《6》

PoV Manu
Die Stimmung war gekippt. "Das tut mir."
"Alle zu den Waschräumen", ertönte die Stimme eines Wächters. Zombey lächelte mich an. "Alles gut, ist ja nicht deine Schuld." Er erhob sich und brachte seinen Teller weg, was ich ihm gleich tat. Noch immer schmerzte jede Bewegung. Gerade als ich weiter Michael über seinen Komplizen ausfragen wollte, wurde von einem Wachmann bei Seite gezogenen. "Mitkommen", brummte er. Mit einem letzten Blick zu Zombey folgte ich dem Mann in Uniform, dieser führte mich durch viele verschiedene Gänge, bis wir vor einer Tür anhielten. Dieser Gang war deutlich sauberer und die Türen hier waren aus Holz. Die Wache klopfte an der Tür. Ein "Herein.", ließ den Mann vor mir die Tür öffnen. Er schubste mich ins Innere und schloss daraufhin die Tür wieder. Ich wendete meinen Blick von der Tür ab und ließ ihn durch den Raum schweifen. Es war ein geräumiges Zimmer. An der Wand hingen ein paar Fotos, allerdings waren sie zu weit weg, als dass ich sie erkennen konnte. Bis auf einen großen Schrank und einem Schreibtisch, gab es keine Möbel. Hinter diesem Tisch saß Mr Mayer. Beschäftigt las er Dokumente durch und schreib auf einige etwas rauf. Da er keine Anstalten machte, seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten, drehte ich mich von ihm weg und ging zu den Bildern. Auf dem ersten war ein kleiner Junge, ein Mann mit Schnauzer, ein älterer Mann mit Vollbart, ein Frau mit Dutt und eine ältere Frau mit Dutt und Schürze zu sehen. Alle wirkten ernst. Sie standen vor einem großen Bauernhaus. Ich ging zum nächsten Bild. Dort waren die selben Personen abgebildet, nur fehlte der alte Mann und alle wirkten trauriger. Auf dem Bild drauf fehlte auch die alte Frau. Ein Bild weiter fehlte die Frau. Nun wirkte auch der Mann mit Schneutzer traurig. Seine Hand krallte sich in die Schulter des Jungen, der zu Boden blickte. Auf dem vorletzten Foto war nur noch der kleine Junge, der nun deutlich erwachsener wirkte. Er versuchte sich an einem Lächeln, trotzdem war seine Traurigkeit deutlich erkennbar. Ich schluckte. Ich konnte mir schon denken, wie das nächste Bild aus sah und meine Vermutung bestätigte sich. Das Bild war leer. Nur das Haus war abgebildet. "Gefallen dir die Bilder?" Ich fuhr herum. Hinter mir stand Mr Mayer. "Sie sehen... so traurig aus." Ich blickte wieder zu den Fotos. "Wer sind diese Menschen?"
"Meine Familie." Die Stimme des brünetten klang harsch. Er lief zurück zu seinem Schreibtisch. "Das sind die Bilder der letzten sechs Jahre von ihnen."
"Warum fehlt immer eine Person und wieso ist das letzte Bild leer?"
"Sie sind tot."
"Oh." Den Verlauf hätte ich mir denken können. "Woran sind sie verstorben?" Mich nahm das ganze mehr mit, als es sollte. "Sie sind alle durch die Hungersnöte krank geworden." Die Anteilnahmslosigkeit in der Stimme von dem Wärter erschreckte mich. Seine Familie war tot und er war nicht einmal traurig. "Nimmt es dich denn nicht mit?"
"Ich habe dich nicht her bringen lassen, damit ich mit dir über Familie reden kann."
"Wofür dann, werde ich etwas frei gelassen?" Ich begann zu Grinsen. "Bin ich etwar sooo unausstehlich, dass ich ihr mich nicht mehr haben wollt oder habe ich mich so gut benommen, dass ich freigelassen werde?" Ich war mir sicher, nun hatte ich wieder die Oberhand. "Nein, dein Prozess geht bald weiter." Nun begann er zu Grinsen. "Und bis dahin sollst du endgültig gebrochen sein." Er machte eine Pause, in der er langsam auf mich zu kam. Durch seine dominante Ausstrahlung, wich ich immer weiter zurück, bis ich gegen die Wand stieß. Als er bei mir ankam, flüsterte er mir ins Ohr: "Und dafür darf ich jedes Mittel benutzen." Ich erschauderte. Unsicher blickte ich zu ihm hoch. Ich hatte doch nicht die Oberhand zurück. In diesem Gefängnis lief definiert einiges anders ab.

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