《9》
PoV Manu
Brummend öffnete ich meine Augen. Sofort musste ich husten. Mein Hals schmerzte, mein Kopf brummte und der Schmerz in meinem Beim war kaum auszuhalten. Als ich mich umblickte, stellte ich fest, dass ich auf dem harten Boden eingeschlafen war. Mit einer bösen Vorahnung wante ich meinen Blick auf meinen Bein. Es war dick und blau. Zittern streckte ich meine Hand danach aus. Mein Mund war plötzlich so trocken. Ich schluckte, bereute es allerdings sofort wieder. Ein erneuter Hustenanfall erschütterte meinen Körper. Erneut steckte ich meine Hand nach der Stelle an meinem Bein aus. Vorsichtig, sodass meine Finger kaum das empfindliche Fleisch berührten, strich ich über das Angeschwollende. Jede Berührung schmerzte unglaublich stark. "Aufstehen!" Erschreckt fuhr ich mit dem Kopf hoch. Der Morgen begann offiziell. Nach der Reihe wurde an jede Zellentür geklopft, kurz darauf geöffnet und dann wieder verschlossen. Da ich mir sicher war, dass ich mit dem gebrochenen Bein ewig bräuchte bis ich bei der Tür angekommen wäre, machte ich mich frühzeitig auf den Weg. Die erste Hürde war das Aufstehen. Ich zog mich bis zu meiner Peitsche, stemmte ich unter großer Mühe auf und wandte meinen Blick zur Tür. Mein Atem ging schnell und unregelmäßig. Der Weg zur Tür wirkte unendlich lang. Vorsicht, mit zitternden Knien, setzte ich ein Fuß vor den anderen, dabei mein Ziel immer im Blick habend. Meine Hand behielt ich die gesamte Zeit über als Stütze an der Wand. Jedes Mal, wenn ich Druck auf meinen linker Fuß ausübte, musste ich mich zurückhalten, nicht sofort vor Schmerzen auf zu schreien. Schritt für Schritt tastete ich mich weiter vor. Plötzlich durchzog ein so starker Schmerz mein Bein, dass mir schwarz vor Augen wurde und ich den Halt verlor. Meine Hand rutschte von der Wand ab und mein Körper, mit dem Gesicht voraus, glitt zu Boden. Wie in Zeitlupe sah ich den Boden näher kommen. Ich war nicht in der Lage irgendetwas zu denken, geschweige denn zu tun. Meine Nase berührte den Boden zuerst. Ein lautes Knacken ertönte. Mir wurde erneut schwarz vor Augen.
Ich schreckte durch einen starken Schmerz in meiner linken Seite hoch. Es dauerte einige Sekunden, bis ich klar denken konnte. Mein Kopf dröhnte. "Aufstehen, wird es bald!?" Unter großen Bemühungen drehte ich meinen Kopf zu der Stimme. Zu meiner rechten befand sich ein, mir unbekannter, Mann, gekleidet in der hiesigen Wärteruniform. Ich öffnete meinen Mund, schloss ihn daraufhin allerdings wieder. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Meine Kopf war leer, kein einziger Gedanke vorhanden. Erneut zog sich ein starker Schmerz durch meine linke Hälfte. Ich öffnete meinen Mund zu einem stummen Schrei. "Aufstehen!" Ich streckte meine Hand aus. Ich hatte keine Kraft um aufzustehen. "Wirt es bald?" Wieder ein Tritt. Mir wurde schlecht. Zitternd versuchte ich mich aufzurichten, scheiterte aber an fehlender Kraft. Ein fieses Lachen ertönte neben mir. Ich spürte, wie der Mann seinen schweren Schuh auf meinen Rücken drückte und ihn dann drehte. Mir stiegen Tränen in die Augen. "Widersetzt du dich mir etwa?" Er hob seinen Fuß und ließ ihn dann wieder schnell nach unten sausen. Mir blieb die Luft weg. Der Wärter nahm seinen Fuß wieder runter. Schnell versuchte ich mich aufzurichten. Als ich auf allen Vieren stand, trat mir der Uniformierte in den Hintern, sodass ich wieder umkippte. Schallendes Gelächter.
In diesem Moment, ich wusste nicht wieso, wünschte ich mir Mr Mayer an die Stelle des Mannes hinter mir. Ich war mir sicher, wenn er hier gewesen wäre, hätte er mir weniger Schmerzen zugefügt als dieser Wärter hinter mir. Aber er war nicht hier und es ging mir schlechter als jemals zuvor. Ich wollte hier weg. Ich streckte meine Hand nach der Tür aus. "Na willst du weg?" Die Stimmlage des Mannes war gehässig. Er trat auf meine Hand. Ich schrie, trotz meiner entzündeten Stimmbänder. Meine Augen wurden feucht. Voller Hoffnung blickte ich zur Tür. "Auf was wartest du?" Der Wärter trat mir auf meinen Rücken. Hilfesuchenden schaute ich zur Tür. Langsam verschwamm meine Sicht. "Er wird nicht kommen." Wieder ein Tritt. Ich verschluckte mich an meinen eigenen Tränen. "Er wird niemals kommen." Ich weinte. Plötzlich schwang die Tür auf und kam mit einem lauten Knall an der Wand stehen. Voller Hoffnung blickte ich der Person entgegen. Als ich diese allerdings erblickte, schwand meine Hoffnung sofort wieder.
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