[8]

Gerade = Gegenwart d.h. der Kampf jetzt

Kursiv = Vergangenheit d.h. das Training der Vergangenen Jahre

"Nun ist es endlich soweit. Zeig uns deine Wahre Kraft Prinzessin Oder sei für immer eine Schande." ein auf mich fast schon dämonisch wirkendes Grinsen zierte Butsumas Lippen.

Heute war nach 9 Jahren harten Trainings, nach 9 jahren voller Blut, Schweiß und Tränen mein Tag der Abrechnung gekommen.

Das Ziel erschien so leicht 'Lass das Wasser verdampfen', doch wäre es nur das, müsste ich nicht um mein Leben fürchten. Der Zusatz '...und besiege Tobirama' war mein eigentliches Problem. Würde ich ihn heute nicht besiegen, wäre meine Zeit abgelaufen. Sie würden dafür sorgen, dass ich meine Mutter wieder sehen würde, sollte ich nicht dazu im Stande sein, Tobirama Schwierigkeiten zu bereiten.

Das Senju-Clanoberhaupt legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich auf den Platz. "Da ist sie!" "Das wird Tobirama-samas Sieg." "Sie hat es nicht verdient, hier zwischen uns zu stehen.". Um uns herum war der ganze Clan versammelt.

Hasserfüllte Blicke bohrten sich in meine Haut. Verabscheuung spürte ich am ganzen Körper. Doch ich war es gewohnt, es gab keinen Tag, an dem man mich nicht wie eine Außenseiterin behandelte.

Die Sonne brannte sich in meine Augen und ich spürte die Hitze in mir aufsteigen. Heute war ein guter Tag für ein Feuer.

Gereizt von den Kommentaren unserer Zuschauer, sah ich auf. Meine Augen machten Bekanntschaft mit Tobirama, der in seiner Blauen Rüstung mit dem Happuri auf dem Antlitz einige Meter entfernt vor mir stand.

Die Leute bejubelten ihn, warfen ihm Motivationssprüche zu und wünschten ihm Glück, doch er verzog keine Miene. Kein Dankeschön war zu hören, kein Lächeln zu sehen. Gott wie sehr ich mir wünschte ihn damals nicht gerettet zu haben. Er würde mein Untergang werden. Er war zu stark, sein Wasser zu mächtig, mein Feuer zu schwach. Ich reichte kaum an die Kraft meiner Mutter heran. Meine Flammen waren nicht ansatzweise so heiß und zerstörerisch wie ihre.

Meine Rüstung knirschte als ich mich in Position brachte. Meine Finger formten Das Zeichen des Kampfes und als die Menge verstummte, tat Tobirama es mir gleich.

"Fangt an!" rief Butsuma. Der Senju ließ nicht lange auf sich warten und preschte auf mich zu. ich Verfestigte meinen Stand  und aktivierte mein Sharingan. Tobirama formte Fingerzeichen und ich machte mich auf ein Jutsu gefasst. Doch anstatt ein Jutsu anzuwenden, holte er mit seiner Faust aus und nutzte das Überaschungsmoment. Der Schlag  in die Magenrube schleuderte mich nach hinten...

...doch ich konnte mich rechtzeitig abfangen und ließ mein Chakra in Form von Flammen meine Hände umhüllen. Diese nach vorne drückend erschuf ich einen Wall aus Feuer. Tobirama wandte nun das Jutsu an und ein Wasserdrache schoss auf mein Feuer zu. Versuch Nummer Eins.

Ich erhöhte die Temperatur meines Chakras und die Flammen wurden größer. Die Luft verschwomm aufgrund der Hitze und es zischte laut, als das Wasser auf das Feuer traf. Ich spannte meine Muskeln an um es aufrecht zu erhalten, doch Tobiramas Drache übernahm die Oberhand. Ich sah das Blau des Wassers meinen Wall durchbrechen..

... und sprang in die Luft. Unter mir wurde der Staubige Boden durch das Wasser zu Schlamm. Geschickt landete ich auf meinen Füßen. Ich biss mir angespannt auf die Lippe. Das war meine erste Chance und ich habe sie vergeigt. Mein Gegner machte sich meinen kurzzeitigen Konzentrationsmangel zu nutzen. Seine Faust traf auf meine Schulter, doch anstatt zu fallen, verlagerte ich mein Gewicht und drehte mich zur Seite. Dann griff ich nach seinem Handgelenk und platzierte mein linkes Bein vor seinem Fuß. Schnell zog ich und er fiel nach vorne...

... doch griff im Flug nach meiner Freien Hand und zog mich mit sich zu Boden. Augenblicklich sprangen wir beide auf und ließen unsere Extremitäten aufeianderprallen. Viermal landete sein Fuß an meinen Seiten, wie oft er mich am Arm und an der Schulter traf, war nicht zählbar. Selbst mit meinem Sharingan bekam ich Schwierigkeiten seinen blitzschnellen Angriffen und Techniken zu folgen.

Aber ich hatte mich in den Jahren gebessert. Nun war ich auch im Stande ihm im Taijutsukampf zuzusetzen. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit konterten wir gegenseitig unsere Angriffe und ließen die rohe Gewalt entscheiden, wer siegen würde. Ich rieb meine Hand über den Boden und schleuderte Tobirama Sand in die Augen. Überrascht taumelte er und hielt sich die Hände vors Gesicht.  Versuch Nummer zwei. Ich sammelte Chakra in meine Handflächen und augenblicklich begannen sie zu entflammen. Dann stieß ich es Ruckartig ab und ein Strahl aus rotem Feuer schnellte auf Tobirama zu. Gerade noch rechtzeitig formte er die Fingerzeichen für eine Wassermauer.

Direkt stoppte ich mein Feuer. Jetzt konnte er mich nicht mehr sehen. Ich formte Fingerzeichen und verschwand unter die Erde, nur um direkt vor ihm  aus dem Boden zu schießen. Erneut sprang er überrascht zurück, doch ich stieß nun mit meinen Gesammten Armen Chakra aus.  Um ihn herum enflammte die Luft und er landete Im  Feuer. Abwartend hielt ich die Konzentration des Feuers und hoffte ihm damit den Garaus zu machen.

Plötzlich jedoch schoss ein Kunai aus dem Feuer. Die Zeit verging lansgamer, doch ich erkannte zu spät, dass eine Briefbombe am Griff des Kunais hing. Direkt neben meinem Kopf detonierte sie. Die Druckwelle schleuderte mich nach hinten und mein Kopf schlug auf den Harten Boden auf.

Alles wurde für einen Kurzen Moment schwarz als ich mit dem Rücken auf dem Boden lag.

Stöhnend ließ ich meine Augen aufflattern. Ein unangenehmes Piepen hallte in meinem Kopf wieder und benommen versuchte ich meinen Blick zu fokussieren. Mit verschwommener Sicht erkannte ich, wie meine Flammen verschwanden, doch wo war Tobirama?

Auf einmal Schoss er wie ich vor ein Paar Minuten aus dem Boden und landete geschickt vor mir.

"Deine Konzentration ist immernoch mieserabel. Dein Sharingan hätte den Doppelgänger in deinem Feuer einfach erkennen müssen, aber wie so oft, warst du unkonzentriert." abfällig sah er auf mich herab.  Dann ging er langsam an mir vorbei. Er wollte siegessicher den Platz verlassen.

Aus einem mir unerklärlichen Grund reizten mich seine Sticheleien heute mehr als sonst. Er sah mich nur als eine Uchiha, als eine von denen, die Itama ermordeten, als eine, wie Reika es nannte, vom Teufel besetzte Seele. War ich für ihn etwa kein Mensch mit Gefühlen?

Das Gejubel des Clanes machte mich nur noch wahnsinniger. Ich habe mir meinen Clan nicht ausgesucht, ich war nicht für die Verbrechen der Uchiha verantwortlich, und doch behandelte man mich wie eine Mörderin. Niemand akzeptierte mich und von allen am wenigsten Tobirama.

Fast schon wie von selbst erhob ich mich. Mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete ich, wie Tobirama in seiner Bewegung inne hielt und wie die Menschen um uns herum Verstummten.

"Das ist neu.." murmelte der Senju als er sich zu mir umdrehte und meine Neugewonnene Kraft bemerkte. Wie in Zeitlupe, sah ich ihn die Fingerzeichen für sein stärkstes Wasserjutsu formen.

Doch nun war etwas anders. Ich spürte wie sich mein Herzschlag beschleunigte und meine Körpertemperatur anstieg. Die Geschwindigkeit meines Chakrastromes vervielfachte sich und ich fühlte wie sich eine Starke Kraft in mir aufbaute.

Fast zeitgleich speiten Tobirama und ich Wasser und Feuer aufeinander. Der Wasserdampf vernebelte die Umgebung, doch ich wusste, dass ich gerade jetzt, erstrecht nicht nachgeben durfte. Mein ganzer Körper stieß nun mein Chakra aus und mein Feuer nahm ein gewaltiges Ausmaß an. Noch nie habe ich es geschafft so eine heiße Flamme zu erschaffen.

Der Wasserdampf wurde immer dichter und ich spürte wie meine Augen förmlich begannen zu glühen. Ein Lächeln zierte meine Lippen, denn ich wusste, was es war. Dieses Glühen war nicht mein Sharingan, es war mein außergewöhnlich heißes Chakra, das meine Iris in ein tobendes Rot färbte.

Ich setzte all meine Kraft in mein Feuer und hielt es so lange ich konnte aufrecht. Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, vergingen und meine Kraft schwellte ab. Meine Körpertemperatur fiel wieder auf den Normalwert und das Glühen aus meinen Augen verschwand. Erschöpft ließ ich mich auf meine Knie fallen und wartete darauf, dass sich der Nebel lichten würde.

Mir fiel die ungewohnte Stille auf. Das Gejubel des Clanes war verstummt und alle schienene genau so sehnsüchtig wie ich auf ein Klares Sichtfeld zu warten.

Dann, nach etlichen Minuten, hatte der Wind den  Wasserdampf endlich davongetragen. Was man sah, schockte nicht nur mich, sondern auch alle anderen Dörfler. Verwundertes Raunen ging durch die Menge und überall hörte man getuschel.

Ein paar Meter von mir entfernt, Kniete Tobirama auf einem Bein und stüzte sich mit der Hand auf dem Boden ab. Er Atmete schwer und es dauerte einige Minuten, bis er die Kraft fand sich aufzurichten.

Als er jedoch seinen Kopf hob, stockte mein Atem erneut. Man sah, wie seine Haut am Hals leicht verbrannt war, und von dem toten Tier, das sonst um seinen Hals hing, war keine spur mehr. Der Brustpanzer seiner Rüstung war von der Hitze deformiert und das Metall leicht angeschmolzen.

Aus halb geschlossenen Augen sah er mich an und... lächelte?

"Das wollte ich sehen." sprach Butsuma zufrieden und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. "Askia du hast mich besiegt." gestand Tobirama und Nickte mir anerkennend zu, bevor er zu Hashirama ging und sich behandeln ließ.

Immernoch herrschte Totenstille unter den Clanmitgliedern. Dann kam Butsuma zu mir und hielt mir seine Hand hin. Zögernd ergriff ich sie und ließ mir von dem sonst so distanzierten Mann aufhelfen. Eine Hand auf meiner Schulter platziert streckte er seinen Freien Arm aus.

"Die Prinzessin hat ihr Erbe Angetreten und bewiesen, dass sie ihres Titels würdig ist. Nun ist sie ein Teil von uns" rief er. Kurz hörte man nichts, bis ein Kleines Mädchen lachte und erfreut in die Hände klatschte. Nach und nach schlossen sich ihr viele andere an und kurze Zeit später wurde auch ich wie Tobirama bejubelt.

Dieses Gefühl war so ungewohnt. Fühlten sich so etwa Akzeptanz und Anerkennung an? Ich konnte es nicht zurückhalten und begann leicht zu lächeln.

Doch im Hinterkopf erinnerte ich mich an all die Jahre die ich in Demütigung leben musste. Es fühlte sich falsch an jetzt von den Leuten, die mich wie Abschaum ansahen, Glückwünsche entgegen zu nehmen.

Eine unschöne Vermutung kam mir in den Sinn. Ich hatte es geschafft, die Kräfte meiner Mutter zu Bändigen und zu beherrschen. Was, wenn sie nun vorhatten, mich wie eine Waffe zu benutzen?

Was wenn sie mich in Wahrheit gar nicht akzeptierten, sondern fürchteten, weil ich nun die Kraft meiner Mutter kontrollierte und sie es beinahe alleine mit den Senju aufnehmen konnte?

Fakt war, ich, als Prinzessin der Flammen, hatte nun die Kraft etwas mehr für meine Freiheit zu kämpfen denn noch nach all den Jahren sehnte ich mich nach nichts mehr, als nach Unabhängigkeit, nach der Heimkehr zu meinr wahren Familie.

Und auch nach all den Jahren erinnerte ich mich an diesen Jungen, der mir in Mutters Todesnacht Hoffnung schenkte. Wäre er nicht immer in meinen Gedanken gewesen, wäre ich schon längst an der Demütigung zerbrochen.

Wer weiß, vielleicht würde ich bald in der Lage sein, ihn wiederzusehen und ihm für damals zu danken.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top