[25]
Schnell verabschiedete ich mich von Vater und verließ das Haus. Meine Füße trugen mich zum Trainingsplatz, doch entgegen meiner Erwartungen fand ich nicht nur Izuna sondern auch Madara dort vor. Sie lieferten sich einen hektischen Taijutsukampf.
Meine Augen beobachteten alle ihre Bewegungen und so gut ich konnte, prägte ich mir ihre Bewegungsmuster ein, jedoch war dies bei Madara ziemlich schwer, weil er keinem Muster zu folgen schien. Dazu kam, dass seine Bewegungen so schnell hinterinander kamen, dass ich gar nicht alles sah.
"Ist das etwa alles Izuna?" hörte ich den Älteren grinsen. Fassungslos sah ich ihm dabei zu, wie er seinen Bruder ohne wirkliche Anstrengung in die Mengel nahm und Izuna ein paar Minuten später völlig erschöpft aufgab.
Just in diesem Moment wurde mir bewusst wie stark Madara eigentlich war und dass ich ihm mit meiner Momentanen Kraft wirklich unterliegen würde.
Erledigt schleppte sich Izuna zu mir und ließ sich neben meinen Füßen auf den Boden fallen. "Ich dachte du wolltest mit mir trainieren." Izuna atmete so laut, dass ich mir nicht mal sicher war ob er mich wirklich verstanden hat. Doch Madara nahm ihm das Reden ab. "Die Ältesten haben sich gestern noch gegen dich entschieden. Deshalb hat Tajima Izunas Fokus auf mich gelegt, sodass wir eine passende Kampfvorbereitung erhalten."
Huh? Habe ich das gerade richtig verstanden?
Mürrisch zog ich meine Augenbrauen zusammen und starrte Madara an. "Sie meinten, dass man erst sehen müsse, ob du nicht doch eine Spionin bist." fügte Izuna mit verstellter Stimme hinzu.
Ein tiefer Seufzer entflog meiner Kehle. "Wir haben versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen aber..." "Sie sind nunmal alte Leute." vollendete ich seinen Satz kompschüttelnd. Izuna aufhelfend versuchte ich mich etwas zu beruhigen. Also habe ich tatsächlich gegen eine Wand geredet.
"Oi Izuna!" rief dann auf einmal ein Junger Mann hinter uns. "Das war mein Kommando! Wir sehen uns dann Später Madara, tut mir leid Askia aber für heute bin ich erledigt." so schnell er konnte, machte Izuna sich aus dem Staub und ließ mich verdattert mit Madara zurück.
Als ob das nicht geplant gewesen wäre...
Ich fühlte mich nicht sonderlich wohl und wollte gerade ebenfalls gehen als Madaras Stimme mich davon abhielt. "Warum hast du es überhaupt so eilig? Das Schlachtfeld ist kein Ort an dem man gerne sein wollen würde. Schon gar nicht als Frau."
Ich ignorierte den letzten Teil seines Kommentar und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sehe ich so aus als wenn ich hier tatenlos auf eure Rückkehr warten würde? Nur wenn ich bei euch bin kann ich mir selbst sicher sein, dass ich niemanden von euch sterben lassen werde." erklärte ich.
Madaras Miene verzog sich kein Stück. Er bließ sich seine seiner dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht bevor er antwortete. "Menschen sterben nunmal im Krieg. Selbst wenn du bei uns sein würdest, könntest du nicht alle beschützen."
Ich atmete tief ein und überdachte seine Worte. Auch wenn er recht hatte, wollte ich nur helfen. Ich konnte nicht hier herum lungern während sie ihr Leben da draußen auf das Spiel setzten nur um uns zu beschützen. Ich konnte keine Last sein.
"Dir müsste außerdem klar sein, das unser Schutz anderen das Leben kosten wird. Sie würden durch deine Hand sterben." arrogant verzog er seine Augen zu schlitzen und versuchte mich zu durchschauen.
In meinem Kopf spielten sich die Bilder von der Schlacht mit den Sato ab. Ich sah ihr Blut an meinen Händen kleben, doch dann wurde mir etwas bewusst.
"Ich töte lieber Menschen um meine Familie zu beschützen, als sie umzubringen um einen Clan zu schützen, der mir nichts als Leid zufügte."
Auch wenn Madara es nicht wahrnahm, fehlte etwas Überzeugung in meinen Worten. Ich hatte immernoch das Gefühl fehl am Platz zu sein. Die Anschuldigung eine Verräterin zu sein, nachdem ich nach Jahren endlich meine Familie kennenlernte, war wie ein Schlag der Realität mitten in mein Gesicht.
Madara näherte sich mir bedrohlich und lehnte seinen Kopf etwas vor. Ein paar Strähnen seines Haares kitzelten meine Wange und ich spürte seinen heißen Atem an meinem Ohr.
"Seid nicht so naiv Prinzessin. Der Tod unterscheidet nicht zwischen Freund und Feind."
Die Tiefe und Kälte seiner Stimme jagten Schauer über meinen Rücken, jedoch versuchte ich mir davon nichts anmerken zu lassen.
Selbstbewusst trat ich einen Schritt zurück sodass ich ihn nun voll ansehen konnte. "Das mag sein, aber ich unterscheide zwischen Freund und Feind."
Die Selbstsicherheit des Uchiha blieb zumindest äußerlich erhalten, ein Blick in seine Augen verriet mir jedoch, dass ich es wieder geschafft hatte, ihn zum schweigen zu bringen.
Ich entspannte meine Gesichtszüge und drehte mich ohne ein weiteres Wort um, bevor ich zurück ging und meinen Vater als meinen Trainingspatner engagierte.
TIMESKIP; MORGEN DES AUFBRUCHES GEGEN DIE TANOGA
Schnelle Schritte flogen über den sandigen Boden. Überall wirbelten sie den Staub auf. Reger Tumult herrschte und viele der Frauen und Kinder verabschiedeten sich von ihren Männern. Ich sah stumm nach vorn und zupfte nervös an dem Ärmel des Langen Dunkelroten Kleides, dessen Stoff sich an meinen Körper schmiegte.
"Du weist du musst das nicht tun." sprach ich leise und voller Besorgnis. "Askia was für ein Vater wäre ich denn, wenn ich nicht für deine Sicherheit kämpfen würde?"
Vater legte beruhigend seine Hand auf meine Schulter und zog mich in seine Arme.
Er hat darauf bestanden ebenfalls mit in den Kampf zu ziehen, auch wenn er seinem Clan genug gedient hat. Jedoch konnte ich ihn nicht davon überzeugen zurück zu bleiben. Ich machte mir große Sorgen um Ryou, er war mir bereits in dieser kurzen Zeit mehr ans Herz gewachsen, als es ein anderer jemals konnte. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
Auch wenn die Vorwürfe mir gegenüber in den Hintergrund gerückt wurden, bemerkte ich die Blicke mancher Uchiha. Umso mehr gab er mir das Gefühl hier wirklich hin zugehören denn er behandelte mich, als wenn er mich sein ganzes Leben lang kannte. Immerhin war ich seine Tochter.
Trotzdem, ich konnte nicht ruhig bleiben. Was wenn die Tanoga bereits auf sie warten würden? Was wenn sie in einen Hinterhalt geraten würden?
"Du machst dir zu viele Sorgen Kind. Hast du vergessen dass ich praktisch ein Kriegsveteran bin? So leicht bin ich nicht zu töten." versicherte Vater mir und drückte mich noch stärker an sich.
Schnell lösten wir die Umarmung und ich sah lächelnd in seine Augen. "Wehe du kommst nicht zurück, dann würde Mama dir die Hölle heiß machen." "Im wahrsten Sinne des Wortes!" er lachte und wuschelte mir durch die Haare bevor er sich winkend von mir verabschiedete und in seinen Zuteilungsbereich verschwand.
Durcheinander betrachtete ich wie die vielen Männer in ihren Roten Rüstungen über den Platz hetzten, bis mir ein schwarzer Haarschopf im Gemänge auffiehl.
Madara stand in der Mitte, jedoch war um ihn herum etwas Platz. Ihm wollte wohl niemand zu nahe kommen.
"Madara!" ich schrie so laut ich konnte und tippte auf eine ungepanzerte stelle an seinem Arm. Durch das Geklappere der Rüstungen hatte ich schon die Befürchtung, dass er mich gar nicht wahrgenommen hat, jedoch bewies er mir das Gegenteil und sah mich mit gehobener Augenbraue und vor der Brust verkreuzten Armen an.
"Was gibt es Prinzessin?" ich rollte genervt mit den Augen. "Hör gefälligst auf mich so zu nennen. Einfach Askia." rief ich. Er hielt seine Hand an sein Ohr, schüttelte verständnislos den Kopf und tat so als hätte er mich nicht hören können bevor er schief grinste.
Da ist aber jemand gut drauf...
"Was bereitet mir denn die Ehre Askia?"
"Kannst du mir etwas versprechen?" schlagartig änderten sich seine entspannten Gesichtszüge und er sah mich eindringlich an. "Versprich mir, dass du Ryou beschützt. Egal was kommt."
Ich wusste, dass es vielleicht etwas zu viel verlangt war, immerhin war ich nicht gerade nett zu ihm gewesen in den letzten Tagen. Trotz unserer Aussprache herrschte eine gewisse Spannung zwischen ihm und mir, was mich zugegebenermaßen sehr störte. Ich wollte mich hier wohl fühlen, und nicht ewig seinem Vertrauensbruch hinterher trauern.
Madara seufzte bevor er in den orangen Morgenhimmel sah. "So ein Versprechen zu geben würde mich nur unnötig unter Druck setzen."
Natürlich ging es ihm nur um sich selbst. Enttäuscht senkte ich meinen Blick, riss jedoch meine Augen auf als seine Kalte Hand mein Kinn umfasste und mich zwang ihn anzusehen.
Mein Atem beschleunigte sich stoßartig und die Gänsehaut die sich auf meiner Wange ausbreitete kommentierte Madara mit einem zufriedenen Lächeln.
"Wie könnte ich dir ein Versprechen verwehren?"
Die Plötzliche Sanftheit die in seiner Stimme mitschwang, breitete ein komisches Gefühl in mir aus. Diese Seite von ihm bekam ich nur ein mal zu sehen, als er sich bei mir entschuldigte und seine Gefühle offenbarte. Dieser Sanftmut war vermutlich sein größtes Geheimnis und davon zu wissen brachte mich dazu, mich wertvoll und gut zu fühlen. Diese Seite an ihm mochte ich.
Zurück in der Realität packte ich grob seine Hand und zog sie von meiner Wange. Mein Zorniger Blick bohrte sich in seine Haut.
Was erlaubte er sich bitte so eine Reaktion in mir auszulösen?!
"Mach es einfach." motzte ich. Sein rechter Mundwinkel zuckte belustigt nach oben. Niemand war so wie er. Niemand war so gut gelaunt vor einer Schlacht. Er war wirklich unvergleichlich.
In diesem Moment vergaß ich die Spannungen zwischen uns oder viel eher versuchte ich sie beiseite zu legen.
Madara nickte und schloss dann seine Augen, doch öffnete er sie wieder als ich seine Hand nahm und mich auf meine Zehenspitzen stellte um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
"Und versprich mir, dass auch du zurück kommst."
Leute vielen Dank für die viele Votes ihr seid die besten ich versuche auch etwas regelmäßiger zu updaten versprochen :)
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