Kapitel 1

Eine Mischung aus Panik und Angst durchfährt mich. Ich stehe eindeutig unter Schock. Unglaubwürdig starre ich den Fernseher an, um meine Gedanken zu ordnen und das eben Gesagte Revue passieren zu lassen. Doch die Tatsache, dass ich jetzt erst realisiere, dass der Notstand ausgerufen wurde, erzeugt mehr ein träges Gefühl in meiner Magengegend, als dass sie mich in die Realität zurückholt. Erst die aufgesetzt ruhige Stimme der Nachrichtensprecherin reißt mich aus meiner Starre.

>>Wir bitten sie abermals um ihre Aufmerksamkeit. Die Regierung ruft den Notstand aus. Das Virus verbreitet sich schneller als angenommen und die Zahl der Infizierten nimmt zu. Es handelt sich um eine Pandemie, bei der die Ausmaße weder bekannt, noch vorhersehbar sind. Ruhe zu bewahren, Türen und Fenster zu schließen und ihr TV-Gerät angeschaltet zu lassen ist das Einzige was sie momentan tun können. Ich wiederhole. Bleiben sie in ihrem Haus und isolieren sie sich. Lassen sie niemanden rein. Infizierte erkennen sie an verlangsamter Reaktionsfähigkeit und übermäßiger Blässe. Vermeiden sie Kontakt mit diesen Personen! Weitere Instruktionen werden in Kürze folgen.<<

Die Sonne ist im Begriff ihren Umlauf zu beenden und langsam beginnen die Worte in meinen Kopf einzudringen und mein Gehirn versucht ihnen eine Bedeutung zu geben. Die darauffolgenden Sekunden scheint alles auf einmal zu passieren. Kaum habe ich die Informationen verarbeitet, setzt sich mein Körper in Bewegung, um alle Fenster in meiner Wohnung zu kontrollieren und sie zu schließen, falls sie noch offen sind. Währenddessen brütet mein Verstand schon aus was ich noch erledigen muss. Klebeband, schießt es mir durch den Kopf. Ich brauche Klebeband, um die Fenster abzudichten. Hoffentlich habe ich noch welches oben, denn in den Keller zu gehen und neues zu holen ist wohl nicht sonderlich klug, wenn man der Nachrichtentante Glauben schenken darf.

Nach einigem Hin- und Hergerenne sind alle Fenster geschlossen und ich finde mich in meinem Arbeitszimmer wieder, welches eher schlicht gehalten und zum Nutzen eingerichtet ist. Mit einem Blick auf meinen mehr als unordentlichen -ich würde es als apokalyptisch bezeichnen- Schreibtisch entdecke ich eine fette Rolle Panzertape. Für irgendetwas ist meine gelegentliche Faulheit doch zu gebrauchen. Ich schmunzle innerlich. Sofort greife ich nach der Rolle und mache mich an die Arbeit. Nach einigen Minuten -endlich habe ich es geschafft- sind die Fenster nun auch dicht. Stolz positioniere ich mich vor meinem vollbrachten Werk. Da sollte jetzt wirklich nichts mehr durchkommen. Hoffe ich zumindest. Doch irgendwas lässt mich denken ich hätte was vergessen und ein Gedankenblitz offenbart mir meine Nachlässigkeit sofort. Mit der flachen Handfläche schlage ich mir auf die Stirn. Na klar, die Wohnungstür, die habe ich vergessen.

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Ich würde gerne wissen, was ihr bis jetzt von der ganzen Story so alles erwartet und ob schon irgendwelche Vorahnungen bestehen? :)

Lob, Kritik und Vorschläge werden auch gerne angenommen! :D

pencilcrime

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