38. Kapitel
"Felix, deine Haare!" Ja, ich hatte es letztes Wochenende tatsächlich noch geschafft, Jisung zum Haare färben zu überreden, sodass ich jetzt ne genauso komische Blondine war wie mein Gegenüber. Und Jisung sah so hot aus wie noch nie. Die blauen Haare passten so unglaublich gut zu ihm. Er hatte mir am Tag darauf so ein typisches After-Sex-Photo geschickt, und darunter Danke ❤️ geschrieben. Schien so, dass Minho die neue Haarfarbe seines Partners genauso toll fand.
„Jetzt haben wir Matching Haircolour." Ich verstellte meine Stimme bei den beiden letzten beiden Wörtern und brachte Hyunjin so zum lachen. „Na dann komm, Engelchen. Wir haben heute schließlich noch was vor!" San hatte mir auch schon gesagt, ich würde nun aussehen wie ein Engel, vor allem da ich gerade meine blauen Kontaktlinsen drin hatte. Doch stören tat es mich nicht. Schließlich standen Engel für Freundlichkeit und Reinheit. Wobei letztes eher nicht mehr so stimmte.
„Uhh, was denn?" Es war schon der dritte Versuch, herauszufinden, was wir heute machen würden, doch auch dieses mal blockte er ab. „Wirst du noch früh genug heraus finden. Und jetzt erzähl mir lieber was du letzte Woche so gemacht hast. Ich hab dich sooo vermisst!" Lachend drückte ich ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und erwiderte seine Worte dann aber.
Hyunjin war die letzten Tage krank im Bett gelegen und hatte mich nicht zu sich gelassen, da er Angst hatte, ich würde mich auch anstecken. Nicht mal telefoniert hatten wir, da er gefühlt die ganze Zeit nur geschlafen hatte, Alleine durch Yeji wusste ich, dass er überhaupt noch lebte. Sie war es auch, die ich gefragt hatte, wie es zwischen meinem fast-Freund und seiner Mom lief. Da sie schon so nicht miteinander klarkamen hatte ich noch mehr Angst, weil er jetzt fast 6 Tage immer in ihrer Nähe sein musste. Doch bis auf ein paar Streits war scheinbar nichts größeres passiert. Zum Glück.
„Na, dann lass uns doch heute deinen ersten gesunden Tag feiern!" Ich griff übermotiviert nach seiner Hand und zog ihn prompt in die falsche Richtung. Danach war er es wieder, der voranging. Aber nur so lang bis ich den riesigen Weihnachtsmarkt vor uns erkannte. „Du willst mit mir auf ein Christmas market gehen?" Ich war so begeistert, sodass sogar meine Muttersprache durch schlüpfte. „Ja Lix, dass hatte ich vor." Er lächelte mich so liebevoll an, dass mir nichts anderes übrig blieb als den Blickkontakt zu erwidern und in meinem Rumgehüpfe zu stoppen.
„Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie wunderschön du bist?" Er flüsterte es nur, doch ich verstand es trotzdem. In jeder anderen Situation hätte ich sarkastisch drauf geantwortet, doch die Wärme gepaart mit der Ernsthaftigkeit ließ mein Herz höher schlagen. „Du aber auch!" Und es stimmte. Mittlerweile konnte ich hemmungslos sagen, dass Hwang Hyunjin der Schönste Mensch war, den ich jemals gesehen hab. Die Kardashians konnten einpacken, denn der Junge war auch von innen so schön, dass ich manchmal das Atmen vergas, wenn ich ihn anschaute.
Sein Gesicht näherte sich meinem, ohne dass ich es merkte. Erst als ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte, fiel mir auf, dass uns nur noch wenige Zentimeter trennten. „Darf ich?" Er hatte noch nie um einen Kuss gefragt, doch das er es jetzt tat, überraschte mich. Ich machte die Andeutung eines Nicken und wartete die wenigen Sekunden bis er unsere Münder endlich vereinte.
Und es war ein anderes Gefühl als sonst. Der Kuss war langsam und dafür umso tiefer. Wir mussten es nicht sagen, genauso gut konnte man die drei bedeutungsvollen Worte auf den Lippen des anderen schmecken. Hyunjin hatte mich noch nie so intensiv geküsst. Nicht mal unser erster Kuss trug so viele unausgesprochenen Worte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich von mir, lehnte seinen Kopf aber nur so weit wie nötig zurück. Sein Körper blieb an meinen gepresst. „Du bist was ganz besonderes, Lee Felix. ich hoffe du weißt das." Nicht im Stande auf seine Worte zu reagieren blickte ich einfach nur weiterhin zu ihm auf, bis er mich sanft anlächelte und vorsichtig von sich weg schob. „Bereit, soviel Zucker zu Essen, dass du Diabetes bekommst?
Und Hyunjin hielt sein Versprechen. Er hatte mir schon eine Zuckerwatte gekauft und gerade war ich bei meiner zweiten Tüte gebrannter Mandeln. Aber warum schmeckte es auch nur so verdammt gut? Ich müsste demnächst unbedingt mal wieder unser Home-Gym besuchen, sonst würde mal in einer Woche mein hart erarbeitetes Sixpack nicht mal mehr erahnen können...
„Kommst du Lix? Ich will dich noch auf eins dieser Ponys setzten." Mein Blick folgte seinem ausgestrecktem Finger und stoppte an den Plastik-Pferdchen, welche langsam vor und zurück wippten. Theoretische hatte ich immer gedacht, die wären für Dreijährige aber gut. Selbstbewusst stellte ich mich in die Schlange kleiner Kinder die mich alle komisch musterten. Hinter mir hörte ich Hyunjin laut lachen. „Es war eigentlich nicht Ernst gemeint, aber das werden dann bestimmt süße Bilder für meine Pinnwand."
Ich hatte sein Haus zwar noch nie von Innen gesehen, aber zu wissen dass er eine Fotowand hatte, mit Personen die ihm wichtig waren, sagte schon fast alles. Als ich endlich an der Reihe war, setzte ich mich euphorisch auf das kleine Plastiktier und wusste zuerst gar nicht, wohin mit meinen Beinen. Als ich endlich eine halbwegs bequeme Position gefunden hatte, waren es nicht nur die Kinder welche mich judgend ansahen. Doch der einzige dessen Meinung mir wichtig war, hatte ein Lächeln im Gesicht während seine Augen belustigt funkelten. Er hatte sein Handy in der Hand und hielt vermutlich fest, wie viel Spaß ich gerade hatte.
Erst als ich mich leicht zur Seite lehnte und das Gerät ein ungesundes Knacken von sich gab, sprang ich überrascht ab. Leider war meine Zeit sowieso um, weshalb Hyunjin, immer noch in bester Stimmung, mich am Arm weiterzog. Ich hakte mich vertraut bei ihm unter und wir bummelten so gemeinsam über den Platz. Sahen unseren Mitmenschen zu, wie sie genauso von der winterlichen Atmosphäre begeistert waren wie ich ihren Abend genossen.
Unbemerkt hatte der Mond die Sonne ersetzt, sodass ich erst jetzt merkte wie spät es schon sein musste. Doch mir war egal, wie kalt meine Füße waren oder wie ich zu so später stunde am besten nach Hause kommen würde. Dass einzige was in diesem Moment zählte waren Hyunjin, ich und die Bubble in der wir uns befanden. Denn der Ältere hatten schon immer diesen Effekt auf mich gehabt, dass sobald ich in seiner Nähe war, die Umgebung ausblendete.
„Wollen wir noch aufs Riesenrad?" Begeistert lief ich in die Richtung des großen, beleuchteten Rades, welches sich unermüdlich drehte. Bevor Hyunjin auch nur sein Portmonee auspacken konnte, hatte ich schon unsere Tickets gezahlt. Er hatte heute Abend schon genug Geld für mich ausgegeben. Aufgeregt zog ich ihn in die mittlere Kabine. Es war schon ewig her, dass ich das letzte Mal in so einem Fahrgeschäft saß.
„Oh, schau mal. Die Aussicht ist so schön!" Verliebt zeigte ich auf die unter uns funkelnden Lichterketten, die immer kleiner wurden. „Das stimmt." Ich drehte mich zu ihm um und sah, dass er den Lichtern unter uns keine Aufmerksamkeit schenkte, sondern lieber mich anstarrte. Als ich seinen Anmachspruch verstand, haute ich ihm verlegen gegen den Oberarm. „Seit wann sind wir so tief gesunken, dass du sowas bringst?"
Doch er überging meine Stichelei einfach indem er meine Hand nahm und anfing zu sprechen. „Ich hatte voll die süßen Worte vorbereitet, einen ganzen Aufsatz! Aber nun bin ich so nervös, dass ich alles wieder vergessen hab." Mit einer leisen Vorahnung was nun kommen würde, verschnellerte sich mein Herzschlag in jeder Sekunde mehr, in der er nicht sprach.
„Ich glaube in meinem Inneren weiß ich schon es viel länger doch erst in den letzten Tagen hatte ich Zeit, es auch in meinen Kopf zu lassen. Ich habe mich hoffnungslos in dich verliebt und überhaupt keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Deswegen hoffe ich einfach, dass ich mich gerade nicht allzu sehr blamiere und du meine Gefühle erwiderst?" Ich musste träumen. Niemals machte der perfekteste Junge auf dem ganzen Planeten, mir, MIR gerade ein Liebesgeständnis!
„Natürlich liebe ich dich auch, Pabo. Denkst du ernsthaft ich wäre mit dir eine Freundschaft plus und danach sogar noch eine Kennenlernphase eingegangen, würde ich nichts für dich empfinden?" Lachend schnipste ich gegen seine Stirn, was ich kurz darauf mit einem Kuss wiedergut machte.
„Also, willst du mit mir offiziell zusammen sein?" Ohne eine Sekunde zu zögern stimmte ich zu. Auch wenn ich glaubte, dass sich nicht viel zwischen uns ändern würde. Immerhin waren wir bis jetzt auch schon sehr touchy miteinander gewesen, dass Aussenstehende mehrmals auf die Idee kamen, wir wären schon ein Pärchen.
„Also bin ich jetzt wirklich mit dem einzig wahrem Lee Yongbok zusammen?" Er fragte dies, als wäre es nicht offensichtlich. „Noch. Wenn du so weiter machst, bin ich schneller dein Ex als du meinen koreanischen Namen aussprechen kannst!" Leicht eingeschüchtert von meiner Drohung entschuldigte er sich. „Dabei wollte ich Minho doch erzählen können, dass ich es schaffe eine Beziehung länger als 24 Stunden zu halten. Er hat nämlich dagegen gewettet, dass ich zu nervig wäre und sich keiner mit mir länger als nötig abgeben will..."
Wie konnte es sein, dass er mein Hyung war, wenn er sich teilweise noch mehr wie ein Kleinkind verhielt als ich?
_______________
Ich bin die letzte Person, die sich als Swifty bezeichnen würde. Doch hin und wieder, so einmal im Jahr gibt es diese Tage, wo ich ihr ganzes Album rauf und runter höre. Heute ist dieser Tag also müsst ihr damit leben, dass ich ihren Song oben verlinkt hab. Außerdem passt er perfekt zu dem heutigen Kapitel.
Und denkt ja nicht, die Geschichte wäre hier vorbei. Es werden jetzt so richtig schön viele Dululu-Scenen kommen 😊
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top