[19]
Langsam ließ ich mich in das warme Wasser des Onsen gleiten. "Ah das tut gut" stöhnte ich leise. Als das Wasser jedoch auf die noch wunde Haut an meinem Rücken traf, zischte ich kurz auf. Es war ein seltsames Gefühl daran zu denken, dass sie das komplette Stück herausschneiden mussten nur wegen Tobiramas Siegel. Die Narbe die dort entstehen würde, würde sicherlich groß werden.
In Gedanken versunken merkte ich nicht, wie sich eine kleine Gruppe Frauen zu mir gesellten. Erst als eine von ihnen mit ihrer Hand vor meinem Gesicht wedelte, nahm ich sie wahr. "Oh.. verzeiht." "Macht nichts, ich bin Maki. Ich habe dich nur nach deinem Namen gefragt."
Die anderen zwei Frauen hinter ihr begannen zu kichern. Verwirrt hob ich eine Augenbraue. "Maki bist du blind? Ist doch klar wer sie ist." Die Frau mit dunkelbraunen Haaren und schmalen Lippen hielt sich die Hand vor den kichernden Mund.
Ihr Verhalten nervte mich zugegebenermaßen etwas. Ich konnte es nicht ausstehen, dieses mädchenhafte gekichere. Es kam nur von Menschen, die noch nie die Realität dieser Welt zu spüren bekamen. So sehr ich mich auch bemühte freundlich zu sein, der schnippische Unterton in meiner Stimme war kaum zu überhören "Ist das so?"
Die dritte Frau im Bunde kicherte genauso und ich spürte wie sich meine Wangen vor Gereiztheit rot färbten. Das Wasser um mich wurde etwas heißer denn meine Körpertemperatur stieg wie von selbst. "Natürlich, du bist Uchiha Askia, die Flammenprinzessin. Maki das hätte dir doch klar sein Müssen als wir sie neulich mit Madara gesehen haben!" klärte die schmallippige mich auf.
Augenblicklich beruhigte ich mich als sie mich daran erinnerten wer ich war, und dass sie zu meinem Clan gehörten. "Oh Gott verzeiht mir vielmals Prinzessin!" Maki hielt sich peinlich berührt die Roten Wangen. Ich sank seufzend ab.
Eigentlich wollte ich nur meine Ruhe haben...
"Bitte nenn mich einfach Askia" ich lehnte meinen Kopf gegen das Raue Gestein und schloss genüsslich die Augen.
"Ich bin Tori und das ist Yui, freut uns eu- dich kennenzulernen" begann die Braunhaarige wieder. Ich nickte kurz und beschloss mich für die Restliche Zeit aus ihrer Konversation herauszuhalten.
Yui und Tori tuschelten die ganze Zeit und ich war kurz davor wieder eine Krise zu bekommen. Ich hatte derben Muskelkater und brauchte einfach nur Entspannung, aber wie sollte ich entspannen wenn zwei Schnattertanten neben mir sitzen.
In diesem Moment war ich sehr dankbar dafür, dass Maki nicht auch noch redete und ebenfalls das Wasser still genoss.
"Schhht nicht so laut!" zischte Tori Yui 'leise' zu. Alles was ich von ihrem jetzigen Gesprächsthema mitbekommen habe war ein Name, Madara. Genervt schnaubte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. Gott sei dank sahen sie dies nicht.
Sie tuschelten weiter "Ja, frag du sie!" sagte Yui nun genau so 'leise' wie Tori vorhin. Sie drehten sich beide zu mir. Neben mir erkannte ich ein Augenrollen bei Maki.
Wenigstens eine die mich versteht..
"Askia, wann wird Madara zum Clanoberhaupt?" mit großen Augen sah Tori mich an. Ich nickte gleichgültig mit den Schultern "Keine Ahnung" jedoch weckte etwas mein Interesse. "Wieso?"
Tori drehte sich zu Yui um und sie schienen irgendetwas abzusprechen und brauchten dafür wahre Ewigkeiten.
Maki ging ihr Verhalten genauso sehr auf die Nerven wie mir und sie stöhnte genervt auf. "Die sind nur auf den Posten als seine Frau aus" flüsterte sie mir Zu.
Desinteressiert kam nur ein "Achso" von mir. "Und was ist mit dir?"
Maki lachte kurz sarkastisch auf "Gott wer wäre ich wenn ich so eine Machtgierige Frau wäre, nein ich bleibe lieber unverheiratet Als mich in die Angelegenheiten der Erben."
Etwas verwirrt hob ich eine Augenbraue. "Was meinst du damit?"
Die schwarzhaarige Seufzte und sah mich aus ihren Hellblauen Augen an. So betrachtet war sie wirklich schön. Ein nahezu perfekter Kontrast zu mir. Sie hatte makellose Haut, glattes dunkles Haar und atemberaubende Augen. Ich hingegen war von Narben gezeichnet, mit normalen dunklen Augen gesegnet und Gott von meinen Haaren brauchte ich gar nicht erst anzufangen. Auch wenn ich recht hübsch war, sah vermutlich jede neben ihr aus wie jemand gewöhnliches. Aber ich war sehr dankbar für das, was meine Mutter mir hinterließ.
"Ich kenn mich nicht so gut damit aus aber..." sue rutschte etwas näher um noch leiser Flüstern zu können "Man Sagt das Tajima ihnen vor rund einem Jahr die Aufgabe gab, ihre Besten Freunde zu ermorden. Dadurch sollten sie ihre visuelle Kraft steigern."
Ich schluckte etwas. Was sie erzählte hörte sich grausam an. Doch nicht für die Opfer sondern für die Täter. Der Schmerz den so etwas Hinterlassen würde, müsste so massiv sein... Es muss sie viel Überwindung gekostet haben.
"Aber das sind nur Gerüchte, wer weiß vielleicht stimmen sie auch gar nicht." "NEIN! Ich heirate ihn!" schrie plötzlich Tori.
Oh mein ... Gott.
Meine Hand fand schnell den Weg auf meine Stirn. Die beiden streitenden Frauen sahen zu mir und stiegen peinlich berührt aus dem Wasser. Schnell verschwanden sie in die Umkleiden und ich war mit Maki allein. Was waren das bloß für komische Frauen..
"Nimms ihnen nicht übel. Sie kommen beide aus nicht allzu guten Verhältnissen. Ist ja klar, dass sie hoffen sich irgendwie einen höheren Rang zu ergattern." schmunzelte Maki kopfschüttelnd.
"Aber das Leben kann doch auch ohne Rang schön sein... Solange man eine Familie hat." Gedankenverloren zeichnete ich Kreise auf die Wasseroberfläche.
"Für Menschen die nichts anderes kennen, ist soein einfaches und idealistisches Leben nicht gut genug."
Erschöpft atmete ich aus. "Ich wäre so froh, wenn ich mit ihnen Tauschen könnte."
"Verzeih, ich habe vergessen, wie dein Leben bisher war.." schludbewusst drehte sie ihren Kopf zur Seite. "Willst du darüber Reden?"
Wollte ich? Ich wusste es selbst nicht. Auf der einen Seite gab es in mir diese eine gekränkte Hälfte, die sich für den Rest ihrer Existenz in Selbstmitleid suhlen und weinen wollte, aber meine andere stolze und unantastbare Hälfte war zu dominant. Niemals hätte ich mir so eine Blöße gegeben und vor jemandem wie ein schwaches Kind geweint. Ich wollte nie wieder so unfähig wie in jener Nacht sein, und anstatt zu Helfen, einfach laufen und heulen.
"Nein." mein Blick richtete sich auf das wellende Wasser. "...aber ich weiß es sehr zu schätzen. Ich stehe in deiner Schuld." fügte ich noch hinzu.
Überrascht sah sie mich an. "D-du stehst in meiner Schuld? Wofür das denn?"
Ein Lächeln zierte meine Lippen "Dafür, dass du dich um mich sorgst. Einfach dafür, dass du mich wie jede andere behandelst."
So etwas war für mich von viel höherem Wert alls alles Materielle dieser Welt.
Langsam stieg auch ich aus dem Wasser. Bevor ich mit dem Handtuch um meinen Körper in die Umkleiden ging sah ich noch einmal zurück zu der Uchiha.
"Ich hoffe wir sehen uns bald wieder"
"Danke, das hoffe ich auch."
Mit dem Ersten Schritt in das Holzhaus stoppte ich direkt als ich noch Maki meinen Namen rufen hörte. "Askia warte!"
Mein Blick schnellte zurück zu ihr. "Hast du morgen schon etwas vor? Es wäre schön sich mal mit jemand anderem, als mit den zwei Schnepfen abzugeben."
"Tut mir Leid, Maki. Ich muss viel Trainieren um bald mit in die Schlacht ziehen zu können. Aber ich denke mal, Izuna wird mich wieder ziemlich fertig machen. Von daher lass uns uns einfach hier wieder treffen." schlug ich lächelnd vor. Sie nickte eifrig und endlich ging ich mich umziehen.
°°°°
Mit einem sehr warmen Gefühl betrat ich die Residenz. Das Lächeln auf meinen Lippen war wie betoniert. Als mir Izuna entgegen kam, sah er mich nur verwirrt an "Was ist denn mit dir los?"
Ich zuckte nur glücklich mit den Schultern und ging an ihm vorbei.
"H-Hey warte doch mal! Dieses Lächeln macht mir irgendwie Angst!" er joggte neben mir her. "Jetzt rück schon raus mit der Sprache."
Spielerisch schüttelte ich den Kopf und grinste hochnäsig.
"Hat es etwa irgendwas mit meinem Bruder zu tun?" ich sah aus dem Augenwinkel wie der mit seinen Brauen wackelte. Schnippisch schnaubte ich "Wohl kaum."
Ich bog ab in Richtung Meines Zimmers. "Man jetzt sag schon." quengelte er und zog wie ein kleines Kind an meinem Arm. Der Kampflustige Izuna von gestern war vollkommen verschwunden.
"Ich habe heute meine erste Freundin gemacht." lachte ich dann unglaublich glücklich und grinste übers ganze Gesicht. Mein Weg führte uns an meinem Zimmer in Richtung Küche vorbei.
Bei diesen Worten dachte ich nicht ein einziges mal daran, dass ich schon immer einen Freund bei mir Hatte. Hashirama.
"Das freut mich zwar aber... Ach ist auch egal." sein Blick war etwas verwirrt. Vermutlich konnte er nicht verstehen, wie viel mir das bedeutete. Aber das war mir auch egal.
Ich schwang freudig die Tür auf und sah direkt Madara mit einem Stab Dango in der Hand am Küchentisch stehen. Sein Blick schnellte zu mir und er hob so verwirrt wie Izuna eine Augenbraue. Jedoch war sein Blick nicht ganz so sanft wie der seines Bruders.
Als ich den Snack in seiner Hand anvisierte, ging ich schnurstracks zu ihm und nahm es ihm Weg.
"Das ist ungesund." grinste ich bevor ich es mir provokant selbst in den Mund schob. Innerlich war ich davon überrascht wie viele Emotionen eine Freundschaft in mir auslösen konnte.
"Hallo?! Was glaubst du eigentlich wer du bist?" zischte Madara sichtlich unamüsiert. Naja bei essen, kannte er wohl keine Gnade. Ich zog den jetzt leeren Schaschlickspieß aus meinem Mund und tippte damit auf seine Stirn.
"Das ist ungesund." wiederholte ich mich nickend und schwebte dann glücklich aus der Küche. Glücklich weil ich satt, zufrieden und Geborgen war.
Erzähler pov:
Madara und Izuna tauschten verwirrte und perplexe Blicke aus als Askia so glücklich wie noch nie zuvor die Küche verließ.
Immernoch leicht sauer, weil sie ihm seinen Snack gemopst hat zog Madara die Augenbrauen zusammen. "Was hast du mit ihr gemacht?" vorwurfsvoll trafen seine Augen auf die Izunas. Dieser Hob abwehrend die Hände "Wieso bin immer ich an allem Schuld?" "Warum sollte sie denn sonst so... Anders sein?"
Madara wusste nicht, was er von ihr halten sollte. Natürlich war es unglaublich respektlos, ihm einfach sein schönes Essen zustibitzen und der Mangel ihrer Manieren war schon fast skandalös aber etwas an dieser Aktion beeindruckte ihn. Sie hatte keine Angst vor ihm, war nicht so distanziert wie die meisten. Der Mut den sie bewieß, brachte ihn leicht zum lächeln.
"Sie hat ihre erste Freundin gemacht" erklärte der Jüngere nun seufzend. Madara hob überrascht eine Augenbraue. Er wusste, wie ihr Leben bisher war, jedoch hat er nicht erwartet, dass sie so aufblühen würde, wenn sie eine Familie bekommt. Aber er war noch wegen etwas anderem verwirrt.
"Und warum sagst du das so... Depressiv?"
Izuna verzog seine Lippen zu einem Schmollmund und verschränkte die Arme.
"Ich dachte, ich wäre ihr erster Freund."
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