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Hektisch liefen die Soldaten auf dem großen Platz in der Dorfmitte hin und her. Einige Wägen wurden mit Schwertern befüllt, andere mit Versorgungsmitteln. Ich wusste nicht so recht, was ich machen sollte und stand wie so oft sinnlos in der Gegend herum.
Heute Nacht würde ich zum ersten Mal in die Schlacht Ziehen. Was für Hashirama, Tobirama und so ziemlich alle, die mitkamen schon Alltag war, war für mich Komplettes Neuland. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich in der Lage war, jemanden umzubringen, doch ich hatte keine Wahl und wurde nur aufgrund meiner Kraft mitgenommen.
Suchend sah ich mich um. Zwischen den vielen Kämpfern erkannte ich nur ein oder Zwei Frauen. Meine Hände Zitterten etwas und ich zuckte zusammen als sich eine Hand auf meine Schulter legte.
Erleichtert atmete ich aus als ich vernahm, dass es Hashirama war. "Ich wollte dich nicht erschrecken Kleine." grinste er. "Wen nennst du hier klein?" Spielerisch hob ich eine Augenbraue und stellte mich auf meine Zehenspitzen sodass ich auf Augenhöhe mit ihm war. Er lachte leicht bevor er wieder etwas ernster wurde.
"Das ist deine erste Schlacht, halte dich am besten noch etwas zurück. Niemand erwartet, dass du sie alleine besiegst." erklärte er gelassen. Skeptisch sah ich zu einigen Soldaten, die etwas abeits standen und mich mit Blicken durchlöcherten. "Sag das mal denen da." mit einem nicken deutete ich auf die Gruppe. Es waren einige Männer, die ich schon öfter mit den Braunhaarigen zusammen gesehen habe.
Verwirrt sah Hashirama zu ihnen und begann lauthals zu lachen. "Wieso lachst du?" Er beruhiget sich und legte einen Arm um meine Schulter, bevor er mich kurz an sich drückte und ein leichter rotschimmer seine Wangen zierte "Nichts Nichts, das erklär ich dir vielleicht nach der Schlacht."
Kopfschüttelnd sah ich ihm hinterher als er ging. Er war die einzige Person mit der ich mich wirklich gut verstand. Tobirama war das komplette gegenteil von ihm, Butsuma war trotz meines Sieges gegen seinen Sohn noch so bestimmerisch und distanziert wenn auch nicht mehr ganz so... abwertend, und Reika... sie war kurz nach Itamas Tod schwer erkrankt und ist ebenfalls gestorben.
Natürlich war es schwer die Mutter der Jungen zu verlieren, weil sie mich genau wie Hashirama akzeptierte, jedoch waren die Wunden, die Kawaramas und Itamas Tod auf ihrem Herzen hinterließen, zu groß für sie und sie ging mit ihnen ins Jenseits.
Ich kannte kaum jemanden aus dem Clan außer der Hauptfamilie und den Wachen die immer in der Residenz auf mich aufpassten. Und die Freunde der Senjubrüder, die oftmals zu uns nach Hause kamen.
"Sammelt euch!" Butsumas starke Stimme ließ mich aufschrecken und ich gesellte mich in den Halbkreis aus Menschen, der sich um ihn bildet. Hinter ihm Standen seine Söhne.
"Wie ihr wisst, ziehen wir heute in die Schlacht gegen den Sato-clan. Unser Ziel ist es ihre Kampfkraft zu schwächen und Ayumi, die erst vor kurzem von ihnen entführt wurde, zurück zuholen. Der Sato-Clan ist spezialisiert auf Taijutsu und Schwertkampf, haltet sie deshalb auf Distanz. Kämpft für unseren Clan, für unsere Familie. Beschützt was ihr liebt mit all eurer Kraft und gebt niemals auf, es gibt immer etwas oder jemanden, für den sich das Kämpfen lohnt."
Er hatte recht. Für die Menschen um mich herum, gab Butsumas Rede ihnen Kraft für den Kampf gegen die Sato, doch mir verleihte sie Kraft für meinen Kampf gegen die Senju. Ich wollte endlich hier raus, spüren wie es wäre, seine wirkliche Familie um sich zu haben. Für dieses Gefühl lohnte sich mein Kampf.
"Mit unserer Prinzessin, haben sich unsere Chancen auf den Sieg nochmal verdoppelt!" rief er. Mein Kopf schnellte hoch und alle Augen waren nun auf mich gerichtet.
Warte was?
Die Menschen vor mir machten mir den Weg frei als Butsuma mich zu sich wank. Mit eingezogenem Kopf ging ich zwischen den einschüchternden Männern durch und gesellte mich, sichtlich unwohl in meiner Haut neben Hashirama und Tobirama.
Dann fuhr das Clanoberhaupt fort, indem er die Kampfstrategie gemeinsam mit dem Jüngeren der beiden erklärte. Ich lehnte mich entgeistert zu Hashirama "So viel zu 'Niemand erwartet, dass du sie alleine besiegst'" zischte ich in sein Ohr, den Blick starr nach vorne gerichtet.
Hashirama kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf und lächelte mir entschuldigend zu bevor wir uns wieder auf Butsuma konzentrierten.
TIME SKIP 12 STUNDEN; JETZT AUF DEM SCHLACHTFELD GEGEN DIE SATO
Mit zitternden Händen hielt ich das Katana in meiner Hand. Hektisch drehte ich mich um und wehrte ein Kunai ab, dass auf mich zu flog.
Mein Sharingan scannte das Feld nach dem Attentäter ab. Überall lagen leblose Körper, die grauenvoll zugerichtet waren. Der metallische Geruch von Blut lag in der Luft und das Gebrülle meiner Kamerden erfüllte die Leere des Feldes.
Vor meinen Füßen lag der Leichnahm der Person, deren Blut noch frisch von meinem Katana tropfte. Das ganze Geschehen um mich herum überlastete meine Sinne. Es war alles so ungewohnt und grausam.
Meine Atmung wurde immer schneller und flacher, meine Konzentration nahm ab. Auf der Ferse drehte ich mich um und sah gute 15 Meter entfernt von mir Hashirama gegen drei Sato kämpfen. Dann schnellte mein Blick nach rechts.
Dort lief ein feindlicher Krieger mit einem Tachi in der Hand auf den Senju zu. Er konnte ihn nicht sehen weil er mit dem Rücken zu ihm stand. Meine Augen weiteten sich.
Was soll ich nun tun?
Von der Reizüberflutung nervlich am Ende blieb ich wie angewurzelt stehen. Selbst wenn ich es wollte, konnte ich mich kein Stück bewegen. Warum musste ich auch ausgerechnet jetzt eine Panikattacke bekommen?
Immer dichter kam der Sato Hashirama, doch als er nur noch ein paar Meter von ihm entfernt war, tauchte plötzlich Tobirama auf und schnitt seinem Gegner mit einem Katana den Oberkörper auf.
Dann kam er mit zusammengezogenen Augenbrauen auf mich zugelaufen. "Verdammt Askia! Reiß dich gefälligst zusammen oder willst du wie einer von denen enden?!" er blieb vor mir stehen und deutete auf den Leichnahm neben mir.
Immernoch überfordert, schluckte ich. "Das ist Krieg Askia, entweder du tötest, oder du wirst getötet!" zornig starrten seine Roten Augen in die Meinen.
Er sah kurz über seine Schulter zu seinem Bruder bevor er sich wieder zu mir drehte. "Wenn du schon nicht für uns kämpfst, dann kämpfe zumindest für dich selbst."
Schnaubend kehrte er mir den Rücken zu und half Hashirama.
Er hatte recht. Was hätte ich auch anderes vom Krieg erwarten sollen? Ich konnte mir nicht erlauben hier zu sterben, noch habe ich meine Familie nicht kennengelernt.
Noch habe ich mich nicht bei ihm bedankt.
Ich atmete tief ein und aus bevor ich meine Augen schloss. Erneut spürte ich das Glühen in ihnen und mit diesem Glühen auch Mutters Flammen in mir entfachen.
Ich schlug meine Lider auf, und begann den Kampf.
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