Kapitel 1

Kate saß im Polizeiboot. Die Wellen schlugen gegen das Boot und ihr viel es schwer nicht vom Stuhl zu fallen. Die Handschellen drückten und Kate versuchte sie irgendwie loszuwerden. Aber natürlich klappte das nicht. Hätte sie doch das getan, was Mike von ihr wollte, dann säße sie jetzt nicht hier. Er hatte ja versucht sie abzuhalten, aber es war einfach zu verlockend gewesen. Die Perlenketten wären am nächsten Tag an ein anderes Juwelier geschickt worden und sie wollte doch unbedingt eine auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Hank hatte ihr da ein so gutes Angebot gemacht... Aber es hätte ihr klar sein müssen. Sie war nicht gut genug, um in ein Juwelier einzubrechen. Außerdem konnte alles, was mit Hank zu tun hatte, konnte einfach nicht gut sein. Zumindest dachte sie das so. Kate fragte sich auch, was Mike jetzt machte. Ob er sie suchte oder ob er sich so etwas wie Sorgen machte. Oder ob er überhaupt schon gemerkt hatte, dass sie weg war. Obwohl, das hatte er sicher bemerkt. Wieder versuchte sie die Handschellen loszuwerden. Sie musste so schnell wie möglich zurück zu Mike. Wieder schlug eine Welle gegen das Boot. Dieses Mal so heftig, dass Kate sich nicht mehr auf ihrem Stuhl halten konnte und auf dem Boden landete. Der Polizist, der sie begleitete lachte. "Keine Sorge, Mädchen. Du wirst den Seegang erst in... ich glaube, 6 Monaten wieder erleben. Bis dahin hast du genug Zeit, dich darauf zu freuen." Er lachte noch einmal. Kate konnte sich ein Knirschen mit den Zähnen kaum verkneifen während sie versuchte, sich trotz des schwanken des Schiffes wieder aufzurichten und hinzusetzen. Der Polizist dachte doch nicht ernsthaft sie würde so lange im Gefängnis bleiben. Sie hatte zwar noch keine Ahnung wie, aber sie würde schon einen Weg finden.

Prison Island. Dort sollte sie hingebracht werden. Dieses Gefängnis war anscheinend eines der sichersten Gefängnisse der Welt. Es lag auf einer Insel, die gut 3 km vom Festland entfernt und von steht's stürmischer See umgeben war. Aber auch das Gefängnis selber war wohl extrem gut gesichert. Kate hatte sich so gut es ging informiert, nachdem sie erfahren hatte, dass sie nach Prison Island verlegt werden sollte. Angeblich weil es dort bessere Möglichkeiten für Jugendliche gab. Kate bezweifelte das aber. Sie konnte sich allerdings keinen besseren Grund denken. Sie versuchte weiterhin krampfhaft auf ihrem Stuhl zu bleiben. Die kalten Handschellen an ihren Handgelenken verhinderten, dass sie sich richtig festhalten konnte.

War Hank Schuld? Hatte er ihr absichtlich von den Perlen erzählt? War dieses Angebot nur eine Lüge? Wollte er etwas von Mike? All diese Fragen gingen ihr im Kopf umher. Doch eigentlich wusste sie, dass das Quatsch war. Was sollte Hank schon von Mike wollen, dachte sie sich. Er war doch derjenige, der sich immer über ihn lustig gemacht hatte. Kate wollte bloß nicht zugeben, dass es ihre Schuld war, dass sie hier saß. Sie versuchte, eine Ausrede zu finden, in der jemand anderes Schuld hatte. Am besten Hank. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mehr auf die Wellen achtete, und so von einen weiteren, heftigen Schlag vom Stuhl geschmissen wurde. Sie versuchte sich wieder, trotz dem heftigen Schaukeln aufzurichten. Selbst im Inneren des Schiffes konnte man deutlich merken, wie die Wellen und der stürmische Wind mit dem kleinen Polizeiboot spielten. Kate bekam so gut wie jede Welle deutlich zu spüren, weswegen ihr bald leicht übel wurde. In Gedanken versuchte sie allerdings weiterhin, jemand anderen für ihre Situation zu beschuldigen.

Als die Handschellen schon warm geworden waren, und Kate das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr ganz so sehr drückten, wie am Anfang, hielt das Boot an und Kate stand auf. Der Polizist führte sie hinauf aufs Deck. Als sie nach draußen trat, wurde ihr sofort kalt. Ein eisiger Wind pfiff ihr um die Ohren. Der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt. Die Wellen schlugen weiterhin gegen das Boot und es viel Kate unheimlich schwer, auf dem schwankenden Schiff geradeaus zu laufen. Sie sah sich um.

Vor ihr lag Prison Island. Eine karge, relativ kleine Felseninsel, die dem stürmischen Meer ohne Probleme zu trotzen schien. Oben auf den Klippen glaubte sie eine Mauer zu erkennen, doch sie musste sich zu sehr darauf konzentrieren nicht hinzufallen, als dass sie einen genaueren Blick auf die Insel riskieren konnte. Das Boot selber stand an einem kleinen Strand, der von den hohen Klippen eingerahmt war, und von dem ein steiler Weg hoch zum Gefängnis führte. Kate wurde vom Boot hinunter geführt. Sie war unendlich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, auch wenn sie sich nichts anmerken ließ. Vor ihr führte die kleine, steile Straße durch ein massives Tor ins Gefängnis. Auf sie wartete schon ein Polizeiwagen. Kate fragte sich, ob das wirklich sein musste. Das Tor war keine 200 Meter von dem Strand entfernt. Solange würde sie es auch in diesem kalten Wind aushalten. Immerhin war sie das ja gewohnt. In diesem Moment wurde der Wind allerdings noch heftiger und es begann in Strömen zu regnen. Jetzt war es Kate egal, wie kurz die Strecke war. Hauptsache, sie war irgendwo, wo es warm und trocken war.

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Dies ist meine erste Geschichte, die ich gerade überarbeite. Viele der alten Kommentare passen jetzt natürlich nicht mehr. Habt dafür bitte Verständnis. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen.

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