Kapitel 9

Es war nun wieder Morgen und mein Wecker machte mich wach, sowie mein Handy was aufleuchtete. „Sie hatte schon wieder einen Alptraum", las ich nur, weshalb ich müde nickte und aufstand. Ich zog mich an und während ich auf Jeff wartete, machte ich schonmal Frühstück für die anderen. Als jeff dann endlich draußen stand, nahm ich meine Sachen und lief raus. Ich versuchte so leise wie möglich meine Türe zu schließen, was mir einigermaßen gelang. „Guten Morgen", sagte Jeff und öffnete meine Beifahrertür. „Morgen", murmelte ich nur und ließ mich in den Sitz fallen. „Sie hält nunmal alle auf Trapp", erklärte er, weshalb ich nickte und aus dem Fenster sah. Die Bäume zogen ans uns vorbei und durch das offene Fenster merkte ich, wie ich immer wacher wurde, doch trotzdem wünschte ich mir, dass ich mehr Schlaf abbekam.

Vorm Haus wartete schon Alejandro ungeduldig und lief auf und ab. „Was ist los?", fragte ich ihn, als er unserem Auto zu sah, wie es in den Hof fuhr und sofort da wo es parkte hin kam. „Louis hat langsam keine Kraft mehr für sie und ich lege mich nicht mit dem kleinen Beast an", antwortete er, weshalb ich nickte und ihm ins Haus folgte. „Lass mich los", hörte ich sie weinerlich schreien, weshalb ich schnellst möglich ins Zimmer lief. „Du sollst schlafen Ok?", versuchte Louis ruhig zu antworten und sie zu beruhigen, doch sie schüttelte den Kopf. „Hey mi Ángel, was ist los?", fragte ich sie, als sie auf mich zu rannte und in meine Arme förmlich fiel. Sie weinte in meine Halsbeuge hinein und klammerte sich um mich. Ich stand mit ihr im Arm auf und setzte mich in ihren Hängestuhl herein. Ich setzte sie auf meinen Schoß, sodass sie mich weiter umarmen konnte, aber auch gleichzeitig wieder einschlafen konnte. „Ich hatte einen Alptraum", nuschelte sie gegen meinen Hals, als sie sich beruhigte. „Shhh. Es wird alles gut, versprochen", flüsterte ich ihr zu und sah zu ihrem Vater, welcher sich aufs Bett setzte und sein Gesicht in seine Hände legte. Er war enttäuscht von sich selber, dass er sie nicht beruhigen konnte, dass sah man ihm an. Es tat mir leid ihn so zu sehen und innerlich brach es mir leicht mein Herz. Wieso auch immer...

Nachdem sie wieder einschlief, sah ich wie er zu uns herüber sah. Er hatte leichte Augenringe und sah wütend und enttäuscht zu gleich aus. „Als ich Alpträume hatte, wollte ich lieber bei meiner Mutter sein, als bei meinem Vater. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich mehr verstand, verstehst du?", sagte ich, während ich beruhigend über ihren Rücken strich. Er nickte nur und sah wieder auf seine Hände, bevor er aus der Tür heraus starrte. „Doch die Mutter gibt es nicht in ihrem Leben. Sie wollte sie nicht einmal", sagte er und sah wieder zu seinen Händen. Ich sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an. „Ich helfe dir wo ich kann, versprochen", erwiderte ich, weshalb er zu mir aufsah. Seine Augen sahen in meine und das eine gefühlte Ewigkeit, weshalb ich merkte, wie ich nervös und rot zugleich wurde. Sie hatte die Augen ihres Vaters und auch sein Temperament, was vielleicht nicht schlecht ist. Als er von meinen Augen wegsah, stand er auf und sah zur Tür. „Ich muss gegen halb 6 los, soll ich dich mitnehmen?", fragte er, weshalb ich leicht nickte. „Das wäre toll, ja", antwortete ich, weshalb er nickte und das Zimmer verließ.

Nachdem ich sie sachte in ihr Bett lag, gab ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Bis später mi Ángel", flüsterte ich und lief aus dem Zimmer. Ich ließ ihr Nachtlicht an und schloss leise die Türe. Louis kam aus einem Zimmer heraus und war dabei sich sein Hemd zu zuknöpfen. Ich schluckte leicht, als mein Blick kurz zu seinen verdammt starken und definierten Bauchmuskeln wanderte, bevor ich mich umdrehte und die Treppen schnellst möglich hinunter lief, um mein wahrscheinlich knallrotes Gesicht zu verstecken. „Dann mal los", hörte ich ihn sagen, als er zur Tür lief. Ich nahm meine Sachen und folgte ihm stumm. Meine Stimmung war noch immer schlecht, denn ich war müde und die Nacht über konnte ich auch nicht schlafen. Die Angst meine Mutter bei der OP Morgen zu verlieren war zu groß, auch wenn die Chancen gering waren.

Er lief auf ein Matten schwarzen Porsche Panamera GTS zu, weshalb ich stark schlucken musste. Das Auto war nicht nur ein Traum sondern mein Traum, dort mal drinnen zu sitzen oder es sogar zu fahren. Eine Tür öffnete er mir und ich stieg ein. Dann stieg er selbst ein und ließ den Motor aufheulen, was sich sooo verdammt gut anhörte. Jetzt ist meine Laune wieder da wo sie sein sollte. Er fuhr nun los und sah auf die Straße, doch ab und an huschte sein Blick zu mir herüber. Ich lehnte mich währenddessen in den Sitz und sah aus dem Fenster, wenn ich nicht zum Schalthebel sah, wo seine Hand drauf lag, welche nur so mit Adern verziert war. Scheiße war er heiß und auch noch so gut trainiert.

Als wir beim Krankenhaus ankamen, hielt er direkt vor der Tür. Er stellte den Motor ab und sah zu mir herüber. „Wenn was sein sollte, dann schreib Jeff oder mir, ok?", fragte er und hielt mir einen Zettel hin. Ich nahm mir diesen und nickte ihm leicht lächelnd zu. „Verstanden", erwiderte ich nur und nahm meine Tasche in die Hand, bevor ich ausstieg und die Tür schloss. Er blieb noch solange stehen, bis ich im Gebäude war, was eigentlich unnötig war, aber das lassen wir mal außen vor.

Ab 10 Uhr war schon die Notaufnahme voll. Ein schlimmer Verkehrsunfall mit 2 toten, überlastete uns komplett. Zum ersten Mal stand ich ziemlich unter Stress und arbeitete mit Lorenzo zusammen, da Emily bei Jan Francesco war. Auch wenn es lange dauerte und all meine Kraft forderte, waren wir endlich mit allen Patienten durch und durch mein strategisches handeln, konnte einer überleben. Und jetzt war ich bereit für mein Bett, denn wir hatten schon 18 Uhr. Doch vorerst musste ich meinen Vertrag unterschreiben.

Ab dem 1.09 fange ich offiziell an...
mein Traum ging in Erfüllung...
Ich sagte doch, dass ich es für dich schaffe Dad, für dich und Opa

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