Kapitel 33 - Jessy läuft Marathon

Unsere Beziehung basiert auf einer einzigen Lüge. Ich weiß nicht was mit meinen Gefühlen los ist. Wenn ich etwas mit ihm mache fühle ich mich wohl und geborgen aber da fehlt dieses gewisse etwas.

Ich liebe ihn einfach nicht mehr. Ich will ihn aber nicht verletzen. Was soll ich bloß tun? Jeden Tag schaue ich ihn in die Augen.

Jeden Tag lüge ich ihn an. Jeden Tag denkt er, ich würde genau so viel für ihn empfinden, wie er für mich. Ich weiß nicht mehr weiter. Das alles macht mich so fertig. 

Ich lass mir die Sms noch einmal durch. 

An: Leah
Am besten wir treffen uns, dann können wir alles in ruhe bereden, ich werde dir helfen Leah, versprochen.

Ich beschloss zu Leah zu gehen aber jetzt muss ich erst einmal zur Schule und danach zu Jack und Lily und heute Abend haben die neuen Nachbarn ein paar Leute zum grillen eingeladen.

Oh Gott wie soll ich das alles schaffen? James und ich kommen ja jetzt schon zu spät zur Schule!
Gerade als wir aus der Tür rausrennen wollten, hielt Lisa uns auf. »Wartet, euer Brötchen!«

Ungeduldig blieben wir stehen und nahmen es. »Danke«, sagten wir gleichzeitig und sprinteten los. Noch 2 Minuten, dann würde es zur ersten Stunde schellen. 

Tuba ist inzwischen wieder zuhause und schläft noch. »Beeil dich mal ein bisschen.«

Ich warf James einen giftigen Blick zu. Falls er es noch nicht bemerkt hat ich renne hier gerade wie eine bekloppte durch die Straßen. »Hast du heute schlechte Laune?«

»Nein Jami aber ich habe heute einen verdammt stressigen Tag und irgendwie habe ich heute kein gutes Gefühl.«

Er schaute mich fragend an, ich hörte schon vom weiten den Gong und rennte um mein Leben.
Gleichzeitig rissen wir die Tür auf und rannten den Korridor entlang. »Bis später Fruchtzwerg!«

»Bis später!« James bog nach links ab und ich nach rechts. Erschöpft ließ ich mich auf den Platz neben Big P fallen. Mrs Dort sah mich böse an. »Schon das vierte mal in diesem Halbjahr Jessy Corey.«

Sie rückte ihre Brille zurecht und schrieb etwas in ihrem kleinen Notizbuch. 

Ich seufzte und lies mich wieder in meinen Stuhl zurückfallen. Mrs Dort stellte sich in die Mitte und schaute durch die Runde.

»Die letzte Stunde war mit euch eine Katastrophe. Keiner hatte die Hausaufgaben und keiner hat sich am Unterricht beteiligt. Ich habe mir deshalb einen Test zusammengestellt. Heute wird er geschrieben, wer mogelt bekommt eine 6!«

Ohne etwas weiteres zu sagen teilte sie die Zettel aus. Ich schaute mich panisch um. Test?! Nein das kann sie nicht machen.

Mein Zeugnis muss gut werden sonst kann ich das mit dem College vergessen. Ich knallte meinen Kopf auf den Tisch. 

»Ihr habt 10 Minuten Zeit, dreht um.«

Mit zittrigen Händen betrachtete ich den Test. Was um alles in der Welt? Ich könnte gerade echt heulen. Ich spürte, wie jemand gegen meinen Stuhl trat. Nicht umdrehen.

Wieder trat jemand dagegen. Himmel! Als Mrs Dort sich bückte um etwas aufzuheben drehte ich mich um und sah, Dylan!

»Hi?«
Er lächelte. »Kannst du das?« Ich schüttelte den Kopf. 

»Fuck.« Ich grinste. »Jessy! Du legst es auch echt darauf an eine 6 zu bekommen oder?«

Erschrocken drehte ich mich um und sah, wie Mrs Dort mir das Blatt vor den Augen wegschnappte. »Nein es tut mir leid, bitte nicht.«

Ich wollte aufstehen doch ich wurde von hinten wieder nach unten gedrückt. Stattdessen stand Dylan auf. »Es ist meine Schuld.«

Mrs Dort ging langsam auf Dylan zu. Inzwischen hat die gesamte Klasse ihre Aufmerksamkeit auf uns gerichtet. »Dylan das musst du nicht sagen.«

»Hören sie zu, ich bin derjenige der mogelt, und nicht Jessy.«

Mrs Dort schnappte nach Luft und nahm den Test von Dylan. »Eine letzte Chance hast du noch Corey«, sagte sie aus zusammen gebissenen Zähnen und knallte mir den Test auf den Tisch.

»Und was dich angeht«, sie drehte sich zu Dylan um. »Du gehst zum Direktor. Gerade neu hier und schon wird gemogelt.«

Dylan nickte und zog sich seine Kapuze von der Strickjacke über den Kopf. Bevor er rausging zwinkerte er mir zu. Ich fange an Dylan zu mögen. 

Ich lächelte ihn aufmunternd zu. Unser Direktor ist eigentlich ganz In Ordnung. Vielleicht ist er ein bisschen durch geknallt.

Okay nein er war wirklich schräg aber seine Strafen waren entweder die Eltern anrufen oder Nachsitzen. Für Dylan hoffe ich Variante 2. 

In der Pause setzte ich mich mit James, Big P, Leah und Finn und Alex an einem Tisch. Finn hielt Leah’s Hand.

Sie sah alles andere als glücklich aus. Ich schaute zu James. »Kannst du heute alleine auf Lily und Jack aufpassen?.«

Er stocherte weiter in seinem essen herum und schaute mich an. »Dein ernst?.«
»Bitte bitte bitte, ich muss noch was klären.«

»Ich will aber nicht alleine«, James machte einen traurigen Gesichtsausdruck. Ich überlegte und sah Leah an. »Tuba kann doch mit dir gehen!«

Er legte seinen Kopf schief, doch dann grinste er. »Okay abgemacht Fruchtzwerg aber nur dieses eine mal.«

Ich nickte und lächelte ihn an. »Danke Jami.« Er küsste mich auf die Stirn.

Nach der Schule bin ich mit zu Leah gegangen. Seit einer Stunde liegt sie weinend in meinen Armen. »Ich will ihn.. ihn nicht v-verletzten«, schluchzte sie.

Ich wollte ja wirklich nicht der Grund sein, dass eine Beziehung zu Grunde geht aber ich glaube es ist das beste, wenn sie mit ihm Schluss macht oder? 

»Du musst Schluss machen. Du verletzt ihn mit deinen Lügen viel mehr. Du kannst ihm nicht länger noch etwas vorspielen. Am besten du machst es heute noch.«

Sie löste sich aus meinen Armen und stand langsam auf. »Meinst du wirklich?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich glaube es ist das beste.« 

»Diese Beziehung war schon von Anfang an zum scheitern verurteilt«, sagte sie leise und schüttelte den Kopf. Ich reichte ihr das nächste Taschentuch, dass sie dankend annahm. »Aber ich denke du hast recht.«

Sie nahm ihr Handy und tippte etwas ein. »Ey nicht per Sms!«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich schreibe ihm nur das ich vorbei komme.« 

Auch ich stand auf. »Ich gehe dann auch mal, muss mich noch fertig machen.« Ich umarmte Leah. »Du schaffst das.«

»Hoffe ich.« Ich lies sie allein in ihrem Zimmer stehen und ging den Flur entlang zur Haustür. Ich war tot müde. Der Test hat meinen Nerven heute den Rest gegeben.

Ich habe eh eine 6 oder 5. Da steht nur irgendein dahergeschriebenes Zeug was nicht einmal im Ansatz richtig sein kann.

Und jetzt musste ich auch noch nach Hause laufen. Na super, dass freut mich doch so sehr. Was hat meine Mutter immer gesagt? ‘Jeder Gang macht Schlank.‘

Freu dich Jessy, du wirst die ganzen Kalorien von den Pizzen los die du in deinem Leben gegessen hast. Ich lachte. Um die abzubauen musste ich wahrscheinlich fünf mal um die Erde laufen.

Seufzend holte ich mein Handy aus der Hosentasche. 2 neue Nachrichten.  

Von James :-*
Tuba hat spaß :-D

Die zweite Nachricht war ein Bild. Ich tippte drauf. Lily und Jack hockten vor Tuba und schminken sie. Ich fing an zu lachen.

An James :-*
Sieht echt.. gut aus haha :D Bis gleich Jami :*

Lisa machte mir die Tür auf und ich rannte die Treppen hoch. So viel wie ich heute rannte.. ich könnte eine Marathon Läuferin sein. Und schon wieder belegt Jessy Corey den ersten Platz!

Okay Schluss mit Träumen und ab ins Bad. Erst als ich mit Shampoo in den Haaren unter der Dusche stand bemerkte ich, dass ich vergessen hatte neue anziehe Sachen mitzunehmen.

Dieser Tag wird immer und immer besser. Als ich fertig war ging in nur mit einem Handtuch um den Körper gewickelt raus. Ich schaute nach links und rechts ob jemand da war.

Ich konnte nur hoffen, dass Lisa unten war. Ich schlich leise ins Zimmer. Mit einem seufzter machte ich die Tür auf. 

»Hey Baby.«
Ich drehte mich um und sah James in meinem Bett liegen. »Gott!«

»James reicht auch.« Er grinste und kam auf mich zu. »Idiot. Okay wir müssen gleich los, ich muss mich beeilen.«

»Ach wirklich? Ich glaube wir haben noch etwas Zeit«, sagte er leise und küsste meinen Hals entlang. »James«, sagte ich leise. 

»Ja das bin ich.« Er machte das Handtuch etwas ab. Ich spürte, wie zwei warme Hände meine Haut berührten. »Warte was ist mit Tuba und deiner Mum?«

»Sind schon neben an«, sagte er und spielte mit einer nassen Haarsträhne. Dann hob er mich hoch und drückte meinen Körper gegen die Wand.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken. Zwei weiche Lippen wurden auf meine gepresst und in mir war wieder dieses atemberaubende Gefühl, was immer da war, wenn James mich küsste.

Ich erwiderte den Kuss. Schwer atmend lies er mich wieder auf den Boden. Langsam zog er mir das Handtuch weg. Dann zog er sein Shirt aus und wir bewegten uns immer mehr in Richtung Bett.

Er drückte mich nach unten und stütze seine Hände jeweils links und rechts von meinem Kopf ab. 

»Vielleicht wird dieser Tag doch nicht so schlimm«, sagte ich küsste seinen Oberkörper. »Nein das wird er definitiv nicht«, flüsterte er zurück und setzte sein Bad boy Grinsen auf.

Wir klingelten und die Tür wurde von einer großen Frau geöffnet. »Hallo Mrs Cort ich bin Jessy Corey und das ist James Silver.«

»Ach du bist der Sohn von Lisa Silver!« James nickte und grinste die Frau an. Sie öffnete uns die Tür sodass wir reingehen konnten. Natürlich kannte ich mein Haus in und auswendig und trotzdem kam es mir so fremd vor. »Einfach gerade aus durch, dann kommt ihr zum Garten.«

»Ich weiß«, flüsterte ich traurig zurück.

Mrs Cort sah mich fragend an. James nahm meine Hand und lächelte sie an. »Mach jetzt bitte kein Drama«, flüsterte er mir zu. »Schon gut, versetz dich aber bitte mal in meine Lage.« 

Er seufzte und legte den Arm um mich. Ich entdeckte Dylan, der auf einem Gartenstuhl chillte und sich mit einem Nerd unterhielt. James verfolgte meinen Blick. »Kennst du ihn?«

Ich nickte. »Er ist in meinem Bio Kurs.«

»Achso, komm.« Er zog mich mit sich und wir schlenderten zu Dylan und dem Nerd. Diese schauten auf als wir vor ihnen stehen blieben. »Hey Dylan wie war es beim Direktor?«

Ah kann ich bitte hier weg? Wieso kann ich Dylan nur peinliche Fragen oder antworten geben. »Warte du wohnst hier? Wie kann man sich dann verlaufen?«

Oh neee. Ich habe ihm gestern ja gesagt, dass ich mich verlaufen habe. Oh Gott. Ich wurde rot wie eine Tomate und mir war plötzlich echt warm. »Äh.äh.«, stotterte ich daher.

Dylan lächelte mich an. »Ist ja auch egal, ja beim Direktor war es normal, ich muss Nachsitzen aber was solls.«
Ich nickte knapp und drehte mich um. »Bin eben etwas trinken.«

James nickte und setzte sich zu Dylan und den Nerd. 

Ich flüchtete währenddessen ins Badezimmer. Mit kaltem Wasser wusch ich mir das Gesicht. Dann schaute ich in den Spiegel. Langsam bekam ich wieder meine normale Hautfarbe zurück.

Bevor ich die Tür wieder öffnete und ich noch mehr peinliche Sachen sagen konnte holte ich tief Luft. Okay.

Langsam schlenderte ich wieder zu James und den anderen. Auch Tuba gesellte sich zu uns. 

Wir quatschen über alles mögliche. Irgendwie hatte ich so ein Gefühl im Bauch. Dieses eine Gefühl, wenn du weißt das ihr gute Freunde werdet. Das hatte ich gerade bei Dylan. 

»Also und dann hat sie mich runtergeschubst und James hat mich wieder aus dem Wasser gezogen«, erzählte Tuba Dylan und dem Nerd, der sich als Patrick herausstellte.

»Respekt«, sagte Dylan zu James. Jami grinste. Nach einer Weile wurden wir immer müder. Plötzlich kam Lisa zu uns.

»James kommst du bitte, es ist schon spät. Du musst mir noch bei etwas helfen.«

James nickte langsam und nahm meine Hand. Bei was helfen? Als ich nicht aufstand sah James mich fragend an. »Willst du noch hier bleiben?«

Will ich das? Ich nickte. »Okay«, sagte er und schaute Dylan an. »Ich komme aber mit, ich bin tot müde«, sagte Tuba. 

»Bis dann«, sagte ich und winkte hinter her. Patrick stand auch auf und verabschiedete sich ebenfalls. Nun saß ich so ziemlich alleine mit Dylan im Garten. 

»Erzähl mir doch ein bisschen über dich«, sagte ich und er lächelte mich an. 

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Irgendwo findet ihr hier ein Bild, wie Dylan aussieht :* 

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