➰ 13. KAPITEL ➰

Eine Veränderung

bewirkt stets eine weitere Veränderung.

(Niccoló Machiavelli)

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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe. In meinem Kopf rattert es und ich versuche diese Aussauge auszuwerten. Nero betrachtet mich dabei und legt den Kopf schief.

„Wenn das wahr ist", fange ich zögerlich an, „Dann sind deine Eltern nicht deine richtigen Eltern?"

Ich habe sie früher einmal gesehen, als sie ihn von der Schule abgeholt hatten. Sie sehen eben aus wie Eltern, die ihren Sohn bis über alles lieben. Ich kann mir nicht im geringsten Vorstellen, das diese nette Menschen, irgendwelche Geheimnisse vor Nero hatten.

„Sieht so aus", sagt Nero und schiebt nachdenklich seine Augenbrauen zusammen. Mich verwirrt sein Verhalten. Hat er denn keine Fragen? Ist er denn nicht neugierig und will mit seinen Eltern darüber reden?

„Was willst du jetzt tun", frage ich ihn schließlich und er blickt auf.

„Keine Ahnung", antwortet er schulterzuckend, „Wahrscheinlich gar nichts. Ich lasse einfach alles, wie es ist!"

„Was?", stoße ich empört hervor.

„Ich denke einfach, ich sollte mich nicht zu viel damit beschäftigen. Außerdem ist es ein blödes Gefühl in der Vergangenheit zu wühlen! Vielleicht kann mich die Wahrheit ganz schön in Gefahr bringen und meine ... meine Eltern auch, deshalb lasse ich es", bestimmt er, steht auf und beginnt die Bücher in die Regale einzusortieren.

„Aber es ist dein gutes Recht, alles zu erfahren", erwidere ich und folge ihm schließlich. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Wenn ich in Neros Situation wäre, hätte ich schon längst mit Dad geredet. Kann ja auch sein, dass alles nur ein großes Missverständnis ist und die Krankenschwester einen Fehler gemacht hat. Es ist seine Entscheidung und er muss damit leben. Ich könnte es nicht.

„Okay", seufze ich und er sieht mich überrascht an, „Du hast Recht. Es geht hier um dich, aber versprich mir das du nochmal drüber nachdenkst, in Ordnung?"

Nero stellt das letzte Buch weg und grinst mich an. Er kommt näher, legt mir einen Arm um die Schultern und zieht mich an seine Brust. Dann merke ich, wie er sich zu mir runter beugt und sein warmer Atem meine Wange streift.

„Versprochen", flüstert er. 

Louis hat einen Arm um meine Taille geschlungen und presst mich an seine Brust. Mit seiner freien Hand hält er mir das kühle tödliche Ding an die Schläfe. Von ihm habe ich etwas in der Art erwarten können. Und nun ist mir auch klar, warum ich mitkommen sollte. Aber was nicht klar für mich ist, wie ihm das helfen kann Harrys Meinung zu ändern.

Ich bin mir nicht sicher, ob Louis mich wirklich erschießen würde, nur um Harry eins auszuwischen. Solé hatte mich gewarnt. Ja, ich bin hier mit den gefährlichsten Gefangenen der Geschichte zusammen . Und derjenige, der mich mit einer kleinen Bewegung ins Jenseits befördert, scheint einer der schlimmsten zu sein. In diesem Moment kann ich Harry sein Urteil nicht verübeln.

Ich versuche die Reaktionen von Harry und seinen Leuten zu analysieren. Fast alle sehen gespannt zu Louis und mir und haben, wie von solchen Menschen zu erwarten, wenig Mitgefühl für mich. Harrys Blick ist undeutbar.

„Wie soll diese Aktion meine Meinung ändern?", ruft er. Seine Augen sind zu Schlitzen verengt, damit er uns noch besser auf die weite Distanz sehen konnte. Zumindestens glaube ich das, aber dann bemerke ich, dass sein Blick an meinem rechten Bein haftet. Ich brauch nicht runter zugucken, um nachzusehen, was ihn so neugierig macht. Es ist mein Messer!

„Oh das weißt du ganz genau wie ich", antwortet Louis ihm mit tiefer Stimme. Mir fällt auf, wie viel Gehässigkeit in seiner Stimme liegt, etwas mir Unbekanntes, was ihn betrifft. Etwas was mir ganz und gar nicht gefällt.

„Du bist ein so durchschaubarer Mensch Harry" Louis spuckt den Namen mit solch einer Verachtung aus ... Sofort frage ich mich wieder, was wohl der Grund dafür ist. Übrigens finde ich das Harry der Art Mensch ist, den man am wenigsten durchschauen kann.

„Schon immer hast du dich um das Wohlbefinden von anderen gesorgt, nicht wahr? Du kannst es nicht ertragen, wenn Menschen wegen dir sterben. Aber das tun sie" Ich kann mir nur Vorstellen wie Louis Harry schadenfroh angrinst. Von weiten sehe ich, das Harry die Fäuste ballt und seine ganze Körperhaltung ist allgemein verkrampft.

Egal was Louis macht, er macht es gut. Er weiß genau, was er tun und sagen muss, damit Harry wütend wird.

„Und wo sind deine Leute, die hinter dir stehen?", knurrt Harry. Oha. Anscheinend weiß auch er, wie er Louis ärgern kann, denn der presst mich unmittelbar näher an sich. Ich fühle mich fast wie ein Kuscheltier, wäre da nicht die Pistole an meinen Kopf.

„Das war schon immer dein Fehler! Du bist alleine und unterdrückst die Menschen, die dir nah sind, niemand vertraut dir. Übrigens vergraulst du schon wieder jemand, der dein Freund sein könnte", meint Harry jetzt ruhig und schaut mich musternd an. Er spricht von mir und ich überlege, ob ich wirklich mit Louis befreundet wäre, wenn er nicht in der Versuchung ist, mich umzubringen. Nein, entscheide ich.

Ein tiefes Brummen kommt aus Louis Brust, welches sich anhört wie ein ausbrechender Vulkan. Nun ist es Harry, der herausfordernd eine Augenbraue hochzieht.

Und dann passiert es.

Louis schreit irgendwelche unverständliche Wörter und schon vernehme ich das trampeln der Schuhe auf den Kieselsteinweg. Er nimmt die Pistole von meinem Kopf und schubst mich hastig auf den Boden. Gerade noch so kann ich mich mit beiden Händen abfangen, aber durch die Steine reiße ich mir die Handfläche auf und beiße die Zähne zusammen, um nicht loszuschreien, so weh tut es. Die meisten der Inhaftierten springen über mich drüber und greifen Harry an.

Erste Schüsse fallen und erste Menschen sterben. Mit Tränen in den Augen, stehe ich geduckt auf und renne zur Seite, raus aus dem Gemetzel. Ich sehe wie sie unbarmherzig alles was ihnen in den Weg kommt abknallen. Keiner zeigt Mitleid und niemand kümmert sich um die Toten, die sich teilweise noch auf der Erde rumquälen, ehe sie sterben. So viel Blut habe ich noch nie auf einmal gesehen und werde ich auch hoffentlich nicht mehr.

Plötzlich zieht Ylvie meine Aufmerksamkeit auf sich, welche sich an der Seite des Tores wegschleichen will. Auch sie sieht geschockt aus, ihr ganzes Gesicht ist mit Tränen und Blutspritzern übersät. Ich sehe Harry, der mit Louis kämpft. Beide ohne Waffen, nur mit ihren Händen.

„Nein. Lass mich los"

Es ist ein Schrei von Ylvie, der mich wieder zu ihr zuschauen lässt. Phiebie steht mit einen mörderischen Lächeln neben ihr und hält sie an den Haaren fest. Und endlich regt sich wieder etwas in mir und ich stolpere auf sie zu.

„Nein, halt stopp! Phiebie hör auf", brülle ich so laut ich kann, doch sie hebt schon ihr Messer. Oh man, sie wird Ylvie umbringen, wenn ich nicht schneller bin. Nochmals rufe ich sie solle aufhören und diesmal hört sie mich. Kurz wendet Phiebe sich wieder Ylvie zu und senkt ihr Messer.

„Ylvie", schreit nun auch Harry der ein gutes Stück weit weg mit Louis zu tun hat, der ihm die Faust ins Gesicht schlägt und seine Abgelenktheit ausnutzt.

Ich komme bei den beiden an und presse die Lippen aufeinander, als ich sehe, was Phiebie gemacht hat. Sie hat ihr nicht wehgetan. In ihre Hand hält sie Ylvies Zopf, den sie fein säuberlich mit ihren Messer abgeschnitten hat. Ylvie wimmert ängstlich und ihre großen Augen schauen mich bittend an.

„Sie gehört dir", lacht Phiebie, klopft mir auf die Schulter und stürmt dann schreiend auf zwei Jungs zu die gerade kämpfen. Schnell bücke ich mich und rücke mit meinem Gesicht ganz nah an Ylvies, so dass es für Außenstehende aussieht, als ob ich ihr drohen würde.

„Hör zu", raune ich, „Renne so schnell weg, wie du kannst. Alle denken du bist mir entkommen und ich will dich wieder einfangen. Hier gibt es doch sicherlich ein Haus, wo wir uns verstecken können, oder? Lauf einfach und schau nicht zurück, wenn du überleben willst"

Ihre Augen werden groß und nach wenigen Augenblicken nickt sie kaum merklich. Erstaunt das sie es so schnell verstanden hat, rutsche ich ein Stück zur Seite. Ylvie steht auf und sprintet ohne sich nochmal umzudrehen los. Ich stecke mein Messer an mein Beinhalfter und folge ihr. Sie ist nicht sehr schnell und ich renne extra langsam, damit ich sie nicht einhole.

Beide entfernen wir uns von der Schlacht und der Tod rückt in weite Ferne.

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ALOHA MEINE LIEBEN *-* <3

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, ich bin mega unzufrieden. Naja :) Aaaaber endlich habe ich es geschafft mit einem neuen Update :D

Unglaublich wie viele Leser ich in den letzten Tagen mal wieder dazubekommen habe. Das ist echt ... WOW <3 Danke an alle die voten, kommentieren oder einfach nur lesen! Ich habe wieder fast 2000+ Leser  ... So viele Leser hatte ich noch nie :* Vorallem nicht so tolle xD

Okay genug geschleimt. Diese Woche wird es kein Update mehr geben ... Da ich auf Chorfahrt bin und erst Freitag zurückkomme (Votet und kommentiert mich mal bitte in Grund und Boden, damit ich umfalle wenn ich am Freitag zurück komme <3 ;D) Am Samstag wird "vielleicht" ein neues Kapitel kommen!

Sooo was sagt ihr nun zu diesem Kapitel? Sicher ist, das Ylvie ein bisschen von sich erzählen wird. Und ihr Geheimnis gelüftet wird .. Auch wird BALD Ebonys Geheimnis, warum sie ins Gefängnis gekommen ist. gelöst :D Alsooooo seid gespannt ;)

Und Louis ist jetzt erstmal wech .. Harry leider auch, aber der kommt wieder <3


Wenn ihr euch langweilt und mich unglaublich vermisst, guckt euch das an:

xD

- N

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