004 | Harry
Harrys P.o.V
Total verschwitzt schreckte ich hoch. Ich atmete schwer und strich mir meine Haare aus meinem Gesicht. Ich holte tief Luft und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Diese Erinnerungen machten mir mehr als nur ein bisschen zu schaffen. Ich hatte gehofft, dass ich mich etwas erholen konnte. Aber die Nacht war grässlich.
Ich hasste es, wenn ich mich an das zurückerinnerte was geschehen war. Ich wollte an diesen Teil meines Lebens nicht wieder erinnert werden. Doch über Träume hatte man nie die Macht. Leider.
Anstatt mich von den Erinnerungen zu lösen schoben sie sich immer mehr in den Vordergrund. Ich griff mir in die Haare und stütze meinen Kopf ab. Ich kneife meine Augen zusammen und versuchte dagegen anzukämpfen. Es machte mich allerdings mehr als nur wahnsinnig. Schwer atmend löste ich meine Haltung auf und stand auf. Ich lief in der Zelle auf und ab und knetete meine Hände. Ich lies meinen Kopf kreisen und atmete stoßweise aus. Das ich jetzt auch noch in einer Isolationszelle festsaß half mir nicht mich zu beruhigen. Es machte es nur schlimmer.
Ich hatte das Gefühl, dass die Wände sich immer weiter auf mich zubewegten. Mein Puls ging hoch, bis ins unermessliche. Ich sah auf einmal schwarz und holte aus und traf die Wand mit meiner rechten Faust. Ich vernahm wie meine Knöchel ungesund knackten. Jedoch hielt es mich nicht auf und ich schlug ebenso fest mit der linken Faust auf die selbe Stelle an der Wand. Mein Herz schlug so schnell, dass ich das Gefühl hatte das mein Brustkorb zerberste.
Ich vernahm nur leises Signal, welches auf einmal ertönte. Es signalisierte das es einen Notfall gab. Ich war dieser Notfall.
Wütend, drehte ich mich zur Kamera herum, welche in einer der Ecken der Zelle angebracht war. Ich hasse es. Nicht ein einziges Mal konnten sie einen in Ruhe lassen. Überall waren ihre Augen.
Meine Muskeln hatten sich immer noch nicht erholt. Wie denn auch. Mein ganzer Körper schmerzte. Blut floß von meinen Knöcheln über meine Finger und tropfte auf den Boden. Der Schmerz tat gut. Es fühlte sich befreiend an. Es lenkte mich ab, weil es etwas war worauf ich mich konzentrieren konnte.
Schmerz war das einzige was immer beständig ist.
Die Zellentür öffnete sich, ich blickte keuchend zur Tür und entdeckte Louis. Dieser stand mit aufgerissenen Augen dort und machte einen Schritt nach hinten.
Seine blauen Augen waren mit Angst gekennzeichnet. Ich bewegte mich nicht und schaute ihn weiterhin an. Langsam kam Louis näher, sowie auch zwei andere Wärter. Sofort begab ich mich in eine Angriffsposition und hob meine Fäuste.
"Könntet ihr warten?" Louis drehte sich zu den anderen beiden, welche schlussendlich nickten. Ich vernahm nur ein leises "Danke", welches über seine Lippen kam.
Meine volle Aufmerksamkeit richtete sich auf Louis, welcher mit kleinen Schritten auf mich zu kam.
"Harry?" Er stand nun genau vor mir und legte zögerlich seine Hände auf meine Fäuste. Ich atmete schwer aus und beobachtete ihn wachsam. "Was ist passiert?" Er drückte meine Fäuste leicht hinunter.
Die Wärter von draußen kamen nun doch in die Zelle und ich spannte mich sofort wieder an. Louis Berührungen schienen mir nichts plötzlich auszumachen, ich wusste nicht warum, aber von den Wärtern wollte ich definitiv nicht berührt werden.
Louis seufzte. "Ihr könnt gehen, ihr seht doch, dass Harry keine Gefahr darstellt. Falls was ist kann ich euch ja rufen." Er zeigte nun auf das Funkgerät.
Nach einem Moment, welcher mir persönlich zu lange dauerte, verließen sie endgültig die Zelle.
Meine Aufmerksam galt nun wieder vollständig dem Blauäugigen.
"Was ist passiert?" Er wiederholte seine Frage von vorhin und legte seine Hände erneut auf meine. Louis wartete auf keine Antwort sondern zog mich zum Waschbecken und wusch mir sanft das Blut von den Händen. Er drückte mich anschließend zum Bett und nahm eines der Handtücher mit.
Ich ließ ihn machen und beobachtete ihn einfach. Ein paar graue Haare zierten seine sonst braunen verwuschelten Haare. Es ließ ihn älter wirken. Um seine Augen waren ein paar Lachfalten. Er sah bestimmt süß aus, wenn er lächelte. Er war weder groß noch kräftig gebaut. Dennoch hatte er Kurven, die seinen Körper unglaublich gut schmeichelten.
Er hatte meine Hände mit dem Handtuch abgetrocknet und schaute sich meine Knöchel genauer an. "Ich glaube es ist etwas abgesplittert. Hast du starke Schmerzen?"
Ich nickte leicht jedoch genoß ich es. Es zeigte das ich mehr als nur Wut fühlen konnte. Ich entzog ihm meine Hände und legte sie ineinander gefaltet auf meinen Schoß. "Geh jetzt bitte." Ich wusste das seine Berührungen keine Anfälle hervorriefen. Jedoch wollte ich es auch nicht provozieren. Sein hübsches Gesicht wollte ich nicht verunstalten. Es reichte schon, dass seine Lippe leicht aufgeplatzt war.
Louis nickte, stand auf und wollte gerade rausgehen, als ein anderer Wärter kam.
"Styles hat jetzt 30 min lang Zeit zum Duschen. Tomlinson, du als sein Wärter begleitest ihn."
Seufzend stand ich auf. Ich wollte bestimmt keine Zeit verlieren. Es waren die besten 30min die einem am Tag zustanden. Abgesehen vom Essen.
Der Wärter reichte Louis Ketten, welche er sorgfältig um meine Fuß- und Handgelenke schloss. Jedoch achtete er darauf mich so wenig wie möglich zu berühren.
Dankbar schaute ich ihn an und lief langsam hinter ihm her.
An einem der vielen Duschräume angekommen, betraten Louis und ich den Raum, er entfernte die Ketten von meinen Händen und Ketten. Die Tür wurde elektronisch geschlossen.
Ich schaute kurz zu Louis. Dieser lehnte sich an die Wand und schaute auf seine Uhr. Du hast noch 25min.
Seufzend machte ich mich daran meine Klamotten abzulegen. Ich kehrte Louis den Rücken zu und trat unter die Brause. und schon vergaß ich die ganzen Schmerzen und entspannt mich.
"There are wounds that never show on the body that are deeper and more hurtful than anything that bleeds."
― Laurell K. Hamilton
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968 Wörter
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