Kapitel 27

I'm trying to find the words to say.

...

Harry musterte mich von Kopf bis zum Fuß wenn man genauer hinsah sah man wie er sich leicht über die Lippen leckte. Ich schluckte und hielt mein Handtuch fester. Er kam mir ein Schritt näher, worauf ich zwei zurückging. Mein Herz schlug immer schneller und schneller. Was tat er hier? In meinem Zimmer? Doch die wichtigste Frage war, was will er von mir? Ein freches Lächeln spielte um seine Lippen, ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah ihn böse an, ich wollte nicht, dass er merkte wie nervös ich bin. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. "Was willst du?" piepte ich leise. 

Er kam mir immer näher und näher, als ich die Tür mit meinem Rücken berührte, hatte ich kein Fluchtweg mehr. Harry blieb einige Schritte vor mir stehen, was mir jedoch noch immer viel zu nah war, da ich gerade nur mit einem Handtuch bedeckt vor ihm stand. "Mit dir reden." das freche Lächeln verließ seine Lippen nicht. 

Mit mir reden? Über die Sache am Freitag? Zwei verdammte Tage später? "Übe-"

"Bella." unterbrach ein Klopfen an meiner Tür. Sofort riss ich die Augen auf - Mum. Mein Herz raste noch viel schneller als die Minuten davor. Sie klopfte erneut. "Bella?"

"M-Mum, wa-warte ein Moment, ich bin im Badezimmer." nervös sah ich mich in meinem Zimmer um - der Schrank. Harry sah gelassen zu mir, als wäre nichts dabei, dass ich halbnackt vor ihm stehe und meine Mutter gerade vor der Tür wartet. "Harry in den Schrank." flüsterte ich leise und zeigte zu meinem Schrank. 

"Auf gar keinen Fall gehe ich in dein fucking Schrank." er schüttelte den Kopf, und flüsterte gar nicht. Gott, ich hoffe so sehr, dass meine Mum ihn gerade nicht gehört hatte. 

"In den Schrank." befahl ich ihm leise und schenkte ihm einen bösen Blick. Ihn schob ich bis zum Schrank. Er lachte leise und versteckte sich endlich in meinen Schrank. Schnell ging ich zu meiner Tür atmete tief durch und öffnete sie. "Ja?" fragte ich.

"Mit wem hast du gerade geredet?" sie runzelte ihre Stirn und sah sich in meinem Zimmer um, und dann merkte sie, dass ich nur in einem Handtuch bin. 

"Ich habe gesungen." log ich. "Was hast du gebraucht?" 

Sie sah mich unglaubwürdig an, doch nach einigen Sekunden änderte sie ihre Miene und sagte: "Du gehst morgen zu Mari-"

"Kannst du mir das erzählen während ich von eurem Badezimmer frische Handtücher hole? Ich habe nämlich keine mehr." unterbrach ich sie, ich brauchte irgendeine Lüge, denn sie wollte gerade das Thema ansprechen, und Harry ist in meinem Zimmer. Er wusste nach wie vor nicht über meine Krankheit Bescheid, und ich hatte es auch nicht vor ihm zu sagen. Meine Mum sah mich an und nickte dann, erleichtert atmete ich aus und zusammen gingen wir aus meinem Zimmer, ich schloss zur Sicherheit die Tür hinter mir und machte mich auf den Weg zum zweiten Badezimmer welches, im Erdgeschoß gegenüber von Mum's Zimmer war. Mum blieb vor der Tür stehen, während ich irgendwelche unnötigen Handtücher aus dem Schrank nahm. "Also du gehst morgen zu Maria stimmt’s? Das heißt, dass du nicht in die Schule gehst oder?" 

"Ja, könntest du morgen vielleicht dann in der Schule anrufen?" fragte ich. 

"Ja wollte ich machen, nur wollte ich genau wissen ob du in die Schule gehst oder nicht." antwortete sie und lächelte mich an. Ich nickte und ging aus dem Badezimmer. "Ich lege mich schlafen. Gut Nacht Bella." sagte meine Mum und gab mir einen Kuss auf die Stirn. 

"Gute Nacht Mum." lächelte ich sie an und ging wieder hinauf in mein Zimmer, als ich vor der Tür stand, fiel mir erst ein wieso ich eigentlich aus dem Zimmer gegangen bin. Harry ist drinnen. Mein Herz fing wieder an zu rasen. Ich sollte mich lieber zuerst anziehen bevor wir miteinander sprachen. 

Als ich in mein Zimmer trat, saß er auf meinem Bett. Mit etwas in seiner Hand. Meine Stirn legte ich in Falten und sagte: "Ich geh mich zuerst anziehen." Ich sah hinunter zu meinen Klamotten die mir vorher aus der Hand geflogen sind, wie soll ich die jetzt aufheben? Bücke ich mich, sieht man meinen Hinterteil. Hinter mir hörte ich Harry rau lachen. "Könntest du vielleicht ...?" murmelte ich leise. 

"Was wenn nicht?" frage Harry stand auf und stellte sich vor mich. 

"Dann geh ich zu meinem Kasten und hole mir andere Sachen." lächelte ich ihn falsch an. 

"Ok gut." lachte er und hob meine Sachen auf. Ich bedankte mich - völlig überflüssig - und ging zu meinem Badezimmer jedoch stoppte mich Harry mit einem "Glaubst du nicht du hast etwas vergessen?" gerunzelte sah ich auf den Boden und dann an mir, ich schüttelte den Kopf und sah zu meinen Schlafsachen. "Vielleicht die hier?" flüsterte er plötzlich in mein Ohr und hielt meine Unterhosen vor meinen Augen. Sofort riss ich die Augen auf und wurde knallrot. Wie peinlich war das? Schnell riss ich ihm die aus seiner Hand worauf er wieder lachte. Als ich in das Badezimmer wollte, hielt er mich zurück und drehte mich um, meine Hände landeten auf seiner Brust, die ich sofort wieder zurückzog und mein Handtuch noch viel fester hielt als davor. Harry bückte sich langsam zu meinem Ohr und flüsterte. "Wenn ich gemein wäre, würde ich das Handtuch von dir reißen." er pustete leicht auf meinem Hals, worauf ich Gänsehaut am ganzen Körper bekam. "Aber ich bin nicht gemein oder?" fragte Harry, ich schüttelte panisch den Kopf, damit er nicht auf die Idee kam mir das Handtuch vom Leib zu reißen. "Dann kennst du mich nicht." knurrte Harry in mein Ohr. 

"I-Ich .. Da-darf i-ich m-mich umzie-hen ge-gehen?" stotterte ich, worauf mich Harry losließ. Erleichtert atmete ich im Badezimmer aus ich lehnte mich gegen die Badezimmertür an und holte tief Luft in meinem Zimmer hörte ich wie Harry leise lachte. Was tat er mit mir? Hatte ich mir nicht etwas versprochen? Doch es schien mir so als würde mein Körper nicht auf mich hören, und das tun was es wolle. 

Ich zögerte das Umziehen hinaus, doch als ich schon angezogen war und mich schon mindestens zehn Minuten im Badezimmer aufhielt war es an der Zeit nun in das Zimmer zu gehen. Langsam öffnete ich die Tür, und sah wie Harry in meinem Bett lag mit den Händen unter seinem Kopf, er starrte wohl zur Decke. Ich räusperte mich leise worauf er seinen Kopf zu mir wendete. Er schenkte mir einige Sekunden Aufmerksamkeit, doch danach drehte er seinen Kopf wieder so um, dass er erneut zur Decke starrte. "Wo-Wolltest du nicht reden?" fragte ich leise. 

"Komm her." sagte er, er holte seine Hand hervor und klopfte auf mein Bett. Wollte er etwa, dass ich mich zu ihm setzte? Wie angewurzelt blieb ich stehen und sah ihn an. Harry lachte und sagte: "Das Klopfen sollte heißen, dass du dich zu mir setzt." 

"Ich bleib lieber stehen." Ich verschränkte meine Hände vor meiner Brust.

"Setzt dich hier her." befahl er mir mit einem Lachen. Ich ließ mich überreden und setzte mich auf das Bett, ich versicherte mich, dass genug Abstand zwischen uns war. "Wie war es in London?" 

Ist das sein ernst? Wut stieg in mir, er soll endlich Klartext reden. "Komm zum Thema." sagte ich.

"Warst du bei deinem Dad?" versuchte er das Thema zu wechseln.

"Wenn du nichts zum sagen hast dann kannst du direkt wieder gehen Harry." sagte ich sauer doch in mir drinnen hoffte ich jedoch dass er sich entschuldigt ... Denn würde er sich entschuldigen würde ich mein Versprechen brechen ich würde ihm verzeihen so wie ich es immer tat. 

"Ok. Ok." sagte er und setzte sich auf. "Ich habe gehört London ist schön?" ich wusste, dass er mich nur ärgern wollte. Als ich genervt ausatmete lachte er, worauf ich meinen Kopf lachend schüttelte. "Also." murmelte er. "Das letztens im Schulflur war übertrieben." 

"Was war übertrieben?" hackte ich nach.

"Dass ich irgendeine geküsst habe." erklärte er. 

"Uuund?" das 'u' zögerte ich etwas hinaus. 

"Und was?" fragte Harry mich und sah mich fragend an. "Willst du eine Entschuldigung?" als ich nichts sagte, fuhr er fort "Ich habe nur gesagt es war übertrieben. Wieso sollte ich mich immer entschuldigen?"

Das war nicht wirklich sein ernst? "Geh, bitte." sagte ich mit einer enttäuschten Stimme. 

"Wieso? Nur weil ich nicht Es tut mir Leid sage?" fragte Harry.

"Du verstehst es nicht und wirst es nie verstehen." 

"Erklär es mir." hackte er nach und sah mich mit einer gerunzelten Stirn an.  

Ich überlegte und suchte nach den richtigen Worten, doch ich fand sie nicht, ich werde sie nie finden. Denn ich selber wusste nicht, was ich ihm sagen wollte und überhaupt was tat ich hier? Was solle ich ihm erklären? Dass ich ihn mehr mag als ich sollte? Wenn er nicht dumm wäre, würde er es selber verstehen. Und außerdem ist er derjenige der mir einige Sachen erklären soll. "Du .. Ach bitte geh einfach." sagte ich genervt und stand auf. 

"Bella, erkläre es mir." nun stand er auch auf und hielt mich am Arm fest. 

"Lass mich los." zischte ich und riss mein Arm weg, was mir auch gelang. "Geh jetzt ich will schlafen." 

"Ich werde dich nie verstehen." sagte er genervt und ging zu meiner Terrassentür. 

Ich lachte sarkastisch, er wird mich nie verstehen? "Du mich?" ich schüttelte den Kopf. "Ich bin hier diejenige die nie etwas verstehen wird Harry. Was ist das hier? Ich mein das was du hier tust? Was willst du von mir?" ich zeigte zwischen uns zweien hin und her. Ich will eine Antwort.

Harry überlegte kurz und sah mich dann wieder an. "Tschüss." antwortete er und kletterte hinüber zu seiner Terrasse. 

"Arschloch" flüsterte ich leise und genervt in mein Zimmer, dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah wütend zur Wand. Wieso machte er immer so etwas mit mir? Konnte er nicht einmal gehen und nie wieder in mein Leben treten? War das zu viel verlangt? Konnte Harry mich nicht einmal in Ruhe lassen. Ich legte mich zurück auf mein Bett zog meine Füße an meinen Körper und starrte in die Leere. Wieso muss ich ihn auch so mögen?

Doch diese Nacht, ich konnte mir nicht erklären warum, schlief ich ohne Tränen ein. Es schien mir so, als hätte ich bereits jede Träne in mir drinnen ausgeweint. In mir drinnen war nichts mehr. Und das, das war das Schlimmste. 

...

Als ich aufstand, bemerkte ich, dass es schon elf Uhr war. Sofort sprang ich aus dem Bett und machte mich fertig. Während dem Anziehen, sah ich auf mein Handy, und bemerkte, dass ich zwei verpasste Anrufe von Maria hatte. 

'Ich bin auf den Weg in deine Praxis. Bis gleich. Bella.'

Schrieb ich ihr schnell, worauf ich dann hinunter in die Küche rannte und mir ein Apfel aus der Obstschüssel nahm. Kurz danach zog ich mir mit dem Apfel in meiner Mund die Schuhe an. Gott, ich bin so was von zu spät. Die ganze Nacht lang, rollte ich von einer Seite auf die andere. Mir ging alles total auf die Nerven, diese ganze Situation zurzeit doch ich ließ mir nichts anmerken - so wie immer. Ich stieg in mein Auto ein und startete den Motor, ich versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren, was mir dieses Mal gelang, nicht so wie das letzte Mal. Es machte mir Angst, doch ich fühlte gar nichts. In mir herrschte Leere, als wäre gar nichts in meinem Leben, als würde meine Familie in Ordnung sein, als wäre ich kerngesund, als würde Harry mein Leben nicht zur Hölle machen. Eines war mir klar, diese Leere wird nicht lang andauern. 

Wieder ging ich an der Sekretärin vorbei und warf ihr ein falsches Lächeln zu, sie wollte mich wieder aufhalten doch ließ es sein. Ich klopfte zwei Mal bis Maria mich hinein gebeten hat. "Hallo Maria." grüßte ich sie und umarmte Maria. 

"Hallo Bella, wie geht es dir?" fragte sie mich und deutete auf den Stuhl, dass ich mich hinsetzten soll. 

Ich setzte mich hin und antwortete "Gut, dir?" 

"Gut." murmelte sie. "Du musst mir jetzt alles erzählen, was an dem Abend war ja? Lasse nichts aus Bella, bitte." 

Ich nickte, und erzählte ihr von den ganzen Schmerzen die ich hatte, wie ich mich in meinem Bett übergeben hatte. Genau definierte ich ihr wo der Schmerz am größten war. Maria nickte immer wieder und notierte sich einige Sachen auf einem Zettel. Danach erzählte ich ihr von dem Arzt, wie er mir gesagt hat, dass meine Medikamente rein gar nichts bringen und ich es mit einer Chemo versuchen soll. Ebenfalls erzählte ich ihr, dass ich es satt hatte und einfach gegangen bin, weil der Arzt unfreundlich war. "Das darfst du nicht machen!" sagte Maria geschockt.

"Ich weiß." murmelte ich "Aber ich konnte es keine weitere Minute dort aushalten." 

Wieder erzählte sie mir alle Nebenwirkungen einer Chemotherapie, und empfahl sie mir nicht. Sie meinte, dass wir es eine Zeit lang mit diesen Medikamenten versuchen sollten, und ich in dieser Zeit mit der Müdigkeit leben muss, sie ging wieder alles mit mir durch, wann ich sie nehmen soll, wenn die Schmerzen wieder auftauchen was ich tun soll, Sachen die ich schon zum tausendsten Mal hörte. Doch über das schlechteste Szenario sprach sie nicht, viel lieber würde ich darüber reden, was wir tun werden wenn diese Medikamente nicht wirken? Chemotherapie? Operation? Ich nickte nur, da sie jedes Mal dasselbe wiederholte, ich solle regelmäßig die Medikamente nehmen und und und und. 

Ich beschloss zu Hause meine Nana zu besuchen. Als ich vor verschlossener Tür stand ging ich wieder zurück in unser Haus, was natürlich um diese Uhrzeit leer war, da Carl in der Schule war und Mum arbeiten. Sofort steuerte ich in die Küche und machte mir etwas zum Essen da Mum nicht einkaufen war machte ich mir einfach ein Marmeladenbrot und setzte mich vor den Fernseher. Stundenlang schaltete ich durch die Kanäle, immer wieder hielt ich bei einem Kanal an, sah mir die Serie an als diese zu Ende war schaltete ich weiter, bis ich ein läuten an der Tür hörte. Mühsam stand ich auf und machte sie auf. Sofort sprang mir Carl in die Arme. Hatten wir es etwa schon so spät? Ich müsste zu Niall's Fußballspiel. "Hi Bella." mein Bruder drückte mich noch fester.

"Hi Großer. Hast du Lust zu Niall's Fußballspiel zu gehen? Er hat mich nämlich gerufen und ich wollte fragen o-"

"Wieso fragst du noch überhaupt." sagte mein kleiner Bruder lautstark. "Und wie ich hin gehen will." 

"Gut." lächelte ich ihn an und sah auf die Wanduhr, wir müssten dann in eine halbe Stunde los. "Ich geh hinauf und zieh mich an ja? Hast du Hunger?" Carl schmiss seine Schultasche auf den Boden und nickte stark. "Ok, ich zieh mich schnell um und mache dir dann etwas, einverstanden?" Schnell rannte ich hinauf in mein Zimmer, als erstes nahm ich meine Tabletten zu mir und zog mich um. Über meinen Kopf zog ich mir ein weißes T-Shirt und ein dunkelroten Hoodie an, ich ließ meine hellen Jeans an und ging dann mit schnellen Schritten hinunter in die Küche. Dort sah ich mich in der Küche nach etwas zum Essen um es war ungewohnt wieder zu kochen da es Mum die letzten Wochen übernahm. Schnell bereitete ich ihm Toast zu - da wir nichts Besseres im Haus hatten. Doch ich wusste Carl mochte Toast, deswegen hatte ich während dem Zubereiten kein schlechtes Gewissen. 

Nach einer halben Stunde saßen wir im Auto, Carl erzählte mir wie immer von seinem perfekten Schultag, manchmal unterbrach er damit er mit dem Lied, welches im Radio lief, mitsingen konnte. Da Carl schon mal auf diesen Fußballplatz war, navigierte er mir den Weg an, und als wir ankamen, führte er mich zur Tribüne. Carl suchte sich einen Platz in der Mitte aus, als wir die Spieler schon aufwärmen sahen, suchten meine Augen einen blonden Jungen. "Siehst du irgendwo Niall?" fragte Carl, worauf Carl direkt zum Feld sah und ihn schnell fand.

"Die Nummer sechs." er zeigte zu dem Spieler mit der Nummer sechs, und tatsächlich es war Niall. Minutenlang beobachtete ich ihn bis er endlich sein Blick zu Tribüne wendete, als er direkt in meiner Richtung sah winkte ich ihm und lächelte, sofort breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus, danach zwinkerte er mir noch zu und wärmte sich weiter auf. Ich lächelte noch mehr und sah dann zu meinen Fingern. 

"Hier sind viele Menschen." sagte Carl während er nach hinten sah. 

"Oh ja." antwortete ich und sah mich auch um.

"Heey schau mal." sagte mein Bruder und zupfte an meiner Schulter. "Da ist unser Nachbar Harry." sofort drehte ich mich um, er ist mit Liam hier, von Zayn und Louis fehlte jede Spur. Er stand ganz hinten mit Liam, sie unterhielten sich und lachten. Harry ist wieder ganz schwarz angezogen, seine durchlöcherten schwarzen Hosen und ein schwarzes T-Shirt. Er sah so gut aus, oh Gott ...

Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Hör auf Bella. Jetzt sah Liam zu mir und lächelte mich leicht an, ich lächelte leicht zurück und sah dann zu Harry, der uns auch bereits entdeckt hatte. "Hi Harry." sagte Carl und winkte ihm.

Sofort nahm ich Carl's Hand in meine und senkte sie. "Hör auf." sagte ich leise und drehte ihn um. 

"Seid ihr keine Freunde mehr?" fragte Carl "Was hat er getan? Wieso magst du ihn nicht mehr? Darf ich ihn dann auch nicht mehr grüßen? W-"

"Carl." sagte ich genervt und sah ihn sauer an, aber ich änderte meine Miene sofort wieder, noch nie habe ich mit Carl so gesprochen. Carl sah traurig auf das Spielfeld, deutlich konnte ich sehen wie er seine Tränen zurückhielt. "Wir waren keine Freunde, er hat nichts getan und klar darfst du ihn grüßen." beantwortete ich seine Fragen. 

"Tut mir Leid Bella wenn du wegen mir sauer bist." murmelte Carl und sah auf seine Oberschenkel, jeweils eine Hand war unter einem Oberschenkel. 

"Nein, ist gut du wolltest es nur wissen, ich durfte nicht so gemein sein." ich strich im sanft über den Rücken worauf er seinen Kopf auf meine Brust legte. So saßen wir bis der Schiedsrichter anpfiff. Carl setzte sich gerade hin und schaute sich das Spiel an, ich suchte immer wieder die Nummer sechs - Niall - als ich ihn gefunden habe und kurz weg schaute, verlor ich ihn wieder. Wegen diesen ganzen hin und her, merkte ich nicht, wie sich zwei Personen neben Carl hinsetzten, Carl redete mit dieser Person viel, als ich es endlich bemerkt hatte sah ich zu Carl hinüber - Harry und Liam saßen neben Carl. Sauer sah ich Harry an, der sich aber mit Liam und meinen kleinen Bruder unterhielt, nur ein Platz war zwischen ihn und mir frei, und auf diesen saß Carl, er tat so, als wäre gestern gar nichts gewesen. Diese Leere die in mir war wurde auf einmal zu Wut. Ich war wütend auf mich, weil ich mich immer wieder auf ihn einließ, ich war wütend auf ihn, weil er immer wieder so tat als wäre nichts gewesen, weil er irgendetwas mit mir anstellte was ich mir selber nicht erklären konnte. 

Durch ein Jubeln wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, ein Tor wurde geschossen. Ich sah zu den drei Jungs an meiner rechten, die ebenfalls jubelten, dies hieß etwas Gutes oder? "Was war jetzt?" fragte ich leise meinen kleinen Bruder, worauf ich auch die Aufmerksamkeit von Harry gewann.

"Bella, ein Tor wurde geschossen." lachte mein kleiner Bruder. 

"Für wen?" fragte ich wieder leise, doch ich spürte den Blick von Harry auf mir ruhen. 

"Für die roten Bella." lachte mein Bruder. Ich sah verwirrt auf das Spielfeld, und hörte neben mir drei lachen. "Für Niall Bella, für Niall." lachte mein Bruder, ich sah zu ihm und nickte. 

Ich kannte mich in Fußball aus, doch zu sehr war ich in meinen Gedanken versunken. Wie solle ich mich in Fußball nicht auskennen? Mein Bruder redet 24 Stunden über Fußball, da ich auch öfters mit ihm auf der Play Station Fifa spielte kannte ich die ganzen Begriffe wie 'offensives Spiel' und 'defensives Spiel'. Gut konnte ich mich an den Tagen erinnern als mich mein Bruder immer anschrie Spiel offensiver Bella. und ich wusste nie was er meinte, weswegen ich dann an den Abend alle Begriffe googlete, am Tag darauf staunte mein Bruder über mein Wissen. 

Niall spielte die erste Halbzeit gut. Sein Team führte, jedoch schrie ihr Trainer sie immer wieder an, Carl  meinte es gehört sich so. Immer wieder redete mein kleiner Bruder mit Harry und Liam, es war irgendwie deprimierend zu wissen, dass dein eigener kleiner Bruder beliebter war als du. Ich ignorierte meine Klassenkameraden und sah zu wie Niall wieder auf das Feld rannte, dies hieß wohl, dass die zweite Halbzeit nun beginnen wird.  

Dieses Mal konzentrierte ich mich auf das Spiel und fieberte die ganze Zeit mit. Drei Minuten vor Schluss des Spieles, schoss Niall ein Tor, ich konnte nicht beschreiben wie stolz ich gerade auf ihn war, Carl, Harry, Liam und ich sprang auf und klatschten. Als Niall den Ball im Tor sah konnte er es auch nicht glauben und fasste sich in die Haare danach sah er zu seinen Mitspielern die sofort auf ihn zu rannten und auf ihn sprangen. 

Carl und ich gingen von der Tribüne hinunter und warteten neben dem Spielfeld. Niall stand bei Harry und Liam, er hatte sein Trikot noch immer an, Harry und er redeten als wäre gar nichts gewesen am Wochenende auf seinem linken Auge war ein kleiner violetter Fleck. Ich musste lachen bei dem Gedanken, als er gesagt hat, dass der blaue Fleck seine Augen betonten, jetzt hat er einen violetten Fleck. Niall sah ab und zu, zu mir und lächelte mich mit einem halben Lächeln an, ich sah ihm an, dass er zu mir kommen wollte, jedoch konnte er nicht von seinen Freunden weg, weil sie ihn in einem Gespräch verwickelt hatten. 

Ich sah alle drei an, und merkte erst wie sich alles in diesen einem Jahr verändert hatte. Niall ist nun mein bester Freund. Harry mochte ich ... mehr als ich sollte und durfte, und Liam lächelte mich an. Diese drei Personen gehörten zu den Beliebtesten in unserer Schule, und ich der Nerd habe mit allen dreien etwas zum tun. In diesem Alter änderte sich alles, jeden Tag ohne, dass wir etwas merken. Schaue ich ein Jahr zurück war alles anders, alles. Meine alten Freunde, die gesagt haben sie wären für mich immer da, waren es nicht mehr. Und die Personen bei denen ich es mir am wenigsten erwartet habe sind heute meine Freunde. 

Und wieder kam mir eines in den Sinn, ich sollte mein Leben leben und es nicht verschwenden, denn ich hatte nicht mehr viel Zeit um mein Leben zu leben. Denn ich werde nie jünger sein, als in diesen Moment. 

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