Kapitel 8

Seit Kisame und Itachi aufgebrochen waren, waren jetzt schon ein paar Wochen vergangen. Naruto und Shikamaru hatten den Plan verworfen, Sakura und Kiba jetzt schon zu retten. Temari hatte ihnen dazu geraten, solange zu warten, bis sie die Shinobi Grundlagen beherrschen.
Wenn Naruto nicht gerade von Temari durch den Fleischwolf gedreht wurde, traf er sich mit Hinata oder saß mit Shikamaru und den anderen Akatsuki Mitgliedern zusammen. Dabei hatte er auch zu spüren bekommen, dass man Hidan und Shikamaru nicht in einen Raum stecken sollte, obwohl Naruto nicht verstand, was die beiden gegen einander hatten. Hinata erzählte er von seinem Training und der verrückten Truppe, Namens Akatsuki. Sie lachte immer leise und meinte immer wieder, Naruto würde sie anlügen. Shikamaru setzte sich schon mit dem Rest der Planungsabteilung zusammen, um eine Strategie gegen das Gen-Jutsu zu entwickeln. In Narutos Augen war sein Freund echt nicht zu beneiden, denn in der Planungsabteilung saß ebenfalls Temari. Nicht, dass Naruto sie nicht mochte (Ihr Bruder war ihm wesentlich unsympathischer) aber ihr Training machte Naruto schon fertig genug.

"Jetzt strengt euch doch mal an, ihr Waschlappen!" hallte Temaris Stimme über den Trainingsplatz. Sie hatte einen Pacour aufgebaut, den Naruto und Shikamaru jetzt schon zum zwölften Mal abliefen. Sie selbst saß hoch oben auf einem der Felsen, die-neben Baumstämmen, Gittern oder Gräben- als Hindesnisse dienten. In der Hand hielt sie eine Stoppuhr, die unbarmherzig weiter tickte. "Denkt an euer Chakra! Ihr habt noch ein paar Runden vor euch!" rief sie von oben herab. "Ich... kann.. nicht mehr." keuchte Naruto. Er stützte sich auf seine Knie und sah schnaufend zu Boden. Shikamaru befand sich schon etwas weiter vorn. Er lag auf einem Felsen, alle viere von sich gestreckt. "Ihr Weicheier. Steht auf, es sind doch nur noch fünf Runden." versuchte Temari die beiden anzuspornen, merkte aber schnell, dass beide am Ende waren. Sie seufzte und teleportierte sich von ihrem Felsen zu Shikamarus. Grinsend trat sie in sein Blickfeld. "Dann macht 'ne kurze Pause. Danach machen wir mit Tai-Jutsu weiter." Ihr Grinsen wurde etwas weicher, als sie Shikamaru die Hand entgegenstreckte und ihn auf die Beine zog. Wie auf Komando ließ sich Naruto auf den Rücken fallen und schloss die Augen. "Glaub ja nicht, dass ich dir auch noch hoch helfe." rief Temari und lachte schallend. Sie teleportierte sich zu Naruto und hielt ihm eine Wasserflasche hin. Der Uzumaki öffnete die Augen einen Spalt breit, sah das Mädchen misstrauisch an. Die lachte bloß auf. "Ich hab noch nie bemerkt, wie penetrant dein Chakra ist." murmelte er und griff nach der Wasserflache. Temari richtete sich wieder auf. "Ihr werdet besser im Umgang mit Chakra." Stellte sie fest. "Vielleicht seid ihr doch nicht so hoffnungslos, wie ich gedacht habe." Shikamaru tauchte neben den beiden auf. Naruto reichte ihm die Flasche und sein Freund trank daraus.

"So, ich denke, wir sollten weiter machen." Die Blondine klatschte in die Hände. "Ihr werdet jetzt gegeneinander kämpfen, bis einer von euch mindestens zehn Sekunden auf dem Boden liegt. Dann sind wir für heute fertig."- "Meinst du nicht, dass du die beiden ein bisschen zu hart dran nimmst?" Ertönte eine bekannte, tiefe Stimme. "Sasuke..." knurrte Temari und musterte den Schwarzhaarigen abfällig, der auf einem Pacourhinderniss saß. Sie biss sich auf die Unterlippe. "Was fällt dir ein, dich in mein Training einzumischen, he?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte das Gewicht auf das linke Bein. Der Angesprochene zog die Augenbrauen hoch und kam auf das Mädchen zu. Er war wesentlich größer als sie, was sie aber nicht davon abhielt, den Blickkonakt zu wahren. Naruto glaubte sogar kleine Blitze zwischen ihnen hin und her züngeln zu sehen. "Ich will Naruto mitnehmen." sagte Sasuke, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Das Mädchen zog skeptisch eine Augenbraue hoch. " er darf mit dir gehen, wenn du gegen ihn kämpfst." Ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als Sasuke den Blick zu Naruto warf, der vollkommen überfordert dem Gespräch gefolgt war. Es machte klick in seinem Kopf und er riss die Arme hoch. "Nie im Leben kämpfe ich gegen den! Da kann ich mir ja gleich mein eigenes Grab schaufeln, echt jetzt!" empörte sich der Uzumaki verzweifelt. Shikamaru versteckte sein Lachen hinter einer Hand und auch Temari musste wieder lachen. "Blödmann." murmelte Sasuke und ging auf den Blonden zu. "Sasuke!" rief Temari fest. "Nur Tai-Jutsu. nach zehn Sekunden auf dem Boden bist du der Sieger." stellte sie noch einmal die Regeln klar. Sasuke wedelte nur abwertend mit der Hand und sprang auf seinen Gegner zu.Ach du Scheiße! In letzter Sekunde konnte sich Naruto wegducken. Sasuke stand nun mit dem Rücken zu ihm, trat mit dem Bein nach dem Blonden und drehte sich dabei wieder zu ihm. Wie aus Reflex hob Naruto die Arme und konnte so den Tritt etwas abfangen, verlor aber den Halt und wurde zu Boden geschleudert. "Aufstehen, Naruto!" herrschte Kurama in seinem Inneren. "Willst du dich so einfach geschlagen geben? Was für eine Schande!" provozierte der Bijuu seinen Jinchuuriki weiter, sodass sich dieser aufrichtete. Jetzt war Naruto es, der auf Sasuke zusprang. Der Uchiha hatte scheinbar nicht mit einem Angriff gerechnet und so konnte Naruto problemlos einen Schlag in die Magengrube seines Gegners platzieren. Ein Grinsen schlich sich auf Narutos Lippen, als Sasuke sich keuchend nach vorn beugte. Dieses erlosch aber sofort wieder, als ein fester Griff sich um Narutos Arm legte, Sasuke sich zur Seite drehte und mit dem Fuß gegen Narutos Brustbein trat. Der Schwarzhaarige zog an Narutos Arm, sodass dieser nach vorn in den Staub viel. Gerade, als der Blonde sich auf den Rücken drehen konnte, um etwas Distanz zu Sasuke zu schaffen, setzte sich dieser auf Narutos Hüfte. Er fixierte die Arme des Blonden mit einem starken Griff, die Beine hatte er durch seine eigenen festgenagelt. Spöttisch grinsend lehnte Sasuke sich nach vorn und zählte leise bis zehn. Sein warmer Atem strich Narutos Hals und er bekam eine Gänsehaut. Bei 'Zehn' richtete sich der Uchiha wieder auf. Verschwunden war das Grinsen, erschienen war wieder der kalte Ausdruck, mit dem er immer anzutreffen war. Er klopfte sich die Sachen ab und sah dann zu Temari. "Kann ich ihn jetzt mitnehmen?" fragte er. Temari hatte wieder ein Grinsen im Gesicht. Sie stand neben Shikamaru und nickte bloß. "Aber lass mir den Jinchuuriki ganz, wir brauchen ihn noch." Erschrocken sprang jetzt auch Naruto wieder auf. flehend sah er zu Temari und Shikamaru, die sich kurz ansahen und dann die Köpfe schüttelten. "Du wirst es überleben, Naruto." feixte Shikamaru, als der Blonde von Sasuke vom Trainingsplatz gezogen wurde.

Sie liefen an Narutos Zimmer vorbei, zwei Türen weiter, in das von Sasuke. "Ich will duschen!" quängelte der Uzumaki und versuchte sich aus Sasukes Griff zu lösen. Der dachte aber gar nicht daran, den Griff zu lockern, zog den Uzumaki in sein Zimmer, schloss geschickt mit dem Fuß die Tür und schubste Naruto auf einen freien Stuhl, der mitten im Zimmer stand. Sofort war der Uchiha vor Naruto und sah ihm in die Augen. "Wer ist es?" zischte er leise. Mit vor Schock geweiteten Augen sah Naruto in die roten Irden seines Gegenübers. "W-wer?" stammelte er, darauf bedacht, nicht weiter in die glühenden Augen zu sehen. Sasuke kam ihm noch näher, ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Naruto schluckte und versuchte sich nach hinten zu lehnen, um etwas Raum zwischen die beiden zu bringen - vergebens. Gegen seinen Rücken drückte sie Stuhllehne. ruckartig drehte Naruto seinen Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Ein grober Griff an seinem Unterkiefer drehte den blonden Kopf zurück in Sasukes Richtung, der noch genauso nah war, wie zuvor. "Das Mädchen." knurrte der Uchiha. Das Sharingan leuchtete immer noch. Naruto hatte von Deidara gehört, dass die Uchiha stark im Gen-Jutsu waren. Ihre Augen waren ihnen dabei eine große Hilfe; Itachi müsste man nur für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen sehen, um in seinem Gen-Jutsu gefangen zu sein. Krampfhaft kniff Naruto die Augen zusammen. "Sie... ist eine Freundin." presste der Uzumaki hervor. "Eine Freundin?" hauchte Sasuke skeptisch. Naruto konnte seinen warmen Atem auf seinen Lippen spüren. Eine Gänsehaut überkam ihn, es war ihm unangehem. Ohne hinzusehen versuchte der Blonde seinen Gegenüber von sich zu schieben, aber Sasuke war stärker und ließ es nicht zu, dass Naruto sich aus dieser beklemmenden Situation befreien konnte. "Ja." versuchte Naruto so klar wie möglich hervorzubringen. Wortlos trat Sasuke zurück und vergrößerte den Raum zwischen den beiden wieder. Kaum merklich atmete Naruto durch und entspannte sich etwas. "Wie heißt sie?" fragte Sasuke jetzt in seinem normalen Tonfall. er stand vor dem Fenster hinter Naruto und sah hinaus auf die viel befahrene Straße. "Wieso interessiert dich das so sehr?" Fand Naruto seine Selbstsicherheit zurück und sah über die Schulter zu Sasuke. Der sah einfach weiterhin aus dem Fenster, er hatte nicht vor Narutos Gegenfrage zu beantworten. "Antworte einfach." sagte er nach einer Weile des Schweigens. "Ihr Name ist Hinata." stellte Naruto mit eine Schulterzucken klar. Sofort drehte Sasuke sich um, die kühle Maske wahrend, aber die Hände zu Fäusten geballt. "Und ihr voller Name?" Fragte der Uchiha jetzt etwas lauter. Naruto zuckte leicht zusammen. "Weiß ich nicht." gab er ehrlich zu. Über so etwas hatten die beiden sich nie unterhalten. Das Thema Familie hatten Beide immer gut umgangen. Naruto hatte seine Gründe gehabt. Warum Hinata nie etwas erzählt hatte, machte den Blonden schon neugierig, aber weil er nicht wusste, ob Hinata ein ähnliches Schicksal wie er oder Sakura trug, bohrte er nie nach. Auch in der Freakshow hatte man fast nie etwas von der Vergangenheit der anderen gehört. Das war auch besser so, wenn alle eine Geschichte, wie Sakura zu erzählen hatten. Sie hatte Naruto eines Abends nach einer ihrer Versiegelungen davon erzählt. Ihre Eltern waren beide Normalverdiener. Ihr Vater arbeitete in einer Fabrik, in der er den gesamten Tag verbrachte. Abends brachte er immer etwas zu Essen mit, da ihre Mutter völlig ungeschickt in der Küche war. Sie arbeitete Vormittags im Rathaus. Sakura war ein aufgedrehtes Kind. Sie konnte nicht genug Bewegung haben und selbst Abends weigerte sie sich zu schlafen. Ihr Vater hat sie dann ins Bett gebracht und ihr so lange vorgesungen, bis das Mädchen endlich einschlief. Als Sakura sechs Jahre alt wurde, verunglückte ihr Vater bei Reparaturarbeiten in der Fabrik und stürzte 15 Meter in die Tiefe. Sakuras Mutter weinte damals viel, sie konnte nicht zur Arbeit gehen und verlor nach gut drei Monaten ihre Anstellung. Das Geld reichte kaum für die Miete ihrer Wohnung und die Lebensversicherung ihres Vaters weigerte sich zu zahlen, da nie geklärt wurde, wie Sakuras Vater fallen konnte, ohne bewusst gesprungen zu sein. Sakura war weiterhin das aufgedrehte Mädchen, das Abends nicht schlafen konnte. Oft rief sie nach ihrem Vater, doch ihre Mutter sagte immer wieder, 'dass Papa noch arbeiten muss.' Wenn Sakura dann immer noch nach ihrem Vater schrie, schlug ihre Mutter sie und gab ihr Schlaftabletten, die sie selbst verschrieben bekommen hatte. Ihre Mutter wurde mit der Zeit immer abhängiger von den teuren Psychopharmakern, gab das wenige Geld, das sie hatten für Wunderpillen aus, die ihr das Leben leichter machen sollten und ihren Schmerz betäubte. Sakura wurde weiterhin mit Schlaftabletten ruhig gestellt. Essen wurde vernachlässigt und die beiden verwahrlosten immer mehr, bis der Vermieter ihrer Wohnung sie auf die Straße setzte. Während Sakuras Mutter weiterhin durch ihre Medikamente in einer anderen Welt lebte, begann Sakura zu klauen, um nicht zu erfrieren oder zu verhungern. Sie konnte sich und ihre Mutter einige Monate versorgen, aber als der Winter einbrach, verließ Sakruas Mutter die damals sieben Jährige. Sakura selbst wartete auf ihre Mutter, an der Stelle, an der sich beide schlafen gelegt hatten.

Ihre Mutter kam nicht.

Ein Mann fand sie schließlich, als sie kurz vor dem Verhungern war. Er nahm sie mit sich und bot ihr eine Stelle in der Freakshow an. Seitdem lebte das Mädchen dort und wuchs zwischen den verrücktesten Menschen auf. Auch andere Kinder fanden einen Platz in der Freakshow, so auch Naruto oder Kiba.

"Weißt du, ob sie das Byakugan besitzt?" riss Sasuke Naruto aus den Gedanken. Naruto schüttelte den Kopf. "Nein... ich weiß nicht einmal, was das genau ist." beichtete Naruto leise. Der Gedanke an Sakura machte ihn traurig. Sie hatte ein besseres Zuhause verdient, als sie es jemals gehabt hatte. Naruto musste sie einfach hierher bringen, das beschloss er jetzt. Niemand sollte leiden, das machte sich Naruto zum Ziel. "Weiße Irden, milchige Augen." klärte der Schwarzhaarige Naruto auf und riss ihn erneut aus den Gedanken. Narutos Augen weiteten sich. Woher wusste Sasuke von ihrer außergewöhnlichen Augenfarbe? stumm nickte er langsam. Was hat das zu bedeuten?! "Verdammt!" rief Sasuke und schlug gegen die Fensterscheibe, die sofort klirrend in tausend Stücke zerbarst. Blut quoll aus den kleinen Wunden an Sasukes linker Hand. "Sasuke!" Naruto sprang auf, griff nach dem Kopfkissen, das auf dem Bett rechts neben ihm lag und trennte den Bezug davon. Er griff nach Sasukes verletzter Hand und wickelte schnell die Bettwäsche darum. "Warum denn ausgerechnet sie?" nuschelte der Schwarzhaarige und zog Naruto in eine Umarmung. "Warum ausgerechnet Prinzessin Hinata vom Hyuuga Clan?" Naruto war völlig überfordert und blieb einfach starr stehen. Ihre Hände drückten unangenehm in seinen Bauch, aber er traute sich nicht, den Uchiha von sich zu stoßen. Sasuke machte einen verzweifelten Eindruck, fast so, als wäre er mit allem überfordert. Das hatte Naruto noch nie bei Sasuke gesehen. Der sonst so kalte Sasuke, den Naruto nie richtig einschätzen konnte, verhielt sich wie ein trauriges kleines Kind und Naruto konnte nicht einmal verstehen, warum er sich so verhielt. "Entschuldige." brummte der Schwarzhaarige nun und löste sich vom Kleineren. Er ging einige Schritte am Blonden vorbei in den Raum. "Mehr wollte ich nicht... wenn du willst, kannst du jetzt gehen." nuschelte der Uchiha. Naruto blieb einige Sekunden einfach so stehen, bis er langsam nickte und an Sasuke vorbei zur Tür ging. Diese wurde jedoch aufgerissen und Deidara stürmte hinein. "Sasuke!" rief er völlig außer Atem. Naruto war vor Schreck nach hinten gesprungen, sah den Künstler mit geweiteten Augen an. "Ich... muss ..." begann dieser schnaufend. "Mein Gott Deidara reiß dich zusammen!" herrschte Sasuke den Blonden an. Der sah ihn schuldbewusst an, ehe er sagte:

"Itachi ist tot."

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