." sie sah auf ihre Oberschenkel "Mum hasst es wenn er Alkohol trinkt, sie hat Angst vor dem Alkohol." meine Augen suchten ihre, ich sah sie fragend an worauf sie fort fuhr "Unser Großvater - Mum's Dad - er war Alkoholiker und hat unsere Mum wie unsere Großmutter geschlagen, sie will nicht dass Harry auch so wird. Nie konnte sie es ihm verbieten, es gab eine Zeit wo sie mich jeden Abend angerufen und geweint hat, weil Harry betrunken war, er wusste nicht dass sie es merkte, aber sie hat es gemerkt. Bitte, bring ihn vom Trinken weg. Bitte Bella." 

Ich holte tief Luft, diese Familie schien von außen glücklich und zufrieden, nie hätte ich gedacht dass die Styles solche Probleme hatten, immer sah ich ihr Haus und dachte sie wären die perfekte Familie, manchmal sogar habe ich mir Harry's Familie gewünscht, doch je besser man sie kennenlernte, desto mehr sah man wie zerbrochen diese Familie war und was sie alles durchstehen mussten. "I-Ich w-"

"Bitte Bella." wiederholte sie sich und sah mir in die Augen, "Es kommt mir so vor, als würde er auf dich hören, wenn du es ihm sagst, wird er aufhören ich weiß es, würde ich es ihm sagen, würde er es öfters machen. Bitte Bella." 

"Ok." nickte ich und sah auf das Lenkrad. "Ich verspreche es dir." mein Blick wendete sich zu Gemma die mich dankend ansah und ein 'danke' mit ihren Lippen formte. Ich ließ meine Autoschlüssel stecken und stieg aus "Ich fahre mit seinem Auto." informierte ich sie und ging auf Harry's Auto zu. In dem Moment als ich sein Auto betrat, kam mir sofort sein Geruch entgegen. Ich atmete ihn ein und musste sofort lächeln. Zuerst musste ich den Sitz und das Lenkrad etwas umstellen, da er etwas größer ist als ich, danach musste ich mich zu recht finden, doch nach wenigen Sekunden startete ich schon das Auto und fuhr los, dicht hinter mir war Gemma.

"Soll ich dein Auto bei euch parken?" fragte mich Gemma durch das Fenster. Sofort fiel mein Blick zu unserem Haus, es war schon etwas später und ich habe Mum's Anrufe die ganze Zeit ignoriert. Maria's Auto war nach wie vor in der Auffahrt. 

"Ja, bitte." nickte ich und zückte sofort mein Handy aus meiner Tasche - acht Anrufe in Abwesenheit, das wird Ärger geben wenn ich zu Hause bin. Würde ich Mum anrufen oder hinüber gehen, würde mich meine Mutter anschreien, deswegen entschied ich mich ihr einfach eine Nachricht zu schreiben, in der Hoffnung, dass ich dann weniger Ärger kriegen würde.

'Ich bin bei ihm. Es geht ihm nicht gut Mum.'

Ich wusste wie sie zu Harry steht, doch in diesen Moment war nur er wichtig, nicht ich, nicht mein Tumor, nichts, nur Harry.  

Gemma sperrte die Tür auf, ich deutete ihr dass ich hoch in Harry's Zimmer gehe, sie nickte und sagte "Ich schau nach meiner Mum." 

Sofort ging ich die Treppen hoch in der Hoffnung, dass er noch nicht schlief. Ich betrat sein Zimmer - welches noch immer verwüstet ist - und sah zu ihm, er schlief noch immer. Gut, ich beschloss einfach sein Zimmer aufzuräumen, ich fing in seiner kleinen 'Bibliothek' an, die mich nach wie vor beeindruckte, nie dachte ich, dass Harry so viel lesen würde. Sorgfältig legte ich jedes Buch zurück auf seinem Platz und sah mir einige Bücher an. Keines davon kannte ich, doch jedes einzelne hörte sich gut an. In meinem Kopf entstand ein Bild von dem kleinen Harry der in irgendeiner Ecke las um den ganzen Sorgen zu entkommen. Es war sicher schwer für ihn, mit neun war ich gewohnt alleine mit meiner Tante zu sein, doch er lebte davor in einer glücklichen Familie und von einem Tag auf den anderen zerbrach alles. 

Ich machte in seinem Zimmer weiter, ich hob alle Teile der Lampe auf und schmiss sie in der Küche in den Müll. Von dort holte ich ein Glas Wasser und ging wieder die Treppen hoch, im Untergeschoss konnte ich Gemma nirgendwo finden, wahrscheinlich war sie bei Anne, eigentlich wollte ich sie fragen ob sie weiß wo die Kopfschmerztabletten sind, doch da ich sie nicht fand, machte ich mich selber auf die Suche, ich ließ das Glas Wasser in seinem Zimmer und machte mich auf den Weg in das Badezimmer, dort durchsuchte ich jeden einzelnen Hängeschrank und wurde nach einigen Minuten fündig. Ich nahm die ganze Medikamentenschachtel und ging zurück in sein Zimmer, dort setzte ich mich auf seinen Sessel und beobachtete ihn. Harry sah so süß aus beim Schlafen – so friedlich und ohne Sorgen. Seine wunderschönen Locken flogen ihm ins Gesicht doch von einer Sekunde auf die andere veränderte sich seine Miene – er sah plötzlich besorgt aus. Träumt er gerade? Wenn ja was träumt er? In dem Moment als ich zu ihm gehen wollte, setzte er sich panisch auf und sah auf den freien Platz neben sich, danach hob er seinen Kopf und sah sich in seinem Zimmer um, als er mich sah wurde seine Miene wieder weicher. Ich schenkte ihm ein Lächeln und stand auf "Hier." ich überreichte ihm das Glas und die Tabletten. "Gegen die Kopfschmerzen."

"Danke Bella." nahm er die Tabletten an und fragte "Hast du aufgeräumt?"

"Ja" nickte ich "Du hast einige Stunden geschlafen und ich war nicht mehr müde, und ja ..." log ich etwas, da ich gar nicht geschlafen habe doch ich lächelte und sagte "ich habe dann aufgeräumt"

"Du hättest das nicht tun sollen du hättest mich wecken sollen." sagte Harry

"Nein" schüttelte ich den Kopf "Du sahst so friedlich aus und ich wollte dich nicht stören" lächelte ich. "Und." fügte ich hinzu "dein Auto steht in der Einfahrt." 

"Du warst weg?" fragte er mich plötzlich.

"Ja also .. Ich war eine halbe Stunde weg um dein Auto zu holen." erklärte ich "Ich wollte es nicht über die Nacht dort lassen." 

"Das war nicht nötig." schüttelte er den Kopf "Du hättest hier bleiben sollen." Harry gab mir ein Zeichen, dass ich mich neben ihn legen soll, was ich auch tat "Ich habe so Kopfschmerzen." seufzte er und drückte seine Finger gegen seine Schläfen, sofort erinnerte er mich an meine Schmerzen, wieder kam mir der Gedanke: Wann soll ich es ihm endlich sagen? 

"Dann trink kein Alkohol mehr." sagte ich und dachte an das Versprechen von seiner Schwester "Trink einfach keines mehr, es tut dir nicht gut." 

Harry drückte mich näher an sich und gab mir ein Kuss auf meine Stirn, er roch noch immer stark nach Alkohol, doch es störte mich nicht, seine Nähe tat mir unendlich gut, er konnte nach Abfall stinken, ich würde noch immer neben ihm liegen. "Von wo hast du gewusst dass ich nicht zu Hause bin?"

"Deine Mum hat es mir gesagt." antwortete ich, er drückte mich leicht von sich weg und sah mich fragend an, ich schloss die Lücke wieder zwischen uns und legte mein Kopf auf seine Brust "Ich bin hier her gekommen um dir deine Schulsachen zubringen. Und dann sah ich Anne weinen und habe sie gefragt was los ist ... Sie hat mir dann alles erzählt und ich bin dich suchen gegangen." 

"Du bist mich suchen gegangen?" Harry steuerte das falsche Thema an, ich würde zu gern mit ihm über die Hochzeit seines Vaters reden, doch ich wollte ihn nicht drängen. Harry soll mit mir darüber reden, wenn er bereit dazu ist. 

"Ja." sagte ich "Ich weiß wie du bist ... Also denke ich, immerhin hast du mich in London angerufen und gesagt dass ich dich von irgendetwas abhalten soll, und ich tat es obwohl ich nicht wusste was du damit meintest und ja ich dachte, dass du das wieder vorhattest." sagte ich in der Hoffnung, dass er mir endlich erzählen würde was damals war. 

Ich hörte ihn rau lachen "Süß." antwortete er. "Ich gehe mich duschen" er roch an seinem T-Shirt "Ich stinke so sehr, wieso sagst du mir das nicht?" 

Weil ich nicht wollte dass du gehst? Ich zuckte mit meinen Schultern. 

"Ich komme gleich, geh nirgendwo hin." befahl er mir mit einem Lächeln in seinem Gesicht und gab mir noch ein Kuss auf die Wange. Ich nickte und sah ihm hinterher, wie er aus dem Zimmer ging. In mir breitete sich die Sehnsucht aus, wieder seine Lippen auf meinen zu spüren, ich sehnte mich nach seinen Berührungen.

Ich wurde von meinem Handy aus meinen Gedanken gerissen, sofort stand ich auf und holte es von seinem Tisch - Mum. Sofort breitete sich Angst in mir aus.

"Hallo?" fragte ich leise.

"Bella Smith!" schimpfte sie mich an "Stundenlang gehst du nicht an dein Handy und dann schickst du mir eine blöde Nachricht! Du konntest Anrufen meine Liebe, ich habe mir solche Sorgen gemacht!" 

"Tut mir Leid Mum." entschuldigte ich mich, doch ich befürchtete, dass ihr diese Entschuldigung scheiß egal ist. 

"Du weißt was ich von diesen Jungen halte." sagt Mum plötzlich in einer ruhigen Tonlage "Du hättest wenigstens anrufen können Bella. Auf einmal bist du in das Haus gekommen und sagst nur, dass du ihn suchen musst und ich wusste nicht einmal was los war. Und schon warst du verschwunden, obwohl Maria hier war um mit dir zu reden. Sie ist gerade gefahren, morgen wird sie wieder kommen, und morgen bist du zu Hause hast du mich gehört."

"Ja Mum .. Es tut mir Leid, ich konnte in diesen Moment nicht klar denken." entschuldigte ich mich erneut. "Was wollte Maria?" 

"Du kennst sie, sie sagt mir so etwas nicht, da sie dir einmal ein Versprechen gegeben hat. Sie wird es dir morgen sagen. Es ging um den Krankenhausbesuch." antwortete Mum.

"Oh." sagte ich leise. "Mehr hat sie nicht gesagt?" 

"Nein." antwortete meine Mum. "Wie lang wirst du noch bei ihm bleiben?" 

"Ich weiß es nicht." ich zuckte mit den Schultern, was mir gleich danach blöd vorkam, immerhin kann mich meine Mum nicht sehen. "Könnte ich vielleicht über die Nacht hier bleiben?"

"Auf gar keinen Fall Bella! Du hast morgen Schule." sagte Mum mit einem strengen Ton.

"Bitte Mum, es ist nicht sicher, aber falls dann komm ich eine Stunde bevor ich zur Schule muss, bitte Mum. Bitte." flehte ich sie an, denn ich wusste nicht ob Harry heute alleine sein wollte oder nicht, falls nein, wollte ich für ihn da sein, wenn es sein muss die ganze Nacht.

"Bella." seufzte sie "Ich weiß wie er tickt."

"Mum bitte, ich muss für ihn da sein .." murmelte ich "Ich habe mich in ihn verliebt und ich kann ihn nicht alleine lassen." es herrschte einige Sekunden Stille, ich entfernte mein Handy von meinem Ohr um zu sehen ob meine Mum noch immer an der Leitung war, als ich sah dass sie nicht aufgelegt hatte fragte ich "Mum?"

"Wir reden morgen Früh darüber." antwortete sie.

Sofort breitete sich ein Lächeln in meinem Gesicht aus "Danke Mum." bedankte ich mich und legte auf. In dem Moment als ich mein Handy auf den Tisch lag, spürte ich zwei Hände um meine Hüften, ich kicherte als er meine Haare auf eine Schulter gab und die eine Schulter abküsste. "Harry." lächelte ich und drehte mich um. Er stand nur mit einem Handtuch bedeckt vor mir. Ich kämpfte nicht auf seinen Körper zu starren, doch es gelang mir nicht, ich sah hinunter und strich ihm leicht mit meinem Zeigefinger von seiner Brust hinunter zu seinem Bauchnabel. Danach sah ich hoch zu ihm, er starrte direkt in mein Gesicht uns sah zwischen meinen Augen hin und her. 

"Ich danke dir für alles Bella." flüsterte er und gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippe. "Ich danke dir, dass du heute für mich da warst." ein weiterer Kuss auf meinen Lippen "Ich danke dir, dass du bei mir bist obwohl ich so ein Arschloch bin." ein dritter Kuss auf meinen Lippen. "Ich danke dir, dass du dir Sorgen um mich machst." der vierte Kuss folgte. "Noch nie war ein Mensch für mich da und ich bin froh dass du dieser Mensch bist, der für mich da ist." lächelte er und beugte sich zu meinem Ohr hin "Mum und Gemma sind vor einigen Minuten gegangen." sofort bildete sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. 

"Du brauchst dich nicht für die Sachen bedanken." lächelte ich zurück und versuchte mich zu beherrschen ihn nicht zu küssen. "Wenn du reden willst bin ich immer hier." Harry hörte mir nicht mehr zu und küsste mich am Nacken ich wollte ihn nicht drängen doch er konnte nicht so tun als wäre heute Vormittag gar nichts gewesen? "Dir geht es auch wirklich gut?" flüsterte ich. 

"Bella." sagte er und sah mich dann an, "würde es mir nicht gut gehen, würd ich das hier nicht machen." Harry lächelte und gab mir einen Kuss auf den Mund. 

Ich lächelte "Du tust aber so als wäre nichts gewesen und das macht mir etwas Sorgen." 

Harry löste sich von mir und ging weg, er atmete genervt aus. "Gott Bella wenn ich sage dass es mir gut geht, dann geht es mir gut." sagte er mit einer etwas bösen Stimme, sein Lächeln war auch von einer Sekunde auf der anderen verschwunden. 

"Tu-Tut mir Leid." flüsterte ich und sah auf den Boden "Ich wollt nur sicher gehen, dass dich nichts be-"

"Bella." sagte er etwas lauter "Es. Geht. Mir. Gut." Harry betonte jedes einzelne Wort. Er ging zu seinem Kleiderschrank und holte sich Boxershorts heraus - ich habe den ganzen Abend zerstört. 

"Ok. Dann lass uns es vergessen und reden nicht mehr über deinen Vater." sofort stoppte ich, Gott wieso muss ich auch seinen Vater erwähnen? Wie dumm bin ich eigentlich? Innerlich schrie ich mich die ganze Zeit an. Ich mache einfach alles falsch, was man nur falsch machen konnte, ich stellte ihm andauernd fragen und sage falsche Sache, ich bin so dumm. 

Er sah mich sauer an "Erwähne ihn nie wieder." Als ich ein leises 'Es tut mir Leid' von mir gab, wurde er wütend, wieso? Ich habe mich nur entschuldigt? "Du sagst immer es tut dir Leid und machst es dann trotzdem? Weißt du wie es ist von seinem eigenen Vater abgestoßen zu werden? Weißt du wie es ist ohne einen Vater aufzuwachsen? Dieses Arschloch hat sich Jahre lang nicht bei mir gemeldet, jahrelang Bella! Und jetzt will dieses Arschloch dass ich zu seiner Hochzeit komme. Fuck!" schrie er. "Ich versuche diese Scheiße zu vergessen und dann kommst du mit deinen ganzen Fragen."

Und wie ich es wusste wie es ist ohne einen Vater aufzuwachsen, mein Vater ist nicht ausgezogen sondern hatte keine Zeit für mich. Harry hatte wenigstens seine Mutter, doch ich hatte keinen, ich war alleine mit meiner Tante und danach mit meiner Nanny, ich musste die Hälfte meines Lebens auf meinen kleinen Bruder aufpassen, und wie ich es wusste wie es ist alleine aufzuwachsen, besser als er, denn er hatte eine Mutter und eine ältere Schwester an seiner Seite. Ich hatte jahrelang keinen. 

Als er bemerkte dass ich still war und nachdachte, viel ihm die Geschichte ein, dass ich sehr wohl alleine aufgewachsen bin. Harry kam mir näher und legte seine Hand an meine Wange. "Es tut mir Leid." flüsterte er. 

"Du schaffst es immer wieder." sagte ich leise. "Du schaffst es immer wieder mich zu verletzten." eine kleine Träne rollte über meine Wange. Ich ging einen Schritt auf die Seite und wollte aus der Tür gehen doch er rief meinen Namen. "Was Harry? Ich soll hier bleiben? Ich bin wie ein Idiot immer hier für dich und frage nach wie es dir geht, ich will einfach nur dass du glücklich bist! Deswegen stelle ich dir diese Fragen, doch du verstehst es nicht! Und sagst dann Sachen ohne zu überlegen." schrie ich ihn an. 

"Ich habe nicht nachgedacht!" sagte er lautstark. "Ich habe mich bereits entschuldigt." ich sah ihn mit wässrigen Augen an, er hat meine schwächste Stelle getroffen, meine Eltern. "Es tut mir Leid" sagte er lautstark. 

Ich starrte ihm in seine grünen Augen und konnte sehen dass es ihm wirklich Leid tat, er bereut was er gerade gesagt hat. Plötzlich, ich wusste nicht was in mich gefahren ist, ich wusste nur dass ich ihn wollte. Denn ich ging mit großen Schritten auf ihn zu, nahm sein Gesicht in meinen Händen und presste fest meine Lippen gegen seine. Harry hob mich auf worauf ich meine Beine um seine Hüften schlang - ich bin in meinen Klamotten und er war nur mit einem Handtuch bekleidet. Harry presste mich gegen die Wand und küsste mich, unser Kuss wurde immer intensiver. Meine Hände löste ich von seinem Gesicht und griff nach meinem T-Shirt, welches ich mir sofort über den Kopf zog. Harry küsste mich von meinen Lippen herab bis zu meinen Brüsten, ich legte meinen Kopf in den Nacken und vergrub meine Hände in seinen Locken. Ich schloss meine Augen, als ich plötzlich seine Hand an meinem Rücken spürte, mit einer einfachen Bewegung öffnete er mein Bh und zog ihn mir hinunter, wenige Sekunden später lag er am Boden. Kurz kam mir der Gedanke, wie gut er diese Bewegung beherrschte, wie oft er es wohl bei anderen Frauen geübt hatte, doch die schob ich sofort auf die Seite, denn nun zählte nur eines; er und ich.

In dieser Nacht geschah es ein drittes Mal. 

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