《20》
PoV Manu
Die letzten Tage bestanden nur aus Demütigung und Schmerzen. Dank Zombeys Worten verlor ich allerdings nicht meinen eigenen Willen. In der Zeit wo Mr Mayer abwesend war, hatte ich mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich mir den Wächter fügig machen konnte. Er war bereits einmal auf meinen Charme angesprungen, also, wieso hätte es nicht noch ein zweites Mal klappen sollen? Ich grinste. Wenn ich ihn dann verführt hätte, dann könnte ich ihn von meiner Flucht überzeugen. Ich bekam immer meinen Willen. Draußen, auf dem Flur, hörte ich mir nur allzu bekannte Schritte. Schnell brachte ich mich in eine anziehende Position, während ich ein laszives Grinsen aufsetzte, den Blick auf die Tür gerichtet. Die Schritte verstummten, ein Schlüsselbund klapperte, kurz darauf gab auch das Schloss und der Riegel, der vor der Tür war, Geräusche von sich, als beides geöffnet wurde. Aufregend machte sich in mir breit, trotzdem blieb ich entschlossen. Und dann gab die Tür die Sicht auf den jungen Mann frei. Selbstbewusst stand er dort, keine Miene verziehend bei meinem Anblick. Dies war ein Wettkampf, wer zuerst dem anderen nachgab, der hatte seinen eigenen Willen verwirkt. Zumindest sah ich das so, Mr Mayer schien diesen Wettbewerb nicht wahrgenommen zu haben. Er lief durch meine Zelle bis zum kleinen Tisch, holte den leeren Krug, der auf diesem stand, und lief wieder aus der Zelle, welche er wieder verschloss. In der ganzen Zeit hatte ich meine Position nicht verändert, lediglich mein Kopf, der den Bewegungen des Wärters folgte. Mein Schauspiel begann langsam zu bröckeln. Ich wollte ihn verführen und er ignorierte mich. Trotzdessen ermahnte ich mich zum Durchhalten. Als die Tür sich wieder öffnete, hatte ich meine Pose und meine Miene nicht verändert. "Was machst du da?", fragte Mr Mayer mich mit hochgezogener Augenbraue. Ich hielt weiter stand. Wir starrten uns an. Lange hätte ich diese dämliche Pose nicht mehr beibehalten können. Zum Glück kam die nächste Reaktion wieder von dem Mann, der im Türrahmen stand. Er begab sich wieder zum Tisch, stellte den Krug mit frischen Wasser und eine Scheibe altes Brot ab und verließ dann den Raum endgültig. Ich brach genervt, aber auch erleichtert, zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein. War in den paar Tagen seiner Abwesenheit gegen meinen Charme immun geworden? Vielleicht war die Pose auch einfach zu lächerlich gewesen, ich konnte mich selbst kaum ernst nehmen. Ein direkter Angriff mit klaren Absichten war vielleicht doch die bessere Methode. Morgen war auch noch ein Tag.
Der nächste Tag war angebrochen. Der Morgenappell und das Reinigen der Zelle durch. Frisches Wasser und der Besuch von Mr Mayer standen bevor. Die Schritte ertönten und ich brachte mich wieder in Position, dieses mal lehnte ich an der Wand, nahe des Tisches. Die Tür öffnete sich und Mr Mayer kam herein. Wieder hob er eine Augenbraue. "Manuel, du kennst die Regeln. Ab in die Ecke, sonst besteht ein zu große Chance für eine mögliche Flucht deinerseits oder muss ich dir doch wieder Handschellen anlegen, wenn ich in deine Zelle möchte?" Ich blieb unverändert. Den Kampf würde ich dieses mal gewinnen. "Letzte Chance." Ich rührte mich nicht. Er musste nur nahe genug an mich heran treten, sonst konnte ich ihn nicht überfallen. "Dann nicht. Einen Tag ohne Wasser und Essen wirst du wohl überstehen." Er drehte sich um. Ein Tag ohne Flüssigkeit und Nahrung? Das war nichts für mich. "Halt, warte!" Ich stürzte zur Tür. Es war zu Spät. Mit den Worten: "Das heißt "Sie"!", fiel die Tür ins Schloss. Das konnte doch nicht wahr sein war sein.
Den nächsten Tag hielt ich mich bedeckt, schließlich brauchte ich neue Nahrung. Dann aber, am vierten Tag, hatte ich den perfekten Plan. Als ich, wie immer, die Schritte Mr Mayers vernahm, begab ich mich in die Ecke und warte brav auf den braunhaarigen Wächter. Als mich dieser so in der Ecke erblickte, sprach er mit freudiger, aber fester Stimme: "Geht doch, hast du es endlich verstanden? Hab ich es geschafft dich zu brechen?" Zum Ende hin bekam seine Stimme einen gehässigen Unterton. Ich spielte mit indem ich den Kopf senkte. Ein fieses Lachen ertönte aus Richtung Tür. Ich biss mir auf die Lippe. Noch ein klein wenig musste ich durchhalten. Ich vernahm wieder die Schritte des Wärters. Er kam näher. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn so gut es ging. Dann, als er sich bückte um den Krug hochzuheben, drehte ich mich blitzschnell um und hechtete zu ihm. Ich packte ihn an den Schulter und drückte ihn gegen die Wand hinter ihm. Meine Lippen presste ich verlangend auf die seinigen. Stocksteif stand er da, bewegte sich keinen Millimeter, atmete nicht einmal. Auf eine Reaktion seiner Seits wartend, drängte ich mein eines Knie zwischen seine Beine, den Kuss dabei nicht unterbrechend. Allerdings hatte ich nicht auf die Art von Handlung gehofft, die folgte. Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen Kopf, wodurch ich zur Seite zu Boden kippte, während schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten.
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Gestern war mein Geburtstag, nun bin ich 18
Ich fühle mich unwohl damit
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