Kapitel 4

Der Mann im Fernseher -ich habe ihn inzwischen als Wissenschaftler für neurologische Biologie identifizieren können- beginnt nun.



Liebe Bürger und Bürgerinnen. Wir setzten sie darüber in Kenntnis, dass es kein Grund zur Panik besteht. Es exisiert kein Problem, das zur Annahme führen könnte, man würde die bestehende Pandemie nicht bekämpfen oder aufgehalten können.

Der Mann lügt doch, schreit meine innere Stimme voller Inbrunst. Er lügt! Ich versuche die Stimme zu ignorieren, doch der Hall der Worte verweilt in meinen Kopf und will einfach nicht verschwinden.

Wie sie sicher bereits wissen, wird ihnen empfohlen in ihrer Wohnung zu bleiben und sämtliche Fenster und Türen, die nach Draußen führen zu schließen und zu isolieren. Halten sie sich strikt an diese Anweisung. Noch ist nicht klar auf welche Art und wie schnell sich der Virus ausbreitet. Zu ihrem eigenen Schutz wird deshalb nun auch von den Behörden geraten niemanden von außen Zugang zu ihrer Zuflucht oder ihrer Wohnung zu gewähren, denn Infizierte sind meist nicht auf dem ersten Blick zu erkennen. Da die Ausmaße des Zustandes, in dem wir uns nun befinden, noch nicht erkennbar sind, ist es mir momentan nicht möglich ihnen Auskunft über die Dauer der Situation zu geben.

Wir bitten sie weiterhin Ruhe zu bewahren. Sollten wir weitere relevante Informationen erlangen werden wir versuchen sie umgehend zu benachrichtigen.

Wieder das Störbild. Die dringliche Stimme ertönt ein weiteres Mal. Alles Lügen, flüstert sie diesmal, du weißt wie die Regierung mit ihren Politikern und Wissenschaftlern lügen kann. Leugne es nicht.

Absurd, teilt mir mein Verstand mit, doch mein Unterbewusstsein scheint nicht so schnell aufgeben zu wollen.

Eine Zeit lang bin ich hin- und hergerissen, weiß nicht wem von beiden ich die Wahrheit zugestehen soll.

Ich schließe die Augen und verdränge die Stimme meines Unterbewusstseins. Absolute Stille erfüllt den Raum. Gespenstische Stille. Ein Knurren ist zu hören. Meine Hand fährt zu meinem Bauch. Das Hungergefühl überkommt mich ein weiteres Mal. Erst jetzt registriere ich, dass ich immer noch stehe und mich eigentlich in die Küche begeben wollte. Diesem Vorhaben folge ich nun auch, doch zuvor schnappe ich mir die Fernbedienung von meiner Couch und schalte den Fernseher aus. Melden wird sich von denen heute eh keiner mehr.

In der Küche angekommen erblicke ich erstmal ein kleines Durcheinander, welches in den Tagen zuvor entstanden ist. Ich meine, es ist allerseits bekannt, dass Studenten die Küche nicht als ihren Lieblingsaufenthaltsraum betrachteten, doch in meinem Fall ist es eher der Zeitmangel, der das Aufräumen der Küche als schwierig gestaltet. Eigentlich koche ich nämlich gar nicht so schlecht und auch nicht wirklich ungerne, weshalb ich im Gegensatz zu den meisten Studenten über sehr gute Ausstattung an Küchenutensilien verfüge, die dann jedoch auch wiederrum gespült werden wollen. Doch selbstverständlich greife ich öfters auch auf einfaches Fast Food zurück. Leider. Bequemlichkeit ist manchmal dann doch der Sieger, wenn es darum geht, ob aufwändig gekocht werden soll oder doch lieber die Lieblingspizza einfach nur in den Ofen kommt.

Gekonnt ignoriere ich die eigentlich noch ausstehende  Arbeit und widme mich meinem Kühlschrank. Gut, dass ich gestern noch Einkaufen war, innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. So habe ich nun genug Auswahl. Außerdem weiß niemand wirklich wie lange diese Misere noch andauern wird. Nach kurzem Überlegen schnappe ich mir die Milch aus dem Kühlschrank, Schüssel und Müsli aus einem Küchenschrank und einen Löffel aus der Schublade. Milch und Müsli füge ich in der Schüssel zusammen. Nachdem ich die Milch wieder in den Kühlschrank verstaut habe, bewege ich mich zum Wohnzimmer und lasse mich im Schneidersitz auf die Couch nieder. Mit glücklicher Miene fange ich an zu essen und bemerke wie mein Hungergefühl sich immer mehr verabschiedet.

Zufriedenheit macht sich in mit breit und bringt mir ein Lächeln auf das Gesicht. Wie man sich über die kleinen Dinge des freuen kann.

Ich habe die Schlüssel halb leer, als mein Handy vibriert. Ich stelle die Schüssel auf den kleinen Tisch vor mir. Sofort danach fische ich das Handy aus meiner schwarzen Jeans, mein Gott ich habe es noch nicht einmal geschafft mir bequeme Sachen anzuziehen, und blicke auf den Bildschirm, der mir verrät, dass ich eine Nachricht empfangen habe. Also entsperre ich meinen Bildschirm und sofort blitzt mir das Layout eines gewöhnlichen Chatverlaufs entgegen.

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Beim nächsten Kapitel dürft ihr gespannt sein, wer sich da meldet. ;)

Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und nehme gerne Vorschläge und Kritik an.

Ich denke, dass die Kapitellängen von nun an so bleiben werden und/oder sich verlängern.

Bis dann

pencilcrime

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