《16》
PoV Paluten
Ihre Augen begannen zu leuchten. "Und was machen wir in der Stadt?"
"Für die nächsten Tage und deine Zukunft sorgen." Ihr Augen wurden noch größer. "Für meine Zukunft?"
"Du brauchst ein Dach über dem Kopf und ich eine Magd, die mir den Hof unterhält." Ihre Begeisterung stieg weiter an. "Danke, danke, danke."
"Freu dich nicht zu früh." Ich begann bereits meine Entscheidung zu bereuen. "Mach dich endlich fertig."
"Sehr wohl." Schnell rannte sie davon. Misstrauisch schaute ich in die Schale mit Beeren. Keine davon sah genießbar aus. Manche waren noch nicht reif und andere waren es schon zu lange. Ganz zu schweigen von den Fliegen und den Würmern. Ich rieb mir die Schläfen. Vielleicht waren die Insassen im Gefängnis doch leichter zu handhaben, als dieses Mädchen. Bei diesem Gedanken schloss mir ein Bild von Manuel vors innere Auge. Wüttend schlug ich mit der Faust auf den Tisch. Den ganzen Ärger hatte ich nur seinetwegen. Nicht nur, dass er sich nicht brechen lassen wollte, nein, er musste mich auch noch in missliche Lagen bringen. Selbstverständlich trug auch der Direktor mit dazu bei, aber war nun mal der Direktor. Wenn ich wieder zurück im Gefängnis war, dann würde ich wieder härter durchgreifen, aber nun musste ich mich erst einmal um das Haus kümmern. Ich begab mich zur Haustür. Kurz darauf erschien auch schon das neue Hausmädchen. Ihren Namen kannte ich immer noch nicht, aber der war mir nicht besonders wichtig, die Bezeichnung "Magd" oder "Hausmädchen", reichte mir vollkommen aus. "Nun komm, es ist ein weiter Weg", herrschte ich die junge Frau an. "Jawoh." Schnell eilte sie die Treppe herunter. Das Kleid, welches sie nun trug, gehörte einst meiner Mutter. Es war nur ein einfaches, kurzärmliges, ohne Stickerein oder der gleichen, dafür aber mit einer Schürze. Prachtvolle Kleidung besaß meine Familie nie. Wozu auch? Das Feld war kein Ort für gute Kleider.
Der Weg zur Stadt war lang und beschwerlich. Gegen Mittag errichten mir den Markt, der bereits dabei war, sich wieder aufzulösen. Zielstrebig lief ich auf ein Geschäft zu, das sich in einem langen Gebäudekonstruckt befand. Ich riss die Tür mit Schwung auf. Ein junger Mann, kaum jünger als ich, schaute hinter einem Schreibtisch hervor. Sein Haar war braun, kurz und an den Seiten rasiert, sodass dort nur wenige Millimeter Haar standen. Sein Körper war weder schmächtig, noch breit, noch korpulent gebaut. Als er mich erblickte, stockte er kurz, dann erhob er sich, lief zur Tür, drehte das geöffnet Schild um, verschloss die Tür und drehte sich dann zu mir um. "Ich werde dich nicht verstecken und Unterschlupf werde ich dir ganz bestimmt auch nicht gewähren."
"Seinen alten Freund zu begrüßen hört sich eigentlich erfreuter an." Ich hob eine Augenbraue um meine Worte zu untermauern. Seufzend rieb mein gegenüber sich die Schläfen. "Was willst du? Bist du ausgebrochen? Einen schlechten Ruf kann ich mir für mein Geschäft nicht leisten. Und wer ist die kleine hinter dir? Deine Geisel?"
"Von wo sollte ich ausbrechen? Ich bin immer noch ein Wächter des Crumlin Road Gaol und das junge Mädchen ist die neue Magd meines Hauses." Mein Gegenüber hob skeptisch eine Augenbraue an. "Na wenn du das sagst, dann will ich dir glauben schenken. Also, weshalb bist du hier?"
"Mein Haus ist kaputt."
"Und nun soll ich es dir wieder aufbauen? Die Leistungen meines Bauunternehmens sind nicht um sonst."
"Dein Bild von mir scheint nicht besonders gut zu sein, ich werde mit der Zeit natürlich für die Kosten aufkommen." Der junge Mann fuhr sich seufzend durch die Haare. "'Mit der Zeit' natürlich, natürlich, was hätte ich denn auch erwarten sollen." Er lief zu seinem Schreibtisch zurück. "Es ist eine Arbeiterkolonne übrig. Ich werde mir dein Haus anschauen und dann werden meine Leute mit den Arbeiten beginnen."
"Ich danke dir." Der braunhaarige schaute mich zweifelnd an. "Ich glaube, auf deinen Dank kann ich gut verzichten. Bis auf Probleme bringst du einem nichts." Er schüttelte den Kopf. "Und nun geht hoch zu meiner Frau, ich bezweifle, dass ihr was gegessen habt." Ich wendete mich zu meiner Begleiterin. "Gehe schon mal hoch, ich muss noch was besprechen." Eifrig nickte das junge Mädchen und tat dann wie ihr gehießen. Ich wendete mich wieder zu dem Besitzer des Ladens. "Sebastian, du bist mein bester Freund", begann ich. Nun wurde es ernst.
Die Arbeieten am Haus gingen gut voran. Am Ende der Woche war das Haus fast vollständig wieder hergestellt. Das junge Hausmädchen und saßen gerade beim Frühstück. "Heute ist mein letzter Tag hier, gegen Nachmittag werde ich wieder abgeholt." Sie nickte. "Ich schaffe das hier schon alleine und Mr Meyer ist ja auch noch da." Nun nickte ich. "Ich habe ihn gebeten, dass er sich auch in Zukunft weiter um dich kümmert."
"Danke, das ist lieb." Ein roter Schimmer bildete sich auf ihren Wangen. "Liegt Ihnen mein Wohlbefinden doch am Herzen?" Ich zog einen Augenbraue hoch, mein Gesichtsausdruck war streng. "Tut mir leid", nuschelte sie, während sie den Blick senkte. Es wurde still zwischen uns. Während ich zivilisiert weiter aß, stocherte sie eingeschüchtert in ihrem Essen rum. Ich seufzte. Plötzlich kam mir eine Idee. "Ziehe dir dein bestes Kleid an, ich will ein Foto von dir vor dem Haus machen."
"Sehr wohl." Eifrig rannte die Blondine los. Kurze Zeit später standen wir beide vor dem Haus. Ich schaute in die Kamera, das Motiv war perfekt. Ich begann zu Grinsen. "Und nun Lächeln." Ich drückte ab.
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Ich weiß man schon wie's nächste Woche weiter gehen wird und ich sage euch es wird spannend. (Zumindest wirkt es so in meinen Gedanken)
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