Kapitel 57

Das unten bitte lesen und beantworten :) Wichtig!

Ich hatte mich verändert. War viel weicher geworden.
Ich weinte viel öfter. Redete viel.
Kurz gesagt war ich ein Weichei geworden.
Ich überspielte alles.
Ich stellte mich an.
Das tat ich wirklich.
Meine Mutter hatte Recht gehabt.
Sowasvon.
Wer wollte schon eine Königin, die sich nichts traute?
Die wegen allem Tränen vergoß?
Die sich nicht traute, ihrem Vater ihre Meinung ins Gesicht zu sagen?

Niemand.

Niemand wollte eine solche Königin.
Eine solche Freundin.

Und obwohl ich mich selbst beschimpfte, war ich in gewisser Weise froh so zu sein.

Immerhin war es doch besser als früher, oder?
Oder war die stumme Aylin besser gewesen?

Deine Mutter und alle anderen finden die stumme Aylin besser.

Tausend Stimmen wirrten in meinem Kopf umher. Wurden leiser, verschwanden aber nicht.

Natürlich fanden sie die stumme Aylin besser. Sie hatten mich erst zu dieser gemacht. Sie waren daran Schuld! Hatten sich nicht entschuldigt!

Und mit einem Mal überkam mich pure Wut. Ich war so sauer.
Auf Teresa.
Meine Mutter.
Mich.
Auf jeden.

Jeder hatte mir beim zerbrechen zugesehen. Sich nicht um mich gekümmert.
Und dann hatten sie verlangt, dass ich mein Leben für das Ihre opferte. 
Dann hatten sie mich versklavt.
Mich töten lassen.

Und nun?

Nun war ich die Herrscherin.
Kein anderer.
Weder mein Vater, noch meine Mutter.
Allein ich.

Ich war entschlossen. Meine Gedanken rasten. Und aufeinmal war ich auf dem Weg zu Ariana. Wollte, dass sie mich zu meinem Vater teleportierte.
Unser Plan war gut. Wir hatten ihn durchdacht. Es wurde also Zeit, ihn endlich umzusetzen.

,,Aylin, bist du dir sicher? Und warum so plötzlich?"

,,Wir müssen es doch eh hinter uns bringen. Also warum nicht jetzt?"
Ernst hatte ich sie angeschaut.

,,Na gut, aber wir werden nicht heute angreifen." Standsicher stemmte sie ihre Hände in ihre Hüften.

,,Okay." Meine Freundin nickte mir zu. Versuchte ihre Angst zu verbergen. Doch das musste sie nicht.
Sie sollte mir ihre Emotionen zeigen. Sie sollte nicht die selben Fehler wie ich begehen.

,,Hey, es ist nicht schlimm, dass du Angst hast. Ich hab auch Angst. Aber zusammen kriegen wir das hin."
Mittlerweile war mir bewusst, dass es gut war, dass ich ein Weichei war. Dass ich meine Emotionen rausließ.
Das war so verdammt gut!

,,Zusammen." Lächelnd hatte sie mich angeschaut. Ihre schwarzen Haare saßen gelockt auf ihrer Schulter. Ihre Augen strahlten nur so vor Lebensfreude.
Ich wollte so gern wissen, was Ariana wohl gerade dachte. Wie ihre Vergangenheit war.

**********************

,,Lass uns den Plan nochmal durchgehen." Ich war die ganze Nacht wach gewesen. Hatte nicht schlafen können.

,,Okay. Also als erstes hacke ich mich in deren Sicherheitssystem und schalte es aus." Ariana war darin wirklich begabt.

,,Dann gehe ich durch die Hintertür und schleiche mich rein."

,,Ich sage dir währenddessen wer alles im Haus ist und natürlich wo."

,,Genau. Danach rücke ich so unauffällig wie möglich bis zu meinem Vater vor."

,,Ich werde dann schon da sein. Oder gleich nachkommen."

,,Und dann versuchen wir es erst auf ruhige Art zu klären. Ich denke aber nicht, dass das funktionieren wird."

,,Mal sehen."

Ich schaute Ariana an. Wir beide waren komplett in schwarz angezogen. Es war draußen dunkel, obwohl es gerade einmal fünf Uhr war. Ich musste leicht lächeln, als ich Ariana betrachtete.

,,Was ist los?" Ein verwirrter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Ihre Stirn war in Falten gelegt und ihre Augenbrauen zusammengezogen.

,,Ich finde es echt witzig. Ich meine, das ist irgendwie echt klischeehaft. Wir beide in schwarz angezogen. Und dann brechen wir auch noch da ein."

Auch sie musste anfangen zu lachen.
Obwohl diese Stuation nichts an sich hatte, wo man hätte lachen können, konnten wir nicht mehr aufhören. Ich bekam kaum noch Luft und Ariana hielt sie verkrampft ihren Bauch fest, während sie mehrere Male versucht hatte mit dem Lachen aufzuhören.

Und irgenwie hatte ich das Gefühl, diesen Moment ausnutzen zu müssen. Irgendetwas sagte mir, dass das hier die Ruhe vor dem Sturm war.

*************************

,,Ariana, es ist ruhig-"

,,Zu ruhig." Ich stimmte ihr nickend zu. Ich war mittlerweile im Haus angekommen. Ariana war gerade noch dabei herauszufinden, wo jemand war.

,,Das ist echt komisch..."

,,Was ist los?" Ich hatte mich in einer Ecke hinter einem Reissack versteckt. War viel zu panisch. Irgendwas stimmte hier gewaltig nicht und das machte mir Angst.

,,Es ist niemand im Haus außer dir. Zumindest kann ich niemanden erkennen."

,,Aber das kann doch nicht sein. Wir haben doch gerade noch Stimmen gehört!"

,,Aylin, komm sofort da raus. Sie planen etwas. Sie wussten, dass wir kommen werden. Du bist in Gefahr!"

Ihre Stimme klang panisch. Ängstlich.
Sie hatte Angst. Um mich. Und obwohl ich weg wollte, konnte ich mich nicht bewegen. Kriegte meinen Atem nicht unter Kontrolle.
Die Stimmen kamen wieder. Sie schrieen den Namen meiner Mutter. Die ganze Zeit.
Mit einem Schlag stellte ich mir eine Frage, die mir die ganze Zeit nicht in den Sinn gekommen war:
Was, wenn meine Mutter auch überlebt hatte? Was, wenn sie sich rächen wollte? Und wie könnte sie das besser als mit meinem Vater?

Sie hat es erfasst. Endlich.

Diesmal war es nur eine Stimme. Die Stimme von Frau Coopbeer.

Endlich. Endlich wird sie sterben. Endlich ist ihre Mutter da, um sie zu bestrafen.

Mein Atem beschleunigte sich. Mein Brustkorb zog sich zusammen.

,,Aylin! Komm sofort da raus! Ich sehe jemanden zu dir kommen!"

Ich wollte weg. So sehr. Doch wie?
Tausende von Erinnerungen prasselten gleichzeitig auf mich ein. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen. Mein Mund versuchte verzweifelt Sauerstoff aufzunehmen.
Immer hektischer musste ich atmen.
Immer schwindliger wurde mir.
Schwarze Pünktchen traten in mein Sichtfeld.

Ich versuchte mich auf die Schritte zu konzentrieren. Es ging nicht. Mir war zu heiß. Warum war es hier so heiß?

Panikattake! Endlich.

Ich schnappte noch hektischer nach Luft. Ich hatte das Gefühl, dass von all der Luft nichts in meine Lunge wich.
Dass ich ersticken würde.

Die Schritte waren vergessen. Ariana war vergessen. Mein Vater war vergessen. Meine Mutter auch.
Das einzigste, worauf ich mich im Moment konzentrierte, war nicht zu ersticken. Ich riss hektisch meine Mütze vom Kopf. Meine Jacke lag einige Sekunden später auf dem Boden. Doch trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass mir kälter war.
Panik durchkam mich. Hatte ich wirklich eine Panikattake?
Wann hörte sie endlich auf?

Ich konnte nicht mehr. Mein ganzer Körper schwitze. Obwohl ich saß, hatte ich das Gefühl, dass ich gleich umkippen würde. Panisch versuchte ich mich am Reissack festzuhalten. Dass er dabei umkippte und ich lautes Gepolter hörte, ließ mich wiederholt nach Luft schnappen. Mein Gesicht war bestimmt schon ganz rot.

Mein hektischer Atem schien alle zu verschrecken. Alle, außer die Schritte, die ich nun klar und deutlich hörte.
Ich wollte mich verstecken.
Wollte nicht entdeckt werden.
Doch konnte ich mich nicht konzentrieren. Hatte keine Ahnung, wo ich mich so schnell verstecken könnte.

Und dann war es da wieder. Lautes Gepolter. Mein Kopf schoss automatisch zur Tür. Ariana. Schockiert schaute sie mich an.
Ich wollte ihr so gern in die Arme laufen.
Wollte so gern von hier verschwinden. Aber nein.
Ich konnte nicht.

Mir war bewusst, dass ich gleich ohnmächtig werden würde. Dass Ariana gleich auf sich allein gestellt war.

Meine Augen schlossen sich und mein letzter Atemzug war erfolglos. Keine Luft.

Das letzte, was ich mitbekam, war wie Ariana meinen Namen rief. Und dann war da noch eine unbekannte Stimme, die Ariana verstummen ließ.

Heyyy
Ich finde, dass der Klappentext irgendwie nicht mehr zur Geschichte passt, bzw. dass es in dem Buch nicht mehr hauptsächlich darum geht.
Ich bitte euch darum Stellen aus alten oder folgenden Kapiteln zu markieren, wenn ihr findet, dass diese Stelle besser in den Klappentext passt :)
Dankeschön!❤


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top