Kapitel 42 - Abschied
»Man Big P jetzt leg die Zigarette weg«, Leah schaute ihn flehend an. »Lass mich doch.«
»Da sind aber Chemikalien drinne!«
Alex räusperte sich. »Genau genommen beinhaltet eine einzige Zigarette 4800 Chemikalien, wovon 90 Krebs verursachen.«
Ich starrte Alex fassungslos an. Im Laufe der Zeit wurde er zum Einser Kandidat und somit auch der Streber unseres gesamten Jahrganges.
Big P schmiss die Zigarette auf den Boden. »Zufrieden?«
Leah, Alex und ich nickten. Plötzlich wurden meine Augen verdeckt. »James?«
Lachend drehte er mich um und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Hab dir eine Schokowaffel mitgebracht.«
Meine Augen wurden riesig und ich nahm sie dankend an. Nach einer Doppelstunde Mathe, war es höchste Zeit für etwas Nerven Nahrung.
»Ob es dieses Jahr schneien wird?«, ich sah Leah an und danach wanderte mein Blick zum Himmel. »Gute Frage.«
Als ob ich die Antwort jetzt vom Himmel zugesendet bekommen würde. Ich verdrehte meine Augen und biss ab. Das einzig gute an der Schule war, dass man Zeit mit seinen Freunden verbringen kann, auch wenn das nicht der Sinn und Zweck des ganzen Schulsystems ist.
Aber was sagt Mrs Dort so schön? Sein Soziales Umfeld soll man schön pflegen. Wenn wir schonmal von ihr reden, ich habe gleich Bio. Statt Lehrerin, hätte sie Psychologin werden sollen, obwohl wenn ich so recht darüber nachdenke, ihre Patienten wären nach der Therapie wahrscheinlich noch traumarisierter als vorher.
Es klingelte und ich war gerade fertig geworden, meine Waffel aufzuessen. »Kleine ich habe jetzt Physik, treffen wir uns später vor der Schule? Wie immer?«
»Wie immer.« Er gab mir einen flüchtigen Kuss und ich verabschiedete mich von Alex. Big P und Leah liefen hinter mir her und redeten über den Mc Home Service.
Gedankenverloren summte ich ein Lied, was ich heute Morgen gehört habe und lief direkt in, Mike. »Oh sorry.«
»Nicht schlimm«, er lächelte mich an. Big P und Leah blieben stehen. »Ihr könnt schon mal vor gehen.«
Sie schauten sich an und gingen ins Klassenzimmer. »Na hat es geschmeckt?«
»Wie bitte?« Irritiert schaute ich ihn an. Ich konnte mir das Szenario, welches sich in meinem Gesicht abspielte schon Bildlich vorstellen. Die Schokowaffel hat wohl Eindrücke hinterlassen. Schnell wischte ich mit meiner Hand über meinen Mund.
»Weg?«
Er nickte und lachte. Ich bin und bleib ein Tollpatsch, welcher nicht einmal vernünftig essen kann. Manchmal frage ich mich warum meine Freunde mir nie etwas sagen, wenn etwas in meinem Gesicht ist. Vielleicht ist auch das der Grund warum mich so viele anstarren.
Okay genug überlegt, ich sah wie Mrs Dort in den Klassenraum stürmte und die Tür schloss.
»Äh, ich muss los. Man sieht sich.«
Ich lief los und winkte Mike hinterher. Er hob kurz seine Hand und winkte zurück. »Bis dann Jessy.«
Schnell setzte ich mich auf meinen Platz,und stellte meine Tasche auf den freien Stuhl neben mir, welcher jetzt leer ist. Leah wurde weggesetzt und Dylan, ist im Knast. Ich weiß nicht so recht, aber die Schule erinnert mich auch an einen.
Man muss die Stunden absitzen bis es schellt und man in die Freiheit gehen darf. »Auch dir wünsche ich einen angenehmen Morgen Jessy Corey!«
Guten Morgen liebe Sorgen. »Hi.«
Mrs Dort verdrehte die Augen und fuhr damit fort uns anzuschreien.
»Ich habe denTest korrigiert.«
War auch mal fällig. Den hätte ich schon fast vergessen. Wann haben wir den noch mal geschrieben? Ach ja als Dylan neu in die Klasse kam und am ersten Tag schon zum Direktor musste.
Er war ein guter Freund, es war nicht fair, dass es jetzt im Knast war. Generell war sein ganzes Leben ziemlich mies. Ich meine, wer hat schon Lust von Hackern heimgesucht zu werden?
Richtig, absolut niemand. Ausdruckslos wurde mir mein Test auf den Tisch geknallt. Ich sah sie an und merkte, dass sie ihre Haare gefärbt hat. Wie schön, jetzt sieht sie aus wie ein Stinktier. Ich wollte einfach nicht auf diesen Test schauen.
Er kann nur ein totaler Reinfall sein. Doch die Neugierde hatte wie immer gewonnen und so warf ich wohl oder übel einen Blick auf den Test.
Ausreichend. Okay keine Panik, es ist keine 5. Ausreichend, heißt gut und gut ist eine 2. Ich setzte ein Lächeln auf und beschloss den Test zu zerreißen. Was sich im Nachhinein herausstellte, ein totaler Fehler war. Meine Zwei Blatthälften lagen nun in meiner Mappe. »Den Test korrigiert ihr und lasst ihn unterschreiben.«
Na super, und das hätte sie nicht zwei Sekunden früher sagen können? Anscheinend nicht. Unauffällig kramte ich mein Handy aus der Hosentasche.
Noch eine halbe Stunde, danach noch Englisch. Und dann war ich frei, frei wie ein Vogel. Ich werde meine Flügel ausbreiten und fliegen, okay stopp, das ganze tendiert gerade zum lächerlichen. Als ich sah, dass Mrs Dort eine DVD rausholte, überkam mich Freude. Es war mal wieder Zeit für ein kleines Nickerchen.
Ungeduldig wartete ich auf James. Unser Englisch Lehrer hat uns früher gehen lassen und jetzt stehe ich wie der letzte Vollpfosten vor der Schule. Als es nach Ewigkeiten, okay sagen wir 5 Minuten geklingelt hat, rannten die ganzen kleinen Kids an mir vorbei.
»Himmel! Habt ihr keine Augen im Kopf?«
2 Jungs hätten mich fast mit ihren Fahrrädern überfahren. »Jessy, ganz ruhig das sind kleine Kinder.«
»Hab eine 4 in Bio, man James ich meine es ernst wenn es so weiter geht, dann schaffe ich es nicht aufs College.«
Er seufzte und zog mich in seine Arme. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir in Mathe helfen werde und Bio musste dann halt Nachhilfe nehmen.«
Ja genauso wie in Kunst und Erdkunde. »Okay. Aber heute müssen wir erst einmal zu Jack und Lily.«
»Shit stimmt!« Ich sah James fragend an. »Die beiden fahren heute doch wieder zu ihren Eltern! Hast du ein Geschenk für die beiden?«
Langsam dämmerte es mir, was James meinte. »Woher weißt du das?«
»Am Anfang hat sie uns doch ein Datum gesagt.«
»Wer?«
»Miss Leech!«
Oh stimmt ja. Mensch, in letzter Zeit war ich echt gut im Verdrängen. »Jack würde sich sicher über Comics freuen und Lily könnten wir eine Friseur Puppe schenken.«
»James du weißt, das ich eine Puppen Phobie habe.«
»Jessy, du musst sie ja nicht behalten.« Ich schaute ihn grimmig an. »Na komm schon, wir haben nicht mehr viel Zeit«, er ging los. »Jami warte.«
Ich nahm seine Hand und lächelte zufrieden.
»James ich glaube nicht, dass wir Lily eine Friseur Puppe mit grünen Haaren kaufen sollten, das sieht blöd aus.«
Okay genau dieses Problem hatten wir vor einer halben Stunde. Jetzt war unser Problem, dass wir diesen blöden Gleis nicht fanden, wo die beiden waren. Wir rannten von einem Gleis zum anderen, James mit der Puppe in der Hand und ich mit den Comics.
Gerade als wir runter rannten, rief jemand unsere Namen. Also rannten wir wieder hoch. »Jack, Lily!« Ich hockte mich hin und breitete meine Arme aus. Die beiden kamen und umarmten mich stürmisch. Jami, hob die beiden hoch. Auch Miss Leech kam langsam zu uns.
»Schaut mal was wir für euch haben.«
Die beiden betrachteten ihre Geschenke. »Dankeschön!«, sagten sie gleichzeitig und fingen an zu lachen. Ich nahm die beiden noch mal in den Arm, bevor sie mit dem Zug bis keine Ahnung wo hin fahren und wir sie vielleicht nie wieder sehen werden.
Nein daran wollte ich nicht denken, doch es war zu spät denn mir floss eine Träne die Wange hinunter als Lily anfing in James Armen zu weinen.
»Kinder wir müssen los«, Miss Leech nahm ihre Hände.
»Bis dann ihr zwei«, sagte James und legte einen Arm um mich. Mit dem anderen winkte er den beiden hinterher, auch ich winkte ihnen zu, bis der Zug abfuhr.
James hielt mir ein Taschentuch hin und ich lächelte leicht. »Siehst du James, alle gehen.«
Er kam näher und wischte mir die Tränen weg. »Wir gehen sie mal besuchen, versprochen.«
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