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Ungeduldig wippte Askia auf ihren Füßen hin und her und sah immer wieder in die Ferne. Zwei Tage war es nun schon her, dass die Uchiha losgezogen waren um den Tanoga die Stirn zu bieten, und trotzdem waren sie noch nicht zurück.

Sie hat sich erzählen lassen, dass eine solche Schlacht meistens nur ein Paar Stunden andauerte und die Männer noch am Abend zurück waren.

Warum war es nun dieses mal anders?

Mit einem tiefen Seufzer versuchte sie ihre Besorgnis zu lindern. Immerhin waren die Uchiha unglaublich stark, was sollte also schief gehen? Sie hatten schlussendlich Madara, Izuna und Tajima bei sich...

Askias Füße trugen sie in die Eingangshalle der Residenz.

"Lya gibt es irgendwelche Neuigkeiten?" fragend sah sie das zierliche Dienstmädchen an. Doch gerade als sie zum Antworten ansetzen wollte, wurde die Tür aufgerissen.

Ein Kalter Wind wehte der Prinzessin entgegen und sie stockte bei dem Anblick der sich ihr bot.

Madara stand in der Tür, seine Hände genau wie seine Rüstung befleckt mit Blut. Ein langer Schnitt zierte seine aufgerissene Wange, doch das schlimmste waren seine Augen.

Sie waren erfüllt mit Hass und Zorn, Trauer und Einsamkeit und trotz alle dem schienen sie Leer und Kalt zu sein.

Askia trat einen Schritt vor und wollte Madara gerade festhalten, als er sich ohne sie eines Blickes zu würdigen an ihr vorbeischob und mit lauten Schritt davon trat.

Wortlos sah sie ihm hinterher, bei jedem Schritt tropfte etwas Blut auf den Boden. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrer Haut als sie sein Chakra wahrnahm, so dunkel wie niemals zuvor.

Kurz danach trat Izuna ein. Auch seine Rüstung war übersät mit Blutspuren und auch ihm floss das Blut auf den Boden. Doch seine Augen schienen nicht so leer wie die seines Bruders. Was man klar und deutlich in ihnen erkennen konnte war Schmerz.

Der glasige Film der sich über sie zog, verriet Askia, dass Izuna den Tränen nahe war.

Ohne zu zögern Lief die Schwarzhaarige auf ihn zu und zog ihn fest in ihre Arme. Hilflos klammerte sich der junge Mann an sie und griff zitternd in den Stoff des Kleides.

Izuna vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge und begann haltlos zu schluchzen. Das Metall seiner Rüstung jagte kalte Schauer über Askias Haut, doch das war gerade das geringste Problem.

Obwohl sie selbst von Panik erfüllt war, versuchte sie ihm beruhigende Worte zu zu flüstern. Ihre Hand streichelte behutsam durch seine Haare.

Askias Gedanken schweiften von Izuna zu Madara. Sie wusste, dass er nie gerne seine Emotionen preisgab, aber ihr war auch bewusst, dass er vermutlich trotzdem nicht alleine sein sollte.

Doch viel mehr sorgte sie sich um den Grund für dieses Verhalten. Ihre Gedanken dachten natürlich sofort an ihren Vater. Was wenn Madara sein versprechen nicht halten konnte?

"Izuna was ist passiert?" flüsterte sie in sein Ohr. Just in diesem Moment verstärkte sich sein Griff um sie, als ob er nicht an die Ereignisse der vergangenen Stunden erinnert werden wollte.

"I-ich.." doch seine Stimme brach direkt ab und dicke Tränen kullerten seine Wangen hinunter sodass sie Askias Kleid durchnässten.

Diese sah über Izunas Schulter zu dem Dienstmädchen das hilflos neben ihnen stand.

"Setz bitte einen Tee auf und bereite ein paar Kräuterwickel vor." wies die Prinzessin die Magd an. Diese nickte und machte sich sofort auf den Weg.

Askia wollte sofort ihren Vater suchen und sich nach seinem Wohlbefinden erkunden, doch konnte sie Izuna nun nicht alleine lassen.

Vorsichtig drückte sie ihn von sich. Gebrochen sah er auf den Boden und wischte sich über die gereizten Augen. Sein Anblick brach ihr das Herz, sie mochte es nicht diesen fröhlichen Jungen so zerstört am Boden zu sehen.

Nebeneinander begaben sie sich in die Küche und wurden von einem warmen Minzgeruch empfangen. Sofort beruhigte sich Izunas Atmung etwas, trotzdem war er wieder den Tränen nahe.

Sanft drückte Askia in einen der Stühle. Lya platzierte eine Tasse Tee vor ihm gemeinsam mit einem Leib Brot. Die schnellen Augen der noch neuen Uchiha bemerkten Izunas zitternde Hände als er nach der Terrasse griff und sie langsam zu seinem Mund führte.

"Lya du kannst jetzt gehen." befahl sie dem Hausmädchen leise. "Ruft mich, wenn ihr etwas benötigen solltet." mit diesen Worten ließ sie Askia und Izuna alleine.

Die Frau spürte ein unangenehmes Kribbeln in ihrer Magengegend, etwas schlimmes war passiert.

Sie griff nach Izunas freier Hand und umfasste sie mit den ihren. Dessen Aufmerksamkeit richtete sich direkt auf Askia und er stellte den Tee ab.

Er benötigte ein paar Anläufe um sich zu sammeln und die richtigen Worte zu finden, doch ihre Wärme unterstütze ihn bei dem Satz, der darauf folgend seinen Mund verließ.

"Mein Vater... Tajima.. Er- er ist tot."

Wieder rollte ein kleiner salziger Tropfen von seiner Wange und befeuchtete das Holz des Tisches.

Askia starrte ihn geschockt an. Zwar war sie erleichtert, dass es ihrem Vater gut zu gehen scheinte, jedoch hat sie nicht mit einer solchen Nachricht gerechnet.

Sie wusste nicht, was sie denken geschweige denn fühlen sollte. Immerhin kannte sie ihn nicht zu gut, stand ihm somit auch nicht besonders nahe, allerdings war er einer der Menschen, denen sie ihre Rettung verdankte. Nicht zu vergessen war er das Clanoberhaupt und Vater der beiden Erben.

"Was.. Was ist passiert?" sie war sich nicht sicher, ob Izuna schon bereit war darüber zu reden, empfand es jedoch als das einzig richtige ihn zu fragen.

Izuna atmete tief ein und man hörte das stocken seiner Atmung, die sich immer noch nicht vom weinen erholt hatte. "Wir waren schon auf dem Heimweg nachdem wir die Tanoga besiegt haben aber..."

Die Emotion, die ab diesem Moment an in sein Gesicht geschrieben stand, war Hass in seiner reinsten Form.

"Die Sarutobi waren in der Nähe und haben unsere Erschöpfung ausgenutzt um uns zu bekämpfen. Ihr Anführer Sasuke Sarutobi ist für Vaters Tod verantwortlich."

Askia sah betroffen zu Boden doch ihr Kopf schnellte hoch als Izuna weiter erzählte. "Madara ist komplett wahnsinnig geworden, er hat sie alle geschlachtet wie eine Horde Schafe. Die, die entkommen konnten, haben es wahrscheinlich nicht mal bis zu ihrem Dorf geschafft."

Das erklärt also das ganze Blut an seinem Körper...

Doch in diesem Moment wurde der Schwarzhaarigen auch etwas anderes Bewusst: Izuna trauerte zwar um den Verlust seines Vaters, jedoch war dies nicht der Grund für seine Tränen. Warum hätte ein Krieger wie er, der schon so viel Leid gesehen hat auch deswegen weinen sollen?

Nein, der Grund für Izunas Tränen war die Ungewissheit, was dieser Verlust mit Madara anstellen würde. Der krankhafte Wahnsinn, den der Jüngere beobachten musste, hat ihm klar gemacht, das Madara stärker von Tajimas Tod betroffen war als alle anderen.

Wird Madara nun vollständig sein Herz verschließen?

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