❌Wie alles seinen Anfang nahm✅⭕️

Sicht Elena

Nervös sitze ich auf meinem Platz. Neben mir sitzt meine Cousine, Michelle ist ihr Name. Wir haben gerade Geschichte. Unser Leistungskurs. Neben Michelle sitzt noch Virginia. Sie ist eine meiner besten Freundinnen. Dennoch habe ich niemandem etwas erzählt. Nur mein Lehrer weiß etwas davon, da er mir die Beurlaubung ausgestellt hat.
"Elena, hier ist noch Ihre Beurlaubung für Montag und Dienstag."
Es hat gerade geklingelt, der Unterricht ist vorbei. Herr Tobias überreicht mir das unterschriebene Formular. Dankend nehme ich es an. Gekonnt ignoriere ich dabei die fragenden Blicke meiner zwei Freundinnen.

"Was ist denn am Montag und Dienstag?" Fragen Sie mich neugierig, als ich auf ihre Blicke nicht reagiere.
"Ich erkläre es euch am Mittwoch. Jetzt wartet doch einmal bitte. Erst wenn das Ganze sicher über die Bühne gelaufen ist, möchte ich es euch erzählen. Bitte vertraut mir." Wende ich mich an sie und hake somit das Thema für mich ab.
Auch in der Cafeteria bekommen sie mich nicht dazu, mehr darüber zu verraten.
Natürlich können Sie es nicht lassen, meinen anderen Freundinnen und Freunden davon zu erzählen, doch auch sie bekommen nichts weiter aus mir heraus.

Endlich, die Schulglocke läutet um 14 Uhr. Somit ist für heute Schulschluss.

Wir verabschieden uns alle voneinander und laufen zum Wendehammer, an welchem die Busse, aber auch viele Eltern halten.
Ein kleiner blauer Wagen hält vor mir. Der Fahrer steigt aus, öffnet mir die Tür und lässt mich einsteigen. Dann steigt auch er wieder ein und wir fahren los. Den verwirrten Blick von Virginia kann ich noch sehen.

Endlich kommen wir am Flughafen an. Die Leute kennen mich bereits. Durch meinen Job, welchen ich neben der Schule ausübe, fliege ich relativ oft.
Ich bin auch sehr froh, dass ich mittlerweile Vielfliegerstatus habe, somit kann ich ein wenig komfortabler reisen, ohne mehr Geld auszugeben.

Schon nach kurzer Zeit, mein Gepäck habe ich bereits aufgegeben, wird mein Flug aufgerufen. Eine junge Frau begleitet mich zum Flugzeug und ich kann mich endlich in den weichen Sitz fallen lassen.
Direkt nach dem Start schnalle ich mich ab und genieße die Ruhe im Flugzeug. Nur das monotone Brummen der Motoren ist zu hören und das Atmen der anderen Leute.
Da es ein Langstreckenflug ist und ich in der besseren Klasse fliege, habe ich auch die Möglichkeit, einen Sitz zu einer Art Bett umzufunktionieren.

Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Korea welcher bei 8 Stunden liegt, ist sehr groß.
Meiner Erfahrung nach, bin ich vollkommen ausgelaugt, wenn ich den Flug über wach bleibe. Ich meine, wer bleibt auch schon 14 Stunden am Stück wach? Auf einem Flug?
Somit funktioniere ich bereits jetzt meinen Sitz um und nehme mir ein Kissen. Dieses bekommt jeder Fluggast, ebenso wie eine Decke.
Die eine Flugbegleiterin, sie ist immer dabei wenn ich fliege, weiß mittlerweile, dass sie mich immer bitte eine Stunde vor dem Landeanflug wecken möge.
So ist es auch dieses Mal.

Erleichtert steige ich um 14 Uhr aus dem Flugzeug. Aufgrund der Zeitverschiebung und des langen Fluges, haben wir bereits Samstag.
Mein Gepäck bekomme ich relativ schnell.
Aus diesem Grund kann ich auch ziemlich schnell den Flughafen verlassen und stehe nun draußen. Die Geräusche startender und landende Flugzeuge, die Geräusche von hunderten von Menschen und die Geräusche der Fahrzeuge erfüllen die Luft. Es ist unheimlich laut und stickig. Die Sonne brennt ziemlich warm auf mich nieder und ich stelle mich ein wenig in den Schatten. Auch mein Handy schalte ich wieder ein, es war den ganzen Flug über ausgeschaltet.

"Elena, ich bin hier drüben!" Ruft mir ein junger Mann zu und wedelt heftig mit seiner Hand in der Luft herum.
"Mach es noch offensichtlicher und auffälliger und wir werden hier niemals wegkommen." Rüge ich ihn, als ich bei ihm ankomme, muss jedoch selber leicht lachen. Ich freue mich einfach unheimlich ihn wiederzusehen.

Sein Name ist Byun Baekhyun, er ist etwa 1,74 Meter groß und ist 26 Jahre alt. Er ist Mitglied der südkoreanischen Pop Boygroup Exo und seinen Charakter würde ich als sehr aufgedreht und unheimlich freundlich beschreiben. Seine Haare sind aktuell schwarz-braun und er trägt eine große Brille. Alles in allem wirkt er einfach unheimlich niedlich, egal was er tut. Sagt es ihm jedoch niemals. Ihr werdet es nicht überleben.

"Wollen wir?" Fragt er mich, als er meinen Koffer in dem Fahrzeug verstaut hat. Ich nicke und steige auf den Beifahrersitz. Er nimmt auf dem Fahrersitz Platz und startet den Motor. Ich schnalle mich an und los geht die Fahrt. Auf geht's, ab in das Herz von Seoul.

Die Autofahrt verläuft schweigend. Er weiß genau, dass ich nach einem langen Flug eher ungern rede. Ich bin meistens immer noch sehr müde und ausgelaugt. Auch wenn ich viel geschlafen habe, ein Flug ist unheimlich anstrengend.
Geschickt lenkt er das Fahrzeug in eine Parklücke.

"So Madame, aussteigen. Wir sind da!" Sein Ruf weckt mich aus meinem Halbschlaf. Ich blinzel einige Male, dann schnalle ich mich ab und folge ihm.
Wir betreten ein kleines Gebäude. Es ist ein ruhiger Stadtteil und besonders viel los ist hier auch nicht.
Aber genau das schätzen sie. Exo.

Sie setzen sich aktuell aus 9 Mitgliedern zusammen.
Suho, der Leader der bunten Truppe, öffnet uns die Tür und erwartet uns bereits mit einem breiten Lächeln.
"Da seid ihr ja. Schön, dass du wieder da bist, Elena." Begrüßt er uns.
"Ist sie da?!" Kai, einer der zwei jüngsten, ruft laut aus dem Inneren des Hauses und kommt an die Tür gestürmt.
"Elena ist wieder da!" Brüllt er dann laut ins Haus hinein, nachdem er mich erblickt hat.
"Das haben sie bestimmt schon mitbekommen, du brauchst nicht wieder so aufzudrehen." Beschwert sich Suho, der die volle Lautstärke von Kai abbekommen hat.

"Sorry, Hyung*!" Entschuldigt er sich rasch und verschwindet wieder im Haus. Ich muss leicht lachen, genau dieses bunte Treiben habe ich vermisst.
"Kommt doch erst einmal herein. Bittet uns Suho und tritt einen Schritt zur Seite.
Als erstes beziehe ich wieder das Gästezimmer. Oft, wenn ich hier war, habe ich schon darin gewohnt.
Ich habe schon sehr lange mit der Gruppe zu tun, sie unterstützen mich viel und geben mir Halt. Gerade in diesem Land, so fernab von der Heimat.

Der Dorm* hat sich kein bisschen verändert. Die Jungs auch nicht und ich fühle mich sofort wieder wohl, sicher und wie zu Hause.
Beim Abendessen tischt Kyungsoo(auch D.O genannt) köstliches Essen auf. Er kocht sehr oft für die Rasselbande und wäre er kein so großartiger Sänger, könnte ich mir gut vorstellen, dass er ein fabelhaftes Restaurant führen würde.

Wir tauschen alle Neuigkeiten aus, unterhalten uns über Kleinigkeiten und kommen unweigerlich auch zu einem Thema, welches ich gerne vermieden hätte. Der morgige Tag.
"Bist du schon sehr aufgeregt?" Chanyeol, er hat leichte Segelohren und eine extrem tiefe Stimme, richtet seinen Blick auf mich und legt den Kopf ein wenig schief.
In Ruhe kaue ich meinen letzten Bissen noch zu Ende.
Dann hole ich tief Luft.

"Ja, unheimlich. Ich weiß noch nicht einmal, was ich großartig sagen soll. Es werden so viele wichtige Leute da sein! Ich habe keine Ahnung, wie ich das alles meistern soll." Gestehe ich und werde immer leiser.
"Suho hatte bei unserem erste Preis, den wir gewonnen haben, auch keine Rede vorbereitet gehabt und einfach los geplappert." Verrät mir Chen, seine Lippen spannen sich zu einem, für ihn typischen, katzenhaften Lächeln.
"Danke, dass du alles ausplauderst." Nörgelt sofort Suho neben ihm herum.
"Ich versuche doch nur ihr die Angst zu nehmen." Verteidigt sich Chen und stopft sich etwas mehr Essen in den Mund.
"Schmeckt es dir nicht oder ist es dir zu scharf?" Fragt mich Kyungsoo, als er bemerkt, dass ich noch nicht besonders viel gegessen habe.
Ich schüttel augenblicklich meinen Kopf. "Nein, es ist wie immer hervorragend. Doch ich bin sehr nervös und einfach viel zu aufgeregt."
"Aber du musst essen!" Versucht mich Xiumin zum Essen zu bewegen.
"Ach, nicht so schlimm. Dann kann ich ja dein Fleisch haben, wenn du es nicht möchtest." Wendet Sehun, der jüngste der Gruppe, ein und versucht mit seinen Stäbchen das Fleisch von meinem Teller zu angeln.
Das lasse ich natürlich nicht auf mir sitzen!
"Ist ja schon gut!" Rufe ich aus und versuche möglichst schnell mein Fleisch vor seinen flinken Stäbchen zu verteidigen.
Mit Sehun im Nacken schaffe ich es sogar, mehr als die Hälfte von meinem Teller zu essen.

Warum ich so auf ihn reagiert habe?
Zwischen ihm und mir herrscht schon sehr lange ein Kampf ums Essen. Er hat damals angefangen! Es war nicht meine Schuld!

Nachdem wir alle fertig sind, helfe ich noch Chanyeol und Xiumin beim Abwasch.
"Elena? Kommst du? Wir wollen dir noch etwas zeigen!" Werden wir nach einer Weile von Kai unterbrochen. Fragend sehe ich die anderen zwei jungen Männer an, sie grinsen jedoch nur. "Ja, Lauf."
Beiden liegt ein wissendes Lächeln auf den Lippen. Misstrauisch ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und folge Kai vorsichtig.

"Sieh mal!" Stolz hält er mir eine Kiste entgegen. Auch Sehun, welcher hinter ihm steht, grinst breit.
"Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass du für morgen ein Hemd und eine schwarze Jeans hast." Kurz überlege ich. Ja, Sehun hat recht...
"Und so geht das nicht!" Plappert nun Kai unter weiter.
"Darum haben wir uns überlegt dir etwas kleines zu besorgen. Nun, pack es aus!"
Vorsichtig nehme ich den edel wirkenden Pappkarton.
"Oppas*, seid ihr sicher, dass ich euch danach nicht den Kopf abreißen werde?" Ich blicke die anderen beiden vorsichtig an. Ich weiß genau, dass sie es nicht mögen, wenn ich sie mit dem Titel anspreche.
Beide verziehen kurz das Gesicht, sagen jedoch nichts weiter dazu und nicken nur bestätigend.
Vorsichtig löse ich die Bänder von dem edel wirkenden Karton. Mit zittrigen Händen hebe ich den Deckel an und mache große Augen. Dann schüttle ich den Kopf.
"Nein, wie oft habe ich es euch gesagt, ich nehme so etwas nicht an!" Rufe ich aus und will den Karton wieder schließen.
"Doch, wirst du!" Verwundert sehe ich zu Chanyeol auf. Der Rapper ist mit seinen 1,85 Metern wirklich groß für einen Asiaten.
"Das ganze ist nicht alleine auf dem Mist der beiden gewachsen. Wir anderen haben auch unseren Beitrag dazu gegeben. Zumal, irgendwer musste doch darauf achten, dass es nicht zu ausgefallen wird."
Ungläubig schüttel ich meinen Kopf. "Aber..." "Keine Widerrede mehr. Ich hoffe nur, die Schuhe passen." Mischt sich nun auch Baekhyun ein.
"Schuhe?" Erneut hebe ich den Deckel an und Blicke hinein. Tatsächlich, dort liegt auch noch ein paar Schuhe mit schmalem Absatz. Wie ich die Dinger hasse. Ich kann zwar drauf laufen, aber bequem sind sie echt nicht.

"Jetzt guck nicht so, als lägen Folterinstrumente in der Kiste." Lacht Chen über meinen Blick.

Ich will etwas erwidern, doch Kai lässt mich nicht zu Wort kommen. "Probiere sie an! Dann wissen wir es."
Leise seufzend nehme ich die Schuhe heraus, ziehe meine Socken aus und setze mich auf die Couch im Wohnzimmer. Vorsichtig schlüpfe ich in die schwarzen Schuhe. Sie haben feine Riemen, einen festen Halt an der Ferse und sind sehr schlicht.
Wie durch ein Wunder, passen sie perfekt und ich laufe ein paar Meter weit.

"Sieht doch sehr gut aus!" Lobt mich Xiumin.
"Du wirst sie und das Kleid morgen tragen!" Bestimmt Kai und alle stimmen ihm zu. Somit gebe ich mich geschlagen und befreie meine Füße wieder aus dem Schuhwerk.
"Morgen kommt noch Anna vorbei. Sie wird dir bei dem Kleid, den Haaren und dem Make-up helfen."

Ein warmes Lächeln huscht über meine Züge. Anna ist eine gute Freundin, sie hat deutsche Wurzeln, lebt aber schon sehr lange hier in Korea. Sie ist Make-up Artistin und wirklich großartig.

"Gut, du solltest langsam schlafen gehen, der Tag war lang und morgen geht es früh wieder raus."
Kurz sehe ich zu Kyungsoo auf, dann werfe ich einen Blick auf die Uhr an der Wand und nicke.
"Du hast recht, ich sollte langsam wirklich schlafen gehen. Vor Nervosität, werde ich wahrscheinlich überhaupt nicht viel ruhigen Schlaf bekommen, aber ich sollte es zumindest versuchen."

"Das heißt für den Rest, heute Abend mal ein wenig leiser!" Ruft Kyungsoo in strengem Ton den anderen zu, welche nach und nach im Haus verschwinden.

Den Karton mit dem Kleid, stelle ich auf den Nachttisch neben dem Bett. Ich war bereits im Bad, habe Zähne geputzt und mich fertig gemacht.
Meinen Eltern hatte ich bereits geschrieben, als ich gelandet bin. Somit bleibt mir nichts anderes übrig bzw nichts anderes mehr zu tun, als mich hinzulegen und versuchen zu schlafen.
Der morgige Tag wird super anstrengend, aufregend und vielleicht auch ein wenig beängstigend. Zumindest aus jetziger Sicht.

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So, das war es mit dem ersten Kapitel.
Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat.
Da diese Geschichte auch für Leute sein soll, die nicht so viel mit koreanischen Pop am Hut haben, werden Begriffe, die mit einem Sternchen versehen sind, am Ende immer erklärt sein.
Es wird mal etwas anderes sein, als ich gewöhnlich schreibe.
Liebe Grüße
Ellen^-^

*Hyung: höfliche Anrede unter Leuten, die man kennt, von einem jüngeren Mann, an einen älteren Mann. (Koreanisch)

*Dorm: ein Raum, Gebäude oder Wohnung, in welcher viele Leute zusammenleben und schlafen. Im K-Pop ist es oft üblich, dass die Gruppe zusammen in einem Dorm, also einer Wohnung, leben.

*Oppa: höfliche Anrede unter Leuten, die man kennt, von einer jüngeren Frau, an einen älteren Mann. (Koreanisch)

Namen bei EXO:
Byun Baekhyun
Suho/ Kim Junmyeon
D.O/ Do Kyungsoo
Kai/ Kim Jongin
Chen/ Kim Jongdae
Park Chanyeol
Xiumin/ Kim Minseok
Oh Sehun
Lay/ Zhang Yixing

6 der 9 Mitglieder tragen einen Künstlernamen!

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