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Song fürs Ambiente: I will Find you - Audiomachine (würde ich eher empfehlen, ist oben verlinkt :] )
oder Shattered - Trading yesterday
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Ich ließ mich langsam in das warme Wasser des Onsen gleiten. Auch hier begann sofort alles zu erhitzen. Seit Vaters Tod regulierte sich meine Temperatur nicht mehr. Es war als wenn ich durch das verschließen meines Herzens zu einem Feuerteufel wurde.
Meine langen Haare schwebten im Wasser und tanzten zu den Wellen, die ich beim Atmen auslöste. Ich seufzte und versuchte mich in der Wärme zu entspannen doch jedes Mal wenn ich mich nicht konzentrierte, sah ich wieder Vaters lebloses Gesicht vor meinem inneren Auge.
Ich schüttelte den Kopf und versuchte mit etwas abzulenken. Meine Finger ragten aus der Wasseroberfläche und mit seichten Bewegungen spritzte ich einige Tropfen In die Luft.
Plötzlich fegte ein eisiger Wind über die Quelle und ließ ein paar der Tropfen blitzschnell gefrieren bevor sie ins Wasser fielen und wieder auftauten.
Der Winter brach ein.
Lange saß ich in der Quelle, alle aufkommenden Gefühle zwanghaft unterdrückend. Große, graue Wolken schoben sich vor die Sonne und ehe ich mich versah begannen dicke Flocken vom Himmel zu fallen.
Schnee...
"Mutter wie fühlt sich Schnee an?" "Schnee besteht aus vielen kleinen Kristallen, und doch ist er ganz weich. Er ist so eisig Kalt, dass er eine Gänsehaut hinterlassen wird, wenn du ihn jemals berühren solltest."
Meine Augen öffneten sich ein Stück mehr als ich die taumelnden Flocken beobachtete. Ich streckte in Gedanken versunken meine Hand aus und wartete darauf, dass einer der weißen Kristalle auf meiner Handfläche landen würde.
Doch kurz bevor sie aufkamen, verloren Sie ihre Form und schmolzen. Alles was übrig blieb war ein nasser Tropfen der schnell verdampfte.
Da erinnerte ich mich wieder. Ich konnte keinen Schnee berühren. Meine Körpertemperatur war zu hoch, als dass er in meinem Umfeld gefrohren bleiben würde.
Das, wonach ich mich als Kind am meisten sehnte, war aufgrund meiner eigenen Kraft unmöglich geworden.
Mutter...
Ich schüttelte hektisch den Kopf und verbannte jeglichen Gedanken an meine Eltern in die hinterste Ecke meines Verstandes.
Hör auf deine Energie an den Schmerz zu verschwenden.
Ungewollt kreisten meine Gedanken trotzdem umher.
Vater er....
Erneut schüttelte ich meinen Kopf und ließ mein Schwarzes Haar im warmen Wasser tanzen.
Hör auf Askia. Hör auf zu fühlen.
Ich schloss die Augen und betete unerbitterlich zu Gott, dass ich endlich aus diesem Albtraum aufwachen würde.
Das laute Gekicher Toris und ihrer Freundin riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich wieder kalt werden. Das war mein Zeichen zu gehen.
Ich richtete mich auf. Das Wasser bahnte sich den Weg an meinen Kurven hinunter in das heiße Becken. Ich spürte Toris Blick auf mir.
Ohne ihr ein Wort zu schenken verschwand ich in die Umkleide. Als ich einen großen Spiegel passierte hielt ich inne und betrachtete meinen nackten Körper. Es waren vier. Vier fürchterlich aussehende Narben zierten ihn.
Tobiramas Hiraiishin Narbe, die deformierten Narben auf meinen Bein und meinem Arm und zu guter letzt.... Die Narbe, die über mein rechtes Auge verlief.
Sie war nun nicht mehr so bleich wie vorher. Seit sie erneut aufriss, nahm sie einen dunklen Rotton an. Mittlerweile war sie komplett verheilt, aber die Farbe blieb.
Ich spürte ein Stechen in meinem Herzen und spannte sofort all meine Muskeln an um jegliches Gefühl zu unterbinden.
Als ich wieder die Kontrolle gewonnen hatte war der Schmerz zwar verschwunden, doch auch meine Wahrnehmung war kalt. Mit einem eisernen Gesichtsausdruck machte ich mich fertig und ging zurück zu Vaters Anwesen.
Erzähler pov:
Askia ließ sich ihren Schock nicht anmerken als sie plötzlich Madara auf einem Sessel in dem kleinen Wohnzimmer sitzen sah.
Gleichermaßen monoton starrten sie sich in die Augen.
Madara beäugte sie von Kopf bis Fuß. Ihre sonst so rosige Haut wirkte mittlerweile kalkweiß und ihre Augen spiegelten kein Licht mehr wieder. Ihre Haltung war nicht mehr stolz. Viel mehr war sie einschüchternd und streng.
"Askia..." begann er und richtete sich auf. Seine wilden Haare striff er nach hinten. "Du fragtest mich einmal 'Ist das etwa deine Art und Weise deinem Vater für all das zu danken, das er dir vermacht hat?!'.." er schnaubte kurz amüsiert. "Und jetzt stelle ich dir diese Frage. Wäre er stolz wenn er dich so sehen würde?"
Madara war gewiss erneut mit der Tür ins Haus gefallen. Nun war es ihm egal, dass sie eine tickende Zeitbombe war. Er handelte wie Madara Uchiha nunmal war. Unsensibel. Oder auch ein Grobmotorkier der Hochklasse.
Doch Askia war zu diszipliniert um seine Worte wirklich wahrzunehmen. Er ließ sie kalt.
Madara blieb unbeeindruckt von ihrer milden Reaktion und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Askia er ist fort. Für immer."
Die Angesprochene hob eine Augenbraue und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. Sie wusste, dass sie in diesem Kampf der Gefühle nicht aufgeben konnte.
Würde sie es tun, würde all der Schmerz, den sie versuchte zu verdrängen wieder zurückkehren und diesesmal in einem solchen Ausmaße, dass es sie zerreißen würde.
Madara suchte erneut nach einem Weg sie zurückzubringen.
"Wieso machst du das überhaupt?! Du kannst nicht vor dem Schmerz davon laufen."
Da war sie, die Wut in ihr.
Erzörnt trat die Prinzessin drei Schritte auf ihn zu und packte ihn am Kragen seines Pullovers. Auch wenn Madara ein ganzes Stück größer als sie war, zog sie ihn jetzt auf Augenhöhe. "Pass auf was du sagst, Uchiha."
Verständnislos hob er eine Augenbraue. Natürlich hat er das selbe gemacht als Tajima starb. Er hat versucht seinen Schmerz mit Alkohol zu lindern. Aber irgendwann musste auch er sich diesem Gefühl stellen.
"Verdammt Askia!" Madara wurde etwas lauter.
Er befreite sich aus ihrem kräftigen Griff und sah wie sie versuchte einen kühlen Ausdruck zu bewahren. Es erforderte viel Kraft von ihr, den Schmerz zu unterdrücken.
Die beiden Uchiha fechteten ein hasserfülltes Blickduell aus. Von der Harmonie, die sie noch vor ein paar Wochen miteinander hatten, fehlte jede Spur.
"Was denkst du wird es dir bringen diesen Schmerz ewig vor dir hinzuschieben?!" Ergriff der Ältere erneut das Wort.
"Bin ich euch so nicht von viel größerem Nutzen?" Konterte sie monoton.
Madara knurrte sauer. Er konnte ihre sture Art in diesem Moment überhaupt nicht leiden. "Hör mir zu Askia..." forderte er und strich sich mit der Hand über die Stirn. Er wollte sie doch einfach nur zurückgewinnen. Aber je länger sie diskutierten, desto unerreichbarer schien sie für ihn.
Abwartend sah die störrische Frau Madara dabei zu wie er seine Gedanken ordnete.
"Als ich deinen Vater zum ersten mal traf war er ein gebrochener Mann. Er hat alles verloren, seine Frau, seine Tochter.. einfach alles." begann er.
Noch ließ die Schwarzhaarige keines seiner Worte an sich heran. Doch Madara wusste, dass ihre Fassade zu bröckeln beginnen würde, wenn er sie weiterhin so konfrontiert.
"Er hat immer versucht das Beste aus seiner Situation zu machen und trotz des Leides nie aufgegeben. Ryou hat sich der Realität gestellt."
Askias Lippen begannen zu beben. "Hör auf.." flüsterte sie und sah zu Boden.
"Als er dich zurück bekam, stattete er uns einen Besuch ab und sagte 'Ich wusste, dass sie wieder kommen würde.' "
"Hör auf." Wiederholte Askia sich mit mehr Nachdruck und blickte Schmerzerfüllt in Madaras Antlitz.
"Als ich ihn fragte woher, antwortete er 'Ich habe immer an sie geglaubt und nie aufgegeben. Nur deswegen konnte sie es hierher schaffen'." Madara zögerte etwas bevor er weiter sprach "Willst du wirklich, dass er seinen Glauben umsonst in dich gesetzt hat? Das bist nicht du Askia. Er hätte nicht gewollt, dass du zu einem herzlosen Monster wirst-"
"Ich sagte Hör auf!" Schrie sie und holte mit ihrer rechten Hand aus. Doch Madaras Reflexe waren schnell genug um ihre entflammte Hand aufzuhalten.
Askia versuchte dasselbe mit links doch auch hier packte der Uchiha sie und hielt sie fest in seinem Griff.
Madara erschrak innerlich als er in ihre Augen sah. Sie waren wieder Feuerrot doch in ihnen Spiegelte sich unendliches Leid wieder. Ihre Lippen zitterten heftig und ihre Atmung wurde immer flacher.
Er erkannte einen Glanz, der sich über ihre Augen zog. Sie kniff sie wimmernd zu und versuchte so sehr es ging die Tränen zurückzudrengen.
Ihr Anblick ließ Madara schlucken. Etwas schmerzte in ihm als er sie so sah.
Askias Widerstand legte sich und ihr ganzer Körper begann zu beben. Unsicher, was er tun sollte, hielt er sie dennoch fest.
"Lass ihn gehen... Lass alles heraus." Sprach er leise.
Das war es. Es war zu viel für die Prinzessin und sie verlor den Kampf gegen die Tränen. Jetzt, wo sie keine Kraft mehr hatte den Schmerz zu unterdrücken breitete er sich von ihrem Herzen in ihren ganzen Körper aus und ließ sie unter seinem gewaltigen Druck einknicken.
Bevor ihre Muskeln nachgaben schlang Madara seine Arme um ihren Rücken und presste sie dicht an sich.
Ein herzzerreißendes Schluchzen entflog ihren Lippen und weinend drückte sie ihren Kopf in Madaras Brust.
Askia wusste nun wieder, in seinen Armen war sie sicher. Hier konnte sie sich die Blöße der Schwäche erlauben.
Dicke Tränen kullerten aus ihren Augen und durchnässten den Stoff von Madaras Oberteil.
Das Clanoberhaupt bettete seinen Kopf auf ihrem und umarmte sie so fest er konnte. Er wusste, würde er sie jetzt fallen lassen würde sie nie wieder austehen.
Als der Schmerz ihren Verstand erreichte zerriss Askia beinahe Madaras Oberteil mit ihren Händen und schrie in seine Brust. Ihre Fingernägel bohrten sich durch den Stoff in seine Haut.
Zwar war ihr Schrei dank ihm Gedämpft, doch trotzdem ließ er Madara ihre Gefühle genau wissen.
Askia blieb für eine unbestimmte Zeit in diesem Zustand. Nie hätte sie sjch erlauben können, jemals so schwach zu sein. Doch hier, in den Armen des Mannes den sie tief in ihrem Herzen liebte, schenkte er ihr das Gefühl Schwach sein zu können. Seine bloße Presenz verdeutlichte ihr, dass er sie immer beschützen würde.
Von nun an war Madara derjenige, der ihr die Geborgenheit schenkte, die Askia einst nur bei ihrer Mutter spürte.
Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich habe wirklich lange überlegt wie ich dieses Kapitel gestalten werde, ich hoffe es war ok so wie es jetzt ist :)
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