Kapitel 13
Völlig fertig ließ ich mich in mein Bett fallen. Ich war kaputt und das, obwohl wir heute nicht wirklich etwas Sportliches gemacht hatten.
Ich hatte gehofft, dass wir direkt anfangen, mit unseren Kräften zu arbeiten.
Aber wie all meine Hoffnungen war sie sinnlos.
Wir hatten heute als Erstes das Fach ,,Geschichte" gehabt, dort hatten wir die Geschichte der Elemente gelernt.
Es war nicht wirklich schwer, jedoch hatte mein Geschichtslehrer eine sehr leise Stimme und dazu sprach er auch sehr langsam, dies machte sehr müde.
Er hatte einen Krüppelfinger, worüber sich viele Kinder lustig gemacht hatten.
Ich hatte nicht gelacht.
Da bemerkte man nochmal, wie tief unsere Gesellschaft gesunken war, denn sie wussten nicht, wieso er diesen Krüppelfinger hatte. Vielleicht hatte er jemanden gerettet und die Folge davon war der Finger.
Man wusste es nicht und trotzdem lachten wir darüber, obwohl es da nichts zu lachen gab.
Traurig...
Jedenfalls hatten wir nach Geschichte noch das Fach ,,Wissen". Dort hatten wir die Fähigkeiten der anderen Elemente kennengelernt. Zumindest das Grundwissen.
Es war auch nicht schwer und meine Lehrerin war wirklich nett.
Mich hatte heute keiner angesprochen, was sehr gut war.
Ich wollte das alles ja nicht.
Ich hatte mir vorgenommen keine Freundschaften zu schließen.
Die Schule hatte einen sehr guten Eindruck auf mich. Naja... alles bis auf diese hässlichen Türen, denn wie ich ja gestern herausgefunden hatte, waren sehr viele Türen braun.
Hässlich. Einfach nur hässlich.
Mal wieder wurden meine Gedanken durch ein Klopfen unterbrochen.
Dass ich niemals ,,Herein" sagen würde, wusste die Person, welche vor meiner Tür stand, anscheinend, da sie gar nicht erst darauf wartete, sondern direkt nach dem Klopfen in mein Zimmer gestürmt kam.
Es war Frau Coopbeer.
Hätte ich mir auch denken können.
Hatte ich aber nicht.
,,Hallo Aylin. Wie geht's dir?", sagte sie freundlich und gab mir, nachdem sie sich auf mein Bett gesetzt hatte, Stift und Zettel.
Und die sagt mir was von Unhöflichkeit, die hatte doch gar nicht gefragt, ob sie sich hinsetzten durfte. Vonwegen ich sei unhöflich und das nur weil ich gesagt hatte, dass das alte Zimmer nicht gut sei.
Es entsprach immerhin der Wahrheit.
Da war sie doch gerade 100 Mal unhöflicher.
Also echt.
Sie blickte mich erwartungsvoll an und erst jetzt realisierte ich, dass sie mich ja was gefragt hatte, also antwortete ich ihr.
Sehr gut
Ich wusste, dass es nicht stimmte, denn ich zerbrach innerlich. Jedoch wollte ich keine Aufmerksamkeit, daher erzählte ich ihr auch nicht, wie es mir wirklich ging.
Es hatte sie eigentlich auch nicht zu interessieren.
Doch trotz allem hoffte ich, dass sie meine Lüge bemerken würde und mir aus diesem Loch helfen würde.
Aus dieser Angst.
Schon wieder sollte ich diese minimale Hoffnung nicht haben und doch war sie wieder da.
,,Das ist doch wunderbar. Ich wollte dich eigentlich fragen, wie der Unterricht heute war. War er gut?
Hattest du Spaß?"
Und da war diese minimale Hoffnung weg. Zerplatzt. Verschwunden. Der letzte Funken Hoffnung.
Er war weg und er würde auch nicht so schnell wieder kommen, denn wenn noch nicht mal jemand, der sich um mich sorgte, jemand, der sich für mich interessierte, dieses Leid nicht sah, wer dann?
Wer würde mein Leiden dann sehen?
Genau.
Niemand.
Es war diese minimale Hoffnung, die mich blind gemacht hatte.
Wie konnte ich bitte glauben, dass mein Leben sich zum Guten wenden könnte?
Wie?
Denn das würde es nie.
Mein Leben würde sich nicht einfach verbessern.
Doch jetzt, jetzt, wo diese sinnlose Hoffnung weg war, konnte ich klar denken.
Jetzt hatte ich nichts mehr, was mich am Leben hielt.
Das würde auch so bleiben.
Es gab nichts mehr, wofür sich das Leben lohnte.
Nichts mehr, was lebenswert war.
Mal wieder wurde meine Hoffnung zerstört, durch einen verdammten Satz.
Doch jetzt war es nicht wie die anderen Male.
Nein.
Denn jetzt war sie endgültig weg.
Meine Hoffnung war verschwunden.
Mein Lebenssinn somit auch.
Sie würde nie wieder kommen.
Jedoch war es nicht schlimm, denn jetzt könnte ich endlich mein Leben beenden. Endlich.
Es hielt mich nichts mehr.
Ich würde mir heute mein Leben nehmen.
Zum zweiten Mal.
Doch diesmal würde man mich nicht retten.
Diesmal wäre ich endlich frei.
Glücklich.
Ich freute mich drauf.
Tatsächlich freute ich mich darauf.
Auf das Gefühl der Gleisen an meinem Rücken.
Auf die Räder der Züge, wenn sie über mich rollen würden.
Ich freute mich auf den Tod.
Auf meine lang ersehnte Erlösung.
Heyy
Mal wieder ein längeres Kapitel und dazu auch noch so ein emotionales.
Wie findet ihr es ??
Schreibt es in die Kommentare😊
Bye :)
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