Kapitel 24

Sometimes you have to accept the truthand stop wasting time on the wrong people.

..

Als ich aus dem Zug ausstieg, holte ich tief Luft. London, wie sehr ich dich doch vermisst habe. Mit meinem Koffer ging ich zum Ausgang des Bahnhofes wo bereits mein Vater vor seinem Auto wartete. Er lächelte mich von weiten an, worauf ich auch lächelte. Dad, drückte mich fest in eine Umarmung, die ich erwiderte.  "Bella." sagte er leise und strich mir über den Rücken. 

"Ist gut Dad." lachte ich leise und löste mich von seiner Umarmung. Eigentlich sollte ich sauer sein auf Dad, dass er wieder die Arbeit bevorzugt hatte, doch dieses Wochenende wollte ich mich mit keinem streiten, ich wollte dieses Wochenende genießen. 

Dad nahm meinen Koffer und verstaute ihn in den Kofferraum. Derweil stieg ich ein und schnallte mich an. Wir fuhren durch die Straßen, alles war mir so vertraut, jede einzelne Straße und Gasse. Als wir in eine Straße hineinbogen, sah ich schon von weiten unser Haus. Es war nämlich das einzige weiße Haus in dieser ganzen Straße. Alte Erinnerungen kamen hoch in diesen Haus habe ich so viel erlebt mit Carl und unserer Nanny. In dieser Straße wohnten meine ganzen alten Freunde. Ich hatte das Bedürfnis, alle zu besuchen. Doch als erstes wollte ich nach Hause, in mein altes Zimmer. 

"Bevor wir hineingehen, muss ich dir etwas sagen." sagte mein Dad und schaltete den Motor ab, als er fortfahren wollte, wurden wir durch eine Frau unterbrochen, die aus unseren - jetzt Dad's Haus - hinausrannte. Wer ist diese Frau? Sie ist um einiges jünger als mein Dad, es sah so aus, als wäre sie nur zehn Jahre älter als ich. 

Ich musterte die Frau von Kopf bis zu Fuß, wie konnte mein Dad jüngere bevorzugen? "Dad wer ist das?" fragte ich mit einer gerunzelten Stirn. 

"Jessi." murmelte er und schlug gegen seine Stirn. 

"Wer ist das Dad?" wiederholte ich mich nun sauer.

"Jessi. Meine neue Freundin, von der ich dir gerade erzählen wollt-"

"Hallo du bist sicher Bella!" unterbrach sie meinen Dad, indem sie die Autotür auf meiner Seite aufriss und mich in eine Umarmung zog. "Ich bin Jessi, die Freundin deines Vaters." sagte sie und lachte. "Schön dich endlich kennenlernen zu dürfen." 

Überrumpelt antwortete ich "Ganz meinerseits." murmelnd.

Sie zog mich in das Haus, ich sah zurück zu meinem Vater, der meinen Koffer aus dem Auto holte, als er mich ansah, warf ich ihm einen bösen Blick zu. Wieso hat er mich nicht früher gewarnt? Als ich das Haus betrat, schien mir plötzlich alles fremd, diese Frau hat unser ganzes Haus verändert. Alles ist so anders. Die Bilder von Carl und mir hingen auch nicht mehr im Flur. Jessi zog mich direkt in die Küche, ich sah mich um und merkte, dass unsere alte Holzküche auch nicht mehr hier war.  "Hast du Hunger? Ich habe gekocht." lächelte sie mich an.

Ich schüttelte meinen Kopf und sah sie fragend an "Wer hat das Haus so um dekoriert?"

"Ich." strahlte sie und sah mich an "Ist es nicht schön?" Jessi strich leicht über die Küchenplatte.

"Uhm." überlegte ich. "Versteh mich bitte nicht falsch aber, seit wann bist du mit meinem Dad zusammen?" ich legte meine Stirn in Falten.

"Bald sind wir ein halbes Jahr zusammen." strahlte Jessi. 

Ein halbes Jahr? Wieso hat Dad nichts davon gesagt? Wieso war er dann bei uns? Wieso saß er mit Mum so eng umschlungen auf der Couch? Wut stieg in mir, was fällt ihm ein? Jessi, ist eigentlich ganz nett, sie konnte nichts dafür, doch mein Dad? Er konnte mir Bescheid geben. Jetzt machte alles einen Sinn. Dad ist früher nach Hause gefahren wegen Jessi, Dad wollte nicht dass ich hier her komme damit ich Jessi kennenlerne. Jetzt kam auch mein Dad in die Küche und lächelte mich schwach an, er ging zu Jessi und gab ihr einen Kuss auf die Wange. 

"Dein Zimmer ist noch immer im selben Raum do-"

Mein Zimmer. Sofort stieß ich den Stuhl um und rannte hinauf, ich liebte mein Zimmer in Cheshire. Doch das in London war mein Zimmer, ich verband mit diesem Raum so vielen Erinnerungen, meine ganze Kindheit habe ich in diesem Zimmer verbracht. Mit einem Lächeln öffnete ich die Zimmertür - ich freute mich so sehr auf mein altes Zimmer. Doch schlagartig änderte sich meine Gesichtsausdruck, diese Frau hat nicht nur den unteren Teil renoviert, sondern auch mein Zimmer. Die Fotos, meine Zeichnungen, alles weg. Stattdessen waren ein etwas größeres Bett mitten im Zimmer und ein riesiger Schrank an der Wand. In der anderen Ecke, war eine Couch mit fielen Kissen. Das ist nicht mein Zimmer. 

"Gefällt es dir?" fragte plötzlich mein Dad hinter mir, ich drehte mich um und sah Jessi und ihn.

"Was zur Hölle habt ihr mit meinem Zimmer gemacht?" fragte ich sauer sofort änderten sich auch deren Gesichtsausdrücke. "Konntet ihr mir nicht mein Zimmer lassen? Musste sie alles verändern?" ich zeigte zu Jessi "Es ist doch schlimm genug, dass du mich eigentlich nicht hier haben willst. Konntest du mir nicht mein altes Zimmer lassen?" ich holte tief Luft und rannte in “mein“ Zimmer. Voller Wut stieß ich Sachen um "Das war mein Eigentum Dad! Nur weil ich nicht mehr hier lebe, heißt es nicht, du kannst alles wegschmeißen." schrie ich ihn an mit Tränen in meinen Augen. "Wegen ihr veränderst du unser ganzes Haus?" schrie ich und warf eine Stehlampe um. "Sie ist genauso wie deine ganzen anderen davor!" ich zeigte zu Jessi "Und wegen ihr änderst du hier alles? Alle Bilder von Carl und mir sind verschwunden." Jessi weinte und rannte hinunter, mein Vater warf mir einen bösen Blick zu und rannte auch hinunter. 

Ich ließ mich auf den Boden nieder und merkte, dass diese Aktion übertrieben war. Doch diese ganze Woche war einfach so schwer für mich, und dann komm ich her und alles ist in unserem Haus anders, alles. Jessi ist nicht Schuld, sie wollte nur dass ich mich wohlfühle, und ich sage solche Worte. Ich bin so ein Idiot. Alles stieg mir in diesen Moment über den Kopf, ich bin müde von allem. Ich wollte mich hier doch ausruhen. 

Mit Schuldgefühlen in mir ging ich die Treppen hinunter, und hörte Jessi schluchzten. "Ich habe doch gesagt sie wird mich nicht mögen James. Sie hasst mich." 

"Sie hasst dich doch nicht." beruhigte sie mein Vater.

"Doch tut sie! Ich wollte nur, dass sie öfters hier her kommt, damit ich sie auch kennenlernen kann. Wieder habe ich alles kaputt gemacht." weinte sie nun noch lauter. 

Langsam trat ich in das Wohnzimmer und stand schüchtern da, wie ein kleines Mädchen. Mein Dad drehte sich um und sah mich noch immer sauer an. Ich deutete zu Jessi, worauf er aufstand und auf den Platz neben ihr deutete. Ich seufzte und ging mit kleinen Schritten hin. Vorsichtig ließ ich mich neben Jessi nieder. "Es tut mir Leid, ich habe es nicht so gemeint." Jessi sah zu mir hinüber "Ich habe dieses Zimmer geliebt. In diesem Zimmer konnte ich immer alles entkommen, das war mein Reich. Ich verbinde so viel mit diesen Zimmer, es war meine kleine perfekte Welt. Und ich war eben traurig, da diese perfekte Welt nicht mehr existiert." ich lachte und schüttelte den Kopf. "Sie hat nie richtig existiert." ich spielte mit meinen Fingern und fuhr fort. "Denke nicht, dass ich dich hasse Jessi, ich kenne dich nicht, aber du scheinst nett zu sein." von meinem Augenwinkel sah ich wie sie leicht lächelte. "Nimm mir diese Sache bitte nicht übel."

"Ich sollte mich auch entschuldigen." sagte Jessi leise "Ich durfte alles hier" sie zeigte mit den Händen durch den ganzen Raum "nicht ändern." 

"Starten wir von Null?" fragte ich und lächelte leicht, worauf sie nickte und ebenfalls lächelte. "Ich bin Bella." streckte ich meine Hand aus. "Jessi." sie nahm meine Hand an und lächelte auch. 

"Falls mein Dad fragt wo ich bin, sag ihm bitte, dass ich Freunde besuchen gehe ja?" Jessi nickte, worauf ich mich auf den Weg nach draußen machte. Als ich die warme Luft auf meiner Haut spürte, bekam ich Gänsehaut am ganzen Körper aus meiner Tasche nahm ich mein Handy und wählte Niall's Nummer.  "Angekommen." sagte ich als er abhob. 

"Ich wollte dich gerade anrufen." lachte Niall "Wie ist es?" 

"Dad hatte eine neue Freundin." sagte ich und machte mich auf den Weg zu einem Platz, wo ich mich früher immer mit meinen Freunden getroffen habe, jeden Tag um diese Uhrzeit waren wir dort, und hatten Spaß. Ich hoffte, dass sie noch immer dorthin gehen. 

"Was?" fragte er geschockt. "Eine neue Freundin?"

"Sie ist ganz ok. Nur etwas jung, ich glaube sie ist nur zehn Jahre älter als ich." lachte ich. 

"Geht es dir gut? Ich mein, wie ist es wieder in London?" fragte er plötzlich.

"Es ist etwas komisch wieder hier zu sein, doch irgendwie tut es auch gut." antwortete ich. "Ich bin gerade auf den Weg meine alten Freunde zu treffen." 

"Ich hoffe ich werde nicht ersetzt." lachte er. "Nein Spaß, rufst du mich heute Abend an?" 

"Nie." sagte ich und lachte auch. "Klar, was wirst du morgen machen?"

"Mathe lernen." antwortete er worauf wir kurz danach beide anfingen zu lachen "Ich meine es ernst." lachte Niall.

"Ok Ok." lachte ich. "Nerd, an einem Samstag Mathe lernen." grinste ich vor mich hin.

Harry lachte am anderen Ende des Telefons. "Ich mache dir Konkurrenz." 

"Klar." lachte ich wieder "Ich ruf dich am Abend an ok?" 

"Alles klar, bis später." sagte Niall und legte auf. 

Ich steckte mein Handy wieder ein und ging weiter. Als ich von weiten meine alte Schule sah, kamen wieder diese alten Gefühle hoch, neben der Schule war dieser Platz, wo wir uns jeden Nachmittag getroffen hatten. Wir bestanden aus vier Personen, doch es war nie langweilig, bis ich krank wurde. Als alle vier erfahren hatten, dass ich krank war, hatten sie nicht mehr so viele Späße gemacht, sondern mich andauernd gefragt ob es mir gut geht, nach einer Zeit ging mir dies auf die Nerven. Denn ich wollte alles andere als Mitleid. Doch trotzdem waren sie meine Freunde, mit denen ich meine ganze Kindheit und Jugend verbracht habe, und ich habe sie vermisst. 

Von weiten, hörte ich sie schon, als hätte sich nichts geändert, sie saß zu dritte auf dieser Bank, eine Person fehlte und die bin ich. Noch gut konnte ich mich daran erinnern, wie ich an den einem Tag hier her gekommen bin und ihnen gesagt habe, dass ich wegziehen werde. Wir saßen bis spät Abend hier und unterhielten uns über die alten Zeiten. Den Morgen darauf war ich weg. 

Nick, Denise und Sarah. Ich verstand mich mit allen dreien, doch ich hatte besonders zu Nick eine gute Beziehung, er hat mich immer auf Schulbällen begleitet, jeder meinte wir wären das perfekte Paar, doch keiner von uns beiden, hatte Gefühle für den anderen. Nick, ist das komplette Gegenteil von Harry, er ist gut in der Schule und anständig, ebenfalls ist er hübsch, groß und braune aufgestellte Haare mit braunen schönen Augen. Denise ist blond und klein, sie war immer die süßeste von uns. Sarah, besaß dunkle Haare, doch sie färbte sie immer. Jetzt erkannte ich, dass sie dunkelrote Haare hatte. Alle drei saßen mit den Rücken zu mir, leise stellte ich mich hinter ihnen und hörte ihnen zu wie sie über den heutigen Schultag redeten. 

"Ich habe riesen Hunger." sagte Denise worauf Nick und Sarah lachten, denn Denise hatte immer Hunger. Ich konnte nicht anders und lachte auch laut, worauf sich alle drei schnell umdrehten. Als sie mich sahen sprangen alle drei auf und fielen mir um den Hals. "Bella." schrien sie durcheinander. Sie ließen mich los, worauf ich mich auf die Bank niederließ. Sofort erzählte ich ihnen von meinem neuen Leben, ich ließ das Meiste aus, denn ich wollte nicht, dass sie von meinem Schulleben wissen. Danach erzählten sie mir von allem, was hier so passiert ist. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich wie 17, die Zeiten spielten sich wieder vor meinen Augen ab, als wir hier alle saßen und ich gesund war. Damals hatte ich noch  mein ganzes Leben vor mir. 

"Wie geht es dir? Wegen du weißt schon ..." murmelte Sarah.

"Wegen meinem Tumor?" fragte ich direkt, worauf alle drei bemitleidet nickten. Ich wollte sie nicht so das ganze Wochenende lang sehen, weswegen ich auch log. "Sehr gut. Wirklich." wenn sie nur wüssten. Es reichte nicht, denn sie glaubten mir nicht, weswegen ich noch eine größere Lüge aussprach "Meine Ärztin hat gesagt ich bin auf den besten Weg gesund zu werden." 

"Wirklich?" fragte alle drei mit strahlenden Augen. "Das heißt du kommst dann wieder hier her?" fügte Nick hinzu. 

"Ich werde dort meinen Abschluss machen, weiter habe ich noch nicht nachgedacht." ich bin so dumm, ich habe ihnen so eine große Lüge gesagt, ich werde alles andere als gesund. Doch eines war positiv an dieser Lüge, sofort wechselten sie das Thema, und wir fingen wieder alle an zu lachen. Nie dachte ich, dass ich London so sehr vermissen werde. "Unternehmen wir morgen alle etwas?" fragte ich und sah alle drei an. 

"Starbucks, so wie früher?" lachte Nick.

"So wie früher." wiederholte ich ihn, lachte und nickte dabei. 

"Wir holen dich morgen dann ab, um die gleiche Uhrzeit wie damals." lächelte mich Nick wieder an, ich nickte und schaute auf meine Finger. Als ich auf die Uhr sah, merkte ich, dass wir hier bereits schon zwei Stunden saßen, die Sonne ging schon unter weswegen der Himmel orange wurde. 

"Machen wir uns lieber auf den Weg nach Hause." meinte Denise, worauf wir alle zustimmten. Da wir alle in derselben Straße wohnten, hatten wir denselben Weg. Nur wohnten Denise und Sarah, einige Häuser entfernt von Nick's und meinem Haus. Nick wohnte nämlich gegenüber von mir. Als meine Eltern noch zusammen waren und Zeit hatten, waren sie oft mit seinen Eltern Essen oder im Theater. Auf Nick und mich passte immer Tante Betti, oder als Carl da war unsere Nanny auf. 

"Brichst du die Herzen der Jungs in Cheshire?" lachte Nick.

"Und wie." sagte ich sarkastisch und lachte. Wenn er nur wüsste.

"Jetzt ernst, hast du wen gefunden?" lächelte er mich an. 

Sofort kam mir nur ein Name in meinen Sinn. Den Namen, den ich eigentlich das ganze Wochenende verdrängen wollte. Harry. Ich schüttelte den Kopf und sagte "Nein. Und du hier?" 

Er lachte und schüttelte auch den Kopf. "Nein." Nick sah gerade aus und fuhr fort "Kannst du dich noch an deinen letzten Schulball hier erinnern?" 

Ich überlegte kurz, und wie ich mich erinnern konnte. Sofort lachte ich los "Wie werde ich den Tag vergessen an dem mein bester Freund mir auf mein Kleid gekotzt hat?" Nick war damals so angetrunken, dass er nicht mehr wusste wie sein Name war, weswegen ich ihn auch nach Hause fahren musste, als ich ihm auf seinem Zimmer geholfen habe, hatte er mein neues Kleid angekotzt. Monatelang hatte er sich fast jeden Tag bei mir entschuldigt. "Das waren Zeiten." lachte ich bei den Bildern, die klar vor meinen Augen waren. 

"Komm zurück nach London." sagte er plötzlich leise. Worauf wir beide stehen blieben. "Bitte." 

"Ich kann nicht Nick." sagte ich leise und sah hinüber zu meinem Haus, denn wir waren wenige Schritte vor meinem Eingang. "Ich kann nicht." 

"Wieso nicht? Carl kann doch auch wieder her?" sagte er traurig.

Ich schüttelte den Kopf "Ich habe Freunde dort gefunden, die ich nicht wieder verlieren will."

"Du bist auch gegangen, obwohl wir hier waren. Deine Freunde die du seit klein auf kanntest." konterte er.

"Da hast du Recht, aber ich kann nicht einfach wieder hier her. Wir sind erst vor einem Jahr umgezogen." erklärte ich Nick. "Es geht einfach nicht." 

"Irgendwas in mir sagt, dass dich nur eine Person dort hält. Ein Junge." murmelte er und sah auf seine Schuhe. 

"Stimmt nicht." es war nicht einmal gelogen, ich wollte nicht nur wegen Harry dort bleiben.

"Willst du nicht abheben?" fragte mich Nick und deutete auf meine Hosentasche. Ich sah hinab und merkte, erst jetzt, dass mein Handy läutete. Sofort holte ich mein Handy aus der Tasche und las den Namen. Genervt drückte ich seinen Anruf weg und wendete meinen Blick wieder zu Nick. "Du kannst ruhig telefonieren." sagte er mit einem schwachen Lächeln.

"Ist nicht wichtig." schüttelte ich den Kopf. "Zurück zum Thema ich verspreche dir dass ich öfters nach London komme." 

Seine braunen Augen leuchteten. "Versprochen?" fragte Nick.

"Versprochen." antworte ich und umarmte ihn.  Wir verabschiedeten uns und ich verschwand in das Haus. Dort saßen Jessi und Dad auf dem Sofa und tranken Tee. "Bin wieder hier." schrie ich aus dem Flur aus. 

"Vergiss deine Mum nicht anzurufen!" schrie mein Vater zurück. Stimmt, sie hätte ich fast vergessen. Sofort rannte ich hoch in das mein Zimmer, beim Anblick dieses Zimmers wurde ich wieder traurig, ich weiß Jessi wollte es mir nur recht machen, doch ich hasse das Zimmer. War Carl's Zimmer auch anders? Sofort ging ich in Carl's Zimmer, welches noch immer so aussah, wie vor einem Jahr. Zufrieden setzte ich mich auf das Kinderbett, ich lachte etwas als ich das Bett sah, es ist ein Rennwagen. Als ich mich hinlegen wollte, merkte ich erst, dass das Bett viel zu klein für meine Größe war. Ich seufzte auf und ging zurück in mein Zimmer. Eigentlich ist es nicht so schlimm. Ich bemerkte, dass irgendwer - wahrscheinlich Jessi - das Zimmer aufgeräumt hat, ich fühlte mich so schuldig, da ich eine Lampe zerbrochen habe und die ganzen Kissen hinunterwarf. Auf dem Sofa ließ ich mich nieder, das Sofa war gemütlich. Ich griff nach meinem Handy und wählte die Nummer meiner Mum.

"Bella." schrie Carl in das Telefon. Ich lachte als ich hörte wie Mum mit ihm leise schimpfte und das Telefon in die Höhe hielt. "Hier hast du sie." sagte meine Mutter, nachdem sie mit Carl diskutiert hat wer als erstes mit mir sprechen darf.

"Hi Carl." sagte ich und lachte. 

"Wie ist es bei Dad? Vermisst du mich schon?" fragte mich mein kleiner Bruder. 

Ich beschloss Carl nichts von Jessi zu erzählen deswegen antwortete ich: "Ganz gut und ja tu ich, vermisst du mich? 

"Uund wie! Es ist so langweilig ohne dich." seufzt er.

"Hey das habe ich gehört!" hörte ich meine Mutter im Hintergrund rufen. Worauf ich wieder lachen musste. 

"Mum nervt, ich muss ihr jetzt das Handy geben." lachte Carl. "Bis Morgen Bella."

"Bis Morgen großer, hab dich lieb." verabschiedete ich mich. 

"Hi Bella." nun hörte ich meine Mum am anderen Ende des Telefons. "Wie geht es dir?" 

"Hi Mum. Gut und euch?" fragte ich.

"Danke, gut. Carl ist nur anstrengend wenn ihm langweilig ist." lachte Mum "Wie geht es deinem Dad?" 

Ihr werde ich ebenfalls nichts von Jessi sagen, es schien irgendwie falsch ihr etwas von seiner neuen Freundin zu erzählen. "Gut, er ist bisschen im Stress aber ihm geht es gut. Ich habe heute Nick, Denise und Sarah gesehen." 

"Echt? Das ist ja toll! Richte ihnen schöne Grüße von mir aus! Und falls du Nick's Eltern siehst, sag ihnen sie sind immer eingeladen bei uns!" sprach meine Mutter

Ich rollte lachend meine Augen. "Werde ich machen." sagte ich 

"Geht es dir besser? Du hattest nicht die leichteste Woche." fragte meine Mum vorsichtig. 

"Ich denke, dass es mir gut geht." als ich Jessi meinen Namen rufen hörte sagte ich schnell "Mum ich bin so müde, wir hören uns morgen ja?"

"Ok. Schlaf schön, vergiss deine Medikamente nicht und hab dich lieb." verabschiedete sich meine Mutter.

"Ich dich auch." sagte ich. Ich konnte sehr gut spüren wie sie gerade in diesen Moment ein Lächeln im Gesicht hatte. Doch als Jessi in meinem Zimmer war legte ich schnell auf. 

"Ich wollte dich nicht stören." entschuldigte sie sich und setzte sich neben mich. "Was ich dich eigentlich fragen wollte, hast du Lust morgen mit mir in die Stadt zu fahren?" 

"Gerne." lächelte ich sie an, sie versuchte ihr bestes, dass ich sie mag, wieso sollte ich dann nicht mit ihr in die Stadt fahren? 

"Das ist toll, ich wecke dich dann morgen auf, ist das ok?" fragte sie mich und stand nun auf, sie hätte wohl nie mit einer Zusage gerechnet. 

"Perfekt. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne schlafen gehen." lächelte ich sie an und stand ebenfalls auf. Sie nickte und ging die Tür hinaus. Aus meinem Koffer holte ich mir meine Schlafsachen, im Badezimmer welches gegenüber von meinem Zimmer war machte ich mich fertig. Auf jeden Fall sah ich etwas besser aus als die ganzen Tage davor. Was wollte er die ganze Zeit von mir? Wieso hat er mich angerufen?

Im Zimmer legte ich mich in das Bett und griff nach meinem Handy um Niall eine Nachricht zu schreiben. 

'Ich geh jetzt schlafen, ich rufe dich morgen an. Falls du nicht zu beschäftigt mit dem Lernen bist haha. Gute Nacht.xx'

Mit meiner Hand griff ich nach der Wasserflasche die auf meinem Nachtisch war wahrscheinlich hat diese Jessi mir hinaufgebracht. Wenn ich so überlegte, ist sie wirklich nett. Trotz der Dunkelheit, sah ich etwas mein Zimmer, ich erwischte mich wie ich dieses Zimmer anfing zu mögen, mir fehlten eben nur diese Fotos und meine Zeichnungen, sonst ist es perfekt. Ich hörte mein Handy läuten, doch es war kein Benachrichtgungston, jemand rief mich an. Da ich davon ausging, dass es Niall war hob ich ab. 

"Bella." hörte ich eine Stimme, die sich nicht als Niall's herausstellte. Ich nahm das Handy von meinem Ohr weg und sah Harry's Namen. Sofort legte ich es wieder an mein Ohr.

Mein Herz schlug plötzlich viel schneller. "Was willst du?" fragte ich sauer. 

"Sag mir ich soll es nicht tun." sagte er plötzlich.

Was tun?

Sofort setzte ich mich gerade hin. Ich strich Strähnen aus meinem Gesicht. "Harry was redest du?" fragte ich panisch

"Sag mir ich soll es nicht tun." schrie er mich an. "Sag ich soll weggehen von diesem Ort." 

"Harry was me-" ich unterbrach mich selber und riss mich zusammen "Ich weiß nicht wo du bist, aber geh bitte weg Harry!" sagte ich etwas lauter. "Kannst du dich erinnern was deine größte Angst war? Deine Schwester oder deine Mutter zu enttäuschen, ich weiß nicht was du machen wolltest, aber geh bitte weg, es interessiert dich vielleicht nicht, aber du wirst nicht nur sie damit enttäuschen sondern auch mich."

"Wie kommst du, dass es mich nicht interessiert?" fragte er, seine Stimme änderte plötzlich seinen Klang. Hörte er sich verletzt an? Nie im Leben ist Harry verletzt.

"Bist du weg von diesen Ort?" ich schluchzte leise "Harry verdammt sag mir was du tust" einzelne Tränen flossen aus meinen Augen.

"Wie kommst du, dass es mich nicht interessiert?" wiederholte sich Harry.

"Wie ich darauf komme Harry? Was hast du heute zu mir in der Schule gesagt?" sagte ich weinend, ich habe mir vorgenommen nicht mit ihm über dieses Wochenende zu reden, doch irgendetwas, bringt uns immer wieder zum reden. "Sag mir, wie soll es dich interessieren, wenn du so mit mir umgehst?" 

"Bella." sagte er. "Ich will nicht, dass du mich so magst." seine Stimme veränderte sich, zuerst schrie er mich noch an und jetzt klang er besorgt. "Doch seit wann können Nerds so offen reden?" ich hörte sein raues Lachen, was mich auch zum lachen brachte. Was tat er bloß nur mit mir. "Wieso bist du gegangen ohne etwas zu sagen?" 

"Seit wann muss ich dir Bescheid sagen wenn ich wegfahren will?" fragte ich. "Chelsea ist sowieso bei dir." fügte ich hinzu, man konnte deutlich hören wie eifersüchtig ich bin. 

"Bist du eifersüchtig?" lachte er wieder rau. "Ich habe ihr gesagt ich bin krank." 

"Nein wieso sollte ich es sein?" fragte ich. 

"Weil ich es bin wenn Niall bei dir ist." mein Herz raste plötzlich schneller, bestimmt hatte ich mich nur verhört deswegen blieb ich still. Man hörte nur seine Schritte und seinen Atem. Was tat ich da? Er hat mich so oft verletzt mit seinen Worten, so oft hatte ich wegen ihm geweint. Alles lief schief wegen ihm, und trotzdem saß ich nun auf meinem Bett in London und telefonierte mit ihm. Es zerfraß mich, nicht zu wissen was er tat, besser gesagt was er tun wollte. Doch ich wusste, dass er mir auf diese ganzen Fragen die in meinem Kopf schwirrten nie eine Antwort geben wird. "Bella?" fragte er.

"Uhm .. ja?" antwortete ich leise. 

"Wann kommst du wieder? Du bist ja in London oder?" fragte Harry und schnitt somit ein anderes Thema an.

"Von wem weißt du das?" fragte ich verwirrt, hat er nachgefragt wo ich bin? 

"Ich habe mit Carl geredet." lachte er. "Er war im Garten und du warst nirgendwo." erklärte Harry.

"Ah" antwortete ich nur, denn Wut in mir stieg wieder. Er hat mich verletzt und tat jetzt so als wäre nichts gewesen. Harry hat mir heute klar und deutlich gesagt, dass ich ihm nichts bedeute, er hat vor meinen Augen wen anderen geküsst und gesagt, er könnte andere küssen, ohne dass der andere ihm etwas bedeutet. "Ich muss auflegen. Gute Nacht." ich ließ ihn nicht einmal ausreden und legte auf. Meinen Kopf vergrub ich in meinen Kissen, ich spürte wie mein Kissen immer feuchter wurde. Ich hasse mich so sehr dafür, dass ich in den letzten Tagen so viel weine. Diese ganzen Tränen die ich jahrelang nicht weinte, stauten sich und kamen jetzt hinaus. 

Nach gefühlten Jahren und mit vollen Gedanken schlief ich schließlich ein. 

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