Kapitel 10

Dreaming with open eyes. 

...

"Steh auf Bella." weckte mich eine männliche Stimme, ich öffnete meine Augen und sah Dad vor mir. Er hat bei uns geschlafen, ich lächelte und nickte. Mein Dad verschwand aus meinem Zimmer und schloss wieder die Tür. 

Ich setzte mich auf, fiel aber nach kurzer Zeit wieder zurück in mein Bett. Meine Kopfschmerzen, sie tauchten wieder auf. Dieser Seeausflug war wohl keine gute Idee. Ich drücke meine Zeigefinger gegen meine Schläfen auch wenn ich wusste, dass dies nichts bewirken wird. Heute, genau heute, müssen die Schmerzen unerträglich sein. Ich wollte doch sehen wie Harry mir gegenüber in der Schule sein wird ... ob sich irgendetwas geändert hat ... Langsam setzte ich mich mühevoll auf. "Komm schon, heute nicht." murmelte ich und hielt meinen Kopf. Irgendwie schaffte ich es in das Badezimmer, meine Ärztin hatte mir Tabletten für jeden Tag  und eine Packung Tabletten für große Schmerzen gegeben und heute hatte ich wieder unerträgliche Schmerzen. Die hatte ich früher nicht so oft, doch jetzt wurden sie regelmäßiger, dies machte mir etwas Angst. Große Angst. Schnell schluckte ich einer dieser Tabletten und spülte diese mit Wasser hinunter. Hoffentlich sind die Schmerzen gleich weg. 

Fünfzehn Minuten lang bin ich im Bett gelegen, in der Hoffnung, dass die Schmerzen verschwinden, sie wurden etwas weniger aber es tat noch immer höllisch weh. "Bella?" fragte eine Person und machte meine Zimmertür auf, es ist Rose. "Kommst du? Ich warte die ganze Zeit auf dich." danach sah sie mich im Bett liegen. Sofort rannte sie her. "Geht es dir gut?" Ich nickte und setzte mich auf, immer wieder redete ich mir ein, ich werde es schaffen. 

Irgendwie schaffte ich es mich fertig zumachen. Rose sah mich die ganze Zeit im Auto besorgt an ich versicherte ihr immer wieder, dass es mir gut ging, zumindest wollte ich es ihr und mir einreden. Um das Thema zu wechseln, sprach sie mich auf Harry's und mein Ausflug an. Noch einmal erzählte ich ihr alles was passiert ist, ihren Blicke nach konnte sie es nicht glauben - um ehrlich zu sein ich konnte es selber nicht glauben - was gestern passiert ist. "Magst du ihn Bella?" fragte sie mich.

Ich überlegte, ich mochte ihn und wie sehr ich ihn mochte ... Doch ich konnte es Rose nicht sagen, weil sie mir ja gesagt hat ich soll mich fernhalten. Aber ich kann, dies Rose nicht verschweigen. "Es ist etwas passiert was ich die ganze Zeit nicht haben wollte." murmelte ich.

"Hast du dich in ihn verliebt?" fragte mich Rose als wir am Parkplatz der Schule ankamen sie schaltete den Motor aus und wendete ihren Blick zu mir. 

"Ich bin nicht verliebt, aber Rose. Ich mag ihn ... mehr als ich sollte. Mehr als ich darf." ich sah überall hin nur nicht zu Rose. Nervös spielte ich mich mit meinen Fingern.

"Bella ..." murmelte sie und umarmte mich. Rose sagte irgendetwas als wir uns umarmt haben, doch ich konnte mich nicht konzentrieren, der Druck in meinem Kopf wurde immer stärker und stärker. Wieso konnte der Schmerz nicht einfach aufhören. Rose lies mich los, lächelte mich an und ich lächelte nur zurück, ich hatte keine Ahnung was sie mir gerade gesagt hat. Ich stieg aus kurz taumelte ich hin und her, doch ich holte tief Luft und schaute zu Rose hinüber, die es zum Glück nicht sah. Wieder holte ich tief Luft, hängte meine Tasche über die Schulter und zusammen mit Rose ging ich zum Schultor. Dort sah ich Niall mit Liam, er lächelte mir zu und winkte, ich tat ihm dies gleich. In diesen Moment als er zu mir kommen wollte, kamen Louis und Zayn. Er grüßte seine Freunde und wendete dann seinen Blick zu mir, ich formte ein 'egal' mit meinen Lippen und zuckte mit meinen Schultern. Rose und ich stellten uns zu Nicole, ich redete mit Nicole doch hinter Nicole sah ich die Clique, sie war noch nicht vollständig, einer fehlte. Harry.

Der Druck in meinem Kopf wurde noch größer, solche Schmerzen hatte ich noch nie. Nicole und Rose, redeten und ich nickte nur. Mein Blick wendete sich wieder zu Niall und Co. Als ich sah wie sie zum Parkplatz zeigten drehte ich mich langsam um und sah wie Harry in ihre Richtung ging. Kurz schloss ich meine Augen und holte tief Luft in der Hoffnung, dass der Druck sich verringerte. Fehlgeschlagen. Mein Blick wanderte wieder zu Nicole und Rose, die nichts mitbekamen. Ich spürte wie mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte, kurz drauf holte ich es heraus und sah dass ich eine neue Nachricht von Niall habe. 

'Alles ok?x'

Ich hob meinen Blick zu der Clique und sah wie er mich besorgt ansah. Alles drehte sich plötzlich, und mein Kopf schmerzte noch mehr als zuvor. Ich taumelte kurz hin und her. "Bella." rief eine Person neben mir. Nicht jetzt, bitte. 

Plötzlich wurde alles vor mir schwarz. 

...

Ich öffnete meine Augen und sah mich um, ich bin nicht in meinem Zimmer. Weiße Wände, dieser Geruch. Ich bin im Krankenhaus. Meine Blicke wanderten zu den Personen die neben meinem Bett standen. Mum, Dad und Carl. "Bella." sagte meine Mutter mit Tränen in den Augen. "Wie geht es dir?" 

Ich blieb kurz still, meine Kopfschmerzen waren nicht mehr so stark. "Gut." gab ich knapp, denn ich war erschöpft, der Grund war mir jedoch ein Rätsel.

"Hallo Bella." eine bekannte Frau kam die Tür hinein, es war meine Ärztin, die mich seit ich hier lebe regelmäßig untersuchte. "Könnt ihr uns alleine lassen?" fragte die Ärztin. Meine Familie ging darauf aus dem Krankenzimmer. "Wie geht es dir?" fragte sie mich. Maria - so hieß sie - war eine junge nette Ärztin, ich mochte sie, oft redeten wir nicht nur über meine Krankheit, sondern sie erzählte mir auch öfters von ihrem Verlobten und ihrer Hochzeit die sie bald haben werden. 

"Besser als heute Morgen." gab ich zu und lächelte schwach. "Ich bin nur etwas müde." ich schloss kurz meine Augen und öffnete sie wieder, sie fühlten sich schwer an. Doch an schlafen dachte ich keine Sekunde.

"Das habe ich mir gedacht, wir haben dir eine Tablette mit einer höheren Dosis gegeben." sie sah auf ihren Klemmbrett. "Du weißt, dass ich immer ehrlich zu dir bin. Deine Werte haben sich nicht gebessert Bella, und das macht mir Sorgen." sie sah mich traurig an

Ich nickte. "Letzte Woche, hatte ich einige Male vergessen die Medikamente zu nehmen oder ich nahm sie erst später ..." gab ich offen zu. Ich wusste dass Maria so ein Verhalten nicht mochte doch verschweigen kann ich ihr das nicht, immerhin geht es um meine Gesundheit.

"Du weißt, dass wir gesagt haben, dass du sie immer zur selben Zeit nehmen musst?" sie setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett, ihre Miene veränderte sich zuerst sah sie traurig und nun etwas sauer.

"Ich weiß." murmelte ich. Meine Gedanken schweiften zu dem Turnunterricht letzte Woche. Soll ich ihr davon erzählen? Ich entschied mich dafür: "Darf ich dich etwas fragen?" 

Maria sah mich an und nickte. "Alles Bella." antwortete sie, das Klemmbrett legte sich auf ihren Schoss und sah mich erwartungsvoll an.

"Ich hatte letzte Woche vor dem Turnunterricht Kopfschmerzen und dann habe ich eben nicht mitgeturnt, eine Mitschülerin hat mich dann unabsichtlich mit einem Ball auf dem Kopf getroffen ... Ist ... Ist das Schlimm?" ich holte tief Luft und erzählte weiter: "darauf musste ich dann brechen ... und hatte Gleichgewichtsstörungen ..."

Nun runzelte sie die Stirn und nickte langsam. Sie holte tief Luft und sagte: "Gut ist es auf jeden fall nicht ... Wieso bist du nicht sofort zu mir gekommen?"

Tja wieso? Ich zuckte mit meinen Schultern und meinte: "Ich weiß es nicht ... Du darfst es meinen Eltern nicht sagen! Sonst nehmen sie mich aus der Schule und ich darf in meinem Zimmer auf meinen T-"

"Du wirst nicht sterben Bella." unterbrach mich Maria. Sie nahm meine Hand in ihrer "Du schaffst das alles ja? Wir schaffen das!" leicht drückte sie meine Hand, darauf strich sie mir über die Wange. Das erste Mal in diesen Monaten hatte ich eine kleine Hoffnung, dass ich es doch schaffen werde. Weswegen ich auch nickte. "Achja, du hast mir nie erzählt, dass du einen Freund hast!" lachte sie. Freund?

Bevor ich etwas sagen konnte sagte sie: "Er hat die ganze Zeit vor der Tür gewartet weil nur Familienmitglieder zu dir durften." sie lächelte mich an. "Ich muss mit deinen Eltern reden, soll ich ihn hineinlassen?" nun stand Maria auf.

Unsicher nickte ich, worauf sie dann aus meinem Zimmer verschwand. Der erste Name der mir einfiel war Harry. I-Ist er hergekommen um mich zu sehen? Um zu sehen wie es mir geht? Würde er mich fragen was los ist? Wieso ich umgekippt bin? Müsste ich ihm dann von meinem Tumor erzählen? So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf, doch wär er hier, würde es mich unglaublich glücklich machen. Denn er wäre hier hergekommen, wegen mir? Das hieß er würde mich auch mögen, nachdem was wir gestern gemacht haben. Dies würde auch heißen, er würde mich nicht ausnutzen, und dass er sich auch für mich interessieren würde. Und Freund? Hat er das zu Maria gesagt? Ist er wirklich mein Freund? In meinem Magen kribbelte es wieder. Harry als mein Freund. Ein Lächeln breitete sich aus auf meinen Lippen aus. Es wäre so schön, wenn er es tatsächlich wäre. 

Die Tür öffnete sich und mein Herz raste vor Aufregung. Ich schielte zur Tür und es war nicht Harry. Es ist Niall. Mein Herz beruhigte sich wieder, und Enttäuschung breitete sich in mir aus, wie dumm bin ich auch um zu glauben, dass es Harry ist. Nichts gegen Niall über ihn freute ich mich auch, doch über Harry ... über ihn hätte ich mich um einiges mehr gefreut. "Bella." sagte er leise und umarmte mich. "Ich habe heute schon gesehen, dass es dir nicht gut geht, wieso bist du überhaupt gekommen? Du hättest zu Hause bleiben soll-"

Niall sprach so schnell wie ein Wasserfall weswegen ich ihn auch unterbrach: "Es geht mir gut Niall." ich lächelte ihn leicht an.

Er schüttelte den Kopf und sagte: "Würde es dir gut gehen, würdest du nicht hier sein." dabei nahm meine Hand in seine. 

Kurz starrte ich auf seine Hand. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und sah wieder hoch zu ihm. "Wo ist Rose?" 

"Sie war auch hier als du geschlafen hast. Doch hat sich dann mit den Ärzten gestritten weil sie nicht hinein durfte, und deine Eltern haben sie gebeten dass sie nach Hause fährt." 

Ich riss meine Augen auf. Wieso streitet sie sich! Typisch Rose. "Ich muss ihr schreiben!" sagte ich panisch und suchte nach meinem Handy.

Niall lachte und drückte mich zurück in das Bett. "Habe ich schon erledigt." antwortete er. "Sie weiß Bescheid." 

Ich entspannte meinen Körper wieder. Die Tür ging erneuert auf und schon kam meine Familie die Tür hinein. Mein Dad starrte von Niall zu mir, denn meine Hand ruhte noch immer in seiner. "Hallo Mr. und Mrs. Smith." sagte Niall, stand auf und streckte meinen Eltern die Hand aus. "Ich bin Niall, ein Freund von Bella." 

Meine Mum nicktn und sah dann zu mir. "Ist das der Junge von Nana's Geburtstag?" fragte meine Mum mich lächelnd.

"Ja, der bin ich Mrs." kam mir Niall zuvor. "Ich lasse euch alleine, Bella wir hören uns. Auf Wiedersehen Mr und Mrs Smith." Bevor er die Tür hinaus ging versicherte er sich, dass meine Eltern ihn nicht sahen und zwinkerte mir zu.

Ich lächelte ihn an und wendete meinen Blick wieder zu meinen Eltern. Beide sahen mich an. "Ich weiß, was ihr denkt, nein wir sind Freunde." kam ich ihnen zuvor. Ich musste lachen, doch dieser verschwand auch bald wieder, als ich zu Carl sah, der total blass war und kurz vor Zusammenbruch war. Meinen Eltern deutete ich, dass sie hinausgehen sollen, als sie sahen wieso nickten beide und gingen hinaus. "Komm her Carl." sagte ich.  Er schaute mich verwirrt an, erst jetzt merkte er, dass wir allein im Zimmer waren. Carl nickte  und legte sich neben mich und schon weinte mein kleiner Bruder los. Sanft strich ich ihm durch seine kurzen blonden Haare. Darauf gab ich ihm ein Kuss auf seine Stirn und sagte: "Mir geht es gut Carl." 

Sein kleine Körper lag neben mir, ich mochte es nicht wenn er wegen mir weinte. "Ich mag es nicht wenn du im Krankenhaus bist Bella." schluchzte mein kleiner Bruder.

"Ich mag es auch nicht Carl, mir geht es gut, ich habe nur ein oder zwei Mal vergessen meine Medikamente zu nehmen und das war eben der Grund wieso ich umgekippt bin. Mach dir keine Sorgen." beruhigte ich Carl. 

Mein kleiner Bruder hörte nicht auf zu weinen, seine Tränen wurden mehr, er holte tief Luft für den nächsten Satz. "Du hast selber einmal gesagt, dass du sterben wirst."

Innerlich gab ich mir eine Ohrfeige, wie kann ich so etwas vor meinem kleinem Bruder sagen? "Das habe ich nicht ernst gemeint. Ich lüge oft." der erste Teil war gelogen, der zweite nicht. 

"Sag so etwas nie wieder Bella." flehte mich mein kleiner Bruder an, es zerbrach mir mein Herz ihn so hier zu sehen. Es tat so weh, meinen kleinen Bruder so verletzt zu sehen. 

Ich nickte und gab ihm einen Kuss, schnell wechselte ich das Thema um die Stimmung zu heben. "Wie war der Tag im Zoo?"

"Versprich es mir Bella." mein Bruder ignorierte meine Frage. Immer wieder staunte ich über ihn ... Er redete immer wie ein Erwachsener ... "Versprich mir, dass du nicht sterben wirst. Ich brauch meine große Schwester." Tränen flossen aus meinen Augen, ich wusste nicht was ich antworten soll. Ich wusste es nicht. 

Bevor ich weiterüberlegen konnte sagte ich: "Ich verspreche." ich werde kämpfen, für meinen kleinen Bruder, ich werde alles tun, damit ich diesen Tumor bekämpfe, für Carl. 

...

Noch lang waren meine Eltern und Carl bei mir. Meine Eltern berichteten mir, dass die Ärztin gesagt hat dass ich morgen wieder nach Hause darf, nur sollte ich lieber ein oder zwei Tage zu Hause bleiben und nicht in die Schule gehen. Als meine Eltern gingen, rief ich Rose an und redete mit ihr zwei Stunden. Sie erzählte mir was für Sorgen sie sich gemacht hat, nicht nur sie sondern Niall auch. Vorsichtig fragte ich nach Harry sie antwortete mir, dass sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen hat, dass er einfach Weg war. Aber mehr wusste sie auch nicht, weil sie gleich mit Niall  hinter dem Krankenwagen gefahren ist. Ich erzählte ihr, dass ich morgen bereits wieder hinaus darf und dass wir uns übermorgen wieder sehen werden. Nachdem ich aufgelegt hab, schrieb ich Niall noch eine Nachricht:

'Danke für's kommen. Ich darf morgen wieder nach Hause.xx'

Bevor ich einschlief, bekam ich noch eine Nachricht von Niall.

'Kein Problem, morgen komm ich nach der Schule zu dir. Gute Nacht. xx'

Ich lächelte und schrieb:

'Gut, gute Nacht. Bis morgen. x'

..

In der Früh holten mich meine Eltern ab und fuhren mich erst Mal in ein Restaurant, weil beide meinten ich sei viel zu dünn. Carl war schon in der Schule, weswegen wir nur zu dritt waren. Ich fühlte mich wieder neun wie damals als wir im Urlaub waren, diese Zeit war die Schönste in meinem Leben. Nach all diesen Jahren sind diese zwei Menschen immerhin meine Eltern, sie haben viele Fehler begangen, einige, die nicht hätten passieren sollen. Doch beide wollten sich ändern, und das ist doch auch ein Anfang oder? Immer wieder im Restaurant als sich Mum und Dad ansahen sah man wie sehr sie sich noch lieben dass sie eigentlich noch zusammen gehören. Immer wusste ich, dass Dad Mum über alles liebt und Mum Dad über alles liebt, doch nie hatten sie Zeit füreinander. Meine Eltern kannten sich seit ihrer Jugend, und waren schon seit sie 17 Jahre alt sind ein Paar, also schon eine halbe Ewigkeit, und noch immer liebten sie sich, ich weiß es. Irgendwie spürte ich, dass ich bald meinem Ziel nah sein werde, dass Mum und Dad wieder zusammenfinden. 

Zuhause angekommen, ließ ich mich auf meiner Terrasse nieder und hörte Musik. Mit Kopfhörern im Ohr las ich im Internet über Troja einen Artikel, Niall und ich werden heute wahrscheinlich mit dem Thema anfangen, und ich wollte vorbereitet sein. Öfters hob ich meinen Kopf und sah auf die andere Terrasse, ich habe ihn seit gestern nicht mehr gesehen, irgendwie vermisse ich Harry. Ich wusste, dass er noch in der Schule ist, doch in mir war eine winzige Hoffnung, dass er vielleicht doch aufkreuzt und wir wieder reden. 

Stundenlang surfte ich im Internet herum und schrieb mir die wichtigsten Informationen heraus. Plötzlich hielt mir wer die Augen zu, ich riss meine Kopfhörer aus meinen Ohr und fragte: "Carl?" fragte ich erschrocken.

Die Person hinter mir lachte. "Nop." sagte wer mit einer verstellten Stimme.

Wer ist diese  Person? Und wieso muss er seine Stimme verstellen, ich konnte nicht anders und fand etwas amüsant. "Mum?" lachte ich. 

"Seit wann hat deine Mum so eine tiefe Stimme?" lachte die Person, und an seinem Lachen erkannte ich ihn sofort - Niall.

"Niall." lachte ich.  Niall nahm seine Hände von meinen Augen und ließ sich auf den Stuhl neben mir nieder. Er sah die ganzen Sachen die ich herausgeschrieben habe und nickte mit dem Kopf, danach holte er seinen Block heraus und überreichte mir diesen, er hat auch schon Sachen herausgeschrieben. Sofort fingen wir mit dem arbeiten an, ich schrieb seines noch einmal ab, da er eine schreckliche Schrift hat, und er suchte weiter nach Informationen im Internet. Währenddessen unterhielten wir uns auch und lachten. Nach knapp einer Stunde hatte keiner von uns mehr Lust und wir sahen uns einen Film auf meinem Laptop an, noch immer saßen wir auf meiner Terrasse. Während dem Film sah ich öfter von meinem Augenwinkel wie mich Niall ansah. "Was?" fragte ich und lächelte.

Niall sah schnell auf den Laptop und schüttelte den Kopf. "Nichts." sagte er und lachte auch. 

Ich lachte und sagte: "Wieso siehst du mich dann die ganze Zeit an? Glaubst du ich merke das nicht?" 

Niall zuckte mit den Schultern und sah nun zu mir. "Ich hab mir nur gedacht, dass ich die ganzen in der Schule nicht verstehe, du bist so lieb, nett und lustig. Wenn du eine Person besser kennst, bist du ganz anders." 

"Danke, du bist auch ganz anders als ich es mir vorgestellt habe." lächelte ich und schaute weg, ich fand es öfters unangenehm einem Menschen so lange in die Augen zuschauen, und noch dazu ist sein Kopf nur geschätzt 30 Zentimeter von meinem entfernt. 

Niall hob amüsiert seine Augenbrauen und fragte: "Wie hast du mich denn eingeschätzt?" 

"Ich weiß nicht, ich wusste zwar, dass du nicht so wie Harry und Louis bist, aber dass du so nett bist habe ich mir nicht gedacht. Auf jeden fall danke ich dir, dass du bei ihren Witzen nie mitgemacht hast oder gelacht hast." Ich lächelte ihn an und sah dann wieder weg.

Niall schluckte weswegen sich sein Adamsapfel bewegte. "Es gibt einen Grund wieso ich das nie getan habe." sagte er und schaute auch Weg, seine Miene veränderte sich. 

"Der wäre?" fragte ich und schaute ihn neugierig an. Ich konnte nicht anders als fragen. Man könnte sagte dass ich eine neugierige Person bin.

"Der hier." er nahm meinen Arm und mein Puls beschleunigte sich, er zog meine Ärmel hoch, und strich langsam über meine Wunden. V-Von wo wusste er das? "Ich habe die hier einmal gesehen, als du im Unterricht aufgezeigt hast. An dem Tag habe ich dich etwas beobachtet, da du irgendwie anders aussahst, als hättest du den Tag davor die ganze Zeit geweint. Auf jeden fall hast du aufgezeigt, und dein Ärmel ist etwas nach unten gerutscht. Und dann sah ich die, sie waren frisch, das sah man von weiten, erst dann machte alles klick, an dem Tag davor wurdest du von Chelsea, Louis und Harry fertiggemacht und die ganze Cafeteria hat gelacht. Du hast dir dann weh getan. Wieso?"

Mein Atem stockte, er wusste die ganze Zeit davon. Ich schluckte tief sah auf mein Arm und sagte leise: "Damit der ganze Schmerz weggeht." Haben es die anderen auch gesehen? Wieso habe ich nie aufgepasst? Gott Bella!

"Verdammt Bella, tu dir doch nichts an wegen diesen Idioten." nun klang Niall streng, er war etwas sauer doch ich hörte auch dass er einfach nur besorgt war.

Ohne zu überlegen antwortete ich mit: "Diese Idioten sind deine Freunde."

"Trotzdem, was wäre passiert wenn du unabsichtlich eine Ader getroffen hättest? Und du plötzlich viel Blut verloren hättest? Du wärst gestorben Bella, wegen denen! Lass dir doch so etwas nicht gefallen. Ich weiß, dass du schüchtern  bist und alles, doch lass es nicht zu, dass die dich so fertigmachen." sprach Niall.

"Was soll ich denn deiner Meinung nach tun ... Die ganze Schule ist gegen mich ... weil ich anders bin." seufzte ich, dabei unterdrückte ich meine Tränen.

"Es ist gut, dass du anders bist. Ich bin so froh dass du anders bist Bella." er nahm meine Hand in seine und sagte: "Du bist was besonderes, glaub es mir, nicht jeder sieht es aber sobald man dich besser kennenlernt, merkt man es sofort, du bist anders, besser." Bevor ich ihm danken konnte sagte er: "Bitte versprich mir, dass du dir nie, nie wieder weh tust Bella."

Ich nickte, seine blauen Augen trafen meine braunen. "Ich verspreche."

In diesen letzten Tagen habe ich so viele Versprechen gegeben, schon einmal gab ich wem das Versprechen mir nicht wieder weh zu tun. Damals versprach ich es Rose und brach es. Ein Satz hallte durch meinem Kopf: Der, der seine Versprechen wiederholen muss, wird sie brechen.

Ich hoffte, dass es bei mir nicht der Fall sein wird.




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