Nueve - Odio y Deseo


Zendaya

»»----- ⚜ -----««

Ich hatte bisher nur einen Jungen geküsst. Rodrigo.
Er wohnte mit seinen Eltern und zwei jüngeren Schwestern auf einer Farm etwa drei Kilometer von uns entfernt.
Wir trafen uns das erste Mal auf einem Markt in Los Altos. Ich habe meinen Vater begleitet und er seinen.

Den darauffolgenden Sonntag tauchte er plötzlich in der Kirche auf. Ich hatte ihn nie zuvor dort gesehen. Aber von da an, war er bei jeder Sonntagsmesse dabei.

Er sprach mich nicht an, doch ich konnte spüren, wie er mich beobachtete.
Und zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich begehrt. Es war ein wunderschönes Gefühl.

Mehrere Wochen tauschten wir beim Gottesdienst heimliche Blicke aus - und die Schmetterlinge in meinem Bauch vermehrten sich von Tag zu Tag.

Die gesamte Woche über freute ich mich auf diese zwei Stunden am Sonntagmorgen. Ich war so fröhlich und ausgelassen, dass meine Eltern mich oft skeptisch beäugten, wenn ich mit Amaia im Arm über unseren Hof tanzte oder mit Tahis singend durch die Felder sprang.

Eines Sonntags steckte mir Rodrigo heimlich einen kleinen Zettel zu.
Noch am selben Nachmittag trafen wir uns an einem Fluss in der Nähe unseres Grundstückes. Ich war so aufgeregt.
Wir redeten bis zum Sonnenuntergang und ich verliebte mich in seine haselnussbraunen Augen, seine dunklen Locken und sein Lächeln.

Viele Monate war dieser Ort unser Versteck - ein Ort voller Liebe und Glückseligkeit, wo es keine Sorgen gab - sondern nur uns Zwei.
Wir gingen schwimmen, alberten herum und sprachen bald auch über unsere gemeinsame Zukunft.
Er bedrängte mich nie, denn wir wollten beide bis zu unserer Hochzeit warten.

An einem Samstagnachmittag lief ich wie gewohnt zu unserem Fluss.
Doch Rodrigo kam nicht.
Ich saß bis in die späten Abendstunden am Ufer und spürte, dass etwas nicht stimmte.

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass die ganze Familie plötzlich verschwunden war. Sie hatten alles zurückgelassen, selbst ihre Tiere.
Nachbarn meinten, sie hätten sich in die USA abgesetzt. Ich verstand bis heute nicht, warum er mir nichts gesagt und wieso er sich nie wieder bei mir gemeldet hat.
Mein Herz war gebrochen und ich habe mich viele Nächte in den Schlaf geweint.

Das ist jetzt ungefähr sechs Monate her und ich habe all die Erinnerungen an Rodrigo schmerzvoll verdrängt.

Macario umfasste mit einer Hand grob mein Kinn und holte mich aus meinen Gedanken.

„Woran denkst du, Gatita?" Sein Blick bohrte sich in mich hinein, als wolle er die Antwort selbst hinter meinen Augen lesen.

„Darüber möchte ich nicht sprechen."

Sein muskulöser Körper lehnte an meinem und er presste mich gegen den Tisch. Trotz der High Heels überragte Macario mich um einiges.
Doch ich ließ mich nicht von seiner mächtigen Statur einschüchtern.
Er mochte mich besitzen, doch er konnte mich nicht zwingen, über etwas zu reden, worüber ich nicht reden wollte.

Seine Finger streiften über meine Wange, während unserer Blicke aufeinander prallten.

Wenige Sekunden später ließ er von mir ab.

„Setz dich."

Seine kühle Art und die immer gleichbleibende Mimik machten es schwer, ihn einzuschätzen.
Er war für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln.

Ich bin davon ausgegangen, dass er sofort über mich herfällt, sobald ich dem Angebot zustimmte.
Doch das tat er nicht.
Misstrauisch nahm ich wieder auf dem Stuhl platz.

Er fasste nach der Weinflasche und schenkte mir wortlos ein Glas ein. Die Ruhe, die er ausstrahlte, war trügerisch. Daher blieb ich wachsam und beobachtete ihn genau, ohne ihn wirklich anzusehen.

Dann setzte er sich abermals gegenüber von mir an den Tisch. Seine Distanz ließ mich für einen Moment aufatmen.

Die Umgebung konnte nicht romantischer sein - doch sie stand im absoluten Kontrast zu unserer Interaktion. Er wollte mir Schmerzen zufügen. Ich wollte ihn töten.

Es war eine warme und sternenklare Nacht. Wir saßen unter einem Pavillon mitten in dem riesigen Garten. Um uns herum war es dunkel, nur die Lichterketten, die am Rand befestigt waren und der beleuchtete Pool spendeten etwas Licht. Das Wasser plätscherte leise im Hintergrund und Grillen zirpten versteckt im Gras.

Nur saß der falsche Mann vor mir.

Er starrte mich an. Sein Blick war intensiv und ich begann nervös mit der Gabel in meinem Salat herumzustochern.

„Wie alt bist du geworden?"

Ich hielt inne und sah von meinem Teller auf.
Er wusste, dass heute mein Geburtstag war. Woher auch immer. Also sollte dieser Mistkerl auch wissen, das ich wesentlich jünger war als er.

„Achtzehn." Ich hielt meine Antwort knapp und ließ ihn spüren, dass ich mich nicht mit ihm unterhalten wollte. Auch wenn er gerade versuchte nett zu sein.

Er nickte stumm und begann die Diamanten, welche auf dem Tisch ausgebreitet lagen in ein kleines Täschchen aus blauen Samt zu stecken. Er tat es beiläufig, während er mich befragte. Trotzdem war es eine absichtliche Provokation und Erinnerung an unsere Abmachung. Ich war seine Sklavin solange nicht 365 Diamanten in meinem Glas lagen.

„Wer hat dir das Schießen beigebracht?"

Wollte er sich jetzt ernsthaft mit mir unterhalten?

Wiederholt sah ich zu ihm auf.

„Mein Vater", antwortete ich kühl und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter.

Er zog das Band an dem Täschchen zu und steckte es in sein Jacket.

„Hattet ihr ein gutes Verhältnis?"

Ich klammerte mich fest um das Besteck, sodass meine Knöchel weiß hervortraten. Warum quälte er mich mit seiner Inquisition? Reichte ihm mein Körper und meine Freiheit nicht?

„Ja. Ein sehr gutes." erwiderte ich mit Feindseligkeit in meiner Stimme und stach mit der Gabel in eine Tomate.

„Tut mir leid, dass er an deinem Geburtstag nicht bei dir sein kann."

Ich holte tief Luft. Trotzdem verkrampfte sich mein ganzer Körper bei dieser Aussage.

„Was soll das hier werden?" Ich versuchte meine Wut zu unterdrücken.

„Ich möchte einfach mehr über dich erfahren." Seine Gelassenheit machte mich rasend und ich wäre am liebsten ein zweites Mal mit dem Messer auf ihn losgegangen.

„Nein. Du hast gesagt, dass du mich ficken willst, und ich habe dein Angebot angenommen. Also fick mich und fertig."

„Das werde ich. Keine Sorge. Ich dachte nur eine nette Unterhaltung vorher würde dir entgegenkommen."

„Nein, tut es nicht."

„Dann bist du nicht romantisch?"

„Doch. Aber das hier sind keine Umstände für Romantik."

Wieder herrschte eine unheimliche Stille. Er schenkte sich ein weiteres Glas Whisky ein. Und betrachtete mich erneut. Er trank viel, aber man merkte es ihm nicht an. Trotzdem fragte ich mich, wie er wohl nüchtern wäre.

Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck.

„Zieh dich aus."

Die Worte brauchten eine Weile, bis sie zu mir durchdrangen. Ich schluckte schwer - denn ich dachte, ich würde es in einem der vielen Zimmer hinter mich bringen können.

„Und wenn José kommt?"

„Tu, was ich dir sage!" Seine dunklen Augen funkelten und seine finstere Art kam wieder zum Vorschein. Sie machte mir Angst, aber nicht so sehr, wie seine freundliche Seite.

Zögerlich erhob ich mich.
Ich versuchte mir vorzustellen, es wäre ein romantisches Diner und Macario mein liebevoller Ehemann. Es fiel mir schwer, denn ich wusste, das er weder romantisch noch liebevoll war. Er war ein Monster, und die Hände, die mich gleich berühren werden, waren die Hände eines Killers, an denen das Blut von vielen Menschen klebte.

„Stell dich neben den Tisch."

Er trank einen Schluck von seinem Whisky und leckte sich über die Lippen. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, als erwarte er eine Strip Show von mir.

Röte stieg in meine Wangen. Doch ich wusste, dass ich ihm jetzt besser gehorchen sollte.

Mit zittrigen Fingern begann ich die Träger von dem Kleid über meine Schultern zu schieben. Ich hatte kein Problem mich in Unterwäsche zu zeigen. Wie oft war ich mit Rodrigo im Fluss schwimmen und hatte keine Badesachen dabei.

Doch mit Macario - das war etwas anderes. Er verschlang mich geradezu mit seinen Blicken.

Ich ließ die Träger über meine Arme gleiten. Wenige Sekunden später rutschte das Kleid von meinem Körper und ich stand in weißen Spitzen Dessous vor ihm.

Unsicher hingen meine Arme neben meinem Körper. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Doch das brauchte ich auch nicht. Denn wenige Sekunden später gab er mir die Anweisung.

"Und jetzt, fass dich an."

Sein durchdringender Blick ließ mein Herz wild pochen. Ich war darauf vorbereitet, dass er mich brutal vergewaltigen würde. Denn das war es in meinen Augen - eine Vergewaltigung. Doch das, was er stattdessen von mir verlangte, war fast noch schlimmer. Er wollte mich vorführen, mich erniedrigen - meine Seele zerstören.

„Finger in dein Höschen." Er sprach die Worte langsam und deutlich, wobei sich eine Augenbraue hob.

Ich atmete schwer und schluckte die Worte herunter, die mir auf der Zunge lagen. Fest presste ich meine Lippen aufeinander und ließ dann meine Hand unter den feinen Stoff gleiten.

„Und jetzt schließ die Augen und zeig mir, was dir gefällt."

Ich biss die Zähne zusammen, als ich ihn voller Verachtung anfunkelte. Er wusste, wie sehr ich ihn hasste. Und es war genau das, was er wollte. Seine Lippen umspielte ein provokantes Lächeln. Das war das letzte, was ich von ihm sah, bevor ich widerwillig meine Lider schloss.

Ich konzentrierte mich auf das Plätschern des Pools und begann dann langsam meine Hand zu bewegen. Gefangen in meinem eigenen Körper, versuchte ich nichts zu fühlen. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf und trotz der geschlossenen Augen, sah ich sein Gesicht vor mir.

Ich stellte mir vor, wie ich mit einem langen Messer auf ihn einstach. Immer und immer wieder. Doch zwischen diesen Bildern begannen Bilder seines verschwitzten, muskulösen Oberkörpers aufzublitzen. Krampfhaft versuchte ich diese zu verdrängen.

Ich spürte förmlich seine Wärme und sein würziger Duft umhüllte mich bereits, als ich realisierte, dass er wirklich vor mir stand. Er war leise wie eine Raubkatze. Vor lauter Scham traute ich mich nicht die Augen zu öffnen.

Seine Finger folgten meinen und ein heißer Schauer durchflutete meinen Körper, als er mich an meiner intimsten Stelle berührte. Er trat hinter mich. Seine Hand umschloss meine und er dirigierte unsere Bewegungen. Eine Welle der Lust floss durch jede einzelne Nervenzelle und meine Beine zitterten vor Erregung.

Das Klingeln seines Handys nahm ich nur dumpf im Hintergrund wahr. Er ignorierte es ebenso und ließ meine Hand mit leichtem Druck weiter in kreisenden Bewegungen über mein Klitoris gleiten. Ich atmete schwer und Schweiß bildete sich auf meiner Haut. Ich wollte das nicht, aber mein Körper lehnte sich gegen mich auf.
Ich versank in seinen Armen.
Ich hatte verloren.

Als das Handy verstummte, zog er seine Hand heraus und hinterließ eine Leere. Er beugte sich zu mir herunter.
„Wenn du deine Diamanten verdienen möchtest, solltest du dich vor nichts schämen. Und schon gar nicht vor mir", knurrte er nah an meinem Ohr.

Anschließend verschwand er mit seinem Telefon im Haus.

Ich legt meinen Kopf in den Nacken und starrte in den von unzähligen Sternen bedeckten Himmel. Die Anspannung löste sich für einen Augenblick. Doch ich war erschrocken von meinen eigenen Gefühlen. Er war eine Bestie, ein Mörder. Er hatte mich geschlagen und hält mich gefangen. Ich war seine Sklavin und er bezahlte mich für Sex. Ich durfte niemals so etwas empfinden. Das war krank.

Zehn Minuten später hörte ich seine Schritte. Ich hatte mich keinen Millimeter bewegt und stand noch in der gleichen Position - mit den Armen schützend um meinen Oberkörper.

Er trat erneut hinter mich und legte seine Hände auf meine Schultern. Automatische spannte sich jeder Muskel an. Er vergrub seine Nase in meinen Haaren und atmete tief meinen Geruch ein, bevor sich seine Lippen an mein Ohr bewegten.

„Ich habe noch etwas zu erledigen, Gatita", raunte er und strich sanft die Strähnen von meinen Schultern.

"Sei in einer Stunde in meinem Schlafzimmer."

Seine Anweisung war klar und deutlich und ließ mir keinen Raum für einen Widerspruch.

Ich wusste bereits, wie diese Nacht enden würde, als das Kleid an meiner Tür hing. Und ich konnte das unvermeidlich nicht länger hinauszögern. Mit Abmachung oder ohne, er hätte mich früher oder später vergewaltigt - auch wenn er behauptete, dass er so etwas nie tun würde. Doch das Feuer, das in seinen Augen brannte, verriet ihn immer wieder.

Er wickelte meine Haare um seine Hand und zog meinen Kopf grob zu sich heran. Der Hauch seines Atems an meinem Hals hinterließ eine ungewollte Gänsehaut.

„Und wenn ich komme, bist du besser ganz nackt!" Knurrte er an meiner Schläfe.

Die Spannung zwischen uns war in jeglicher Hinsicht geladen.

Denn Hass und Verlangen war das, was uns in dieser Nacht verband.

================

Sorry für das lange warten. ❤️

Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen. 😊

It will be spicy. 🔥 Ich hoffe ihr seid bereit 😉

Für eure Kritik/Meinung wäre ich euch dankbar und natürlich ein Vote, wenn es euch gefallen hat🥰

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top