Kapitel 22
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, was gegen 7 Uhr war und an einem Sonntag ist das doch recht früh, legte ich Lydia neben mich ins Bett. Ich stand vorsichtig auf und lief aus dem Zimmer heraus. Mit einer Leggings und einem Crop Top lief ich ins Badezimmer und machte mich fertig, also anziehen, Zähneputzen, schminken und Haare zu einem Zopf binden. Meine Augenlider waren relativ schwer, weshalb ich in die Küche ging und mir einen Kaffee machte. Ich legte meinen Kopf auf meine Arme, welche auf der Kücheninsel lagen. Wieso muss ich unbedingt kommen? Kann der das net alleine? Und wieso an einem Sonntag und vor allem sooo früh.
Ich seufzte genervt auf und hob meinen Kopf, um in die fragenden Augen von Jeff zusehen. Für einen kurzen Augenblick blieb mein Herz stehen und ich erschreckte mich. „Jeff, erschreck mich doch nicht am frühen Morgen", meckerte ich nun und nahm meinen extra starken Kaffee. „Wieso bist du schon wach?", fragte er nun und setzte sich auf einen der Hocker. „Könnte ich dich das gleiche fragen", erwiderte ich nur und lief um die Insel, damit ich mich neben ihn setzen konnte. Er sah mich nun an und runzelte etwas seine große Stirn. „Ich muss arbeiten vergessen?", sagte er, weshalb ich nickte und einen Schluck meines Kaffees nahm. „Stimmt und ich gleich auch", erwiderte ich nur und seufzte genervt auf. „Ich dachte du fängst am 1.09 an?", fragte er nun, weshalb ich nickte und auf die Uhr sah. „Eigentlich ja, aber da gibt es einen Patienten, mit denen sie nicht weiter kommen", erklärte ich, weshalb er nickte und mir seine Autoschlüssel vor die Nase legte. „Wenn du ja sagst, fahre ich dich, wenn nicht, dann bleibst du hier", meinte er nun, weshalb ich mit einem schiefen Kopf zu ihm sah. „Ja", erwiderte ich nur und ließ es etwas genervt Klingen. Er lachte leicht auf und gemeinsam standen wir auf und liefen, nachdem ich mir meine Sachen nahm, zur Tür und er fuhr mich zum Krankenhaus.
Als ich dort gegen 8 Uhr ankam, stand Lorenzo schon vor der Türe und wartete auf mich. Er ging hin und her und schien zu überlegen und sah sogar etwas nervös aus. Ich bedankte mich bei Jeff und stieg aus dem Auto aus. „Was ist los?", fragte ich ihn nun und lief die Treppen zu ihm hoch. Er sah mich an und sofort wurde seine Mimik weicher und er entspannte sich etwas. „Es gibt einen Patienten, welcher sich nicht anfassen lässt. Er fängt sofort an zu schreien und zu zittern. Ich weiß, du arbeitest noch nicht, aber wir können ihn nicht untersuchen und in einer deiner Präsentationen ging es um verschiedene psychische Krankheiten. Du musst uns einfach helfen", sagte er nun, weshalb ich nickte und ihn lächeln ansah. „Natürlich helfe ich euch, wollen wir hin?", fragte ich nun, weshalb er nickte und mit mir gefolgt hinein lief.
Nachdem ich mir noch meinen Kittel holen durfte und meine Tasche zu Samantha, die Rezeptionistin, stellen konnte, fuhren wir in den 5ten Stock. Dort lagen alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und es gab dazu mehr Krankenschwestern. Wir liefen nun Gang für gang entlang, bis ich sah wie Emily und Fernando vor einer Tür standen und mit einander redeten. „Glaubst du wirklich?", fragte Emily ihn, weshalb er nun nickte und sein Blick zu Lorenzo viel, bevor er auf mir landete. „Du bist unsere letzte Chance, bevor wir ihn einweisen lassen müssen", meinte er, weshalb ich leicht schluckte, aber nickte.
Als Emily die Türe öffnete lief ich langsam herein. Ein kleiner Junge, welcher 10 Jahre alt war, saß auf dem Bett und starrte auf eines der Bilder, welche seine Familie mitbrachte. „Wer ist das?", fragte ich ihn, als ich auf das Bild sah und erkannte, dass ein kleiner Junge mit seiner Mutter zu erkennen war. Er sah nun zu mir auf und krabbelte auf dem Bett nach hinten. Ich seufzte und nahm mir einen Drehhocker, welcher hier stand. „Ich bin Dr. Díaz und ich werde versuchen dir zu helfen", stellte ich mich vor und drehte mich einmal im Kreis. Er ist noch relativ jung und hat Angst, weshalb ich versuchen muss, dass er keine Angst mehr hatte. Er sah mich an und seine Haltung wurde etwas lockerer. „Kennst du die Geräte auf Märkten und Festivals? Die Karusselle?", fragte ich ihn nun, weshalb er seinen Kopf etwas schief legte. Ich drehte mich nun wieder im Kreis und sah danach wieder zu ihm. „Als Kind hab ich davon geträumt eines Tages so ein riesiges Karussell fahren zu können und weißt du was? Mein Opa ist mit mir gefahren, aber danach nie mehr. Auch wenn ich mein Versprechen hielt, war es doch nicht so meins", erzählte ich, wobei ich etwas log. Ich liebte nämlich Karusselle.
Er sah mich nun an und legte seine Arme auf seine Knie. „Bist du schonmal eins gefahren?", fragte ich ihn nun, weshalb ich ein leichtes nicken wahrnahm. „Das ist großartig, kannst du mir vielleicht sagen, ob du schmerzen hast?", fragte ich ihn nun, weshalb er seinen Kopf von mir weg drehte. „Im Bauch", flüsterte er, doch ich verstand es gerade noch so. „Oh, das sind immer die ganz bösen. Darf ich mir das vielleicht mal ansehen? Ich hab gehört hier soll es einen Jahrmarkt geben?", fragte ich ihn nun, weshalb er leicht nickte und ich endlich normal lächeln konnte..
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