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"Autsch." ich zischte auf als kalte Finger auf meinen wunden Rücken trafen. Madara hinter mir seufzte. "Ich habe übertrieben." gestand er.  "Nein es war ein guter Kampf." wank ich ab. Als Madara erneut mit der Salbe über die offene Wunde fuhr, krallten sich meine Finger in den Stoff des Handtuches, welches ich immernoch schützend vor meine nackte Brust hielt.

Nachdem ich heute Izuna im Training besiegt hatte, forderte Madara mich auf gegen ihn  anzutreten. Eine Weile konnte ich auch noch mithalten aber dann machte Izunas Kampf mir doch zu schaffen und Madara knockte mich aus indem er mich auf den Boden warf. Nachdem ich dann für ein paar Minuten ohnmächtig war, befahl er mir ein Bad im Onsen zu nehmen und danach zu ihm zu kommen.

"Madara du weißt dass ich soetwas gewöhnt bin oder?" schmunzelte ich leicht über sein beschützerisches Verhalten. Erneut seufzte er und bließ mir seinen warmen Atem in den Nacken.

Ich hörte, wie er die Schale mit der Heilsalbe verschloss und vernahm wie er einen Verband um den Bereich wickelte. Das nächste was ich spürte, waren seine kalten Finger die über die unförmige Narbe an meinem unteren Rücken fuhren. Ein unangenehmer Schauer fuhr über meine Haut und ich zuckte zusammen bei der Erinnerung an den Tag an dem ich sie durch Tobirama bekam.

Das schien Madara nicht zu stören. Er schob mein Langes Haar beiseite und platzierte einen Kuss auf meinem Nacken bevor er seinen Kopf auf meiner Schulter bettete und mich vollkommen auf seinen Schoß zog. Sein warmer Brustkorb drückte gegen meinen Rücken und er schlang seine Arme um meinen Oberkörper.

In diesem Moment war ich froh, noch eine Hose angehabt zu haben. Trotzdem fühlte ich mich nur mit einem Handtuch vorne etwas zu... frei.

Dazu kam, dass Madaras liebevolles Verhalten sehr ungewöhnlich für ihn war. Vermutlich war er so, weil wir am nächsten Morgen endlich gegen die Yuki losziehen würden.

"Madara?"  Er machte kurz "Hmm?" und bließ sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ich kicherte leicht als sie mich ander Wange kitzelte bevor ich wieder zum Thema zurück kam. "Wird sich etwas verändern wenn wir die Yuki besiegt haben?" sanft legte ich meine Hand auf seine ineinander verschränkten Hände.

"Inwiefern verändern? Im Clan?" ich schüttelte nachdenklich den Kopf und fuhr mit meiner freien Hand über den Stoff seines Bettes. "Ich meine hier." dabei deutete ich auf mein Herz und dann auf meinen Kopf. Er verstand schnell und folgte meinem Blick aus dem großen Fenster.

"Du wirst mehr wollen. Mehr Rache, mehr Blut... mehr Leid. Es wird dich zerreißen wenn du erkennst, dass ihr Abschlachten Yayoi nicht zurückbringt. Du wirst dich fragen was dies Welt wert ist und ob sie wirklich gerecht ist. Dann wirst du erkennen, was wirklich zählt. Deine Denkweise wird anders werden. Rationaler, realistischer und nicht mehr so naiv. Erst nachdem du den Weg der Rache beschritten hast, kannst du ein Urteil über diese Welt fällen."

Ich lauschte seinen Worten und spielte mit meinen Fingern bevor ich ihn seitlich ansah. "Und was ist dein Urteil?"

Sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben und er schloss für längere Zeit die Augen. "Was lässt dich annehmen, dass ich schon Rache verübt habe?"

"Deine Augen." antwortete ich wahrheitsgemäß. Etwas an ihnen unterschied sie von alle anderen. Der Mangel an Gefühlen in ihnen und die scheinbar ewige Kälte, die Veränderung in ihnen wenn er Izuna ansah. Es war offensichtlich, dass er schon viel gesehen hat.

"Du ließst mich wie ein offenes Buch." seufzte er und schmiegte seinen Kopf an meinen. Ich lächelte sanft und lehnte mich stärker in die Wärme die er in diesem Moment ausstrahlte. Sie erinnerte mich an das Feuer in welches ich mich hüllte um endlich frei zu sein.

Meine Augen fielen mir zu. "Madara hast du etwas zum Anziehen für mich?" flüsterte ich müde in sein Ohr und deutete mit halb geschlossenen Augen darauf, dass ich immernoch nur ein Handtuch obenrum hatte.

"Mir gefällst du so viel besser." lachte er leicht. "Außerdem seit wann teilen wir ein Bett?"

Ich zuckte schon im halbschlaf mit den Schultern. "Ist es denn so falsch die letzte Nacht vor der Schlacht mit jemandem zu verbringen der einem wichtig ist? Und ich bin viel zu müde jetzt noch nach Hause zu gehen." gestand ich und schmunzelte gähnend.

Madara lehnte sich nach hinten und griff nach etwas. "Arme hoch." befahl er. Unschlüssig tat ich was er sagte und direkt landete das Handtuch auf dem Boden. Ich wollte reflexartig meine Hände schützend vor meine entblößte Oberweite halten, als Madara mir auch schon ein schwarzes Shirt überstülpte.

Ich atmete tief ein und aus um meine Röte zu vermindern, doch auch das schien Madara nichts auszumachen. Er schlang erneut seine Arme um meinen Bauch und zog mich mit sich zu Bett. Sofort entspannte ich mich und kuschelte mich in seinen warmen Körper. Nie wieder wollte ich anders zu Bett gehen, wissend dass mir niemand außer ihm diese Geborgenheit schenken konnte.

"Madara?"

"Ich dachte du seist müde" grummelte er in meinen Nacken.

"Du bist doof." lächelte ich. Genau in diesem Moment konnte ich nicht glücklicher sein. Zum ersten mal schien alles perfekt zu laufen, und Madara hatte großen Anteil daran.

"Und deswegen liebe ich dich."

°°°°°

"Papa du weißt du musst das nicht tun." flehend sah ich ihn an. Ich hatte schon seit heute Morgen ein ungutes Gefühl. Ich wusste irgendwas würde nicht nach Plan laufen und deswegen wollte ich gerade ihn in Sicherheit wissen.

"Askia du solltest deinen alten Herren nicht unterschätzen. Nicht umsoonst war ich es, der alle Streitereien mit deiner Mutter überlebt hat." lächelte er. Ich konnte nicht anders und grinste ebenfalls leich als ich auf seine Brandnarbe deutete "Naja zumindest fast überlebt."

Dann drehte ich mich um und ging in das Nebenzimmer. Dort lag Mutters tiefschwarze Rüstung als wenn sie schon die ganze Zeit auf mich gewartet hätte. Nur Mühsam kam ich in das unflexible Kettenhemd und die mit Stahlfasern verdichtete Hose. Homasubi hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, dass ich beimnächsten Inferno nicht alles inklusive meiner Klamotten abfackeln würde.

Mit geübten Handgriffen band ich mein schwarzes Haar hoch in einen majestätischen Zopf und legte Teil für Teil die massive Rüstung an. Als ich fertig war, betrachtete ich mich im Spiegel. Sie passte wie angegossen und ließ mich noch bedrohlicher wirken als ich es eh schon war.

Draußen auf der Straße gesellte ich mich schnell zu Vater der eine traditionelle rote Rüstung trug. Generell unterschied sich seine Rüstung nur von der Farbe und vom Material her. Der einzige Formunterschied war, dass bei mir der Halsschutz fehlte.

"Du siehst genau so aus wie sie." lächelte Vater. Ich nickte nachdenklich.

Dann sah er mich aus trauernden Augen an. "Ich wünschte ich könnte sie noch ein mal sehen."



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