Kapitel 1 - Der neue Nachbar
»Nein Mike, ich muss jetzt los«, sagte ich kichernd. Wir standen in sein Zimmer und schauten uns in die Augen. »Ach komm nur noch ein Kuss«, er hielt mein Gesicht in seinen Händen und küsste mich.
Langsam löste ich mich von ihm und schnappte mir meine Tasche. Wieso konnte ich nicht einfach hier bleiben? Ich kann mich den neuen Nachbarn auch Morgen vorstellen.
»Wohin musst du den so eilig?«, fragte er und machte dabei einen traurigen Gesichtsausdruck. Meine Mundwinkel wanderten nach unten und ich ging wieder zu ihm.
»Man Mike die neuen Nachbarn kommen doch und meine Mum möchte, dass wir uns gemeinsam vorstellen«. Er zog seine Augenbrauen in die Höhe und umarmte mich. Langsam löste ich mich und wir gingen zur Haustür.
Mike hielt sie mir auf, während ich versuchte in diese Converse reinzukommen. Als ich loslaufen wollte, stolperte ich plötzlich über einen Schnürsenkel und fiel gegen mein Fahrrad. Mike fing an zu lachen.
Ich schaute grimmig zu ihm. »Wie nett, echt danke.« Ich versuchte mein Fahhrad wieder aufzustellen und fuhr los.
Es war schon etwas dunkel aber das machte nichts, denn ich wusste den Weg inzwischen auswendig. Kein wunder. So oft ich auch schon zu Mike gefahren bin. Trotzdem konnte ich nicht erkennen, wenn jemand oder etwas auf der Straße war. Nach einer Weile bemerkte ich, dass die Klingel fehlte.
Ich seufzte. Sowas konnte auch wirklich nur mir passieren. Frischer Wind wehte mir entgegen und ich kam den Berg kaum vorwärts. Ich strammpelte und war außer Atem als ich endlich ankam.
Ich bog in unsere Garage ein und stellte mein Fahrrad ab. Mein Gesicht tat von dem kalten Wind weh und ich spürte meine Stirn nicht mehr. Gerade kam meine Mum aus der Haustür und winkte mich zu sich.
Mit schnellen schritten eilte ich zu ihr. Gleich konnte ich mir wieder anhören, dass ich doch bitte pünktlich kommen soll.
»Jessy da bist du ja endlich.«
Ich brachte nur ein »Sorry« raus.Gerade hatte ich echt keinen Nerv mit meiner Mum zu streiten.
So oder so, ich tat es nicht gerne, ich habe sie sehr lieb aber manchmal denke ich echt meine Eltern verstehen mich nicht so ganz obwohl sie meine Sprache sprechen.
Gemeinsam mit meinem Dad gingen wir zu den neuen Nachbarn. Eine Frau stand draußen und lächelte uns an. Sie sah ganz freundlich aus und musste im Alter wie meine Eltern sein.
»Hallo, schön sie kennen zu lernen ich bin Mary und das ist mein Mann Bob und meine Tochter Jessy«, wir schütteltet uns gegenseitig die Hände.
»Guten Tag, mein Name ist Lisa und…. «
Sie schaute sich um und gerade in diesem Moment kam ein Junge aus der Haustür gejoggt.
Sie fing wieder an. »Entschuldigung, also ich bin Lisa und das ist mein Sohn James.«
Ich starrte diesen James an. Groß, braune Haare und hell blaue Augen. Während meine Eltern mit Lisa redeten kam James auf mich zu.
»Hey«, sagte er mit einem Lächeln. Also eins stand fest, er würde sicher keine Probleme haben neue Freunde zu finden. Ich lächelte ebenfalls.
»Hey ich bin Jessy.« Er schaute mich an und ich wurde etwas nervös. In meinem Kopf herrschte gerade absolute Stille.
»Äh auf welche Schule gehst du?«, fragte ich ihn schnell. Er schaute mich nachdenklich an und grinste. »Gute Frage, ich weiß leider nicht wie sie heißt aber sie ist neben dem Park«
Ich nickte. »Dann gehen wir auf die gleiche, in welcher Klasse bist du?«
»12, ich schätze du auch?« Ich nickte.
Meine Mum kam zu uns und unterbrach die Unterhaltung. Sie räusperte sich.
»Ihr beide habt doch heute Abend bestimmt nichts vor oder? Wir wollen zusammen Grillen, sodas wir uns alle ein bisschen besser kennen lernen können.«
»Also ich habe zeit«, sagte James. Meine Mum lächelte uns an.
»Okay wir kommen dann heute Abend so um 19:00 Uhr, ist das okay für dich?« Ich sah zu James und er nickte.
»Dann bis gleich«, sagte ich zu James gewandt.
Ich warf mich auf mein Bett und stand sofort wieder auf. Ich hasste dieses Gefühl, wenn ich im Bett liege und wieder aufstehen muss. Einfach nur schlimm.
Nach der Dusche ging ich schnell zu meinem Kleider Schrank. Oh man.Ich habe echt nichts zum anziehen. Aber welches Mädchen kennt das Problem nicht?
Ich entschied mich letztens Ende dann doch für eine schwarze Leggins und einem Superman Tanktop.
Ich wollte etwas bequemes und nichts schickes anziehen. Sind ja nur unsere Nachbarn. Ich warf einen schnellen Blick in den Spiegel und erstarrte.
Was um alles in der Welt ist mit meinen Haaren passiert? Sie sahen aus als ob mein Föhn explodiert wäre. Verzwifelt setzte ich mich auf meinen Fußboden. Meine Freundin beneidet mich immer um meine braunen langen Haare doch sie will einfach nicht verstehen, wie verdammt schwer es mit solchen Haaren ist.
Okay es brachte ja alles nichts. Es gab wesentlich schlimmeres. Ich band meine Haare zu einem Dutt und fertig. Siehst du Jessy? So scher war das ganze doch jetzt auch nicht. Ich verdrehte die Augen, mein Gehirn hat gut reden.
»Jessy!« Ich machte die Tür auf und lief in den Flur. »Ja?« Wie erwartet bekam ich keine Antwort.
»Jessy!« Ich stöhnte auf. Schließlich habe ich schon geantwortet. »Ja?!«, schrie ich durchs Haus.
»Schrei mich nicht an. Wir müssen los.« Ich seufzte und ging runter. Als wir bei den Silvers waren gingen James und ich nach oben in sein Zimmer.
Er war echt witzig und ich musste die ganze Zeit lachen. James hat mir erzählt, dass er seinen Dad nur am Wochenende sieht, da seine Eltern getrennt sind. Gerade als er mir etwas sagen wollte klingelte mein Handy. Ich schaute auf das Display und nahm ab.
»Hallo?«
»Hi Prinzessin«. Ich musste kichern und es breitete sich ein Kribbeln in meinem Bauch aus. »Und wie sind die neuen Nachbarn so?«
Ich warf einen kurzen Blick zu James und lächelte ihn an. »Echt nett, wir sind gerade bei ihnen«.
»Alles klar, ich wollte nur deine Stimme hören.«
»Du bist so süß, weißt du das?« Ich bemerkte, dass James mich anstarrte. »Okay Mike ich muss jetzt Schluss machen, bis Morgen, hab dich lieb.«
Ich legte auf und schaute zu James. »Ist irgendwas?« Er schüttelte den Kopf. »Wer war das?«
»Mein Freund«, sagte ich langsam.
»Oh.« James schaute mich an. »Ja, was wolltest du mir gerade sagen?«
»Egal. Nicht so wichtig« Ich hob eine Augenbraue. Als ich mich im Zimmer umschaute entdeckte ich etwas in einem Umzugskarton.
»Oh mein Gott!« James schaute mich an. »Du hast ja ein Penny Board!« Er fing an zu lachen.
»Ja ich habe nicht nur eins.« »Wie viele den?«, fragte ich neugierig.
»So um die 5 Stück?«
Mit offenem Mund schaute ich zu dem Penny Board. »Wieso hast du so viele?«
»Ich habe gesparrt und dann habe ich mir halt 5 Stück gekauft« Das konnte doch gerade nicht sein Ernst sein oder?
»Dein Ernst? Du kaufst dir von dem Geld 5 Penny Boards?!«
Er grinste. Okay das war wohl ein Ja. »Nein das war nur ein scherz«
Hä.. ich checke jetzt gerade nichts mehr.
Als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte musste er lachen. »Dich kann man echt gut verarschen.« Ich verschränkte meine Arme und schaute weg. Ich konnte mir ein Grinsen jedoch nicht verkneifen.
»Möchtest du fahren?« »Was ist das den für eine Frage? Gerne!«
»Kannst du das überhaupt?«, fragte er mich skeptisch.
Wahrscheinlich eher nicht. Zumindest habe ich es selber noch nie gemacht. Immer nur YouTube Videos angeschaut.
»Klar.«
Er hob die Augenbrauen und ging einen Schritt zurück. »Dann zeig mal was zu drauf hast.« Okay ich schaffe das.
Als ich auf dem Board stand war ich wirklich begeistert, dass ich fahren konnte aber leider hatte ich so was von keine Ahnung wie ich bremsen sollte.
»James?«
Er joggte schnell zu mir und hob mich vom Board.
»Danke«, sagte ich verlegen.
----------------------------------------------
Für die jenigen die nicht wissen,was ein Penny Board ist…ich stell ein Bild rein, da an der Seite :-)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top